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NBA - 5 Fragen zum Blockbuster-Trade um James Harden und Ben Simmons: Happy Ends so weit das Auge reicht?

James Harden hat kurz vor der Trade Deadline doch seinen Willen bekommen und wurde zu den Sixers verfrachtet.
© twitter.com/sixers
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NBA: Was bedeutet der Simmons-Trade für die Nets?

Wer in 50 Jahren in den Geschichtsbüchern der NBA blättert, der wird kaum glauben können, was dort über die Brooklyn Nets Anfang der 2020er-Dekade geschrieben steht. Genau 392 Tage liegen zwischen den beiden Harden-Trades, die Brooklyn erst zum - auf dem Papier - dominanten Titelfavoriten und dann zum vielleicht ultimativen "What if..." der Basketball-Historie machten.

Die Nets hatten einen Kevin Durant auf MVP-Niveau, aber eben auch den Impfverweigerer und Teilzeit-Star Kyrie Irving. Sie hatten einen James Harden als dritten Star, aber eben auch immer wieder Verletzungspech. Nun hat die Franchise ganze 364 Minuten und 16 (!) Spiele der Big Three vorzuweisen. In diesen Spielen stand Brooklyn bei 13-3, kaufen können sie sich davon nichts.

Das liegt neben den bereits genannten Gründen wohl auch an gewissen Unstimmigkeiten innerhalb der Kabine. Laut einem Bericht von The Athletic sind Harden und Irving nicht besonders gut miteinander klargekommen, auch wenn Kyrie via Twitter dieser Erzählung bereits widersprach. Wie dem auch sei, es wurde offensichtlich, dass Harden nicht mehr in Brooklyn bleiben wollte. Die Nets realisierten, dass "The Beard" wohl im Sommer weg wäre, und stellten mit dem Blockbuster zur Trade Deadline sicher, dass er nicht ohne Gegenwert verschwindet.

Und nun? "Wir freuen uns einfach auf unsere Zukunft", analysierte Coach Steve Nash den Trade trocken. Freuen dürfen sich die Nets tatsächlich, Brooklyn hat einen sehr guten Deal für den neunmaligen All-Star bekommen. Simmons ist sieben Jahre jünger und für drei weitere Jahre nach dieser Saison gebunden (insgesamt 113,6 Mio. Dollar).

Ben Simmons bei den Nets: Eine neue Dimension für die Defense

Dennoch sparen die Nets ein wenig Geld, zusätzlich gibt es zwei Erstrundenpicks obendrauf, die das Pick-Paket an die Rockets aus dem ersten Harden-Deal etwas erträglicher machen. In Drummond kommt mehr Tiefe auf Center und in Curry vor allem ein dringend benötigtes Upgrade beim Thema Shooting. Curry ist einer der treffsichersten Schützen der Liga (40 Prozent Dreierquote), der den verletzten Joe Harris ersetzt. Brooklyn hatte bislang mit dem Shooting enorme Schwierigkeiten.

Das Prunkstück des Deals aus Nets-Sicht ist aber natürlich Simmons. Dessen Offensiv-Schwächen (hust, der Wurf) oder das eventuelle Abtauchen in wichtigen Momenten sollten an der Seite von KD und Irving nicht so sehr zum Tragen kommen wie in den letztjährigen Playoffs. Stattdessen kann er offensiv in Transition Akzente setzen oder als Playmaker und Screener im Halbfeld.

Das größte Plus bringt der Australier aber in der Defense mit. In der eigenen Hälfte stellt er ein massives Upgrade zum vorherigen Kader dar. Für die Switch-lastige Defense der Nets (Platz 22 ligaweit, 112,8 zugelassene Punkte pro 100 Ballbesitze) ist der Zweitplatzierte im DPOY-Rennen der Vorsaison der perfekte Mann, der den besten gegnerischen Flügel in Schach halten oder auch gegen Big Man seinen Mann stehen kann. In den vergangenen Monaten kam oftmals zu kurz, was für ein talentierter Spieler Simmons eigentlich ist.

Vom reinen Wert des Gesamtpakets her hat Brooklyn diesen Trade mit einem leichten Vorsprung gewonnen. Nun ist nur die Frage, ob sich das auch schon kurzfristig in Form eines Championship-Runs bezahlt macht. Das hängt zu einem großen Anteil von der Frage ab, wann und in welcher Verfassung Simmons auf das Parkett zurückkehrt.