NBA-Saisonvorschau TORONTO RAPTORS
Toronto Raptors: Die Transaktionen
Neuzugänge
- Draft: Scottie Barnes (Nr. 4), Dalano Banton (Nr. 46), David Johnson (Nr. 47)
- Trade: Goran Dragic, Precious Achiuwa (beide Heat)
- Free Agency: Isaac Bonga (Wizards), Svi Mykhailiuk (Thunder), Sam Dekker (Turk Telekom), Ishmail Wainright (SIG Strasbourg)
Abgänge
- Trade: Kyle Lowry (Heat)
- Free Agency: Rodney Hood (Bucks), Stanley Johnson (Bulls), Aron Baynes, DeAndre' Bembry (Nets,) Paul Watson (Thunder)
Toronto Raptors: Die wichtigsten Statistiken 2020/21
Bilanz Regular Season | Offensiv-Rating | Defensiv-Rating | Net-Rating |
27-45 (Platz 12 im Osten) | 111,6 (16.) | 112,0 (15.) | -0,4 (19.) |
Toronto Raptors: Die Strategie in der Offseason
Nach einem Jahr im Exil aufgrund der Corona-Restriktionen sind die Raptors endlich wieder zurück in der kanadischen Heimat. Den Umzug aus Tampa zurück nach Toronto nicht mitgemacht hat allerdings Kyle Lowry, die Franchise-Legende blieb stattdessen in Florida und schloss sich den Miami Heat an. Damit geht eine Ära zu Ende.
Immerhin kehrte Teampräsident Masai Ujiri nicht mit leeren Händen zurück, als Gegenwert für Lowry sicherte er sich im Sign-and-Trade mit Miami Goran Dragic und Precious Achiuwa. Ersterer war mit dem Deal aber nicht sonderlich glücklich, es gilt als wahrscheinlich, dass der Dragon nicht die komplette Saison im Raptors-Trikot verbringen wird. Der 22 Jahre alte Achiuwa stellt derweil ein Upgrade als Backup-Center gegenüber Aron Baynes dar, der bei den Raptors nie richtig Fuß fasste und im Sommer entlassen wurde.
Abgesehen von Lowry ist der restliche Kern des Teams intakt geblieben, den wichtigsten Neuzugang haben die Kanadier ein wenig Glück in der Draft-Lottery zu verdanken. An Position 4 entschied sich Toronto für Scottie Barnes, ein hervorragender Verteidiger (aber noch roh in der Offense), der den ohnehin üppig besetzten Flügel weiter verstärkt. Auf diese Gelegenheit hofft auch Isaac Bonga, der sich im Training Camp einen Platz im finalen Kader erkämpfen muss.
Toronto Raptors: Die Schwachstellen
In Person von Lowry geht nicht nur der für viele Anhänger beste Spieler der Franchise-Geschichte, sondern auch der Leader des Teams, das Herz und die Seele. Ihn zu ersetzen ist nahezu unmöglich, auch sportlich ist Dragic zwar ein solider Ersatz, mehr aber auch nicht. Können Fred VanVleet oder Pascal Siakam diese Vakanz füllen?
Die Raptors sind zudem auf eine hervorragende Defense angewiesen, die Transition-Möglichkeiten erzwingt. Gerade im Halbfeld hatte Toronto vergangene Saison Probleme, es fehlt weiterhin ein echter Star, der auf konstant hohem Niveau Würfe kreiert. Sorgen macht zudem die dünne Center-Rotation, Khem Birch sollte auf Dauer nicht die Antwort auf der Fünf sein.
NBA-Preview: Der Kader der Toronto Raptors
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Fred VanVleet | Gary Trent Jr. | OG Anunoby | Pascal Siakam* | Khem Birch |
Goran Dragic | Svi Mykhailiuk | Scottie Barnes | Chris Boucher | Precious Achiuwa |
Malachi Flynn | Yuta Watanabe | Ishmail Wainright | Freddie Gillespie | |
Dalano Banton | Isaac Bonga | Sam Dekker |
*wird den Saisonstart verpassen, Rückkehr im November wahrscheinlich
Toronto Raptors: Der Hoffnungsträger
Die Raptors bauen darauf, dass Pascal Siakam in die Rolle des Franchise-Stars hineinwachsen kann. Diese war bereits nach einer bärenstarken Championship-Saison, dem Abgang von Kawhi Leonard und einer anschließenden All-Star-Saison 2019/20 für ihn vorgesehen. Doch vergangenes Jahr waren eher Rück- denn Fortschritte sowie ein Clinch mit Coach Nick Nurse zu sehen.
Der Kameruner muss nun nach einem Sommer voller Trade-Gerüchte zwingend stärker zurückkommen, er muss beweisen, dass er die Nummer 1 der Raptors sein kann. Allerdings bremst eine Schulter-OP ihn zunächst noch aus, sein Comeback wird erst im November erwartet. Ohne ihn lastet mehr Verantwortung auf VanVleet oder auch OG Anunoby, der den nächsten Schritt machen soll. Nr.4-Pick Barnes sollte zumindest defensiv sofort helfen.
Toronto Raptors: Fazit
Die vergangene Spielzeit kann aus Raptors-Sicht gut und gerne als Saison aus der Hölle bezeichnet werden: 72 Auswärtsspiele, Corona-Ausfälle, Verletzungen (FVV, Siakam und Anunoby verpassten zusammengenommen 65 Partien), am Ende nur Platz 12 im Osten. Allein die Rückkehr nach Toronto sollte dem Team einen gewissen Boost verschaffen.
Der Abgang von Lowry tut zwar weh, doch die Defense und das Gehirn von Coach Nurse werden den Raptors einige Siege garantieren. Mit dem soliden Kern wird Toronto um das Play-In-Turnier spielen, im verbesserten Osten ist die Teilnahme aber nicht garantiert. Den Unterschied wird letztlich Siakam ausmachen. Schafft er es zurück aufs All-Star-Level und kann er das Team in die Postseason hieven?