"Ich war noch nie in meinen 34 Jahren als Coach in der NBA so enttäuscht, wie ich es heute war. Diese Leistung war absolut lächerlich", begann Gentry seine Pressekonferenz nach der 102:127-Niederlage seiner Kings gegen die Memphis Grizzlies. Anschließend holte der Coach, der erst vor Kurzem aus dem Corona-Protokoll zurückkehrte, zum Rundumschlag gegen sein eigenes Team aus.
"Wir haben nicht hart gespielt, wir haben nicht gekämpft. Wir haben 19 Offensiv-Rebounds abgegeben für ... was weiß ich, 35 Punkte oder so. Das ist eine astronomische Zahl", meckerte der 67-Jährige. "Wir haben nicht verteidigt, weder die Screens noch die abrollenden Spieler. Wir haben den Gameplan nicht befolgt. Ich will gar nicht weiter darüber reden, stellen Sie Ihre Fragen."
Gentry machte dann aber doch ungefragt weiter: "Jeder, der dieses Spiel gesehen hat, versteht, dass diese Leistung einfach lächerlich war. Mir fällt kein anderes Wort dafür ein. Ich bin total enttäuscht und jeder in diesem Gebäude sollte ebenfalls enttäuscht sein. Sie haben quasi mit uns gespielt." Er habe sichergestellt, dass seine Message auch in der Kabine angekommen sei.
Die Kings kamen vor allem im dritten Viertel unter die Räder, das Memphis mit 40:27 gewann. Die Gäste setzten sich in diesem Durchgang bis auf 22 Punkte ab und sind nach zuvor drei Niederlagen in Folge zurück in der Erfolgsspur. "Ich habe das Gefühl, die Gegner kommen hier her und lecken sich die Lippen", zeigte sich Guard Terence Davis bedient. "Wir müssen unseren eigenen Court beschützen."
Die Kings kämpfen um die Teilnahme am Play-In-Turnier, die Franchise befindet sich inmitten der längsten Playoff-Dürre der Liga (15 Jahre ohne Postseason am Stück). Mit 13 Siegen und 21 Niederlagen steht Sacramento derzeit auf Platz zwölf im Westen. Unter Gentry, der Ende November den Posten vom gefeuerten Luke Walton übernahm, stehen die Kings bei einer Bilanz von 7-10.