NBA: Top-Rookie Cade Cunningham mit starker Schlussphase - Isaiah Hartenstein glänzt weiter für die L.A. Clippers

Robert Arndt
14. November 202106:38
Cade Cunningham machte in Toronto die entscheidenden Punkte.getty
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Cade Cunningham hat die Detroit Pistons mit einer starken Crunchtime zu einem Sieg in Toronto geführt. Franz Wagner hat gegen Spitzenreiter Washington Wizards große Probleme, während Isaiah Hartenstein bei den L.A. Clippers weiter jede Menge Eigenwerbung betreibt.

Utah Jazz (8-5) - Miami Heat (8-5) 105:111 (BOXSCORE)

  • Bei den Jazz läuft es im Moment einfach nicht, gegen Miami setzte es die vierte Niederlage aus den letzten fünf Spielen. Immerhin zeigten die Gastgeber Moral und gestalteten die Schlussphase nach einem zwischenzeitlichen 27-Punkte-Rückstand spannend, Miami behielt letztlich jedoch die Nerven und brachte das Spiel nach Hause.
  • Miami, das zuvor drei Spiele in Folge verloren hatte, begann stark und legte dank Duncan Robinson (22, 6/11 Dreier) und Bam Adebayo (13, 7 Rebounds, 7 Assists) einen schnellen 21:2-Lauf hin. Durch Jordan Clarkson (25, 8/17 FG) blieben die Gastgeber zumindest dran, bevor nach der Pause alle Dämme brachen.
  • Die Gäste, die weiterhin auf Jimmy Butler verzichten mussten, gewannen das dritte Viertel mit 37:21 und trafen dabei 71 Prozent aus dem Feld. Die komplette Starting Five punkte zweistellig, wobei Tyler Herro mit 27 Punkten (10/23 FG) Topscorer war. Kyle Lowry steuerte 21 Zähler und 6 Assists zum Sieg bei.
  • Utah kam mit einem späten 18:0-Lauf noch einmal auf -4 heran, doch Herros Freiwürfe 11 Sekunden vor Schluss waren die Entscheidung. "Wir verfallen nicht in Panik, aber es ist schon sehr ärgerlich", befand Jazz-Star Donovan Mitchell (22, 5 Steals) nach der neuerlichen Niederlage. Bester Scorer war Bojan Bogdanovic (26, 6/13 Dreier), Rudy Gobert legte bei der zweiten Niederlage gegen die Heat 14 Punkte und 13 Rebounds auf.

Indiana Pacers (6-8) - Philadelphia 76ers (8-6) 118:113 (BOXSCORE)

  • Das Lazarett bei den Pacers lichtet sich langsam und es wird deutlich, wie tief dieses Team sein kann. Gegen die Sixers war Bankspieler Justin Holiday mit 27 Punkten (9/11 FG, 6/8 Dreier) der beste Scorer und half mit, dass Indy den zweiten guten Sieg am Stück feiern konnte. Malcolm Brogdon (13, 10 Rebounds, 10 Assists) kam auf ein Triple-Double.
  • Die Sixers verloren hingegen auch das vierte Spiel in Serie ohne Joel Embiid, der wegen seiner Corona-Infektion weiter fehlt. Für Embiid sprang Tobias Harris (32, 10/22 FG, 11 Rebounds) in die Bresche, der Forward konnte aber auch nicht verhindern, dass Indiana in der Schlussphase immer eine Antwort parat hatte.
  • Die Pacers führten im zweiten Viertel mit bis zu 20 Zählern, die Gäste liefen diesem Rückstand bis zum Ende hinterher. Der starke Tyrese Maxey (24, 10/15 FG) verkürzte drei Minuten vor Schluss noch einmal auf -5, dann übernahm bei den Pacers in T.J. McConnell (8, 9 Assists) aber ein anderer Reservist und stellte mit drei Körben am Stück den zweistelligen Vorsprung wieder her.
  • Sechs Spieler der Gastgeber landeten in Double Digits, natürlich auch der prominent besetzte Frontcourt bestehend aus Domantas Sabonis (18, 12 Rebounds) und Center Myles Turner (20, 8/12 FG, 6 Blocks). Gerade Turner machte in der Defense ein starkes Spiel, die Sixers trafen in der Zone keine 50 Prozent (21/50 FG). Vor allem Andre Drummond (11, 4/12 FG, 16 Rebounds) hatte große Probleme beim Abschluss.

Orlando Magic (3-10) - Washington Wizards (9-3) 92:104 (BOXSCORE)

  • Wir haben einen neuen alleinigen Spitzenreiter in der Eastern Conference! Die Washington Wizards gewannen auch ohne Bradley Beal, der bei der Beerdigung seiner Großmutter war, das vierte Spiel in Serie und grüßen nun von oben. In Abwesenheit des All-Stars übernahm stattdessen Spencer Dinwiddie, der mit 23 Punkten (10/18 FG), 11 Rebounds und 6 Assists sein Team anführte.
  • Washington profitierte dabei vor allem von einer langen Scoring-Dürre der Magic in der ersten Halbzeit. Die Gastgeber blieben über acht Minuten ohne eigenen Punkt, was die Wizards zu einem 20:0-Lauf nutzten, von welchem sie bis zum Ende zehrten. In dieser Phase machte vor allem Montrezl Harrell (20, 9/13 FG, 6 Rebounds, 7 Assists) auf sich aufmerksam.
  • Die Magic trafen als Team nur knapp 34 Prozent aus dem Feld, auch Franz Wagner hatte zu kämpfen. Der Deutsche ließ in Korbnähe viel liegen und kam in 35 Minuten auf 8 Punkte (2/11 FG, 0/1 Dreier), 4 Rebounds sowie je einen Steal und Block. Trotz allem hatte der Berliner mit +8 sogar ein positives Plus-Minus und fiel zudem durch diesen Versuch eines Monster-Dunks über Daniel Gafford auf, welcher sich nur mit einem Foul zu helfen wusste. Bruder Moe kam nur 49 Sekunden im zweiten Viertel zum Einsatz, es wurde 1 Rebound notiert.
  • Bester Scorer der Gastgeber war Cole Anthony mit 22 Punkten (4/16 FG), die er aber vornehmlich an der Freiwurflinie einsammelte. Wirklich effizient war nur Wendell Carter Jr. (17, 6/11 FG), Frontcourt-Kollege Mo Bamba (14, 17 Boards) legte ein Double-Double auf. Das gelang auf der Gegenseite auch Kyle Kuzma (17, 10 Rebounds).

New Orleans Pelicans (2-11) - Memphis Grizzlies (6-7) 112:101 (BOXSCORE)

  • Lebenszeichen der Pelicans, die nach neun Pleiten in Serie endlich den zweiten Saisonsieg einfahren konnten. Brandon Ingram war nach seiner Hüftverletzung wieder mit dabei und steuerte 19 Punkte (7/17 FG) zum Erfolg bei. Bester Scorer der Gastgeber war aber Nickeil Alexander-Walker mit 21 Punkten.
  • Katerstimmung dagegen in Memphis, die nun ihrerseits dreimal in Folge verloren haben. "Wir sind in einem Slump", gab Topscorer Dillon Brooks (23) zerknirscht zu. "Wir müssen endlich wieder unsere Würfe treffen und mehr Einsatz gegen den Ball zeigen."
  • Die Gäste buddelten sich früh ein großes Loch (17:35) und lagen in Halbzeit eins mit bis zu 22 Punkten hinten. Nach der Pause bäumten sich Ja Morant (22, 8/17 FG, 9 Rebounds, 10 Assists) und Co. zwar noch einmal auf, doch näher als 9 Punkte kamen die Grizzlies nicht mehr heran. Die Offense der Pelicans war an diesem Abend zu gut, auf 38 Field Goals kamen 29 Assists. Josh Hart (5) alleine kam auf 11.
  • So scorten alle eingesetzten Pelicans-Spieler, unter anderem legte Rookie Herb Jones mit 17 Punkten (3/4 Dreier) ein neues Career High auf. Das Duell der füreinander getradeten Center Jonas Valanciunas und Steven Adams ging hingegen unentschieden aus, beide Bigs legten 15 Punkte und 9 Rebounds auf.

Toronto Raptors (7-7) - Detroit Pistons (3-9) 121:127 (BOXSCORE)

  • Überraschung in Kanada, wo die Pistons ein Raptors-Team ohne Fred VanVleet (Hüfte) in die Knie zwangen. Die Schlagzeilen gehörten am Ende Cade Cunningham, der drei Viertel lang recht unauffällig agierte, in den entscheidenden Momenten aber zur Stelle war. 7 seiner 10 Punkte (4/10 FG, dazu 4 Assists) verbuchte der Top-Rookie im Schlussabschnitt. Sein Drive gegen Nr.4-Pick Scottie Barnes mit anschließendem Finish war knapp 90 Sekunden vor Ende der letzte erfolgreiche Abschluss der Partie.
  • Detroit führte so mit +5, in der Folge brachten es die Raptors fertig, in einem Ballbesitz auch in vier Versuchen nicht zu treffen. Saddiq Bey (16, 3/7 Dreier) machte schließlich von der Freiwurflinie alles klar. Jerami Grant erzielte 14 seiner 24 Punkte (8/16 FG) im vierten Viertel, Center Isaiah Stewart kam auf 20 Zähler, lobte danach aber vor allem Cunningham.
  • "Er ist wie gemacht für diese Momente", sagte der Center im Hinblick auf die starke Clutch-Performance. Die Pistons trafen 54 Prozent aus dem Feld und auch 43 Prozent von Downtown, nachdem die Offense in den ersten Wochen noch fürchterlich aussah.
  • Für VanVleet begann stattdessen Goran Dragic, der nach den ersten vier Saisonspielen überhaupt nicht mehr eingesetzt worden war. "The Dragon" machte es mit 16 Punkten (6/12 FG) zumindest ordentlich. Pascal Siakam (25, 9/14 FG, 12 Boards, 7 Assists) legte im Angriff sein bestes Spiel seit seiner Rückkehr hin, foulte aber aus. Gary Trent Jr. (23) war der beste Schütze aus der Distanz, Barnes (11, 4/10 FG, 6 Rebounds) blieb dagegen eher unauffällig.
  • Isaac Bonga stand nach seinen guten Auftritten in der G-League (21 und 27 Punkte) wieder im Kader der Raptors, wurde aber nicht eingesetzt.

Cleveland Cavaliers (9-5) - Boston Celtics (6-7) 91:89 (SPIELBERICHT)

L.A. Clippers (8-4) - Minnesota Timberwolves (4-8) 129:102 (BOXSCORE)

  • Die Clippers sind zusammen mit den Golden State Warriors und den Phoenix Suns das heißeste Team der Liga und fuhren gegen müde Timberwolves den bereits siebten Erfolg in Serie ein. Nach dem Fehlstart hat es sich das Team von Coach Ty Lue hinter den beiden anderen oben genannten Teams auf Platz drei im Westen gemütlich gemacht.
  • Der Sieg war dabei völlig ungefährdet, nach einem 38:17-Viertel ging es mit einer komfortablen 27-Punkte-Führung in die Kabine. Die Messe war früh gelesen, weil L.A. mit seinen gefürchteten Bank-Lineups extrem dominant auftrat. Seinen Anteil daran hatte erneut Isaiah Hartenstein, der mit 12 Punkten (4/9 FG), 12 Rebounds, 4 Assists und 3 Blocks wieder eine Bewerbung für mehr Minuten abgab. In der Garbage Time versenkte der Deutsche sogar seinen ersten Dreier der Saison.
  • Die besten Scorer der Clippers waren mal wieder Paul George (23, 10/17 FG, 9 Rebounds) und Reggie Jackson (21), PG-13 musste im Schlussabschnitt gar nicht mehr aufs Feld. Zu gefallen wusste auch Eric Bledsoe (14, 9 Assists), dazu versenkte Terance Mann (16, 7/10 FG, +30) seine ersten sechs Würfe aus dem Feld.
  • Und die Wolves? Die wirkten nach ihrem Coup am Vortag gegen die Lakers an gleicher Stelle sehr lethargisch. Anthony Edwards (21, 9/22 FG) versuchte viel, scheiterte aber am Ring immer wieder gegen den starken Ivica Zubac (10, 12 Rebounds). Karl-Anthony Towns (8, 3/11 FG, 8 Rebounds) enttäuschte auf ganzer Linie, D'Angelo Russell (15, 8 Assists) machte es einen Deut besser.