NBA: Golden State Warriors weiter nicht zu stoppen - Ricky Rubio und Evan Mobley schocken die New York Knicks

Robert Arndt
08. November 202105:38
Die Golden State Warriors haben weiterhin die beste Bilanz in der NBA.getty
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Die Golden State Warriors bleiben durch einen souveränen Sieg das beste Team der NBA. Die Cleveland Cavaliers überraschen auch bei den New York Knicks, wobei Ricky Rubio das Spiel seines Lebens macht. Franz und Moritz Wagner werden mit den Orlando Magic für die Utah Jazz zum Stolperstein.

Toronto Raptors (6-5) - Brooklyn Nets (7-3) 103:116 (SPIELBERICHT)

New York Knicks (6-4) - Cleveland Cavaliers (7-4) 109:126 (BOXSCORE)

  • Es war ein magischer Abend für Ricky Rubio, der Spanier legte gegen die Knicks 37 Punkte (Career High) und 10 Assists von der Bank kommend auf. Der Point Guard versenkte seine ersten acht Dreier in Folge, erst der neunte und letzte Versuch ging nicht durch die Reuse, wodurch der WM-MVP die Einstellung des Rekords knapp verpasste (Latrell Sprewell und Ben Gordon trafen mal je 9/9 3P).
  • Rubio war es auch, der Cleveland nach der Pause ein zweistelliges Polster verschaffte, nachdem Collin Sexton wegen einer Knieverletzung nicht mehr mitwirken konnte. Im dritten Viertel markierte Rubio vier Triples, Cleveland gewann den Abschnitt mit 33:18, näher als 6 Zähler kamen die Knicks nicht mehr heran.
  • Aufgrund der Rubio-Gala ging fast unter, dass Nr.3-Pick Evan Mobley sein bisher wohl bestes Spiel machte. Der Big Man kam auf 26 Punkte (11/15 FG), 9 Rebounds, 5 Assists und verbuchte mit +26 das mit Abstand beste Plus-Minus aller Spieler. Dazu traf der 20-Jährige zwei seiner vier Dreier und fügte sich nahtlos ins Spiel der Cavs ein. Die Gäste versenkten 54 Prozent (19/35) ihrer Triples, dazu dominierte Jarrett Allen (18, 17 Rebounds) in der Zone.
  • Die Knicks legten dank Evan Fournier (11 von 15 Punkten im ersten Viertel) gut los, trafen danach aber nicht mehr viel. Ohne Kemba Walker (Pause) rutschte Derrick Rose (17, 5 Assists) in die Starting Five, der Guard war neben Julius Randle (19, 7 Assists) noch der beste Knick. R.J. Barrett (6, 3/13 FG) konnte seine gute Frühform dagegen nicht bestätigen.

Orlando Magic (3-8) - Utah Jazz (7-3) 107:100 (BOXSCORE)

  • Die Utah Jazz sind nach der bitteren Niederlage am Vortag in Miami auch in Orlando gestolpert. Gegen die Magic ging den Jazz im vierten Viertel die Luft aus, während die jungen Magic im Schlussabschnitt noch einen 13-Punkte-Rückstand wett machten. Mann des Abends war Cole Anthony, der mit 33 Punkten (13/20 FG) und zwei Midrange-Jumpern in der Crunchtime Orlando auf die Siegerstraße brachte.
  • Die Jazz starteten nach dem harten Spiel in Miami gemächlich, Orlando versuchte dies mit Fastbreaks auszunutzen, unter anderem scorte Franz Wagner in Transition nach einem erfolgreichen Jazz-Abschluss. Die Gastgeber führten schnell mit 15 Punkten, weil Utah eiskalt blieb. Nur einer von 14 Dreiern fand im ersten Abschnitt das Ziel.
  • Dies wurde bis zur Pause nicht wirklich besser, dafür attackierten die Jazz mehr den Korb und bogen so die Partie bis zum Wechsel sogar um. Der Vorsprung wuchs auf 13 Zähler an, aber Anthony und Wendell Carter Jr. (22, 4/7 Dreier, 15 Rebounds) sorgten im vierten Viertel für das Comeback, R.J. Hampton (8) machte mit einem Dreier 21 Sekunden vor dem Ende den Deckel drauf.
  • Franz Wagner zeigte erneut gute Ansätze und attackierte auch einige Male mutig Rudy Gobert. Einmal konnte er den Franzosen vernaschen, ein anderes Mal wurde der Berliner hingegen weggeblockt. In 32 Minuten wurden 10 Punkte (4/10 FG), 4 Rebounds und 4 Assists notiert. Bruder Moe Wagner spielte die letzten drei Minuten der ersten Halbzeit und verwandelte dabei seinen einzigen Wurf, einen Dreier.
  • Utah versenkte dagegen nur 19 Prozent der Distanzwürfe, vor allem Donovan Mitchell 21 (8/24 FG, 2/12 Dreier) und Jordan Clarkson (6, 2/11 3P) trafen keinen Blumentopf. Bester Akteur der Jazz war noch Rudy Gobert mit 21 Zählern, 15 Rebounds, 3 Steals und 4 Blocks, am Ende war aber auch der Franzose gegen das heiße Shooting der Magic machtlos.

Washington Wizards (7-3) - Milwaukee Bucks (4-6) 101:94 (BOXSCORE)

  • Die Wizards machen es sich in der Spitzengruppe der Eastern Conference gemütlich, gegen die Bucks fuhren die Hauptstädter einen weiteren guten Sieg ein, obwohl bei weitem nicht alles perfekt für D.C. lief. Immerhin: Bradley Beal erwischte einen guten Abend und legte 30 Punkte (14/22 FG) und 8 Assists auf.
  • Ein Teil der Wahrheit ist aber auch, dass Beal in der Crunchtime gleich drei Ballverluste unterliefen, zweimal ließ der All-Star sich den Ball von Pat Connaughton klauen. Die Bucks verkürzten so noch einmal auf 4 Zähler und hatten sogar die Gelegenheit, noch näher zu kommen, doch Montrezl Harrell (15) blockte einen Korbleger von Jrue Holiday.
  • Für die Entscheidung sorgte dann 20 Sekunden vor Schluss Spencer Dinwiddie (6, 2/8 FG, 4 Assists) von Downtown, dem Spielmacher war zuvor so gut wie gar nichts gelungen. Kyle Kuzma (15, 10 Rebounds) steuerte zudem ein Double-Double zum Sieg bei.
  • Milwaukee musste auf der Gegenseite erneut auf Khris Middleton (Coronaprotokoll), Brook Lopez (Rücken) und Donte DiVincenzo (Knöchel) verzichten. Der Champion vergab die ersten acht Würfe und lag schon nach drei Minuten mit 0:12 hinten. Dank Giannis Antetokounmpo (29, 12/26 FG, 5/12 FT, 18 Rebounds, 3 Steals) und Grayson Allen (19) gestalteten die Gäste die Partie aber dennoch bis zum Ende spannend.
  • Antetokounmpo spielte zudem 5 Assists und hat in seiner Bucks-Karriere nun 2.692 direkte Vorlagen gespielt. Damit liegt der Grieche bereits auf Platz zwei in der ewigen Bestenliste der Franchise, nachdem er mit seinem dritten Assist Hall of Famer Sidney Moncrief geschluckt hatte. Nummer eins ist immer noch Phil Pressey mit 3.272 Assists.

Sacramento Kings (4-7) - Indiana Pacers (5-5) 91:94 (BOXSCORE)

  • Langsam, aber sicher kommen auch die Indiana Pacers in dieser Saison an. In Sacramento gelang der dritte Sieg im vierten Spiel und nach bereits drei Crunchtime-Niederlagen entschieden die Pacers erstmals eine enge Partie für sich. Trotzdem war es äußerst mühsam, am Ende brachten ein Drive sowie ein Freiwurf von T.J. McConnell (18, 8/13 FG) die entscheidenden Punkte.
  • Dabei erwischte Indiana einen richtig guten Start und führte nach wenigen Minuten bereits mit 15 Punkten. Die bislang so flüssige Offense der Kings stockte hingegen gewaltig, erst mit einem Halfcourt-Shot nach Spin-Move zum Viertelende von Buddy Hield (17, 5/12 Dreier) bekamen die Gastgeber etwas Oberwasser.
  • Es dauerte jedoch bis ins vierte Viertel, bevor die Kings durch einen 11:1-Run in Führung gingen. Die Pacers konterten dies mit zehn Punkten in Folge, vor allem Domantas Sabonis (17, 10 Rebounds) und Chris Duarte (15) waren in dieser Phase auffällig. In einer wilden Schlussphase hatten die Kings dann noch zahlreiche Gelegenheiten, ein möglicher Gamewinner von Tyrese Halliburton (17, 7/14 FG) entpuppte sich allerdings als Airball.
  • Topscorer der Kings war Harrison Barnes mit 22 Punkten, der Dreier fiel diesmal nicht wie gewohnt (1/6). Auch De'Aaron Fox (17, 7/19 FG) hatte schon bessere Spiele. Bei den Pacers punkteten alle Starter zweistellig, das war auch notwendig, da die sechs Bankspieler gerade einmal 10 Punkte zusammenkratzten. Caris LeVert verbuchte 22 Punkte bei ebenso vielen Würfen, Myles Turner (12, 15 Rebounds, 5 Blocks) war stets eine Präsenz in der Zone, hatte aber auch mit Foulproblemen zu kämpfen.

Oklahoma City Thunder (3-6) - San Antonio Spurs (3-7) 99:94 (BOXSCORE)

  • OKC kann also auch gegen Teams gewinnen, die nicht Los Angeles Lakers heißen. Allerdings scheint ein Rückstand von mindestens 15 Punkten weiterhin die Voraussetzung dafür sein, dass die Thunder das Feld als Sieger verlassen. Bei nun allen drei Erfolgen lagen die Thunder zumindest mit so vielen Punkten hinten.
  • Die Gäste aus San Antonio erwischten einen guten Start und hielten die Thunder im ersten Viertel bei gerade einmal 14 Punkten. Blöd nur: Im dritten Viertel waren die Texaner ähnlich kalt und vergaben alle ihre neun Triples. OKC gewann den Abschnitt mit 34:14 und nahm einen zweistelligen Vorsprung in das Schlussviertel.
  • Dort ließen sich die Thunder nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. San Antonio hatte am Ende noch eine Chance zum Ausgleich, doch die Gäste konnten sich keinen guten Wurf erspielen. Ein Dreier von Lonnie Walker (15) war deutlich zu lang, OKC-Topscorer Mike Muscala (20, 5/6 FG) machte von der Freiwurflinie alles klar.
  • Shai Gilgeous-Alexander (14, 8 Rebounds, 9 Assists) schnupperte an einem Triple-Double, auf der Gegenseite galt gleiches für Dejounte Murray (10, 5/19 FG, 8 Boards, 9 Dimes). Fleißigster Punktesammler war Keldon Johnson (22, 9/16 FG), Jakob Pöltl (Corona-Protokoll) fehlte weiterhin.

Golden State Warriors (8-1) - Houston Rockets (1-9) 120:107 (BOXSCORE)

  • Noch am Vortag bereiteten die jungen Rockets Denver große Probleme, diesmal waren es die Warriors, die für ihren achten Sieg im neunten Spiel zumindest in der ersten Halbzeit ordentlich arbeiten mussten. Am Ende wurde es aber doch eine recht deutliche Angelegenheit, Stephen Curry kam auf gemütliche 20 Punkte (8/16 FG) sowie 4 Steals und konnte sich das vierte Viertel entspannt von der Bank aus anschauen.
  • Golden State beging in den ersten 24 Minuten satte 17 Fouls und haderte immer wieder mit den Referees. Sowohl Curry, Draymond Green wie auch Jordan Poole hatten Mitte des zweiten Viertels schon je drei Fouls angehäuft, wenig später kam auch Gary Payton II (10, +27) dazu. Ein wirklicher Rhythmus wurde nicht gefunden. Erst Otto Porter Jr. (15, 5/6 Dreier) brachte kurz vor der Pause mit drei Triples innerhalb einer Minute etwas Stimmung in die Arena.
  • Houston konnte die Schwächephasen der Dubs aber nicht konsequent nutzen, da die Texaner wieder viel zu viele Ballverluste produzierten. Zum bereits vierten Mal in dieser Saison warfen die Rockets den Ball mindestens 20-mal weg (diesmal 22). So entstand auch der vorentscheidende 15:0-Lauf der Warriors zum Ende des dritten Viertels, als die Rockets in drei Minuten fünf Turnover begingen.
  • Poole war mit 25 Punkten (7/13 FG) Topscorer der Dubs, Green (6, 7 Rebounds, 9 Assists, 6 Turnover) füllte den Boxscore ordentlich. Für Houston waren Jae'Sean Tate (21), Daniel Theis (14, 5/7 FG, 5 Rebounds) und Alperen Sengün (12, 3/4 FG, 5/12 FT) die besten Scorer, Nr.2-Pick Jalen Green (9, 4/12 FG) hatte wieder Probleme, packte dafür aber diesen Monster-Dunk aus.

L.A. Clippers (5-4) - Charlotte Hornets (5-6) 120:106 (BOXSCORE)

  • Der Fehlstart der Clippers ist mit dem Sieg gegen die Hornets endgültig vergessen, für die Kalifornier war es bereits der vierte Erfolg in Serie, wodurch man in der Western Conference auch am Stadtrivalen Lakers vorbeizog. Grundlage dafür war ein furioser 22:0-Lauf im vierten Viertel, der durch zwei Dreier des zuvor schwachen Reggie Jackson (19, 3/11 3P) eingeleitet wurde.
  • Die Hornets, die nun vier Spiele in Serie verloren haben, erwischten den besseren Start und gestalteten die Partie in der Folge ausgeglichen. LaMelo Ball (21, 8/19 FG) zeigte einige nette Drives, nach der Pause wachte auch Gordon Hayward (15) auf. Zu Beginn des Schlussabschnitts hatten die Hornets dank Terry Rozier (17) Oberwasser und führten mit 9 (102:93), ein Flagrant Foul von Kelly Oubre an Ivica Zubac mit anschließendem Five-Point-Play war dann der Wendepunkt in dieser Partie.
  • Charlotte blieb über sechs Minuten ohne einen einzigen Punkt und hatte überhaupt keine Struktur mehr im Spiel, L.A. hatte sich den entscheidenden zweistelligen Vorsprung herausgespielt, die letzten sieben Minuten gewannen die Gastgeber mit 27:4. Paul George (20, 9 Rebounds, 8 Assists, 8 TO) war Topscorer, dazu wussten Luke Kennard (18, 6/11 Dreier) und Terance Mann (17, 10 Boards) zu überzeugen.
  • Bei den Clippers gab zudem Serge Ibaka sein Saisondebüt, der Center blieb jedoch in 8 Minuten ohne Punkte (0/3 FG) und leistete sich zudem fünf Fouls. Besser machte es Isaiah Hartenstein, der in seinen 11 Minuten 9 Punkte (3/4 FG) und 3 Rebounds auflegte und gegen die ultrakleinen Lineups mit Miles Bridges (21) als Center gut aussah.