Die Vorentscheidung des Spiels schien schon im zweiten Viertel gefallen, als die Bucks in weniger als vier Minuten einen 20:0-Lauf hinlegten und ihre Führung damit zur Pause auf 32 Punkte Vorsprung ausbauten.
Giannis Antetoukounmpo war der Topscorer des Spiels mit 25 Punkten (11/18 FG, 3/4 FT), 9 Rebounds, 6 Assists und 2 Steals in nur 29 Minuten, sein äußerst erfolgreicher Abend war fast 5 Minuten vor Ende des dritten Viertels beendet.
Jrue Holiday knüpfte an seine starken Leistungen in Spiel 1 mit 22 Zählern bei 3/4 von Downtown und 7 Assists an, Khris Middleton kam mit 15 (6/13 FG) und 8 Assists zurück in den Rhythmus. Dazu lieferte Brook Lopez 16 Punkte bei 6/8 FG. In der zweiten Halbzeit kamen auf beiden Seiten Milwaukee alle 15 verfügbaren Spieler zum Einsatz.
Trae Young war mit 15 Punkten schon der beste Scorer der Hawks, seine Wurfquoten von 6/16 FG und 1/8 3P waren jedoch genau so wenig erfreulich wie seine 3 Assists bei 9 Turnover. Danilo Gallinari (12, 4/7 FG) und John Collins (11, 5/9, 8 Rebounds) punkteten noch zweistellig. Die einzig gute Nachricht für die Hawks in Spiel 2: Cam Reddish, der 10. Pick im Draft 2019, stand erstmals seit dem 21. Februar wieder auf dem Parkett.
Bucks mit 20:0-Lauf im zweiten Viertel
Atlanta kam offensiv sehr langsam ins Spiel und lag nach knapp fünf Minuten schon mit 3:12 im Rückstand, Antetokounmpo war bereits für drei einfache Layups direkt an den Ring gekommen. Nach einem kleinen Lauf Atlantas inklusive Youngs nächstem Shimmytanz erhöhte Milwaukee wieder auf 24:14, Bryn Forbes sorgte von Downtown für die erste zweistellige Führung des Spiels.
Zum Ende des ersten Viertels brachte jedoch Gallinari dringend benötigtes Scoring von der Bank kommend, seine ersten neun Punkte erzielte er innerhalb der letzten 2:19 im Abschnitt, den Atlanta so nur mit 28:34 verlor.
Auch zu Beginn des zweiten Viertels blieb der Abstand in dieser Reichweite, Young kam nach vier Minuten Pause bei -12 wieder aufs Parkett. Wenig später setzten die Bucks schon zum spielentscheidenden Lauf an: Nach 51:40 stand es 71:40. Mit der letzten Aktion vor der Pause (77:45) beging Young seinen achten Turnover.
Das große Aufbäumen der Hawks im zweiten Durchgang blieb aus, Atlanta kam nicht einmal näher als auf -30 heran, obwohl Milwaukee schon im Verwaltungsmodus schien und Antetokounmpo begann, das Spiel als besseres Training für seine Jumpshots zu nutzen. Nach einem Dreier von Forbes zwei Minuten vor Viertelende führte Milwaukee erstmals mit 40 Punkten Vorsprung.
In den letzten 15 Minuten des Spiels waren kaum noch Starter zu sehen, Publikumsliebling Thanasis Antetokounmpo sorgte mit einem Putbackdunk für das Highlight der langen Garbage Time, obwohl die Punkte nicht einmal zählten.
Die wichtigsten Statistiken
Milwaukee Bucks (3) vs. Atlanta Hawks (5) 125:91 (BOXSCORE), Serie: 1-1
- Milwaukee brauchte für seinen Lauf von 20 unbeantworteten Punkten im zweiten Viertel nur 3:38 Minuten, in denen die Bucks 8/9 aus dem Feld trafen und den Hawks vier Mal den Ball klauten.
- Die Bucks gewannen den zweiten Abschnitt mit 43:17, so viele Punkte hatten sie in keinem Viertel der kompletten bisherigen Saison erzielt. Die Hawks gaben den Ball in diesen 12 Minuten öfter (8) ab, als sie ihre Ballbesitze mit Punkten beendeten (7). Zudem blieb der Ball bei allen 8 Turnover der Hawks im Spiel, wodurch Milwaukee konstant einfache Punkte generierte.
- Mit Punkten in der Zone (62:30), Punkten nach Offensivrebounds (24:11) und Punkten im Fastbreak (27:12) dominierten die Bucks in allen Phasen des Spiels. Milwaukee traf gerade in der ersten Halbzeit auch den Dreier sehr gut (10/18), die Quote fiel in der Garbage Time erst ab auf 15/41 (36,6 Prozent).
- Trae Youngs Serie an Playoffspielen mit mindestens 20 Punkten und 7 Assists endete nach 13 Partien, er ist bisher der einzige Spieler dem diese Leistung in seinen ersten 13 Playoffspielen gelang. Mehr als seine 9 Turnover hatte Young bisher noch in keinem Spiel in der Liga.
Bucks vs. Hawks: Die Stimmen zum Spiel
Nate McMillan (Head Coach Hawks): "Wir werden härter spielen müssen. Die Bucks haben uns ein anderes Level gezeigt, auf das wir kommen müssen. Ihre Intensität heute hat uns nicht überrascht, aber sie haben das komplette Spiel dominiert."
Giannis Antetokounmpo (Bucks): "Wir kamen fokussiert auf jeden einzelnen Ballbesitz in Spiel 2 und haben gemeinsam als Team den Sieg geholt."
Trae Young (Hawks): "Wir können das Spiel nicht löschen, wir müssen daraus lernen. Jedes Spiel und jede Niederlage ist eine Möglichkeit, zu lernen. Heute konnte ich viel lernen. Als Team müssen und werden wir einen Weg finden, eine Antwort zu liefern.
Mike Budenholzer (Head Coach Bucks): "Wir haben mehr Energie von jedem Spieler gebraucht. Die Jungs waren großartig heute."
Der Star des Spiels: Giannis Antetokounmpo
Giannis Antetokounmpo zeigte sich von Beginn an aggressiv und gab sich nicht mit Jumpern zufrieden, seine ersten erfolgreichen Abschlüsse kamen alle in direkter Ringnähe. Der Greek Freak kam mehrfach so schnell an seinem ersten Gegenspieler vorbei, dass die Helpverteidiger wie Clint Capela oder Onyeka Okungwu keine Chance mehr hatten, als sie bei Antetokounmpo ankamen.
Der Flop des Spiels: Clint Capela
Clint Capela spielt schon die ganzen Playoffs über eine sehr beschränkte Rolle in der Offense, was zu erwarten war und verkraftbar ist für Atlanta. In Spiel 2 war Capela jedoch vermehrt mit dem direkten Matchup gegen Antetokounmpo vertraut, wo er gar keine gute Figur machte.
Die Szene des Spiels
Antetokounmpos Layup zum 9:3 in der Anfangsphase erinnerte ein wenig an Michael Jordans legendäres Finish. Giannis nahm Schwung auf, ließ Solomon Hill mit einem Spinmove stehen und ging mit Capela ins Duell vor dem Korb. In der Luft nahm er den Ball noch einmal runter und finishte mit einem Finger Roll, nachdem er komplett an Capelas ausgestreckten Armen vorbeigeflogen war. Das ganze gelang Antetokounmpo mit nur einer Hand am Ball.