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NBA - DeMarcus Cousins sorgt bei den Milwaukee Bucks für Aufsehen: Boogie is back!

DeMarcus Cousins spielt für die Milwaukee Cousins.
© getty

DeMarcus Cousins hat bei den Milwaukee Bucks eine neue Chance erhalten und spielt seinen besten Basketball seit Jahren. Er erinnert teils wieder an sein altes Ich, bei aller Euphorie bleiben dabei aber einige Zweifel.

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Jedes Team in der NBA hat sein Bread-and-Butter-Play, wie der US-Amerikaner so schön zu sagen pflegt. Also einen Spielzug, der im Zweifelsfall immer zieht. Bei den Lakers ist es ein Drive von LeBron mit dem Kopf durch die Zone, bei den Warriors ist es jede Menge Screen-Action, die in einem Curry-Dreier resultiert. Bei den Nets ist es ein Pullup-Jumper von Durant, bei den Mavs irgendwas mit Doncic und bei den Bucks normalerweise ein Pick'n'Roll zwischen Giannis und Middleton.

Da Antetokounmpo zuletzt aufgrund des Corona-Protokolls aber ausfiel, musste Middleton sich einen neuen Partner suchen und wurde auch ziemlich schnell fündig. Die Auswahl war zugegeben nicht besonders groß (neben Giannis fehlten auch Bobby Portis und Brook Lopez), vor der Saison hätte wahrscheinlich dennoch niemand auf den Namen Boogie Cousins gewettet.

Als Paradebeispiel für diese unerwartete Entwicklung dient der Bucks-Sieg gegen die Luka-losen Mavs kurz vor Weihnachten. Nicht einmal eine Minute war gespielt, da stellte Cousins einen Screen für Middleton, ehe der Big an die Dreierlinie abtauchte, den Ball punktgenau serviert bekam und abdrückte - bang! Zwei Minuten später erwiderte Cousins den Gefallen und fand Middleton ebenfalls für einen freien Dreier.

Selbes Bild in der Crunchtime, mit 10:12 Minuten auf der Uhr fand Middleton den abrollenden Cousins für zwei einfache Punkte am Korb, ehe Boogie wenige Minuten später ein And-One nach sehr ähnlichem Ablauf folgen ließ.

Am Ende stand Cousins' erstes 20+Punkte-Spiel im Bucks-Trikot und sein vielleicht bestes Spiel seit seiner erneuten schweren Verletzung vor knapp zwei Jahren zu Buche. Es sieht tatsächlich ganz so aus, als könnte der Center nach Jahren des Leidens endlich sein neues Zuhause gefunden haben.

DeMarcus Cousins: "Ich möchte einfach nur reinpassen"

"Ich bin hier, um ein Teamplayer zu sein", hatte Cousins bei seiner Vorstellung Anfang Dezember gesagt. "Ich bin hier, um dem Team beim Siegen zu helfen. Sie haben im vergangenen Jahr die Championship gewonnen und haben eine tolle Identität. Ich möchte einfach nur reinpassen und meinen Teil dazu beitragen."

An solche defensiven Aussagen von Cousins muss man sich immer noch gewöhnen. Schließlich ist es nicht nicht einmal vier Jahre her, da galt Cousins als einer der besten Center der Liga. Er legte sieben Saisons in Folge 20+ Punkte und 10+ Rebounds im Schnitt auf, dreimal davon sogar mindestens 26 Zähler. Cousins war ein Monster an den Brettern und konnte ohne Mühe jede Nacht ein 20-20-Double-Double auflegen. 2017/18 legte er sogar drei 40-20-Spiele auf, die meisten seit Moses Malone 1981/82.

Das größte "Was wäre wenn" bildet dabei sicherlich auch eben jene Saison 17/18. Mit Rajon Rondo, Jrue Holiday, Anthony Davis und eben Cousins hatten die Pelicans damals den wohl besten Kern der Franchise-Geschichte, ausgerechnet in diesem Jahr zog sich Cousins aber einen Achillessehnenriss zu und musste zusehen, wie die Pels nach einem 4-0 gegen die Blazers in Runde eins in fünf Spielen am späteren Champion aus Golden State scheiterten. Obwohl es auf dem Papier ziemlich deutlich aussah, hatten die Warriors große Probleme mit der Größe von AD und gewannen zwei der vier Spiele erst in der Crunchtime.

DeMarcus Cousins und das große "Was wäre wenn"

Die Masse und die Energie eine Cousins hätten noch mal richtig Feuer in die Serie bringen können, schließlich war er damals All-Star-Starter und auf First-Team-Kurs!

Das "What if" sollte Boogie von dortan aber leider lange verfolgen. Nachdem er sich von seinem Achillessehnenriss erholt hatte, schlugen ausgerechnet die Warriors zu und führten den Center langsam an den Spielbetrieb heran. Er schien auch wieder zu alter Form zurückzufinden, ehe er sich zu Beginn der Playoffs eine schwere Muskelverletzung zuzog. Zwar kehrte er in den Finals zurück, war aber augenscheinlich nicht annähernd bei 100 Prozent.

Im folgenden Jahr sollte bei den Lakers dann alles anders werden, noch im Training-Camp kam dann aber die Schock-Nachricht: Kreuzbandriss. Saisonaus. Über Houston und die Clippers arbeitete er sich vergangene Saison schließlich mühsam seinen Weg zurück, die Clips entließen ihn aber noch vor den Playoffs.

Obwohl er nach eigenen Aussagen lange ans Aufhören gedachte hatte, wollte er es noch mal wissen. "Ich habe Frieden geschlossen", sagte Cousins nach seiner Unterschrift bei den Bucks. "Ich habe viel in dieser schweren Zeiten gelernt und ich bin so glücklich, dass ich hier die Chance bekomme, mich zu beweisen."

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