Joel Embiid hat die Philadelphia 76ers mit einer dominanten Vorstellung mal wieder zu einem überzeugenden Sieg geführt. Franz Wagner hat gegen Jimmy Butler und die Miami Heat Probleme und die Chicago Bulls freuen sich über die Rückkehr von Zach LaVine.
Miami Heat (21-13) - Orlando Magic (7-27) 93:83 (BOXSCORE)
- Jimmy Butler verpasste zuletzt zwölf von 13 Partien wegen einer Steißbeinverletzung, gegen Orlando gab der Forward sein Comeback und fügte sich gleich mit 17 Punkten (5/14) sowie 11 Rebounds und 3 Steals wieder gut ein. Der All-Star ließ zwar in Korbnähe einiges liegen, gab aber einmal mehr defensiv den Ton an.
- Die Gäste aus Orlando hatten riesige Probleme zu scoren, am Ende standen sie bei 19 Ballverlusten und bei einer Wurfquote von gerade einmal 43 Prozent. Nur im ersten Viertel führten die Gäste für die meiste Zeit, das lag aber vor allem daran, dass Miami eiskalt startete und die ersten zehn Triples vergab. Miami glich dies aber mit starker Arbeit unter den Brettern aus, aus 19 Offensiv-Rebounds wurden 20 Zähler generiert.
- Probleme bei den Magic hatte auch Franz Wagner, der häufiger die Gesellschaft von Butler "genoss". Der Berliner legte in 32 Minuten 13 Punkte (4/11 FG), 2 Rebounds und 2 Steals auf, wirkte teilweise aber etwas müde. Die besten Scorer der Magic, bei denen Cole Anthony (Knöchel) kurzfristig ausfiel, waren Gary Harris (20, 7/11) und von der Bank kommend R.J. Hampton (14, 5 Assists). Moe Wagner ist zwar nicht mehr Corona-Protokoll, fehlte aber noch mit Trainingsrückstand.
- Bei Miami wussten neben Butler auch Caleb Martin (17) und Center Ömer Yurtseven (16, 15 Rebounds) zu gefallen. Tyler Herro kam in 19 Minuten nur auf 2 Zähler (1/5) sowie 8 Dimes und musste nach seinem zweiten technischen Foul kurz vor Ende des dritten Viertels vorzeitig zum Duschen. Das änderte aber nichts daran, dass Miami fast das komplette Schlussviertel zweistellig führte und einen letztlich souveränen Sieg holte.
- Corona-Protokoll: Kyle Lowry (Heat) - Mo Bamba, Ignas Brazdeikis, B.J. Johnson, Mychal Mulder, Chuma Okeke, Terrence Ross (alle Magic).
Cleveland Cavaliers (20-13) - Toronto Raptors (14-16) 144:99 (BOXSCORE)
- Ein solches Ergebnis war zu befürchten, schließlich befinden sich alle Starter der Raptors im Corona-Protokoll oder fehlen verletzt. Immerhin verhinderte Raptors-Topscorer Yuta Watanabe (26, 11/19, 13 Rebounds) in den letzten Sekunden, dass Toronto die höchste Niederlage der Franchise-Geschichte kassierte. Im Expansion-Jahr hatten die Kanadier mal mit 46 Zählern (79:125) gegen die Knicks verloren.
- Toronto hielt nur das erste Viertel offen (34:35), danach spielten nur noch die Gastgeber, unter anderem gewannen die Cavs den dritten Abschnitt mit 46:23. Darius Garland legte in 29 Minuten 22 Punkte sowie 8 Assists auf (Plus-Minus: +37), auch Kevin Love (22, 6/9 Dreier, 9 Rebounds) kam auf die gleiche Ausbeute. Lauri Markkanen (20, 9/13) agierte ebenfalls effizient.
- Toronto spielte dagegen mit dem allerletzten Aufgebot, neben Watanabe erzielte Chris Boucher (21, 6/19) die meisten Punkte. So gab es ausreichend Garbage Time, in welcher zur Freude der Fans Tacko Fall für 11 Minuten ran durfte. Der Cavs-Center legte 3 Zähler und 7 Rebounds auf, bei einer Possession griff der Hüne sich gleich 3 Offensiv-Rebounds in Folge und ließ es später mit einem Alley-Oop-Dunk ordentlich krachen.
- Corona-Protokoll: Jarrett Allen, Ed Davis, Evan Mobley, Cedi Osman, Lamar Stevens, Dylan Winder (alle Cavs) - Precious Achiuwa, O.G. Anunoby, Scottie Barnes, Khem Birch, Isaac Bonga, Justin Champagnie, Malachi Flynn, Pascal Siakam, Gary Trent Jr., Fred VanVleet (alle Raptors).
Washington Wizards (17-16) - Philadelphia 76ers (17-16) 96:117 (BOXSCORE)
- Die vergangenen Playoffs zeigten es bereits, die Wizards sind ein gutes Matchup für Joel Embiid und der Sixers-Center bewies das auch diesmal. Mit 36 Punkten (12/17 FG, 10/11 FT) und 13 Rebounds dominierte der All-Star nach Belieben und ärgerte Montrezl Harrell (15) so sehr, dass dieser nach zwei technischen Fouls schon im dritten Viertel das Feld verlassen musste.
- Zunächst kassierten sowohl Embiid als auch Harrell nach einer kleinen Rangelei jeweils ein T, dann provozierte der Kameruner einen kleinen Schubser des Wizards-Bigs und verkaufte dies in klassischer Embiid-Manier an die Refs. Einen Einfluss auf den Spielausgang hatte das aber nicht, bereits zu diesem Zeitpunkt betrug die Differenz 18 Punkte.
- Das lag auch daran, dass neben Embiid Tobias Harris (23, 10/16) eines seiner besseren Spiele in dieser Saison machte. Seth Curry (11, 4/14, 9 Assists) startete schwach, half Tyrese Maxey (13) aber auch mit dem Spielvortrag.
- Bei Washington machte sich erneut das Fehlen von Bradley Beal bemerkbar, als Team trafen die Hauptstädter gerade einmal 39 Prozent. Spencer Dinwiddie (17, 6/13, 6 Assists) war zunächst für den guten Start der Wizards verantwortlich (31:25), baute dann aber ab. Davis Bertans (14) versenkte vier Triples, Kyle Kuzma (12, 10 Rebounds) war mal wieder aktiv an den Brettern.
- Corona-Protokoll: Bradley Beal, Kentavious Caldwell-Pope, Raul Neto (alle Wizards) - Andre Drummond, Danny Green, Shake Milton (alle Sixers).
Sacramento Kings (13-21) - Memphis Grizzlies (20-14) 102:127 (BOXSCORE)
- Nach drei Pleiten am Stück gab es für die Grizzlies in Sacramento mal wieder etwas zu feiern. Ein starkes drittes Viertel war dabei der Grundstein für die Gäste, Memphis gewann dieses mit 40:27 und drehte zwischenzeitlich einen Rückstand von einem Punkt zur Pause in eine 22-Zähler-Führung um. Es hagelte Buh-Rufe von den Rängen des Golden 1 Centers.
- Ja Morant (18, 8/18 FG, 7 Rebounds, 9 Assists) drehte in diesem Abschnitt mit 10 Zählern und zahlreichen Highlight-Plays wie diesem Dunk nach einem Behind-the-Back-Dribbling auf, dazu war auch Backcourt-Kollege Desmond Bane (28, 11/19) heiß. Einen starken Auftritt hatte auch Forward John Konchar (11, 14 Rebounds), der sein erstes Karriere-Double-Double verbuchen konnte.
- Memphis dominierte dabei vor allem die Zone, das Rebound-Duell konnte mit 63:42 gewonnen werden, alleine 19 davon wurden am offensiven Brett abgegriffen (daraus resultierten 35 (!) Punkte). Steven Adams (10, 9 Boards, 6 offensiv) war hier besonders erfolgreich. So spielte es überhaupt keine Rolle, dass Memphis nur 30 Prozent seiner Dreier (9/30 3P) versenkte.
- Die Kings kamen im vierten Viertel noch einmal auf 12 Zähler heran, danach zogen die Gäste jedoch endgültig davon. Tyrese Halliburton (18, 7 Assists) war der fleißigste Punktesammler, De'Aaron Fox (12, 5/12, 7 TO) blieb bei seinem Comeback blass. Gleiches galt auch für Buddy Hield, der in 24 Minuten nur drei Würfe nahm und diese alle vergab. Kings-Coach Alvin Gentry war bedient: "Ich war noch nie in meinen 34 Jahren als Coach in der NBA so enttäuscht, wie ich es heute war. Diese Leistung war absolut lächerlich" wütete der 67-Jährige.
- Corona-Protokoll: Alex Len, Davion Mitchell, Neemias Queta (alle Kings) - Dillon Brooks, Jarrett Culver, De'Anthony Melton, Yves Pons, Ziaire Williams (alle Grizzlies).
Oklahoma City Thunder (12-20) - New Orleans Pelicans (12-22) 117:112 (BOXSCORE)
- Rückschlag für die Pelicans im Kampf um die Play-In-Plätze. Noch vor knapp zwei Wochen hatte Devonte' Graham an gleicher Stelle den längsten Buzzerbeater der vergangenen 25 Jahre erzielt, diesmal war die Partie bereits eine gute Minute vor der Sirene entschieden. Die Thunder nahmen Revanche und Shai Gilgeous-Alexander war mit 31 Punkten (11/20 FG, 8/13 FT) mal wieder der dominierende Spieler der Gastgeber.
- Die Pelicans verpennten den Start komplett und liefen früh einem zweistelligen Rückstand hinterher. Zu allem Überfluss meldete sich auch All-Star Brandon Ingram früh mit Achillessehnenproblemen ab. So übernahm Josh Hart (29, 10/17, 10 Rebounds) große Teile des Scorings und schrammte nur knapp am Bestwert aus seiner Rookie-Saison vorbei (30).
- Die meiste Zeit hatte OKC aber die Sache im Griff, nur kurzzeitig gaben die Gastgeber im vierten Viertel die Führung ab. Rookie Aaron Wiggins (24, 8/10) machte das beste Spiel seiner Karriere, dazu gefiel auch Jeremiah Robinson-Earl (15, 7 Boards). Bei den Pelicans stachen neben Hart noch Garrett Temple (22) und Herb Jones (15) heraus.
- Kurios war dagegen die Statline von Nr.6-Pick Josh Giddey für OKC. Der Australier schnappte sich 10 Rebounds und verteilte 10 Assists, blieb aber ohne einen einzigen Punkt (0/8 FG). Ein 0-10-10-Double-Double gab es in der Geschichte der NBA zuvor erst ein einziges Mal - und zwar von Norm Van Lier (Cincinnati Royals) im Jahr 1971. Draymond Green blieb zweimal in den vergangenen fünf Jahren ohne Field Goal bei einem Double-Double, traf dabei aber immerhin je zwei Freiwürfe.
- Corona-Protokoll: Darius Bazley (Thunder) - Nickeil Alexander-Walker, Jose Alvarado, Naji Marshall (alle Pelicans)
San Antonio Spurs (14-18) - Detroit Pistons (5-27) 144:109 (BOXSCORE)
- Es mag vielleicht nicht vielen aufgefallen sein, aber die Spurs stellten in den vergangenen beiden Wochen hinter den Bulls die beste Offense der NBA. Zugegeben, das von Corona gebeutelte Detroit war an diesem Abend kein Maßstab, aber 144 Punkte muss man erst einmal erzielen, erst recht wenn in Dejounte Murray der beste Spieler nicht mit von der Partie war.
- Schon nach drei Vierteln hatten die Texaner 119 Punkte erzielt. Den NBA-Rekord für die meisten Punkte nach 36 Minuten halten übrigens die Phoenix Suns (137 PTS gegen Denver im Jahr 1990). Keldon Johnson war mit 27 Punkten (10/12) in nur 23 Minuten der beste Scorer, dazu machte auch der Australier Jock Landale (18, 7/9) wie schon vor einigen Tagen in Los Angeles ein gutes Spiel. Jakob Pöltl spielte 15 Minuten und legte 14 Zähler (7/8 FG) und 4 Rebounds auf.
- Als Team trafen die Spurs 56 Prozent aus dem Feld und netzten zudem 13 ihrer 27 Versuche aus der Distanz. Für Detroit erzielten zwar mit Hamidou Diallo (28, 13/19), Saddiq Bey (23, 5/16) und Luka Garza (20) gleich drei Akteure mindestens 20 Zähler, von den restlichen sechs eingesetzten Spielern kam aber zu wenig.
- Corona-Protokoll: Dejounte Murray (Spurs) - Cade Cunningham, Killian Hayes, Josh Jackson, Cory Joseph, Saben Lee, Trey Lyles, Rodney McGruder, Isaiah Stewart (alle Pistons).
Chicago Bulls (20-10) - Indiana Pacers (14-20) 113:105 (BOXSCORE)
- Premiere für Chris Fleming, der frühere Bundestrainer war aufgrund der Corona-Erkrankung von Head Coach Billy Donovan erstmals hauptverantwortlich für ein NBA-Team und fuhr dabei gleich einen Sieg ein. Zach LaVine war nach einigen Tagen im Corona-Protokoll wieder mit dabei und der Shooting Guard war mit 32 Punkten (12/18 FG, 5/9 Dreier) auch gleich Topscorer seiner Farben.
- Der 26-Jährige wirkte frisch und ausgeruht und packte unter anderem Gegenspieler Torrey Craig auf ein Poster. Im vierten Viertel lief der All-Star dann noch einmal heiß und verhinderte, dass die Gäste aus Indiana noch einmal heran kamen. Diese hatten zu Beginn des Schlussabschnitts auf -7 verkürzt, doch ein 8:2-Lauf der Bulls hatte das Kräfteverhältnis wieder zurecht gerückt.
- Sechs dieser acht Zähler verbuchte DeMar DeRozan (24, 9/18), der aus der Mitteldistanz wieder einen guten Tag erwischte. Nikola Vucevic (16, 15 Rebounds) verbuchte ein Double-Double, der Ex-Ulmer Javonte Green (13) sorgte neben LaVine ebenfalls für einige spektakuläre Flugeinlagen.
- Indiana kommt dagegen weiter nicht vom Fleck, auch die Rückkehr von Domantas Sabonis (14, 16 Boards) half nur bedingt. Caris LeVert (27, 9 Assists) wehrte sich zwar noch einmal mit 16 Punkten im Schlussabschnitt, doch gegen LaVine war kein Kraut gewachsen. Myles Turner kam auf 19 Zähler, Chris Duarte auf 16.
- Corona-Protokoll: Lonzo Ball, Tony Bradley, Alfonzo McKinnie (alle Bulls).
L.A. Clippers (17-16) - Denver Nuggets (16-16) 100:103 (BOXSCORE)
- Wichtiger Sieg für die Nuggets gegen einen direkten Playoff-Konkurrenten und wieder einmal war es Nikola Jokic, der mit einer Monster-Statline von 26 Punkten (9/24 FG), 22 Rebounds, 8 Assists und 2 Blocks sein Team zum Sieg hievte. Im Schlussabschnitt lief fast alles über den Serben, dessen Dreier vier Minuten vor dem Ende brachte den Nuggets die Führung, die sie nicht mehr abgaben.
- Der Serbe wirkte aber vor allem im dritten Viertel frustriert und diskutierte ständig mit den Referees. Teilweise kamen dann alberne Aktionen wie diese hier zustande, als der Joker in der eigenen Hälfte ein Foul ziehen wollte und den Ball einfach Richtung gegnerischen Korb feuerte.
- Zu seiner Ehrenrettung: Gerade im dritten Viertel ließen die Schiedsrichter (zu) viel laufen, das half den Clippers, um durch einen 29:5-Lauf einen 17-Punkte-Rückstand innerhalb von acht Minuten komplett aufzuholen. Danach ging aber kaum mehr etwas zusammen, die Gastgeber erzielten in den letzten 7:47 Minuten nur noch zwei Field Goals.
- Eines davon brachte L.A. durch Luke Kennard 19 Sekunden vor Schluss aber wieder auf -1 heran, Jokic verwandelte im Gegenzug beide Freebies. Rookie B.J. Boston (18) konnte sich dann keinen vernünftigen Wurf mehr erarbeiten. Der Youngster war zusammen mit Eric Bledsoe (18, 10 Assists, 5 Steals) der beste Scorer. Terance Mann (11, 7 Rebounds, 8 Assists) hatte in Abwesenheit des verletzten Paul George einen großen Anteil am Comeback. Für Denver trafen Will Barton (17) und Ex-Clipper Austin Rivers (12, 4/6 Dreier) wichtige Würfe.
- Corona-Protokoll: Reggie Jackson, Marcus Morris, Jay Scrubb (alle Clippers) - Bol Bol, Michael Porter Jr. (alle Nuggets).