Portland Trail Blazers (6) - Denver Nuggets (3) 115:126 (BOXSCORE), Serie: 2-4
Jokic blieb in der ersten Halbzeit auch aufgrund von anfänglichen Foulproblemen zunächst blass, doch mit 20 Punkten im dritten Viertel kam er so richtig in Fahrt. Am Ende verbuchte der 26-Jährige 36 Zähler (13/22 FG), 8 Rebounds sowie 6 Assists. Unterstützung lieferten Michael Porter Jr. (22 von 26 Punkten im ersten Viertel), Monte Morris (22 und 9 Assists) oder Aaron Gordon (13).
Auf der anderen Seite fanden die Gäste lange Zeit keine Antwort auf Damian Lillard, der sich mit 28 Zählern sowie 13 Assists zum Topscorer der Blazers aufschwang. Allerdings ging ihm im vierten Viertel die Puste aus (5 Punkte, 1/6 FG - insgesamt 8/20 und 3/11 Dreier), das galt allerdings auch für die Teamkollegen.
Über die ersten drei Viertel konnte sich Lillard nicht über fehlende Unterstützung beklagen, C.J. McCollum (21), Norman Powell (17), Robert Covington (11 und 10 Rebounds) oder Carmelo Anthony (14) trugen ihren Teil zu einer zwischenzeitlichen 14-Punkte-Führung im dritten Abschnitt bei. Jusuf Nurkic kam noch auf 13 Punkte und 7 Abpraller, allerdings auch auf jeweils 5 Fouls und Turnover.
Im letzten Viertel versenkte Portland aber keinen einzigen Dreier mehr und traf nur noch 27,8 Prozent aus dem Feld (5/18 FG). In Verbindung mit 17 Ballverlusten (DEN: 12) war das zu wenig, um ein siebtes Spiel zu erzwingen. Die Nuggets treffen als nächstes auf die Suns, die die Lakers in sechs Spielen eliminierten.
Nuggets und Blazers starten brandheiß - Rekord für Lillard
Ganz ähnlich wie in den vorherigen Spielen in dieser Serie hatten die beiden Defenses anfangs kaum etwas zu melden. Das heiße Händchen gehörte im ersten Viertel Porter Jr., der nicht verfehlen konnte. Seine ersten fünf Dreier landeten allesamt im Korb, nach den ersten zwölf Minuten hatte er mit 22 Zählern (8/10 FG) laut ESPN Stats & Info die höchste Punkteausbeute in einem ersten Viertel in einem Playoff-Spiel in den vergangenen 25 Jahren vorzuweisen.
Allerdings attackierte Portland den 22-Jährigen auf der Gegenseite in Pick'n'Roll-Situationen und hatte ebenfalls großen Erfolg mit dieser Taktik. Gerade das Guard-Trio Lillard, Powell und McCollum kam immer wieder zu hochprozentigen Abschlüssen, sechs Dreier der Blazers sicherten den Hausherren eine knappe 33:29-Führung nach dem ersten Durchgang.
Jokic hatte zu diesem Zeitpunkt noch keinen einzigen Zähler auf dem Konto, stattdessen hatte er mit Foulproblemen zu kämpfen - und Anfang des zweiten Viertels Glück, dass nicht direkt das dritte Foul hinzukam. Nach drei Minuten in diesem Abschnitt markierte der Big sein erstes Field Goal, weiterhin dominierten beide Offenses in einer äußerst unterhaltsamen Partie.
Erst gegen Ende der zweiten Halbzeit häuften sich bei Denver die Fehlwürfe, Portland setzte sich zweistellig ab. Nach einer schnellen Nuggets-Antwort versenkte Dame einen eiskalten Stepback-Dreier zum 68:61-Halbzeitstand. Für ihn war es der 35. erfolgreiche Triple der Serie - Playoff-Rekord!
Nuggets schaffen Comeback - Denver zieht in Runde zwei ein
Auch nach dem Seitenwechsel fand Denver kein Mittel, um die Hausherren zu stoppen. Ein McCollum-Dreier brachte Portland bis auf +14 weg, nun stieg auch Covington mit mehreren Triples in den Shooting-Spaß mit ein. Mitte des dritten Viertels stand Portland hochgerechnet bei 143 Punkten pro 100 Possessions. Doch auf der Gegenseite drehte nun Jokic in MVP-Manier auf (20 im dritten Viertel), vor allem nach Foul Nummer vier für Nurkic. Bis zum Ende des Durchgangs schrumpfte der Blazers-Vorsprung auf 101:98.
Den Schlusspunkt auf den dritten Abschnitt setzte Morris mit einem Buzzer-Beater aus dem Vollsprint, kurz darauf brachte er die Nuggets mit einem Jumper im Schlussabschnitt wieder in Front. Denver hatte die Partie mit einem 20:6-Lauf gedreht. Die Antwort folgte prompt in Person von Melo, doch Jokic kehrte nach einer kurzen Pause aufs Parkett zurück und versenkte direkt einen Dreier mit Hand im Gesicht. Bis in die Schlussminuten lieferten sich beide Teams einen heißen Fight.
Allerdings leistete sich die Blazers-Offense nun vermehrt Fehler, sei es in Form von Turnover oder schlechten Abschlüssen. Besser machte es Austin Rivers mit seinem ersten Dreier des Abends gefolgt von einem butterweichen Hookshot von Jokic zur 11-Punkte-Führung knapp dreieinhalb Minuten vor dem Ende. Zwar brachte Lillard die Blazers nochmal in Schlagdistanz, doch Portland ließ auch mehrere gute Möglichkeiten von Downtown liegen. Ganz anders Gordon, der den Dagger aus der Ecke versenkte - Spiel und Serie für Denver.