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NBA Playoffs: Historische Klatsche! Brooklyn Nets schießen die Milwaukee Bucks aus der Halle

Von Gianluca Fraccalvieri
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© getty

Die Brooklyn Nets haben die Milwaukee Bucks in Spiel 2 der Eastern Semifinals mit 125:86 aus der Halle geschossen und damit den höchsten Playoff-Sieg der Franchise-Geschichte gefeiert. Kevin Durant war dabei der überragende Mann.

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Durant war von den Bucks zu keinem Zeitpunkt zu stoppen und erinnerte an den KD aus den besten Tagen. 32 Punkte (12/18 FG, 4/6 3FG), 4 Rebounds, 6 Assists und ein Plus-Minus von +27 hatte er am Ende auf seinem Statistikzettel stehen. Nach Durant war Kyrie Irving der beste Scorer des Heimteams, der 9/18 aus dem Feld und 3/6 Dreier für 22 Punkte versenkte und wie gewohnt einige flashy Moves zeigte.

Unterstützung erhielten die beiden Superstars - in der Absenz von James Harden, der weiterhin mit Oberschenkelproblemen zu kämpfen hat - vom gesamten Team. Der Ball lief den gesamten Abend über wie am Schnürchen und bescherte Joe Harris (13), Bruce Brown (13), Mike James (10) und Blake Griffin (7) einige schöne Abschlüsse.

Auf der Gegenseite waren Jrue Holiday (18, 6/10) und Brook Lopez (10, 4/10, 6 Rebounds) noch die besten Bucks-Spieler, Giannis Antetokounmpo (18, 8/15, 11 Rebounds) und Khris Middleton (17, 7/20, 5 Turnover) enttäuschten auf ganzer Linie.

Hier geht's zu den Highlights der Partie!

Brooklyn Nets geben früh den Ton an

Die Brooklyn Nets zeigten früh, dass sie die Gastgeber und Chefs der Arena waren. Blake Griffin ließ die Fans mit einem Throwback-Dunk nach wenigen Minuten das erste Mal aus ihren Sitzen gehen, ehe Durant mit einigen frechen Crossovern und einem And-One gegen Giannis Ohhs und Aahs aus dem Barclays Center erntete.

Und die Nets blieben mit dem Fuß auf dem Gaspedal. Während Giannis und Middleton mit ihrem Wurf zu kämpfen hatten (kombiniert 1/10 im ersten Viertel) schickte Kyrie den Griechen im Fastbreak beinahe auf die Bretter und versenkte den Jumper zur frühen 12-Punkte-Führung. Ein Dreier von KD auf den Buzzer sorgte sogar für eine 17-Punkte-Führung nach dem ersten Viertel.

Nach der Pause das gleiche Bild. Die Bucks hatten merklich Probleme mit der Zonen-Verteidigung der Nets, die ihnen schon gegen die Miami Heat in der letztjährigen Bubble zum Verhängnis geworden war. Giannis und Middleton waren immer noch kalt (kombiniert 6/19 in der ersten Hälfte), auch wenn Letzterer gegen Ende des Viertels in seinen Rhythmus kam.

Brooklyn Nets schießen Bucks aus der Halle

Bei den Nets klappte dagegen fast alles. Durant war nicht zu stoppen (21, 7/10, 3/4 Dreier) und auch der Supporting Cast um Brown (11, 5/7), Griffin (7, 3/4) und Harris (7, 3/6) lieferte. So ging es mit +24 für die Nets in die Halbzeit, die sich in der Offensive nach Belieben gute Würfe erspielten.

Nach der Halbzeit begannen die Würfe bei den Bucks besser zu fallen, allerdings verschenkte Antetokounmpo mit einigen forcierten Dreiern aus dem Dribbling wichtige Possessions. Das wussten die Nets zu bestrafen und verhinderten in Person von KD, Kyrie und Harris jegliche Läufe der Gäste. Die Folge: Mit +30 aus Nets-Sicht ging es in den letzten Spielabschnitt. Die Partie war zu diesem Zeitpunkt schon durch.

Im letzten Viertel verzichtete Bucks-Coach Mike Budenholzer auch darauf, seine Starting Five noch mal aufs Feld zu schicken. Kyrie verabschiedete sich noch einmal mit zwei schnellen Dreiern und hatte dann - genau wie die restlichen Nets-Starter - auch Feierabend. Zwischenzeitlich führten die Nets sogar mit +49 (!), am Ende waren es dann "nur" 39.

Spiel 3 der Serie findet in der Nacht auf Freitag in Milwaukee statt. Die Bucks sind dann schon mächtig unter Druck.

Die wichtigsten Statistiken

Brooklyn Nets (2) vs. Milwaukee Bucks (3) 125:86 (BOXSCORE), Serie: 2-0

  • Die Nets waren von Beginn an brandheiß. 52,1 Prozent aus dem Feld und 50 Prozent von Downtown (21 Treffer - Franchise-Rekord in den Playoffs!) waren deutlich zu viel für die Bucks. Milwaukee traf dabei nur 44 Prozent aus dem Feld und 29,6 Prozent von Downtown (9/27).
  • Obwohl der Dreier bei den Bucks nicht fallen wollte, verpassten sie es, aggressiv in die Zone zu ziehen. Insgesamt ging Milwaukee nur 9 Mal an die Freiwurflinie, die Nets übrigens sogar nur 7 Mal.
  • Das Ball-Movement der Nets war eine Augenweide, 27 Assists verzeichnete der Gastgeber über das gesamte Spiel. Die unkreative Bucks-Offensive produzierte nur 14 Assists als Team.
  • Die 86 erzielten Punkte waren ein Negativrekord für die Bucks in der gesamten Saison! Der 39-Punkte-Unterschied war zudem der zweithöchste der Franchise-Geschichte (nur Playoffs). 2015 kassierten die Bucks von den Bulls in der 1. Runde mal ein 120:66.

Brooklyn Nets - Milwaukee Bucks: Die Stimmen zum Spiel

Kyrie Irving (Brooklyn Nets): "Ich glaube, wir können jede Nacht etwas Großartiges schaffen."

Kevin Durant (Brooklyn Nets): "Wir haben über weite Strecken nur das gemacht, was wir tun sollten. Zwei Spiele zu Hause gewinnen und jetzt müssen wir sehen, ob wir das Momentum mit nach Milwaukee nehmen können. Wir müssen fokussiert bleiben."

Mike Budenholzer (Head Coach Milwaukee Bucks): "Wir haben ingesamt nicht besonders gut gespielt - nicht im ersten Viertel, nicht im gesamten Spiel. Ich glaube, dass wir vom Anfang bis zum Ende besser spielen müssen."

Der Star des Spiels: Kevin Durant

Playoff-KD ist ein absoluter Cheatcode! Der Forward packte gefühlt in jeder offensiven Possession einen Crossover aus und ließ seine Gegenspieler regelmäßig stehen. Jeder noch so unmögliche Wurf war für Durant an diesem Abend nicht zu schwer. In dieser Form ist er nicht zu verteidigen.

Der Flop des Spiels: Giannis Antetokounmpo

Was für ein enttäuschender Aufritt des Griechen! Er hatte in der Defensive keine Chance gegen Durant und sah in der Offensive gegen die Zonenverteidigung der Nets kein Land. Er war dadurch merklich frustriert und forcierte seinen Wurf, was es nicht besser machte. 8/15 aus dem Feld, 0/3 von Downtown und 2/7 vom Charity Stripe für 18 Punkte sind einfach viel zu wenig.

Die Szene des Spiels

Wer hatte alles Blake Griffin schon abgeschrieben? Nachdem der ehemalige Superstar für Monate nicht mehr gedunkt hatte, scheint er in den Jungbrunnen gefallen und seine Sprungkraft wiedergefunden zu haben. Sein Opfer: Der amtierende MVP und DPOY! Die Halle flippte natürlich komplett aus!

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