NBA-Saisonvorschau UTAH JAZZ
Utah Jazz: Die Transaktionen
Neuzugänge
- Draft: Jared Butler (Nr. 40)
- Trade: Eric Paschall (Warriors)
- Free Agency: Rudy Gay (Spurs), Hassan Whiteside (Kings)
Abgänge
- Trade: Derrick Favors (Thunder)
- Free Agency: Georges Niang (Sixers), Juwan Morgan (Celtics), Matt Thomas, Ersan Ilyasova
Utah Jazz: Die wichtigsten Statistiken 2020/21
Bilanz Regular Season | Offensiv-Rating | Defensiv-Rating | Net-Rating |
52-20 (Platz 1 im Westen) | 116,5 (4.) | 107,5 (3.) | 9,0 (1.) |
Utah Jazz: Die Strategie in der Offseason
Auch die Jazz mussten sich erstmal um ihren eigenen Free Agent Mike Conley kümmern, bevor sie andere Baustellen angehen konnten. Dann war jedoch ein klarer Fokus zu erkennen: Utah holte sich mit Rudy Gay und Eric Paschall gleich zwei Spieler, die als Smallball-Center eingesetzt werden können.
Diese Option fehlte Head Coach Quin Snyder in den vergangenen Playoffs gerade gegen die centerlosen Clippers, die das Defensivkonzept der Jazz mit einem dominanten Ringbeschützer und teilweise vier schwachen Flügelverteidigern gnadenlos attackierten. Es gilt zu beobachten, wieviel Utah bereits in der Regular Season mit kleinen Lineups experimentiert. Damit könnten sie ihre Dominanz der Vorsaison riskieren, um besser vorbereitet in die Postseason zu gehen.
Keine Rolle in der Postseason wird vermutlich Hassan Whiteside spielen, den man sich dazu auch schwer in den nahezu perfektionierten Offensivabläufen der Jazz vorstellen kann. Aber Snyder hatte bereits Erfolg damit, den zuvor als reinen Egozocker verschrienen Jordan Clarkson gut in die Mannschaft einzubringen.
Der einzige Rookie im Kader ist Jared Butler, der von vielen als einer der Steals der zweiten Runde angesehen wurde. Gefallen ist er vermutlich wegen Fragezeichen bezüglich seines langfristigen Potenzials, er sollte jedoch schnell als solider Rotationsspieler auf beiden Guardpositionen brauchbar sein.
Utah Jazz: Die Schwachstellen
Utah hat mit einer Bilanz von 52-20 und einem Net-Rating von 9,0 (beides Ligaspitze) kaum ernstzunehmende Schwachstellen in der vergangenen Regular Season gezeigt. Es bleibt jedoch ein Problem, dass mit Rudy Gobert einer der drei besten Spieler schlechter für Playoff-Basketball geeignet ist als für die Regular Season.
Obwohl General Manager Justin Zanik Alternativen für kleine Lineups ins Team geholt hat, können und wollen die Jazz auch in den Playoffs sicherlich keine 30 Minuten pro Spiel mit Gay oder Paschall als Center auflaufen. Snyder muss also eine Lösung finden, wie Gobert auch gegen Formationen ohne klassischen Center zumindest einen großen Teil seiner defensiven Effektivität behalten kann. Dass der Franzose in seiner neunten Saison plötzlich anfängt, gegnerische Forwards auf der Gegenseite unter dem Korb zu dominieren, ist die deutlich unwahrscheinlichere Lösung für dieses Problem.
Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass Gobert nicht die Schuld trägt für die defensiven Probleme. Die Playoffs machten deutlich, wie viele Fehler seiner Vordermänner er das ganze Jahr über abgedeckt hatte. Royce O'Neale und Joe Ingles sind die besten Flügelverteidiger des Teams, das ansonsten viel zu viel Angriffsfläche für gegnerische Penetration bietet - wenn ein Team dann wie die Clippers Gobert nach draußen zieht, kann dieser unmöglich jedes der entstehenden Löcher stopfen.
NBA-Preview: Der Kader der Utah Jazz
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Mike Conley | Donovan Mitchell | Bojan Bogdanovic | Royce O'Neale | Rudy Gobert |
Jared Butler | Jordan Clarkson | Joe Ingles | Rudy Gay | Hassan Whiteside |
MaCio Teague | Miye Oni | Eric Paschall | Udoka Azubuike | |
Malik Fitts | Marques Bolden |
Utah Jazz: Der Hoffnungsträger
Während Gobert Utahs Anker in der Regular Season bleiben wird, kann Donovan Mitchell in der Postseason wie einer der fünf besten Basketballer des Planeten spielen. Besonders beeindruckend zeigte er das in der NBA-Bubble, aber auch in den vergangenen Playoffs legte er trotz Verletzung durchschnittlich 32,3 Punkte pro Spiel bei guten Quoten auf.
Um endgültig den Status eines Superstars zu erreichen, müsste Mitchell sich entweder als Playmaker oder defensiv verbessern, was keineswegs ausgeschlossen werden sollte. Mitchell ist gerade erst 25 Jahre alt geworden und war ein exzellenter Verteidiger am College. Für die Jazz wird es langfristig wichtig sein, dass er diese Qualität wiederentdeckt. Als Scorer ist er mittlerweile fast über jeden Zweifel erhaben.
Utah Jazz: Fazit
In der Regular Season werden die Jazz einen Playoffplatz mit Heimvorteil nur durch schwerwiegende Verletzungen verlieren. Unter all den Topteams im Westen sind sie weiterhin am besten und tiefsten konstruiert für 82 Spiele in knapp sechs Monaten.
Wie es in den Playoffs dann weitergeht, ist dagegen schwerer zu beantworten. Die Jazz gehören sicherlich zum erweiterten Kreis der Contender, in den vergangenen Jahren haben sie die Erwartungen in der Postseason jedoch eher enttäuscht als übertroffen. Dass sie früher oder später auf schwierige Matchups treffen werden, kann auch in diesem Jahr wieder passieren.