Devin Booker zeigte mit 42 Punkten (17/28 FG) eine überragende Vorstellung, erhielt jedoch fast nur durch Jae Crowder (15) Unterstützung - vor allem Chris Paul (10, 5/13, 5 Turnover) und Deandre Ayton (6, 3/9, 17 Rebounds) waren offensiv sehr unauffällig. Das sah auf der Gegenseite anders aus.
Khris Middleton (40, 15/33) konterte Booker Wurf für Wurf, Antetokounmpo (26, 11/19, 14 Rebounds, 8 Assists, 3 Steals und 2 Blocks) zeigte eine beeindruckende All-Around-Performance. Jrue Holiday haderte zwar mit dem Wurf (13, 4/20, 7 Rebounds, 7 Assists), machte dafür aber erneut defensiv ein starkes Spiel.
Beide Teams eröffneten mit den gewohnten Starting Fives, abgesehen von den Langzeitverletzten Dario Saric (Suns) und Donte DiVincenzo (Bucks) standen alle Spieler zur Verfügung. Phoenix erwischte vor allem dank Booker den besseren Start, der seine ersten beiden Würfe traf und Ayton frei unterm Korb für einen Dunk fand (10:4).
Die Suns spielten zunächst mit einem sehr hohen Tempo, bei den Bucks lief fast alles über Middleton, es gab wenig Rhythmus und Holiday vergab seine ersten fünf Würfe. Ein Dreier von Portis verkürzte dennoch auf -4, weil auch Phoenix nach gutem Beginn offensiv schnell abbaute. Kurz vor der Viertelpause traf Johnson den ersten Dreier für die Suns, dann traf auch Holiday seinen ersten Layup. 23:20 PHX.
Devin Booker kassierte sein 6. Foul - eigentlich
Im zweiten Viertel kam Giannis erstmals richtig ins Spiel, auch weil Phoenix nun ohne Ayton sehr klein spielte. Milwaukee suchte vermehrt den Weg zum Korb, per Alley-Oop im Fastbreak glich Lopez die Partie aus, dann brachte Middleton Milwaukee erstmals in Führung. Booker nahm die Suns nun auf seine Schultern und lief aus der Mitteldistanz heiß - der All-Star erzielte nun 12 der nächsten 16 Suns-Punkte. Ein Bridges-Dreier stellte wieder auf +5 für die Suns, ehe Giannis und Middleton ausglichen. 52:52 zur Pause.
Nach der Unterbrechung blieb Booker heiß, während Paul weiter nicht ins Spiel fand. Milwaukee vergab neun der ersten zehn Würfe im Viertel, doch der Vorsprung betrug nie mehr als 7 Punkte. Booker kassierte Mitte des Viertels sein viertes Foul und ging unter Protest raus. Die Bucks waren nun wieder stärker, nach einem Connaughton-Dreier zur Führung kehrte Booker zurück. Und er blieb heiß - es folgte wieder ein 7:0-Run. Vor dem letzten Viertel führte Phoenix mit 82:76.
Johnson stellte sogar auf +9 - doch kurz darauf setzte es Foul Nr. 5 für Booker. Giannis fing einen Crowder-Einwurf ab und drückte einen Breakaway-Dunk zum 86:89 aus Bucks-Sicht rein. Booker kehrte zurück, foulte in Transition eigentlich glasklar Holiday - doch die Pfeife blieb stumm. Giannis versenkte den Putback, 3:30 Minuten vor Schluss betrug die Führung der Suns noch 1 Punkt. Eine Auszeit später brachte Connaughton die Bucks per Eckendreier in Führung.
Middleton traf aus der Mitteldistanz, Booker versuchte im Gegenzug, einen Lob auf Ayton zu spielen, der jedoch von Giannis geblockt wurde. Paul verlor erneut den Ball, Middleton traf in Transition zur 4-Punkte-Führung bei noch 27,2 Sekunden auf der Uhr. In der Folge trafen Middleton und Holiday ihre Freiwürfe und brachten ein 33:21-Schlussviertel - und damit den Sieg - am Ende nach Hause.
Die wichtigsten Statistiken
Milwaukee Bucks (E3) vs. Phoenix Suns (W2) 109:103 (BOXSCORE), Serie: 2-2
- Es war ein kurioses erstes Viertel der Bucks. Nach der Dominanz in der Zone über die letzten beiden Spiele bestand die Offense in den ersten Minuten fast nur aus Sprungwürfen, Giannis berührte dabei kaum den Ball und zwei seiner vier Würfe im Viertel waren Pullup-Dreier. Phoenix versuchte dafür, häufiger und mit mehr Tempo direkt zum Korb zu kommen, 14:10 stand es nach einem Viertel bei den Points in the Paint. Das Blatt wendete sich zwar im Anschluss, aber Milwaukee dominierte unter dem Korb nicht so sehr wie zuletzt (48:40).
- Die Suns trafen viel besser aus dem Feld (51,3 vs. 40,2 Prozent Wurfquote), trotzdem konnten sie sich nicht absetzen, was unter anderem erneut an den vermeidbaren Fehlern lag. 17 Turnover fabrizierte Phoenix, bei den Bucks waren es nur 5. Zudem gab es auch einige weitere Unkonzentriertheiten, wie ein Defensive Goaltending, mit dem Ayton den Bucks 2 Punkte schenkte.
- Diese gewannen erneut das Possession-Game, auch durch ihre Arbeit am offensiven Brett (17:5 Offensiv-Rebounds), die ihnen wieder etliche zweite Chancen verschaffte. Insgesamt nahm Milwaukee 19 Würfe mehr aus dem Feld sowie 10 zusätzliche Freiwürfe. Es ist angesichts dessen kaum zu glauben, dass dieses Spiel überhaupt knapp war.
- Booker hat in dieser Partie Geschichte geschrieben: Der 24-Jährige hat nun die meisten Punkte aller Zeiten in seiner ersten Postseason erzielt. In dieser Partie überholte er Julius Erving (518) und Rick Barry (521). Booker steht nun bei 542 Punkten.
Bucks vs. Suns: Die Stimmen zum Spiel
Pat Connaughton (Bucks) über den Block von Giannis: "Er und LeBron. Sie können sich duellieren um den besten Blocken aller Zeiten."
Monty Williams (Coach Suns) über Chris Paul: "Er ist in Ordnung. Großartige Spieler haben solche Spiele. Wir erwarten von ihm, dass er sich zurückmeldet."
Devin Booker (Suns) über seine starke Leistung: "Es spielt keine Rolle. Es geht hauptsächlich darum, das Spiel zu gewinnen."
Der Star des Spiels: Giannis Antetokounmpo
Middleton war der Topscorer, aber Giannis punktete effizienter, und er machte auch alles andere. Teilweise mit bärenstarken Pässen, dazu der sensationelle Block gegen Ayton in den Schlussminuten. Der Greek Freak machte seinem Namen erneut alle Ehre.
Der Flop des Spiels: Chris Paul
Desolate Vorstellung vom Point God, der von Holiday ordentlich beackert wurde und zu keinem Zeitpunkt des Spiels einen Rhythmus hatte. Traf seine Würfe nicht, dazu mit fünf Ballverlusten, unter anderem dem vorentscheidenden in der Schlussminute. Bot Booker keinerlei Unterstützung.
Die Szene des Spiels
Booker und Middleton hatten etliche Abschlüsse, die hier die Erwähnung verdient hätten, aber in Erinnerung bleiben wird der Giannis-Block gegen Ayton. Eine schlichtweg unglaubliche Kombination aus Athletik und Timing, die dieses Spiel mit entschieden hat.
NBA Finals: Die Serie im Überblick - Stand: 2-2
*falls erforderlich