Die Golden State Warriors haben die zuletzt heißen Dallas Mavericks aus der Halle gefegt, bei den Mavs wird Kristaps Porzingis ejected, dazu verletzt sich ein Schlüssselspieler. Die L.A. Clippers schaffen ein 35-Punkte-Comeback und gewinnen dank einer epischen Schlussphase. Die Boston Celtics walzen über die Kings.
Philadelphia 76ers (28-19) - New Orleans Pelicans (18-29) 117:107 (BOXSCORE)
- Was wären die Sixers nur ohne Joel Embiid? Gegen ernorm gebeutelte Pelicans brauchte es trotzdem wieder eine Offensiv-Gala des Centers, um New Orleans zu schlagen. Embiid kam auf 42 Punkte (12/24 FG, 18/20 FT), 14 Rebounds und 4 Blocks, die 18 verwandelten Freiwürfen stellten dabei einen Saisonrekord für den Kameruner dar.
- New Orleans fehlten mit Devonte' Graham, Brandon Ingram, Josh Hart und Jonas Valanciunas (plus natürlich Zion Williamson) gleich vier Starter, trotzdem erspielten sich die Gäste schnell eine zweistellige Führung. Auf sich aufmerksam machte dabei Willy Hernangomez, der Embiid zwar nicht stoppen konnte, aber ebenso zur Pause schon 21 Punkte hatte und schließlich mit 29 Zählern (11/15, 10 Rebounds) einen neuen persönlichen Bestwert aufstellte.
- Auch zur Pause waren die Pels noch mit +8 vorne, dann übernahm Embiid aber endgültig und führte seine Farben mit 24 Zählern in der zweiten Halbzeit doch noch zu einem recht ungefährdeten Sieg. Beim Stand von 98:97 nahm der Center sieben Minuten vor dem Ende das Heft selbst in die Hand und erzielte 10 Punkte am Stück.
- Unterstützung bekam der All-Star diesmal von Tobias Harris (33, 13/19, 11 Rebounds), der eines seiner besseren Spiele in dieser Saison machte. Für New Orleans war Nickeil Alexander-Walker (31, 5/9 Dreier) der beste Scorer, von der Bank kommend erzielte Backup-Center Jaxson Hayes 15 Punkte.
Detroit Pistons (11-36) - Denver Nuggets (25-21) 105:110 (BOXSCORE)
- Wie schon vor einigen Tagen hatten die Nuggets enorme Probleme mit diesem Detroit-Team, am Ende stand aber erneut ein knapper Sieg und eine saftige Statline von Nikola Jokic zu Buche. Zwar war der Serbe nicht so effizient wie gewohnt, doch es gibt wohl keinen anderen Spieler in der NBA, der in so schöner Regelmäßigkeit 28 Punkte (9/20 FG), 21 Rebounds und 9 Assists aus dem Handgelenk schütteln kann.
- Dass es so eng war, lag vornehmlich an Top-Pick Cade Cunningham, der mit 34 Punkten (14/26 FG, 6/9 Dreier), 8 Rebounds, 8 Assists und 4 Blocks das mit Abstand beste Spiel seiner NBA-Karriere hinlegte. Eine solche Statline hatte als Rookie letztmals Michael Jordan aufgelegt. Der 20-Jährige tanzte einmal sogar Jokic fies aus, dazu traf der Guard in der Crunchtime wichtige Würfe und packte gegen Aaron Gordon einen Chasedown-Block im Stile von LeBron James aus.
- Näher als 3 Punkte kamen die Gäste aber nicht mehr heran, dafür sorgte Jokic mit einem Dreier. Später war es dann Monte Morris (12, 3/14), der mit vier Freiwürfen am Stück den Sieg der Nuggets eintütete. Jeff Green erzielte 20 Zähler, Aaron Gordon kam auf 16. Bei Detroit waren nach Cunningham Saddiq Bey (21) und Hamidou Diallo (14) die besten Scorer. Josh Jackson kassierte im zweiten Viertel zwei technische Fouls, das Zweite für die Ejection holte er sich von der Bank ab.
Toronto Raptors (23-22) - Charlotte Hornets (26-22) 125:113 (BOXSCORE)
- Noch vor zwei Tagen hatten die Raptors gegen Portland eine echte Stinkbombe in der ersten Halbzeit gelegt, diesmal waren die Kanadier voll da und stellten die Weichen früh auf Sieg, obwohl der bisher beste Raptor der Saison in Fred VanVleet wegen Knieproblemen fehlte. Stattdessen spielten die Gastgeber mal wieder fiese Flügel-Lineups mit Pascal Siakam als nominellem Spielmacher.
- Und der Kameruner ging in dieser Rolle voll auf. Mit 12 Assists stellte der MIP von 2019 seinen Karrierebestwert ein und kratzte mit 24 Punkten (9/16) sowie 9 Rebounds an seinem zweiten Karriere-Triple-Double. Toronto war dabei von Beginn an heiß aus der Distanz und traf in Halbzeit eins zehn von 17 Dreiern. Die Folge war eine Halbzeitführung von 15 Zählern, dann aber ging eine Weile überhaupt nichts mehr.
- Angeführt von LaMelo Ball (25, 8/16, 7 Assists) verkürzten die Hornets auf 3 Zähler, näher sollten sie aber nicht mehr kommen. Dafür sorgte unter anderem Gary Trent Jr., der 14 seiner 32 Punkte (11/21 FG, 5/10 Dreier) im dritten Abschnitt verbuchte. Der Vorsprung wuchs wieder auf 20 Zähler an, davon erholten sich die Gäste nicht mehr.
- Für Toronto wusste zudem O.G. Anunoby (24, 7 Rebounds) zu überzeugen, von der Bank kommend brachten Dalano Banton (10) und Malachi Flynn (11) viel Energie. Charlotte musste erneut auf Gordon Hayward verzichten, in seiner Abwesenheit agierten neben Ball Miles Bridges (22) und Rookie James Bouknight (18, 6/11) noch am auffälligsten.
Washington Wizards (23-25) - L.A. Clippers (24-25) 115:116 (BOXSCORE)
- Wir lehnen uns mal weit aus dem Fenster und nennen es schon jetzt das Comeback der Saison! In Halbzeit eins lagen die Clippers mit bis zu 35 Punkten hinten, zur Pause waren es noch 30 und doch gingen die Kalifornier als Sieger vom Feld. Es war das zweitgrößte Comeback der NBA-Geschichte, nur Utah holte in Denver vor über 25 Jahren mal 36 Zähler auf.
- Nicht weniger wild waren die letzten zehn Sekunden, denn auch da führte Washington noch mit +6. Ein Logo-Dreier von Luke Kennard brachte die Gäste in Schlagdistanz, danach schafften die Wizards es nicht, innerhalb von fünf Sekunden den Ball einzuwerfen. Stattdessen bekamen die Clips noch eine Chance und Kennard glich 1,9 Sekunden vor Schluss aus.
- Und noch besser: Bradley Beal wollte den Clippers-Guard vor dem Wurf foulen, schaffte dies aber nicht und ermöglichte so tatsächlich das spielentscheidende 4-Punkt-Spiel. In der Folge hatten die Wizards keine Auszeit mehr und brachten keinen Wurf mehr los. Die Clippers gewannen, obwohl sie mit Reggie Jackson, Ivica Zubac und Nicolas Batum gleich drei Starter nach der Pause schonten.
- So waren neben Kennard (25, 8/13) Amir Coffey (29, 10/21) und Isaiah Hartenstein (16, 6/12, 5 Rebounds, 6 Assists, +23 in 26 Minuten) die Gesichter des Comebacks. Die besten Scorer der Wizards waren Bradley Beal (23, 8/15, 9 Rebounds) und Kyle Kuzma (19, 12 Boards).
- Und noch eine unglaublich Statistik zu diesem Spiel: Teams, die 20 Sekunden vor Schluss in den vergangenen 20 Jahren mit mindestens 7 Zählern hinten lagen, verloren in 16.238 von 16.239 Fällen. Die Clippers sind nun sogar das einzige Team, welches solch einen Rückstand noch in einen Sieg umwandelte.
Boston Celtics (25-24) - Sacramento Kings (18-31) 128:75 (BOXSCORE)
- Uff, was für eine Rutsche für Sacramento! Boston vermöbelte die Kings, welche lediglich auf De'Aaron Fox (Knöchel) verzichten mussten, nach allen Regeln der Kunst und machte den Gegner beinahe lächerlich. Jayson Tatum hatte sogar Zeit, in einer Auszeit beim T-Shirt Toss mitzumachen, mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen.
- Der Star der Celtics hatten seinen Dienst da schon lange erledigt, er verbuchte gemütliche 36 Punkte (14/23 FG, 7/14 Dreier, 6 Assists) in 31 Minuten und machte somit genau da weiter, wo er am Sonntag in Washington (51 Punkte) aufgehört hatte. 24 Zähler hatte er schon in der ersten Halbzeit eingesammelt, Boston führte da bereits mit 63:30!
- Im vierten Viertel betrug die Differenz dann zeitweise 60 Punkte, am Ende reichte es für den höchsten Sieg der Franchise-Geschichte nicht ganz (133:77 im Dezember 2018 gegen Chicago). Neben Tatum knackte auch Jaylen Brown (30, 11/19, 10 Rebounds) die 30-Punkte-Marke, Robert Williams (13, 17 Rebounds, +42) verbuchte den besten Plus-Minus-Wert. Dennis Schröder kam in 16 Minuten auf 2 Zähler (1/5 FG), 4 Rebounds und 2 Assists.
- Und die Kings? Die trafen in Halbzeit eins frostige 20 Prozent aus dem Feld und versenkten nur einen von 20 Dreiern. Die Quoten gingen danach etwas hoch (30 Prozent und 6/33 3FG), zu beschönigen gab es aber nichts. "Uns wurde der Arsch versohlt, anders kann ich es nicht beschreiben", fasste Coach Alvin Gentry das Geschehene zusammen. Topscorer war Buddy Hield mit gerade einmal 11 Punkten.
Brooklyn Nets (29-18) - Los Angeles Lakers (24-24) 96:106 (SPIELBERICHT)
Houston Rockets (14-34) - San Antonio Spurs (18-30) 104:134 (BOXSCORE)
- Das Texas-Duell war eine einseitige Angelegenheit, die Spurs machten kurzen Prozess mit Houston und bleiben so zumindest auf Tuchfühlung mit den Play-In-Plätzen. Dejounte Murray legte 19 Punkte und 10 Assists auf, Jakob Pöltl kam auf 18 Zähler (9/13 FG) und 9 Rebounds in knapp 21 Minuten.
- Die Rockets waren nur in den ersten Minuten konkurrenzfähig, danach stellten die Spurs mit einem 21:4-Lauf zum Ende des ersten Viertels die Weichen auf Sieg und führten mit zu 33 Punkten. Alleine 82 Zähler erzielten die Gäste in der Zone und verbuchten 23 Punkte aus den 17 Ballverlusten der Rockets.
- Sieben Spurs-Akteure punkteten zweistellig, darunter der gute Devin Vassell (12, 4/5 Dreier) oder auch Keldon Johnson (16). Für die Rockets erzielte Kevin Porter Jr. (16, 9 Assists) die meisten Punkte, während Nr.2-Pick Jalen Green (7, 3/16) einen Abend zum Vergessen verlebte. Daniel Theis kam nicht zum Einsatz, Youngster Alperen Sengün legte 14 Zähler (5/13) in 24 Minuten auf.
Golden State Warriors (35-13) - Dallas Mavericks (27-21) 130:92 (BOXSCORE)
- Der Trend der vergangenen Spiele sprach eher für Dallas, doch die Warriors machten eines ihrer besten Spiele ohne Draymond Green. Es war mal wieder eine echte Teamleistung mit vielen verschiedenen Scorern und einer ansprechenden Defensiv-Leistung. Dallas war chancenlos, obwohl Stephen Curry (18, 7/16 FG, 2/10 Dreier, 9 Rebounds, 7 Assists) erneut so seine Probleme mit dem Wurf hatte.
- Die Warriors hatten die Partie über 48 Minuten im Griff und etablierten im zweiten Viertel eine zweistellige Führung, die sie immer weiter ausbauten. Bemerkenswert dabei, dass den Dubs vor der Pause ein 10:2-Run gelang, obwohl sowohl Curry als auch Klay Thompson (15, 6/12, 6 Assists) auf der Bank saßen. Das Polster betrug so 17 Zähler, die Mavs konnten den Rückstand zu keinem Zeitpunkt mehr in den einstelligen Bereich drücken.
- Auch Luka Doncic (25, 7/17 FG, 4/7 Dreier) fehlten Antworten. Der Distanzwurf des Slowenen fiel zwar, doch Golden State bestrafte immer wieder defensive Unzulänglichkeiten des Mavs-Stars. Dallas versenkte nur 35 Prozent aus dem Feld, Jalen Brunson (11, 5 Assists) war bereits der zweitbeste Scorer. Maxi Kleber legte in 24 Minuten 8 Zähler (2/3 FG) und 4 Rebounds auf. Kristaps Porzingis (9, 4/15, 7 Boards) haderte mit seinem Wurf und wurde gut acht Minuten vor dem Ende ejected, als er aus Frust den Ball in die Zuschauerränge kickte.
- Aus Mavs-Sicht gab es noch einen weiteren Wermutstropfen. Mitte des zweiten Viertels stieg Tim Hardaway Jr. zum Korbleger hoch und begann dann bei der Landung schmerzverzerrt zu humpeln. Der Shooting Guard kehrte nicht mehr zurück, die Mavs gaben im weiteren Verlauf des Spiels bekannt, dass sich THJ den fünften Mittelfußknochen gebrochen habe. Die gleiche Verletzung hatte sich Zion Williamson in der Offseason zugezogen und arbeitet bis heute an seinem Comeback. Für Hardaway Jr. könnte es so eng für die Playoffs werden.
- Aber bereits mit Hardaway Jr. enttäuschte insbesondere die in den Wochen zuvor so starke Defense. Die Warriors trafen über 53 Prozent aus dem Feld und bekamen reihenweise leichte Abschlüsse am Ring. Sieben Warriors-Spieler punkteten zweistellig, darunter auch die guten Andrew Wiggins (14) und Jordan Poole (17). Rookie Jonathan Kuminga (22, 8/9) durfte dann noch im vierten Viertel glänzen, als die Partie bereits entschieden war.
Portland Trail Blazers (20-27) - Minnesota Timberwolves (24-23) 107:109 (BOXSCORE)
- Was für ein Drama in Portland - schließlich mit dem besseren Ende für die Gäste. D'Angelo Russell (22, 7/16) verbuchte 2,1 Sekunden vor dem Ende die entscheidenden Punkte, als Anfernee Simons bei einem Korbleger knapp zu spät kam und bei seinem Blockversuch ein Goaltending beging. Zuvor war es noch D-Lo, der einen Freiwurf liegen ließ und C.J. McCollum bei noch 10 Sekunden auf der Uhr die Chance zum Ausgleich für die Blazers besorgte.
- Simons hatte noch einmal die Chance auf den Sieg, doch sein möglicher Gamewinner ging deutlich am Ring vorbei. So überlebten die Wolves eine Schlussphase, in der sie außer dem Goaltending über die letzten 3:30 Minuten kein Field Goal verbuchten. Portland kam so mit einem 10:1-Lauf noch einmal in ein verloren geglaubtes Spiel zurück, auch wenn es schließlich nicht reichte.
- Die Wolves konnten sich neben Russell vor allem bei Anthony Edwards bedanken. Der Nr.1-Pick von 2020 erzielte nicht nur 40 Punkte (14/27, 9 Rebounds), sondern besorgte im vierten Viertel auch die wichtigen Plays, unter anderem als er gegen Simons bei seinem erfolgreichen Dreier auch noch das Foul zog. Insgesamt verbuchte der Guard 14 Zähler im Schlussabschnitt und ließ Wolves-Fans vergessen, dass vor allem Karl-Anthony Towns (17, 4/7, 17 Rebounds) eines seiner schwächeren Saisonspiele ablieferte.
- Minnesota festigte damit Platz sieben im Westen, das gelang vor allem durch die Defense. Portland traf nur 39 Prozent der Würfe, auch in der Zone waren es nur magere 44 Prozent. Die besten Scorer waren Nassir Little und Jusuf Nurkic (14 Rebounds) mit je 20 Punkten, während das Guard-Duo aus Simons (17, 5/18, 6 TO) und McCollum (15, 5/15) nur wenig traf.