George machte mit 31 Punkten bei 12/24 aus dem Feld und vielen wichtigen Dreiern (6/10) in den entscheidenden Phasen des Spiels sein wohl bestes Spiel dieser Postseason. Leonard übertraf ihn sogar mit 34 Punkten (14/24 FG, 1/6 3FG) als Topscorer, dazu sammelte er 12 Rebounds und verteilte 5 Assists. Zudem übernahm Leonard vermehrt die Defense von Mitchell, was ihm zumindest im ersten Viertel sehr gut gelang.
Nach einem schwachen Start stand Mitchell zum Spielende doch bei 30 Zählern (11/24 FG, 5/9 3FG) und 4 Assists, seinen Status gilt es jedoch in den nächsten Tagen zu beobachten. Nach einer leichten Verletzung im vierten Viertel schien er schon wieder einsatzbereit, angesichts des klaren Spielstands wurde er jedoch geschont.
Joe Ingles (19, 5/8 3FG) hat den weiter fehlenden Mike Conley zwar gut als Starter im Backcourt vertreten, offensiv fehlte den Jazz jedoch mindestens ein weiterer Scorer. Jordan Clarkson brauchte 16 Würfe für 14 Zähler, Royce O'Neale (4/8 3FG) und Rudy Gobert (10 Rebounds) beteiligten sich noch mit jeweils 12 Punkten. Die Stars der Clippers erhielten noch Unterstützung von Nicolas Batum (4/6 3FG) und Reggie Jackson (5/6), die beide 17 Punkte markierten.
Clippers vs. Jazz, Spiel 3: Die Highlights der Partie im Video!
Clippers setzen wieder von Beginn auf Smallball
Nach einem Wechsel zu Zubac als Starter in Spiel 2 schickte Tyronn Lue wie in Spiel 1 wieder Nicolas Batum als Smallball-Center von Beginn an aufs Parkett. Mit zwei Dreiern in der Anfangsphase verhalf Ingles Utah direkt zu einem 8:0-Start, anschließend bekamen die Clippers defensiv jedoch einen guten Zugriff. Besonders erfolgreich war L.A. zu Beginn mit kreativen Doubles und Rotationen gegen Mitchell, der erstmals seit über zwei Jahren punktlos in einem Playoff-Viertel blieb.
Zudem war ähnlich wie in Spiel 3 gegen die Dallas Mavericks zu sehen, dass die Clippers bemüht waren, Leonard bei Mitchell zu halten und keine einfachen Switches ohne Not durchzuführen. Nach 8 Punkten in 70 Sekunden ließen die Clippers in den folgenden 11 Minuten nur noch 15 Zähler zu und gewannen den ersten Abschnitt mit 27:23.
Neben Ingles kam bei Utah auch Clarkson sehr gut ins Spiel (3/3 3P), bei L.A. startete Jackson erneut heiß und verwandelte seine ersten vier Triples. Mitte des zweiten Viertels sorgte George mit 8 schnellen Punkten (2 Dreier) für einen 10:0-Lauf der Gastgeber, der ihnen mit +13 ihre größte Führung der Serie verschaffte.
Mitchell humpelt nach Zug zum Korb
Zu diesem Zeitpunkt hielt auf der Gegenseite nur Mitchell dagegen und erzielte 16 Jazz-Punkte in Folge, bevor Bojan Bogdanovic vor der Pause (49:64) noch zwei Freiwürfe versenkte.
Nach einer verhaltenden ersten Halbzeit übernahm Leonard zu Beginn des zweiten Durchgangs mehr Verantwortung in der Offensive, für Utah lief weiter alles über Mitchell. Die sonst so starke Ballbewegung der Jazz kam wie schon in der ersten Hälfte immer wieder auffällig zum Stopp.
Mit einem Dreier von Bogdanovic verkürzte Utah mit vier Minuten auf der Uhr im dritten Viertel auf -8, blieb jedoch auch bis in die ersten Minuten des Schlussabschnitts mit einem Rückstand in diesem Bereich hängen. Sieben Minuten vor Schluss verletzte Mitchell sich bei einem Zug zum Korb am Fuß und humpelte anschließend in die Kabine.
Nach wenigen Momenten war er wieder auf der Bank zu sehen und schien Quin Snyder davon überzeugen zu wollen, ihn zurück ins Spiel zu bringen. Nach Dreiern von Leonard und Batum nahm Snyder beim Rückstand von -18 eine Auszeit, Mitchell schaute sich die letzten fünf Minuten von der Bank an.
Clippers vs. Jazz: Die Stimmen zum Spiel
Quin Snyder (Utah Jazz) zum Status von Donovan Mitchell: "Er ist in gutem Zustand und hätte zurück ins Spiel gehen können."
Paul George (L.A. Clippers): "So wie Dallas hergekommen ist und uns dominiert hat, wussten wir, dass wir unseren Homecourt diesmal verteidigen müssen."
Paul George (L.A. Clippers) auf eine Frage zu seinem Verhältnis zu Joe Ingles: "Er ist mir egal, nächste Frage."
Die wichtigsten Statistiken
L.A. Clippers (4) vs. Utah Jazz (1) 132:106 (BOXSCORE), Serie: 1-2
- Utah spielte nur 15 Assists bei 36 Field Goals, was auch am Spiel zu erkennen war. Ohne Conley geriet die Offense der Jazz gegen die stark switchenden Clippers ungewohnt häufig ins Stocken.
- Die Clippers verteilen dagegen 21 Assists bei nur 9 Turnover, durch Matchups wie Batum oder Marcus Morris Sr. gegen Gobert war L.A. schon zu Beginn vieler Angriffe im Vorteil, da der Franzose so in Rotationen und weg vom Korb gebracht wurde.
- Das Fehlen von Conley war auch der zweiten Einheit der Jazz stark anzumerken, da dort folglich Ingles fehlte. So spielten Derrick Favors, Georges Niang und sogar Miye Oni alle bedeutende Minuten von der Bank kommend, erreichten aber gemeinsam gerade einmal 2 Zähler.
- Terrance Mann, der im zweiten Spiel der Serie nur sporadisch zum Einsatz kam, hatte mit +21 in knapp 22 Minuten den zweitbesten Plus/Minus-Wert des Spiels nach Batum (+24 in 35 Minuten). Dafür gab es auch Lob von Lue: "Wir haben diese Energie heute gebraucht, und er (Mann) war heute großartig für uns."
Der Star des Spiels: Paul George
Leonard füllte den Boxscore zwar noch etwas mehr, aber das Timing von PGs Punkten war entscheidend. Georges beste Phase kam zur gleichen Zeit wie Mitchells beste Phase, wodurch die Clippers sich im zweiten Viertel trotzdem eine Führung erarbeiten konnten.
Der Flop des Spiels: Bojan Bogdanovic
Leistete sich genau so viele Turnover, wie er Feldwürfe (2/10) verwandelte. Er hätte in Abwesenheit von Conley einen Schritt nach vorne machen müssen, stattdessen war Mitchell phasenweise komplett auf sich gestellt. Zudem war Bogdanovic defensiv mehrfach einen Schritt zu langsam gegen die schnellen Lineups der Clippers.
Die Szene des Spiels
Die schwierigsten und damit spektakulärsten Würfe des Spiels traf erneut Mitchell. Im zweiten Viertel begann er, auch gegen Double Teams zu punkten, wie mit diesem Stepback, Pumpfake und Dreier gegen Jackson und Leonard.