NBA: Davis verletzt sich bei Lakers-Blamage - Franz Wagner mit nächstem bockstarken Auftritt

Gianluca Fraccalvieri
18. Dezember 202108:09
Anthony Davis hat sich verletzt.getty
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Anthony Davis hat sich bei der Blamage der Lakers gegen die Minnesota Timberwolves verletzt. Die Milwaukee Bucks verlieren in der Overtime, Damian Lillard zeigt das beste Spiel seiner Saison und Franz Wagner legt den nächsten bockstarken Auftritt hin.

Orlando Magic (5-25) - Miami Heat (18-12) 105:115 (BOXSCORE)

  • Überschattet von der wohl schlimmeren Verletzung von Wendell Carter Jr., lieferten sich die beiden Teams eine ansehnliche Partie im Amway Center. Während bei den Heat mit Max Strus (32, 11/15 FG, 8/11 Dreier) und Gabe Vincent (27, 10/20) zwei ungedraftete Spieler mit ihren jeweiligen Karrierebestwerten zur Höchstform aufliefen, war Franz Wagner auf Magic-Seiten der beste Mann.
  • Der Deutsche lief in Abwesenheit des verletzten Cole Anthony (Knöchel) die meisten Magic-Plays als Point Guard von der Birne aus und machte dabei einen richtig guten Job. Er legte zum fünften Mal in seiner jungen Karriere mindestens 20 Punkte auf (27, 11/23, 6 Rebounds, 4 Assists) und kratzte damit an seinem Career-High (28). Er war es auch, der den Rückstand mit 4:42 auf der Uhr auf -9 drückte, näher sollten die Magic den Heat aber nicht mehr kommen.
  • Dabei wurde die veränderte Spielweise der Heat ohne Jimmy Butler, Bam Adebayo und Tyler Herro einmal mehr deutlich. Zum ersten Mal in der Franchise-Geschichte traf das Team vom South Beach innerhalb eines Monats mindestens viermal 18 oder mehr Dreier - gegen Orlando war die Quote dazu auch noch unerhört gut (19/35, 54,3 Prozent), was schließlich der Hauptgrund für den Sieg war.
  • Neben den überragenden Vincent und Strus machte auch Kyle Lowry mit 11 Punkten (3/6) und 15 Assists ein starkes Spiel, P.J. Tucker steuerte 15 weitere Punkte bei (6/10).
  • Bei den Magic punkteten auch Gary Harris (20), Robin Lopez (18) und Chuma Okeke (18) anständig, Okeke schnappte sich zudem 9 Rebounds, spielte 4 Assists und klaute 6 Bälle. Moe Wagner kam nicht zum Einsatz, der Deutsche befindet sich im Gesundheitsprotokoll der NBA. Bei Carter Jr. sollen weitere medizinische Untersuchungen eine genauere Diagnose ermöglichen.

Atlanta Hawks (14-15) - Denver Nuggets (15-14) 115:133 (BOXSCORE)

  • Bekanntes Bild bei den Hawks. Offensiv läuft eigentlich alles zusammen, auf der anderen Seite bekommt Atlanta aber so gut wie nichts verteidigt. Vor allem gegen den starken Nikola Jokic fand die Defensive keine Antwort, der Serbe machte mit Atlanta, was er wollte (20 Punkte, 8/12 FG, 10 Rebounds, 7 Assists, 3 Steals).
  • Dabei war das Spiel nach den ersten zwei Vierteln eigentlich schon gelaufen. Die Nuggets spielte eine überragende erste Halbzeit, erzielten 72 Punkte, trafen 10 Dreier, assistierten bei 18 ihrer 27 Würfe und gingen mit einer 18-Punkte-Führung in die Pause. Jokic stand so nur insgesamt 26 Minuten auf dem Court.
  • Die Hawks starteten im letzten Abschnitt noch mal einen letzten Lauf, auf jeden Treffer hatte die Denver-Offensive aber eine umgehende Antwort. Mit 3:44 auf der Uhr und 20 Punkten Rückstand hisste Nate McMillan schließlich die Weiße Flagge und holte seine Starter vom Feld.
  • Bester Werfer beim Heimteam war Trae Young mit 33 Punkten, Effizienz ließ er aber vermissen (12/27, 1/6 Dreier). Dazu spielte er 10 Assists. John Collins steuerte weitere 20 Punkte (7/13) bei und schnappte sich 10 Rebounds. Bei Denver war Rookie Bones Hyland mit seinem Karrierebestwert (24, 8/11) von der Bank kommend erfolgreichster Scorer, Monte Morris (21, 8/13) und Jeff Green (20, 8/13) erwischten ebenfalls einen guten Abend. Facundo Campazzo glänzte zudem mit einem frechen Assist durch die Beine von Danilo Gallinari.

Boston Celtics (14-15) - Golden State Warriors (24-5) 107:111 (SPIELBERICHT)

New Orleans Pelicans (10-21) - Milwaukee Bucks (19-12) 116:112 OT (BOXSCORE)

  • Mit Giannis Antetokounmpo (Corona-Protokoll), Khris Middleton (Knie) und Bobby Portis (Corona-Protokoll) fehlten gleich drei Bucks-Starter, dennoch bekamen die Fans im Smoothie King Center eine sehr unterhaltsame Partie zu sehen, die erst in der Overtime entschieden wurde.
  • Ex-Pelican Jrue Holiday, der sich in seiner ehemaligen Heimat merklich wohl fühlte (Karrierebestwert 40 Punkte), rettete die Seinen mit einem kompromisslosen Drive in die OT. Dort war es lange ausgeglichen, ein unsportliches Foul von Sophomore Jordan Nwora beim Dreiervesuch von Brandon Ingram sorgte aber schließlich für die entscheidende Szene.
  • Ingram bekam drei Freiwürfe und der Ball ging zurück an die Pels. Er traf zwar nur einen, nach dem folgenden Inbound-Pass versenkte Devonte' Graham aber seinen achten Dreier (26 Punkte) zur 112:107-Führung und zur Entscheidung.
  • Jonas Valanciunas (24), Brandon Ingram (22) und Rookie Herbert Jones (17) punkteten ebenfalls erfolgreich, Josh Hart schnappte sich zudem starke 15 Boards und spielte 8 Assists. Bei den Bucks erwischte Grayson Allen seinen nächsten heißen Tag aus dem Dreierland (7/12 für 25 Punkte).

Utah Jazz (20-8) - San Antonio Spurs (11-17) 126:128 (BOXSCORE)

  • Was für ein hochklassiges Spiel in Utah! Die Spurs und Jazz lieferten sich im letzten Viertel ein unglaubliches Hin und Her - mit dem besseren Ende für San Antonio, das vielleicht sein bestes Auswärtsspiel der Saison hinlegte. Im letzten Abschnitt wechselte die Führung achtmal, die Spurs scorten dabei in ihren letzten neun Possessions achtmal, inklusive des schwierigen Gamewinners von Lonnie Walker IV über die ausgestreckten Arme von Rudy Gobert.
  • Dabei sah es in der ersten Halbzeit noch so aus, als würde es die nächste Formsache für die Offensivmaschine vom Salzsee werden. Die Jazz gewannen das zweite Viertel mit 36:23 und gingen mit einer 14-Punkte-Führung in die Pause. Nach der Pause stellten die Spurs aber ihr System um, nahmen deutlich weniger Dreier und bereiteten dem Heimteam in der Zone und aus der Mitteldistanz große Probleme. Gleichzeitig spielten sie eine überragende Perimeter-Defensive, mit der sie Utah verzweifeln ließen.
  • Keldon Johnson war mit 24 Punkten bester Spurs-Scorer (10/13 FG), gefolgt von Derrick WhIte (22, 7/15) und Walker IV (19, 8/15). Dejounte Murray legte mit 16 Punkten, 11 Rebounds und 11 Assists sein nächstes Triple-Double auf. Jakob Pöltl legte gute 14 Punkte (7/12), 5 Rebounds und 2 Blocks hin.
  • Donovan Mitchell, der den Layup zum Ausgleich mit wenigen Sekunden auf der Uhr liegen ließ, war mit 27 Punkten bester Punktesammler der Jazz (10/23), fühlte sich offenbar aber nicht gut und musste sich laut Coach Quin Snyder im vierten Viertel in der Kabine übergeben. Jordan Clarkson legte zudem 21 Punkte von der Bank auf (8/15), Gobert sammelte neben seinen 16 Punkten 14 Rebounds.

Minnesota Timberwolves (14-15) - Los Angeles Lakers (16-14) 110:92 (BOXSCORE)

  • Was für ein gebrauchter Abend für die Lakers. Sportlich hatten sie der Energie der Wolves kaum etwas entgegen zu setzen, waren an den Bretter klar unterlegen (36 zu 61 und 1 (!) zu 15 Offensiv-Rebounds) und spielten teilweise unterirdische Defensive. Zudem gibt es Grund zur Sorge bei Anthony Davis.
  • Der Big Man knickte in der ersten Halbzeit um, konnte nach einem kurzen Gang in die Kabine aber weitermachen. Im dritten Viertel erwischte es ihn dann erneut. Jaden McDaniels fiel direkt in Davis' Knie, der erneut in die Kabine musste und auf dem Weg vor Schmerzen zu Boden ging. Anschließend kehrte er nicht aufs Parkett zurück. Laut den Lakers handelt es sich um eine Prellung und er wird sich am Samstag in Chicago weiteren Untersuchungen unterziehen.
  • Ohne Davis und mit einem LeBron James in Foulproblemen brach das Spiel der Lakers dann komplett zusammen, sodass die Wolves sich auf bis zu 26 Zähler absetzen konnten. Der King wirkte dabei müde (18 Punkte, 5/13 FG, 10 Rebounds, 5 Assists) und erinnerte nur ganz selten an den überragenden James der vergangenen Wochen.
  • Ein anderer Lakers-Spiele nutzte dies aber aus und spielte sich in den Vordergrund. Isaiah Thomas gab zu Beginn des zweiten Viertels sein NBA-Comeback (zuletzt lief er am 12. April für die Pelicans auf) und war am Ende des Spiels Top-Scorer der Lakers (19, 15/12). Der verletzte AD kam auf 9 Punkte, Russell Westbrook auf 14.
  • Bei den Wolves, die spontan auf Anthony Edwards verzichten mussten (Corona-Protokoll), zeigte Karl-Anthony Towns einen unfassbar dominanten Auftritt und war von den Lakers überhaupt nicht zu stoppen (28, 11/20, 11 Rebounds, 3 Blocks). Patrick Beverley hatte seine Finger zudem überall (9, 9, 7) und Jared Vanderbilt schnappte sich einen Karrierebestwert 16 Rebounds (8 offensive).

Portland Trail Blazers (12-18) - Charlotte Hornets (16-15) 125:116(BOXSCORE)

  • Die langersehnte Rückkehr von LaMelo Ball ist aus Hornets-Sicht ordentlich in die Hose gegangen. Gegen ein gut aufgelegtes Blazers-Team kam Charlotte in der ersten Halbzeit richtig unter die Räder, Mitte des dritten Viertels betrug der Rückstand zeitweise sogar 29 Zähler.
  • Dabei hatte Charlotte große Probleme mit der Perimeter-Defensive. Sie ließen 21 erfolgreiche Dreier der Blazers zu (44,7 Prozent), alleine Ben McLemore versenkte 8 davon (28 Punkte). Auch Damian Lillard traf 6 Mal von Downtown und absolvierte die vielleicht beste Partie seiner Saison (43 Punkte, 12/19 FG, 8 Assists).
  • Bei Charlotte, das im letzten Viertel nochmal auf -7 verkürzen konnte, war nach Ball (27, 11/17, 5 Assists) nur Miles Bridges in Normalform (14, 6/12, 6 Rebounds, 11 Assists). Terry Rozier (2, 1/10) und Gordon Hayward (6, 2/8) trafen kein Scheunentor.

Sacramento Kings (12-18) - Memphis Grizzlies (19-11) 105:124 (BOXSCORE)

  • Die Grizzlies bleiben das heißeste Team der Liga. Seitdem Ja Morant verletzt fehlt, hat Memphis nun zehn ihrer elf Spiele gewonnen und befindet sich auf einer 5-Spiele-Siegesserie. Das Erfolgsrezept gegen die Kings war dabei ein starkes drittes Viertel und eine Top-Quote von Downtown.
  • Nachdem die ersten Halbzeit noch ausgeglichen war, ging der dritte Abschnitt mit 33:19 an die Grizzlies, was das Heimteam nicht mehr aufholen konnte. Memphis versenkte über die Partie hinweg 54,2 Prozent von Downtown (13/24), vor allem Top-Scorer Desmond Bane (4/5, 24 Punkte) konnte kaum verfehlen.
  • Dillon Brooks (23), Jaren Jackson Jr. (21) und De'Anthony Melton (19) scorten ebenfalls stark. Fox-Vertretung Tyrese Haliburton war bester Kings-Werfer (21, 9/16), gefolgt von Harrison Barnes (20), der aber mit seinem Wurf haderte (5/16).
  • Eine schöne Nachricht gab es aber dann doch noch aus Kings-Sicht zu vermelden, mit Center-Rookie Neemias Queta sah nämlich der erste Portugiese der NBA-Geschichte ein paar Minuten, traf aber keinen seiner vier Würfe.