Brooklyn Nets (14-6) - Phoenix Suns (17-3) 107:113 (BOXSCORE)
Zweiter Abend eines Back-to-backs, dazu ein Auswärtsspiel beim Spitzenreiter der Eastern Conference. Vieles sprach dafür, dass die 15 Spiele andauernde Siegesserie der Phoenix Suns in Brooklyn reißen würde, doch der Vorjahresfinalist belehrte alle eines Besseren. Devin Booker (30 Punkte, 9/18 FG) und Chris Paul (22, 9/19 FG) nahmen die Nets über 42 Minuten nach allen Regeln der Kunst auseinander und verwandelten Sprungwurf um Sprungwurf.
Darüber hinaus machte Mikal Bridges (13, 7 Steals) ein überragendes Spiel, JaVale McGee (10, 10 Rebounds) dominierte in seinen Minuten in der Zone. Brooklyn wirkte dagegen seltsam lethargisch, 20 Ballverluste stellten einen neuen Negativrekord für die Saison dar. So reichte auch eine Wurfquote von knapp 50 Prozent nicht, auch weil die Nets gerade einmal 23 Dreier (7 Treffer) nahmen. Kevin Durant verbuchte dabei 39 Punkte (13/28 FG), 9 Rebounds und 7 Assists in knapp 45 (!) Minuten, James Harden (12, 4/15 FG, 14 Assists, 7 TO) erwischte lange Zeit einen Abend zum Vergessen. LaMarcus Aldridge (18, 8/12 FG) scorte gut, war aber immer wieder das Opfer der Suns-Guards in der Defense.
Phoenix Suns überrumpeln farblose Nets
Phoenix begann mit dem Selbstvertrauen einer Mannschaft, die seit einem Monat nicht mehr verloren hat. Die Suns führten schnell mit 21:8, alle Field Goals waren Jumper, wobei Booker die heiße Hand hatte. Brooklyn wirkte dagegen unkonzentriert, sowohl Durant als auch Harden waren in ihrem Tun zu lässig. Die Suns kühlten etwas ab, doch die Gastgeber suchten weiter nach ihrem Rhythmus und lagen nach zwölf Minuten mit 20:34 hinten.
Und auch die Reservisten der Suns bereiteten Brooklyn Schwierigkeiten. McGee dominierte das Brett, Cameron Payne brachte mehr Speed. Derweil war Bridges überall und entnervte mit seiner Defense Harden. Der Forward der Suns hatte schon Mitte des zweiten Viertels 5 Steals eingesammelt. Dank Aldridge etablierten die Nets aber so etwas wie Offense, die Jumper der Suns fielen nun nicht mehr. Die Gäste blieben über sechs Minuten ohne Punkte, Brooklyn nutzte dies zu einem 15:0-Run, bevor CP3 dem Ganzen ein Ende setzte. Trotz der Dürre waren die Suns zur Pause immer noch zweistellig vorn (56:46).
Nach dem Wechsel sammelte Harden zwar weiter fleißig Assists, das eigene Scoring war dagegen nicht existent. Selbst nach Switches gegen Ayton konnte sich der Guard keinen Freiraum verschaffen. Auf der Gegenseite war Booker wieder erwacht. Er und Paul suchten immer wieder Aldridge in Switch-Situationen und bestraften dies gnadenlos.
Nets-Comeback kommt zu spät
Phoenix baute den Vorsprung auf über 20 Zähler aus, es hagelte zu Beginn des Schlussabschnitts nach Hardens 7. Ballverlust sogar Buhrufe im Barclays Center. Immerhin: Die Nets gaben sich nicht auf, vor allem Durant setzte mit sieben Punkten am Stück noch einmal ein Ausrufezeichen. Fünf Minuten vor dem Ende waren die Gastgeber plötzlich wieder auf 10 Zähler dran und die Stimmung in der Halle kippte wieder in die andere Richtung.
Und Brooklyn kam näher. Den Suns gelang nichts mehr, vor allem James Johnson als Center machte seine Sache gegen die Guards grandios. Patty Mills hatte die Chance, auf -4 zu verkürzen, stattdessen rettete Jae Crowder mit einem Putback eine weitere verkorkste Suns-Possesion zum 110:101 bei noch einer Minute auf der Uhr. Es war der Dagger, in der Folge spielten es die Suns souverän herunter.
Mit dem 16. Erfolg in Serie ist damit alles für den großen Showdown in der Nacht auf Mittwoch angerichtet. Dann empfangen die Suns um 4 Uhr deutscher Zeit die Golden State Warriors, die derzeit eine Niederlage weniger auf dem Konto haben. Knapp drei Stunden zuvor sind auch die Nets im Einsatz, sie haben den Nachbarn aus Manhattan, die New York Knicks zu Gast.