Phoenix Suns (2) - Los Angeles Lakers (7) 115:85 (BOXSCORE), Serie: 3-2
Was für ein Debakel für die Lakers. Die Kalifornier waren schon zur Halbzeit geschlagen, nachdem die Suns bereits in den ersten 24 Minuten mit 30 Punkten führten. Devin Booker erzielte in 33 Minuten 30 Punkte (13/23 FG), dazu machte auch Backup-Spielmacher Cameron Payne (16, 7/11 FG) in der ersten Halbzeit ein überragendes Spiel.
Perfekt war der Abend für die Suns jedoch nicht, da sich Chris Paul Mitte des dritten Viertels beim Kampf um einen Rebound mit Wesley Matthews erneut an der Schulter verletzte. Zuvor hatte der Point God mit 9 Zählern (3/9 FG), 6 Assists und einem Plus-Minus +34 einen guten Eindruck hinterlassen.
Für die Lakers war LeBron James (24, 9/19 FG, 7 Assists) der beste Scorer, 17 davon kamen allerdings erst im dritten Viertel, als die Partie gefühlt schon durch war. Dennis Schröder blieb in 26 Minuten ohne Punkt - und das bei immerhin neun Versuchen aus dem Feld.
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Lakers werden in Halbzeit eins abgeschossen
Wie erwartet reichte es für Davis (Leiste) nicht, der Power Forward wärmte sich zwar auf, doch die Lakers verzichteten schließlich auf seinen Einsatz. Für AD startete Markieff Morris, der gleich den ersten Dreier der Partie traf. L.A. erwischte den besseren Start, aber Booker brachte sein Team mit zwei Sprungwürfen ins Rollen. Mitte des Abschnitts dominierte der Shooting Guard bei einem 14:0-Lauf, darunter auch dieses wilde And-One gegen Marc Gasol (19:10).
Die Lakers blieben dagegen fast vier Minuten ohne Punkt, erst Alex Caruso brach von Downtown den Bann. Der Energizer für Phoenix war derweil Payne, der in kurzer Zeit 10 Zähler sammelte. Trotzdem war es die Booker-Show in den ersten zwölf Minuten, es war nur richtig, dass der Shooting Guard mit einem Dreier den Schlusspunkt eines unterhaltsamen Viertels setzte. Booker hatte schon 18 Zähler, Phoenix führten 34:26.
Aus Lakers-Sicht war es beunruhigend, dass James das erste Viertel fast komplett durchgespielt hatte und auch zu Beginn des zweiten auf dem Feld stand. Der King suchte kaum selbst den Abschluss, die anderen Lakers-Spieler trafen aber auch nicht ihre Würfe. Ganz anders die Suns: Nach einem Dreier von Paul musste Lakers-Coach Frank Vogel zu einer weiteren Auszeit greifen, es war ein 14:1-Lauf in den ersten knapp fünf Minuten.
Souveräner Suns-Sieg - doch Sorgen um CP3s Schulter
Ohne Davis fehlte ein Shotblocker in der Zone, dazu waren die Suns aus der Distanz heiß. Vogel probierte sogar LeBron als Center aus, doch auch das fruchtete nicht. Nach 7:39 Minuten im Abschnitt scorte Talen Horton-Tucker endlich das erste Field Goal der Lakers im zweiten Abschnitt - nach einem Putback. Viel mehr kam von den Lakers nicht, Phoenix führte nach 24 Minuten bereits mit 66:36, nur einmal hatten die Lakers in einem Playoff-Spiel zur Pause höher zurückgelegen (41:75 vs. Portland 1992).
Nach dem Wechsel versuchte LeBron noch einmal sein Team auf die Schultern zu nehmen, aber die Lakers generierten neben schwacher Offense auch weiterhin nicht genug Stops, um ein Comeback zu schaffen. Bitter war aus Suns-Sicht die erneute Verletzung von Chris Paul, ansonsten spielten die Gastgeber die Führung ohne Probleme herunter.
Die Lakers stehen damit mit dem Rücken zur Wand und müssen nun zweimal in Folge gewinnen (einmal in Phoenix), damit der Traum der Titelverteidigung nicht schon in Runde eins vorbei ist. Spiel 6 steigt in der Nacht auf Freitag um 4.30 Uhr im Staples Center zu Los Angeles.
Suns vs. Lakers: Die Statistiken zum Spiel
- Die Guard-Verteidigung der Lakers war schon einmal besser. Vieles hatte aber auch mit dem Fehlen von Davis zu tun, da ein echter Shotblocker fehlte, Andre Drummond und Gasol waren es nicht. Booker und Payne hatten nach zwölf Minuten mehr Punkte als das komplette Lakers-Team gesammelt (28:26).
- Was war das für ein zweites Viertel von den Lakers? Mit 10:32 ging der Abschnitt verloren, es war bereits die Entscheidung der Partie. Hier die rohen Zahlen des Albtraumviertels für die Kalifornier: 2/17 FG, 0/5 Dreier, 6/9 FT, 6 Ballverluste, die zu 10 Suns-Punkten führten. LeBron blieb ohne Zähler und vergab alle seine drei Würfe.
- Am Ende täuscht der Boxscore ob der langen Garbage Time ein wenig. Die Lakers trafen etwa 34,3 Prozent von Downtown, sieben der zwölf Treffer wurden aber erst im dritten Viertel notiert. Vor allem in Halbzeit eins wurde viel zu viel liegengelassen, 3/15 darf man sich einfach nicht erlauben, wenn der beste Defensivspieler des Teams fehlt.
- Was sich wie ein roter Faden durch die Serie der Lakers zieht, sind die Ballverluste. In Spiel 5 waren es wieder 17, daraus machten die Suns 23 Zähler. Zum Vergleich: Phoenix leistete sich gerade einmal 4 TO - keiner davon von Booker trotz hoher Usage - und schenkten den Lakers so nur 2 Zähler. Und überhaupt: L.A. verbuchte nur 11 Punkte in Transition, gerade einmal 3 in den ersten 24 Minuten.
Der Star des Spiels: Devin Booker
Der Suns-Star lieferte im vielleicht wichtigsten Spiel seiner bisherigen Karriere ordentlich ab. 18 Punkte nach zwölf Minuten, 22 zur Pause. Booker war es, der die anfangs stotternde Suns-Offense ins Laufen brachte. Dabei zeigte der All-Star sein ganzes Arsenal. Dreier, Midrange, Drives, Zirkuswürfe, das Absorbieren von Kontakt - schlichtweg Anschauungsmaterial, warum Booker einer der besten Scorer der NBA ist.
Der Flop des Spiels: Dennis Schröder
Die Zahlen deuten schon an, dass das gar nichts vom Braunschweiger war. 0/9 FG, kein einziger Freiwurf und damit auch kein Punkt in 26 Minuten sind für die vermeintliche dritte Option der Lakers nicht akzeptabel. Das Selbstvertrauen ist komplett weg. Bezeichnend dafür das Ende des ersten Viertels, als der Deutsche ein Mismatch gegen Frank Kaminsky hatte. Anstatt zu ziehen, gab er lieber den Ball zu Kyle Kuzma weiter. Das ist sicher nicht das, wofür die Lakers ihn in der Offseason geholt haben. Im Anschluss übte er folglich harsche Selbstkritik.