Erst zittern, dann feiern: Die Los Angeles Lakers haben nach einem starken Comeback auch ohne LeBron James einen Blowout-Sieg eingefahren. Die Nets gewinnen einen Krimi gegen den Stadtrivalen. Die Knicks können sich nicht für ein starkes Comeback belohnen, am Ende sind Kevin Durant und James Harden zu stark. Die Grizzlies feiern auch ohne Ja Morant den nächsten Erfolg, Top-Pick Cade Cunningham legt einen neuen Karrierebestwert auf.
Brooklyn Nets (15-6) - New York Knicks (11-10) 112:110 (BOXSCORE)
- In Halbzeit eins zeigte James Harden sein altes Gesicht, in der Crunchtime übernahm Kevin Durant und schließlich versenkte James Johnson die entscheidenden Freiwürfe: Die Nets haben ein äußerst unterhaltsames Battle of the Boroughs in toller Atmosphäre für sich entschieden und sind damit nach der Pleite gegen die Suns in die Erfolgsspur zurückgekehrt.
- Nach zuletzt unterdurchschnittlichen Auftritten meldete sich Harden mit 34 Punkten (11/20 FG), 10 Rebounds und 8 Assists zurück. 28 Zähler erzielte "The Beard" allein in der ersten Halbzeit, als er den Großteil der Scoring-Last bei den Hausherren übernahm. Die Partie war dennoch relativ ausgeglichen, das änderte sich erst mit einem 14:0-Lauf der Nets zum Start des dritten Viertels, Harden lieferte mit einem Putback-Dunk höchstpersönlich das Sahnehäubchen.
- Brooklyn baute anschließend den Vorsprung bis auf +16 aus, doch die Knicks zeigten einen starken Kampf. Angeführt von Julius Randle (24, 9 Rebounds und 8 Assists), Alec Burks (25) und Derrick Rose (16 und 9 Vorlagen) arbeiteten sich die Gäste zurück in Schlagdistanz, obwohl sie auf R.J. Barrett verzichten mussten, der krankheitsbedingt nur 9 Minuten spielen konnte. Es entwickelte sich nun eine spannende Partie, allein im Schlussabschnitt wechselte die Führung zehnmal.
- In dieser Phase übernahm KD bei den Nets. Nach einem schwachen Start markierte er 11 der letzten 15 Punkte seines Teams (insgesamt 27 und 9 Assists bei 9/23 FG). Eineinhalb Minuten vor dem Ende brachte er Brooklyn per Jumper wieder in Front, Randle erhielt nach Diskussionen mit den Refs ein Technical Foul. Doch New York gab sich weiterhin nicht geschlagen, Evan Fournier (13) versenkte 17 Sekunden vor dem Ende einen Triple zum Ausgleich.
- Im letzten Angriff doppelten die Knicks Durant, um den Ball aus seinen Händen zu zwingen. Er fand Johnson und der holte Freiwürfe raus. Der Forward zeigte keine Nerven, er traf beide Freebies und ein letzter Verzweiflungsdreier der Knicks landete nur am Ring. Im Anschluss wetterte Knicks-Coach Tom Thibodeau gegen die Refs, die seiner Meinung nach für die Diskrepanz bei den Freiwürfen (Nets: 25, Knicks: 12) verantwortlich waren. "Julius zieht ständig zum Korb, aber er bekommt nur zwei Freiwürfe?", beschwerte sich Thibs. Auch Randle zeigte sich unzufrieden: "Ich spiele aggressiv und attackiere die Zone. Ich darf nicht dafür bestraft werden, dass ich stärker bin als die Gegner, und diese Begründung haben mir die Refs heute gegeben."
Toronto Raptors (9-13) - Memphis Grizzlies (11-10) 91:98 (BOXSCORE)
- Kein Ja Morant, kein Problem. Memphis hat den zweiten Sieg in Folge eingefahren und konnte sich dabei auf die Produktion von Jaren Jackson Jr. (25 und 5 Blocks), Desmond Bane (23) und Dillon Brooks (17) verlassen. "Großartiger Teamerfolg", twitterte Morant, der aufgrund von Knieproblemen derzeit ausfällt.
- Zumindest gegen die Raptors war das kein Problem. Die Offense der Kanadier agierte in der ersten Hälfte unterirdisch, es fielen nur knapp 35 Prozent der Feldwurfversuche und die Raptors hatten doppelt so viele Turnover (8) wie Assists (4). Memphis lag bereits mit 17 Punkten vorne.
- Zwar kam Toronto im dritten Abschnitt mehrfach auf einen Zähler ran, drehen konnten sie die Partie aber nicht. Im letzten Durchgang wuchs der Vorsprung wieder auf eine zweistellige Differenz an, das oben genannte Trio hatte daran einen großen Anteil, und Memphis ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.
- Pascal Siakam führte die ersatzgeschwächten Raptors - unter anderem fehlten O.G. Anunoby und Gary Trent Jr. - mit 20 Punkten an. Auch Scottie Barnes (19 und 4 Blocks), Fred VanVleet (15) und Yuta Watanabe (11) zeigten solide Leistungen. Isaac Bonga durfte 11 Minuten ran und sammelte einen Punkt (0/2 FG), einen Rebound und 2 Steals.
Phoenix Suns (18-3) - Golden State Warriors (18-3) 104:96 (SPIELBERICHT)
Portland Trail Blazers (11-11) - Detroit Pistons (4-17) 110:92 (BOXSCORE)
- Damian Lillard bekam eine Pause, den Blazers fehlten verletzungsbedingt zudem Norman Powell (Prellung) und Nassir Little (Knöchelverstauchung) - und doch reichte es zu einem lockeren Sieg gegen die Pistons. Portland hat nach drei Auswärtspleiten in Folge damit endlich wieder einen Erfolg gefeiert und erstmals seit 2009 den zehnten Heimsieg in Folge markiert.
- In Abwesenheit von Lillard nahm C.J. McCollum die Blazers auf seine Schultern. Seine 28 Punkte (11/26 FG, dazu 6 Assists) verhalfen den Hausherren zu einer zweistelligen Führung in der ersten Halbzeit, die mit einem dominanten dritten Viertel (29:17) kontinuierlich ausgebaut wurde (+21). Anschließend blickte Portland nicht mehr zurück.
- McCollum bekam gute Unterstützung von Ben McLemore, der 17 Punkte von der Bank erzielte. Jusuf Nurkic legte 13, 8 Rebounds und 5 Assists auf, Anfernee Simons kam auf 12 Punkte und 5 Assists. Auf der Gegenseite lieferte Top-Pick Cade Cunningham das beste Spiel seiner noch jungen Karriere ab. Er erzielte 26 Punkte (Career-High) bei 10/13 aus dem Feld und versenkte dabei 5/7 Dreier (dazu 7 Rebounds, aber auch 6 Turnover). Ansonsten blieben seine Teamkollegen blass, Isaiah Stewart kam immerhin auf 15 Zähler und schnappte sich 14 Abpraller.
Sacramento Kings (8-14) - Los Angeles Lakers (12-11) 92:117 (BOXSCORE)
- Erst die Hiobsbotschaft vom Ausfall von LeBron James, dann auch noch ein 14-Punkte-Rückstand in Sacramento nach einem teils sehr schwachen Start. Der Abend drohte für die Lakers böse zu enden, bevor Anthony Davis und Russell Westbrook nach dem Seitenwechsel aufdrehten. Ein dominanter 40:8-Lauf (!) brachte den Lakers schließlich doch noch einen Blowout-Sieg ein.
- Zu Spielbeginn lief aber kaum etwas zusammen bei den Gästen. Purple and Gold leistete sich 8 Ballverluste im ersten Viertel, 4 davon gingen auf das Konto von Westbrook. Die Kings bestraften dies und setzten sich gegen Endes des ersten Durchgangs zweistellig ab. Dank starker Leistungen von Richaun Holmes (27 und 9 Rebounds, 12/13 FG), De'Aaron Fox (17) oder Chimezie Metu (14) behielt Sacramento auch im zweiten Viertel die Kontrolle.
- Nach wenigen Minuten im dritten Abschnitt lagen die Kings mit den angesprochenen 14 Zählern in Front (66:52), dann ging aus Sicht der Hausherren die Partie aber den Bach runter. Die Kings trafen in der zweiten Halbzeit nur noch 28,6 Prozent aus dem Feld, verloren das dritte Viertel mit 15:37 und waren anschließend raus aus dem Spiel. Coach Alvin Gentry nannte die zweite Hälfte ein "Desaster" und eine "Peinlichkeit".
- Die Kings hatten nun keine Antwort mehr auf das Superstar-Duo der Lakers, Davis (10) und Westbrook (11) machten im dritten Durchgang ordentlich Dampf. AD beendete die Partie mit 25 Punkten und 7 Rebounds, der Point Guard kam auf 23 (9/21 FG) und 6 Assists und Malik Monk (22, 6/10 Dreier) oder Carmelo Anthony (14) lieferten Scoring von der Bank. So wuchs der Lakers-Vorsprung sogar bis auf 27 Punkte an und L.A. gelang erstmals seit dem 10. November zwei Siege in Serie.