NBA: Starkes Comeback von Embiid bleibt bei 2OT-Krimi ungekrönt - Dallas Mavericks unterliegen Washington Wizards trotz Doncic-Gala
Von Robert Arndt
Joel Embiid ist zurück - und wie. Der Sixers-Star legt 42 Punkte auf, am Ende verliert Philadelphia gegen die Minnesota Timberwolves dennoch nach zweifacher Verlängerung. Die Dallas Mavericks unterliegen trotz eines starken Luka Doncic knapp den Washington Wizards. Die Wagner-Brüder müssen die nächste Schlappe mit den Orlando Magic einstecken.
Philadelphia 76ers (10-10) - Minnesota Timberwolves (10-10) 120:121 2OT (BOXSCORE)
Joel Embiid kehrte drei Wochen nach seiner Corona-Infektion zurück und wirkte so, als ob er nie weg gewesen wäre. Am Ende reichten aber auch 42 Punkte (12/23 FG, 16/21 FT) und 14 Rebounds in 45 Minuten nicht, um ein famos kämpfendes Wolves-Team zu schlagen. Taurean Prince besorgte 4 Sekunden vor dem Ende der zweiten Verlängerung nach einem Steal von D'Angelo Russell den Gamewinner, als er einen schweren Leger gegen Embiid im Korb unterbrachte. Es war sein einziges Field Goal der Partie. Embiid wurde bei seinem möglichen Konter mit der Sirene von Anthony Edwards geblockt.
Zuvor schien Russell, der mit 35 Punkten (13/25 FG, 6/10 Dreier, 8 Assists) der beste Scorer der Gäste war, zum Helden zu werden. Der Guard erzielte dabei 30 Zähler nach dem dritten Viertel. In der ersten Overtime versenkte der Spielmacher zwei Triples am Stück und scheinbar auch den Gamewinner. Die Wolves foulten bei +3, doch Tyrese Maxey vergab den zweiten Versuch absichtlich und Andre Drummond tippte den Ball für weitere fünf Extraminuten in den Korb.
Zu diesem Zeitpunkt war Karl-Anthony Towns (28, 11/16 FG, 10 Rebounds) schon lange nicht mehr dabei. Der Wolves-Star foulte zum Ende des vierten Viertels aus, später folgten auch noch Jarred Vanderbilt (5, 14 Rebounds) und Jalen McDaniels. Den Großteil dieser Fouls zog Embiid - ganz zum Unmut der Gäste, die als Team weniger Freiwürfe nahmen als der Sixers-Center selbst (16:21).
Und doch setzten sich die Wolves durch. Minnesota spielte eine starke erste Halbzeit, vor allem das Duo aus Towns und Edwards (19, 8/21 FG, 7 Assists) war nicht zu stoppen. KAT traf alle seine acht Würfe und hatte im direkten Duell mit Embiid klare Vorteile, während Edwards entschlossen Abschlüsse am Ring suchte und es in Transition so richtig krachen ließ. Die Wolves führten zeitweise mit 16 Zählern und genehmigten dazu nur eine Wurfquote von 31 Prozent.
In Halbzeit zwei nutzten die Sixers die Foulprobleme der Gäste, im vierten Viertel war es dann Embiid, der sein Team ins Spiel zurückbrachte. Tobias Harris (17) war hinter dem Center der beste Scorer, Maxey (15, 9 Assists) hatte wieder gute Momente, aber eben auch den kostspieligen Aussetzer in der Schlussphase. Bei den Wolves punktete neben der "Big Three" noch Backup-Center Naz Reid (15) zweistellig, hatte aber mit Embiid in den Verlängerungen alle Hände voll zu tun.
Atlanta Hawks (11-10) - New York Knicks (11-9) 90:99 (BOXSCORE)
Revanche geglückt. Auch mit einer Rumpftruppe haben sich die New York Knicks für das Playoff-Ausscheiden in der Vorsaison gegen die Hawks ein wenig gerächt. Gleichzeitig fügten die Knicks Atlanta die erste Niederlage nach sieben Siegen am Stück zu. Alec Burks war mit 23 Punkten der Matchwinner für die Gäste, die ohne Kemba Walker, Derrick Rose, Nerlens Noel und Taj Gibson antraten.
In der ersten Halbzeit war die Partie noch ausgeglichen, dann kamen die Gastgeber aber besser aus der Kabine. Vor allem Trae Young (33, 5/10 Dreier, 7 Assists) konnte machen, was er wollte, doch je länger das Spiel dauerte, desto besser bekamen die Gäste den Star der Hawks in den Griff.
Das Spiel kippte, als Burks heiß lief. Der Walker-Ersatz versenkte im dritten Viertel vier seiner fünf Dreier und bescherte den Knicks die erste zweistellige Führung des Abends. In der Folge kamen die Hawks nicht mehr heran, ein Alley-Oop von Capela stellte Mitte des Schlussabschnitts noch einmal auf 95:86, doch danach blieben die Hawks über vier Minuten ohne einen einzigen Punkt.
Über 48 Minuten traf Atlanta gerade einmal 36 Prozent aus dem Feld. Neben Young scorten nur Capela (16, 21 Rebounds) und John Collins (12, 9 Rebounds) zweistellig, während Danilo Gallinari (5, 2/11 FG) vorne wie hinten ein Minus war. Cam Reddish und Bogdan Bogdanovic verpassten die zweite Halbzeit mit Verletzungen. Für die Knicks machte Evan Fournier (20) ein gutes Spiel, gleiches galt auch für R.J. Barrett (15) und Obi Toppin (13), der diesen Monster-Jam auspackte.