Der 22-Jährige legte 48 Punkte (17/34 FG, 4/13 Dreier), 11 Assists sowie 7 Rebounds (bei 6 Turnover) auf und stellte damit den Punkterekord des Kings für einen Spieler im Alter von 22 Jahren oder jünger in einer Partie der Conference Finals ein. Mit 11 Zählern im Schlussabschnitt setzte er sich dem Comeback-Versuch der Bucks zur Wehr.
Die hatten sich im vierten Viertel nach einem zwischenzeitlichen 8-Punkte-Rückstand hinter 34 Punkten, 12 Rebounds und 9 Assists von Giannis Antetokounmpo (14/25 FG) sowie 33 Zählern und 10 Vorlagen von Jrue Holiday (5/12 Dreier) zurückgekämpft. Doch für den Sieg reichte es am Ende auch aufgrund des schwachen Shootings (8/36 Dreier) nicht. Khris Middleton (15, 6/23 FG) erwischte einen gebrauchten Abend.
Auf Seiten der Gäste lieferten John Collins (23 und 15 Rebounds), Clint Capela (12 und 19) oder Kevin Huerter (13) gute Unterstützung. Die Hawks haben nun in der dritten Playoff-Serie in Folge Spiel 1 gestohlen, Spiel 2 steigt in der Nacht auf Samstag (ab 2.30 Uhr live auf DAZN) ebenfalls in Milwaukee.
Beide Head Coaches vertrauten auf ihre gewohnte Starting Five aus der vorigen Serie, auch Bogdan Bogdanovic (Knie) meldete sich auf Seiten der Hawks fit, allerdings war er nicht bei 100 Prozent (4 Punkte, 1/6 FG). Brook Lopez sorgte mit einem Dreier in der ersten Possession des Spiels für einen gelungenen Auftakt, doch im Anschluss setzte Milwaukee neun Dreier in Folge an den Ring.
Bucks vs. Hawks, Spiel 1: Hier gibt es die Highlights der Partie.
Überragender Trae Young vernascht die Bucks
Auch die Hawks hatten anfangs von Downtown nichts zu melden, dafür bekam Young mehrere Floater gegen die Drop Coverage der Bucks (10 der ersten 14 Hawks-Punkte). Die Hausherren erhielten in den Schlussminuten des ersten Viertels einen Scoring-Schub von Bobby Portis (11) von der Bank, der auch endlich wieder einen Triple netzte. Kurz darauf folgte ein Poster-Dunk von Holiday, bevor Lou Williams mit dem ersten Hawks-Dreier des Abends auf 25:28 nach dem ersten Viertel stellte.
Zum Start des zweiten Durchgangs machte Milwaukee sofort Druck und setzte sich bis auf 9 Punkte ab. Doch Young hielt nach seiner Rückkehr auf den Court seine Farben fast im Alleingang im Spiel, bestrafte das Mismatch gegen Jeff Teague gnadenlos und bediente schließlich Huerter an der Dreierlinie mit einem wunderschönen Behind-the-Back-Pass. Atlanta übernahm mit einem 17:7-Lauf die Führung. Als Reaktion versenkte Holiday nun mehrere Dreier, die Bucks gingen mit 59:54 in die Halbzeitpause.
Der weiter bärenstarke Young sorgte nach dem Seitenwechsel schnell wieder für den Ausgleich. Die Hawks machten defensiv nun einen besseren Job, die Zone zu verstopfen, auf der Gegenseite demütigte Trae die Bucks-Defense entweder mit eigenem Scoring, krachenden Alley-Oop-Anspielen auf seine Bigs oder einem Shimmy Shake vor einem Dreier zur 8-Punkte-Führung. Nun war es Holiday, der sein Team auf der Gegenseite im Spiel hielt - 88:85 für die Hawks nach drei Vierteln.
Bucks lassen Chancen von Downtown liegen - Atlanta siegt
Mitte des Schlussabschnitts fand der bis dahin blasse Middleton endlich ein wenig seinen Rhythmus aus der Mitteldistanz. Ein Alley-Oop auf Giannis sorgte erneut für den Ausgleich, dann übernahm der Greek Freak mit einem Fadeaway-Jumper gefolgt von einem And-One in Transition. Zwar vergab Antetokounmpo den Freiwurf, die Bucks schnappten sich allerdings den Offensiv-Rebound und Holiday brachte die Hausherren von Downtown auf 7 Zähler weg.
Auf einen Young-And-One antwortete Milwaukee mit einem gut designten Alley-Oop auf Antetokounmpo. Doch die Hawks blieben unter anderem dank eines Collins-Dreiers dran, Middleton scheiterte mit einem langen Zweier und Capela versenkte im Gegenzug einen Putback zur neuerlichen Hawks-Führung.
Pat Connaughton ließ 30 Sekunden vor dem Ende einen weit offenen Dreier liegen, die Hawks zeigten keine Nerven von der Freiwurflinie. Zwar bekam Middleton noch eine letzte Chance von Downtown zum Ausgleich, doch sein Versuch war zu kurz.
Die wichtigsten Statistiken
Milwaukee Bucks (3) vs. Atlanta Hawks (5) 113:116 (BOXSCORE), Serie: 0-1
- Die Bucks und das Shooting in Spiel 1 einer Playoff-Serie, ein Drama in drei Akten. Zum Auftakt gegen die Heat in der ersten Runde versenkte Milwaukee nur 16 Prozent aus der Distanz, in Spiel 1 gegen Brooklyn waren es 20 Prozent - und auch gegen die Hawks lief nichts zusammen. Am Ende standen die Hausherren bei 8/36 Dreier (22,2 Prozent), allerdings lief es bei Atlanta ebenfalls nicht besser (8/32, 25 Prozent).
- Die Shooting-Schwächen machten Giannis und Co. anfangs mit Dominanz in der Zone wett. Von den ersten 38 Bucks-Punkten kamen 32 in der Zone, insgesamt erzielte Milwaukee 70 points in the paint (ATL: 54). Gerade in direkter Korbnähe hatte Atlanta den Hausherren wenig entgegenzusetzen, weil entweder Giannis sich stark zum Korb durchtankte oder seine Kollegen im Dunker-Spot bediente. In Halbzeit eins traf Milwaukee 17/20 in der Restricted Area - die Hawks nur 5/6. Im weiteren Spielverlauf hatte Milwaukee aber mehr Probleme, in der Zone zu scoren.
- Laut Elias Sports Bureau war Young an 72 Hawks-Punkten direkt beteiligt - die meisten aller Zeiten in einem Conference-Finals-Spiel! In Halbzeit eins hielt er sein Team zunächst mit seinem Scoring im Alleingang im Spiel, nach dem Seitenwechsel überragte er auch mit seinem Passing.
- In der Crunchtime war Antetokounmpo bei den Bucks zu sehr auf sich allein gestellt. Laut ESPN Stats & Info kam der Grieche in der entscheidenden Phase des Spiels auf 10 Punkte bei 4/4 aus dem Feld. Die restlichen Bucks? 5 Punkte bei 1/6 FG. Die Shooting-Schwächen machten sich auch hier bemerkbar.
Bucks vs. Hawks: Die Stimmen zum Spiel
Trae Young (Hawks): "Ich liebe die großen Momente. Ich habe mein ganzes Leben hart gearbeitet und ich wollte dieses Jahr in die Playoffs kommen. Als wir es dann hierher geschafft haben, war das genügend Motivation, um für diese Momente bereit zu sein."
Giannis Antetokounmpo (Bucks) über Young: "Er ist ein großartiger Spieler. Wir müssen es ihm so schwierig wie möglich machen, müssen ihn physisch verteidigen. Wir wollen ihn aber auch nicht an die Freiwurflinie schicken. Dennoch müssen wir es ihm von der ersten bis zu letzten Minute schwieriger machen."
Khris Middleton (Bucks): "Ich muss besser spielen. So einfach ist es."
Der Star des Spiels: Trae Young
Einfach eine überragende Partie des 22-Jährigen, dem zu keinem Zeitpunkt anzumerken war, dass dies seine ersten Conference Finals und die Bucks der eigentliche Favorit sind. Seine 48 Zähler waren die meisten von einem Hawks-Spieler in einer Playoff-Partie seit Dominique Wilkins 1988. Nur Bob Pettit und Wilkins haben im Hawks-Trikot überhaupt besser gescort (jeweils 50).
Der Flop des Spiels: Khris Middleton
Es war definitiv nicht der Tag von Middleton. Sein Wurf wollte abgesehen von einer kurzen Phase im vierten Viertel nicht fallen (6/23 FG), gerade aus der Distanz war für ihn nichts zu holen (0/9 Dreier). Dennoch drückte er allein im vierten Viertel viermal von Downtown ab, anstatt sich zum Korb oder in die Midrange vorzuarbeiten.
Die Szene des Spiels
Die Hawks verwöhnten ihre Fans in Spiel 1 mit mehreren krachenden Alley-Oops, der eine, der das Internet fast zum Explodieren brachte, kam Mitte des dritten Viertels. Young zog vom rechten Flügel Richtung Korb, zog dabei die Aufmerksamkeit von Portis auf sich, der dafür Collins alleine ließ. Kurzer Augenkontakt, ein perfekter Pass übers Backboard (!) und der Hawks-Big sagte Danke.
Bucks vs. Hawks: Die Serie im Überblick - Stand: 0-1
Spiel | Datum | Uhrzeit | Heim | Auswärts | Ergebnis |
1 | 24. Juni | 2.30 Uhr | Bucks | Hawks | 113:116 |
2 | 26. Juni | 2.30 Uhr | Bucks | Hawks | |
3 | 28. Juni | 2.30 Uhr | Hawks | Bucks | |
4 | 30. Juni | 2.30 Uhr | Hawks | Bucks | |
5* | 2. Juli | 2.30 Uhr | Bucks | Hawks | |
6* | 4. Juli | 2.30 Uhr | Hawks | Bucks | |
7* | 6. Juli | 2.30 Uhr | Bucks | Hawks |