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NBA Playoffs: Triple-Double von überragendem Devin Booker - Phoenix Suns legen vor in Game 1!

Von Ruben Martin
Devin Booker von den Phoenix Suns war der beste Spieler in Game 1 der West-Finals gegen die L.A. Clippers.
© getty

Dank dem ersten Triple-Double in Devin Bookers NBA-Karriere legen die Phoenix Suns mit einem 120:114-Sieg gegen die L.A. Clippers in Spiel 1 der West-Finals vor. Bei den Clippers überzeugen nur zwei Spieler.

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40 Punkte, 13 Rebounds und 11 Assists bei 15/29 aus dem Feld und 3/7 Triples standen am Ende auf Bookers Konto, besonders stolz wäre sein fehlender Backcourt-Partner Chris Paul (Corona-Protokolle) wohl auf nur zwei Turnover gewesen.

Ein starkes Spiel machten auch Deandre Ayton (20, 10/14 FG, 9 Rebounds), Mikal Bridges (14, 6/11 FG) sowie Cameron Johnson, der 12 Punkte bei 5/8 FG von der Bank kommend beisteuerte.

Ohne Kawhi Leonard (Knieverletzung) sprang Paul George erneut erfolgreich mit 34 Zählern (7/15 3P) in die Bresche, nennenswerte Unterstützung lieferte aber eigentlich nur Reggie Jackson (24, 10/19 FG, 5 Turnover). Terance Mann nahm nach seiner überragenden Leistung in Spiel 6 gegen Utah nur 4 Würfe (9 Punkte, 3/3 3P), auch Marcus Morris Sr. (6, 3/11), Nicolas Batum (5, 10 Rebounds) und Patrick Beverley (2) blieben zumindest offensiv sehr blass.

Suns vs. Clippers, Spiel 1: Hier gibt es die Highlights der Partie.

Cousins dunkt über Saric - Ayton kommt ins Rollen

Die Clippers starteten wie gewohnt ohne nominellen Center, Suns-Coach Monty Williams vertraute Cameron Payne an Stelle von Paul in der Starting Five. Phoenix nutzte direkt zu Beginn Aytons defensive Variabilität und switchte bei einem Großteil aller Pick'n'Rolls, was die Jazz mit Rudy Gobert in der Vorserie nicht konnten. Das erste Viertel hatte noch etwas von einem Abtasten beider Mannschaften, wofür auch das Ergebnis von 21:21 sprach.

Dafür startete das zweite Viertel mit einer spannenden taktischen Anpassung und einer spektakulären Aktion zugleich: Nach wenigen Einsätzen gegen Utah setzte Tyronn Lue auf DeMarcus Cousins gegen das kleine Lineup der Suns mit Dario Saric auf Center - der wurde umgehend von Cousins aufs Poster gebracht. Dieses Duell hatten die Clippers offenbar als Mismatch auserkoren und spielten ihre komplette Offense in dieser Phase über Cousins, der 11 Punkte in seinen ersten 5 Minuten der Conference Finals erzielte.

Auf den 10:0-Lauf der Clippers antworteten die Suns ihrerseits mit einem 10:0-Run, nachdem sie Saric wieder durch Ayton ersetzt hatten. Sie drehten den Spieß gegen Cousins auch direkt um und attackierten den schwerfälligen Big Man im Pick'n'Roll. Ayton erzielte 6 schnelle Punkte, zur Pause verkürzte L.A. noch leicht auf 54:57.

Devin Booker übernimmt das Spiel gegen die Clippers

Die nächste taktische Anpassung geschah in der Kabine: Anstatt Marcus Morris stand Ivica Zubac zu Beginn des zweiten Durchgangs auf dem Parkett, vermutlich um Ayton einen physisch stärkeren Gegenspieler in den Weg zu stellen. Morris wurde wenige Minuten danach jedoch auch mit einer Bandage um sein linkes Knie gesehen, kehrte aber später ins Spiel zurück.

Als die Suns zur Mitte des dritten Viertels davonzuziehen drohten, nahm George auf der Gegenseite die Zügel in die Hand und startete seinen eigenen 8:0-Lauf, den die Clippers mithilfe zweier Dreier von Jackson auf einen 16:2-Run ausbauten.

Das ließ Booker wiederum nicht auf sich sitzen, er sorgte zwischenzeitlich für 16 Punkte seiner Mannschaft in Serie und ließ Mann alt aussehen. Mit 93:93 ging das Spiel ins entscheidende Viertel.

Dort gingen die Suns direkt auf den nächsten Lauf von 10 unbeantworteten Punkten, der sich als spielentscheidend herausstellen sollte. L.A. kam erst erst in der absoluten Schlussphase noch einmal in Schlagdistanz: Noch zwei Minuten vor Schluss führte Phoenix mit +10, Mann verkürzte mit einem Dreier nach zwei Offensivrebounds von Rondo jedoch noch einmal auf 114:116. Nach dem anschließenden Timeout kam Booker schnell und unbedrängt zu zwei Zählern, die Clippers punkteten in der Folge nicht mehr.

Spiel zwei der Serie steht in der Nacht auf Mittwoch (3 Uhr deutscher Zeit) an.

Die wichtigsten Statistiken

Phoenix Suns (2) - L.A. Clippers (4) 120:114 (BOXSCORE), Serie: 1-0

  • Die Clippers haben das fünfte Spiel in Folge mit mindestens 15 getroffenen Dreiern abgeschlossen, was der viertlängsten Serie in der NBA-Postseason entspricht.
  • Trotz seiner extrem erfolgreichen ersten Phase in der Offense war Cousins defensiv stark angreifbar, seine 13 Minuten auf dem Parkett verloren die Clippers mit -11.
  • 20 Führungswechsel und 13 Unentschieden während des Spiels, keine Führung höher als 10 Punkte: Game 1 der Western Conference Finals war extrem spannend und umkämpft. Mit nur 9 (Clippers) und 7 (Suns) Turnover wurde das Spiel jedoch alles andere als unsauber geführt.
  • Anders als Utah bestrafte Phoenix die kleinen Lineups der Clippers ohne Ringbeschützer mit 54 Punkten in der Zone (zu 36). Auch auffällig: Angeführt von Chris Paul waren die Suns bisher eine der Offenses mit dem niedrigstem Tempo, ohne ihn erzielten sie gegen L.A. 16 Punkte im Fastbreak (zu 4). Beide Statistiken sprechen dafür, dass sie in den kommenden Spiele noch häufiger an die Freiwurflinie (nur 9/9 zu 14/17 FT) gehen könnten.

Suns vs. Clippers: Die Stimmen zum Spiel

Devin Booker (Phoenix Suns): "Wir haben eine sehr gute Mannschaft, wir verlassen uns aufeinander. Wir verlassen uns auf unsere Defense, dann kommt die Offense von ganz allein. Deandre (Ayton) und Dario (Saric) haben großartige Screens gestellt, das ganze Team hat wichtige Würfe getroffen, um den Druck von mir zu nehmen."

Jae Crowder (Phoenix Suns) über Chris Paul: "Auf jeden Fall vermissen wir ihn. In den letzten drei Minuten des Spiels haben wir uns gedacht: 'Wo zur Hölle ist Chris?'"

DeMarcus Cousins (L.A. Clippers): "Wir sind keine Mannschaft , die viele Ausreden sucht. Das war definitiv ein Spiel, das wir gewinnen hätten können. Wir hatten Kommunikationsfehler, haben Zuordnungen und Rotationen in der Defensive verpasst und in anderen Situation zu viel geholfen. Es gab viele Dinge, die eine große Rolle beim heutigen Ergebnis gespielt haben, die wir korrigieren können. Wir werden die Anpassungen treffen, versprochen."

Paul George (L.A. Clippers): "Dieses Team ist ein anders Kaliber als Dallas und Utah. Sie spielen etwas mehr über die Guards und wir müssen und werden einen Konter finden. Wir werden einen anderen Gameplan vorbereiten."

Der Star des Spiels: Devin Booker

Booker will sich offenbar als bester Spieler der Serie etablieren. Seine 40 Punkte, 13 Rebounds und 11 Assists sprechen für sich, besonders beeindruckend war auch das Timing seiner besten Phasen. Nach einer guten Phase von Paul George im dritten Viertel übernahm Booker auf der Gegenseite für mehrere Minuten komplett das Spiel.

Der Flop des Spiels: Rajon Rondo

Der Point Guard kam lange zum Einsatz, da die Clippers seit der Serie gegen Utah nur eine kurze Pause hatten. Seine 7 Assists sehen solide aus, viel auffälliger war jedoch seine schwache Defense. Mit -14 in 22 Minuten hatte er das schlechteste Plus/Minus aller Akteure.

Die Szene des Spiels

Direkt zu Beginn des zweiten Viertels zog Rondo zum Korb, nach Hilfe von Saric passte er zu Cousins. Saric war unter dem Korb gefangen und kam nicht rechtzeitig zwischen den Ring und Boogie, der ihn mit einem krachenden Dunk zu Boden und auf die falsche Seite des Highlight-Videos schickte.

Suns vs. Clippers: Die Serie im Überblick

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
120. Juni21.30 UhrSunsClippers120:114
223. Juni3 UhrSunsClippers
325. Juni3 UhrClippersSuns
427. Juni3 UhrClippersSuns
5*29. Juni3 UhrSunsClippers
6*1 Juli3 UhrClippersSuns
7*3. Juli3 UhrSunsClippers
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