Die Philadelphia 76ers haben dank Joel Embiid bei den Chicago Bulls gewonnen, den Gastgebern reichte auch eine Gala von DeMar DeRozan nicht. Die Brooklyn Nets schlittern dagegen immer tiefer in die Krise und Dennis Schröder sticht die Wagner-Brüder aus.
Chicago Bulls (33-20) - Philadelphia 76ers (32-21) 108:119 (BOXSCORE)
- Was für ein Shootout zwischen DeMar DeRozan und Joel Embiid, das machte richtig Laune und auch die Bulls-Fans hatten ihren Spaß trotz des suboptimalen Ergebnisses. Chicago musste kurzfristig auf Zach LaVine verzichten und so gehörte die Show fast ausschließlich DeRozan. Und der lieferte gewaltig ab, 45 Punkte (18/30) waren ein Saisonbestwert, hinzu kamen 9 Rebounds und 7 Assists.
- Trotz nur geringer Unterstützung hatten die Sixers keinerlei Antwort auf den Bulls-Star, der mal wieder aus der Mitteldistanz die Lichter ausschoss und bei seinen Floatern tollen Touch zeigte. Das Fehlen von Matisse Thybulle machte sich dabei bemerkbar. Und dennoch führten die Gastgeber in diesem Spiel keine einzige Sekunde, weil Philadelphia mit Embiid eben auch einen unaufhaltsamen Spieler in ihren Reihen wusste.
- Embiid erzielte 40 Punkte (14/23 FG, 10/11 FT), schnappte sich 11 Rebounds und ging sogar Coast-to-Coast durch die Bulls-Defense. Sowohl Nikola Vucevic (23, 8/18) als auch Tony Bradley hatten nicht den Hauch einer Chance. Die Gäste führten mit bis zu 17 Punkten, bevor DeRozan im vierten Viertel zeitweise auf -4 verkürzte.
- Dann war aber wieder Embiid-Zeit, der mit Jumpern und Drives den Sieg sicherstellte. Hilfe kam in dieser Phase auch von Tobias Harris (23, 10/15), während Tyrese Maxey (16) in Halbzeit eins zu gefallen wusste. Bei Chicago machte Rookie Ayo Dosunmu mit diesem fiesen Poster-Dunk gegen Andre Drummond in Transition auf sich aufmerksam.
- Die Sixers waren erneut in ein kurioses Spiel verwickelt. Nachdem in Dallas das Spiel für 44 Minuten wegen einer schiefen Korbanlage unterbrochen war, fiel im United Center die Shotclock über dem Korb aus. So wurden 24-Sekunden-Uhren in den Ecken platziert, der Hallensprecher zählte immer wieder die Zeit herunter.
- Durch die Pleite der Bulls rücken die Miami Heat an die Spitze der Eastern Conference. Somit steht auch fest, dass Heat-Coach Erik Spoelstra beim All-Star Game Team Durant coachen wird.
Minnesota Timberwolves (28-25) - Detroit Pistons (12-41) 118:105 (BOXSCORE)
- Zwei Spiele in Folge gegen Detroit sind eine gute Gelegenheit, um die Bilanz zu verbessern - und genau das machten die Wolves, die ihre Ambitionen für einen direkten Playoff-Platz unterstrichen. Die Pistons hielten zwar auch ohne Top-Rookie Cade Cunningham lange mit, am Ende setzte sich jedoch die höhere Qualität auf Seiten der Gastgeber durch.
- Dabei hatte Detroit Karl-Anthony Twons (24, 11/18, 12 Rebounds) recht gut im Griff, vor allem Center Isaiah Stewart machte es dem All-Star so schwer es ging, doch inzwischen hat KAT auch einen guten Supporting Cast. D'Angelo Russell erzielte 9 seiner 22 Punkte (7/18, 8 Assists) im Schlussabschnitt und half mit, dass der magere 4-Punkte-Vorsprung in den letzten zwölf Minuten ausgebaut wurde.
- Den Unterschied machte jedoch die Bank der Wolves aus. Malik Beasley (20, 5/9 Dreier, 9 Rebounds) und Jaden McDaniels (13) dominierten die Reservisten der Pistons und verschafften den Startern Luft, bei denen Anthony Edwards (17, 4/12) schon bessere Tage hatte. Bester Pistons-Scorer war Saddiq Bey (24, 6/11 Dreier), dazu überzeugte Hamidou Diallo (11, 6 Rebounds). Killian Hayes (10, 5/7, 8 Assists) zeigte Licht, aber auch Schatten.
Denver Nuggets (29-24) - Brooklyn Nets (29-24) 124:104 (BOXSCORE)
- Achte Niederlage in Folge für die Nets, die damit auf ihrem Westcoast-Trip kein einziges Spiel gewinnen konnten. James Harden fehlte erneut mit Oberschenkelproblemen, nicht etwa wegen eines bevorstehenden Trades wie Nets-Coach Steve Nash beteuerte. Und eine Halbzeit lang sah es auch ganz gut aus, was Brooklyn da machte, im Anschluss ging es wieder dahin mit dem verletzungsgeplagten und angeschlagenen Contender.
- In den ersten 24 Minuten hatten die Nets satte 75 Punkte erzielt (Denver hatte sogar 76), danach begannen die Gastgeber aber Defense zu spielen und hatten natürlich auch noch Nikola Jokic. Der Serbe verbuchte mit 27 Punkten (12/15), 12 Rebounds und 10 Assists sein 14. Triple-Double der Saison, alleine im dritten Viertel kratzte der Center mit 9 Zählern und 8 Boards an einem Double-Double.
- Die Nets brachen dagegen komplett ein (16:31), insbesondere weil Kyrie Irving nach einer fantastischen ersten Halbzeit (19 Zähler) keinen Rhythmus mehr fand. Uncle Drew traf danach nur noch drei seiner zwölf Versuche, beendete das Spiel aber trotzdem mit guten 27 Punkten (10/26) und einem Saisonbestwert von 11 Assists. Dass Brooklyn nach der Pause aber nur noch 29 Zähler erzielte, konnte auch er nicht verhindern.
- Trotzdem gab es Lichtblicke. Cam Thomas (20, 7/16) drehte von der Bank kommend auf, dazu zeigte auch Blake Griffin (19, 5/7 Dreier) ansteigende Form und traf so viele Triples wie noch nie in dieser Saison. Für Denver punkteten sieben Spieler zweistellig, neben Jokic gefiel vor allem Aaron Gordon (17, 9 Rebounds, 7 Assists) - unter anderem mit diesem Dunk - aber auch Will Barton (21) und Monte Morris (12, 8 Assists).
- Durch die Pleite rutschen die Nets aus den direkten Playoff-Plätzen, auf Platz sechs stehen nun die Toronto Raptors. Noch an Weihnachten hatte Brooklyn von der Spitze der Eastern Conference gegrüßt.
Cleveland Cavaliers (32-21) - Indiana Pacers (19-35) 98:85 (BOXSCORE)
- Diese Cleveland Cavaliers machen einfach Spaß! Mit einem furiosen Schlussviertel sicherten sich die Gastgeber nach einem einstweiligen 20-Punkte-Rückstand doch noch einen Sieg und legten dabei mal wieder einen ihrer gefürchteten Läufe, eine sogenannte "Cavalanche" hin. Zu Beginn des vierten Viertels erzielten die Cavs 19 Punkte am Stück und machten aus einem 7-Zähler-Rückstand eine zweistellige Führung. Zuvor hatte Cleveland keine einzige Sekunde geführt.
- Die Garanten für diesen Run waren Cedi Osman (22), Kevin Love (19) und Rajon Rondo (15, 12 Assists), die zusammen alle 19 Zähler erzielten. Osman alleine erzielte im Schlussabschnitt 18 Punkte, die Cavs überrollten Indiana so mit 37:17 in den letzten zwölf Minuten. Aber auch die Starter hatten ihren Anteil, Jarrett Allen (15, 17 Rebounds) legte ein Double-Double auf und Evan Mobley (9, 3 Blocks) gelang mit dieser Rejection das Highlight des Spiels.
- Indiana führte noch zu Beginn des zweiten Viertels mit 20 Zählern, um dann aber komplett einzubrechen. Chris Duarte war mit 22 Zählern der fleißigste Punktesammler, während Domantas Sabonis (9, 11 Rebounds) völlig unauffällig war. Von der Bank kommend war noch Duane Washington Jr. (17) ein Lichtblick.
- Caris LeVert war für die Pacers nicht mehr gelistet, der Shooting Guard wurde wenige Stunden vor der Partie zu den Cavs getradet. Der 27-Jährige war sogar noch in der Kabine der Pacers, bevor der Deal unter Dach und Fach gebracht wurde. Pacers-Coach Rick Carlisle bestätigte da auch bereits den Trade.
Orlando Magic (12-42) - Boston Celtics (29-25) 83:116 (BOXSCORE)
- Lockerer Sieg für die Celtics, die durch den fünften Erfolg in Serie wieder dicht an den direkten Playoff-Plätzen sind. Orlando war an diesem Abend aber überhaupt kein Gegner, mit einer Dreierquote von 10 Prozent nach drei Vierteln lassen sich in der NBA einfach keine Spiele gewinnen. So brauchten die Gäste nicht einmal eine gute Shooting-Performance von Jayson Tatum (15, 6/18, 9 Rebounds, 7 Assists).
- Bester Scorer war stattdessen Jaylen Brown mit 29 Punkten, der mit diesem Poster-Dunk über Mo Bamba auch für das Highlight der Partie sorgte. Nur von draußen wollte es für den Flügelspieler nicht laufen (1/9). Überhaupt lief es auch für die Kelten aus der Distanz eher mäßig (13/46), aber immer noch besser als bei Orlando. Bester Schütze war Dennis Schröder, der mit 22 Punkten (8/15 FG, 4/8 Dreier), 4 Rebounds und 2 Assists mal wieder eines seiner besseren Spiele zeigte. Bester Celtics-Akteur war aber Al Horford (13, 11 Rebounds, 5 Assists), dessen Form weiterhin nach oben zeigt.
- Auf Seiten der Magic hatte Franz Wagner (8, 4/13, 7 Rebounds) dagegen einen schweren Stand, was auch daran lag, dass Marcus Smart für weite Strecken den Berliner verteidigte. Bei Moritz Wagner (6, 2/8, 3 Rebounds) ging in 16 Minuten dagegen noch weniger, erst in der Garbage Time traf der Big seine ersten Würfe.
- Die besten Scorer der Gastgeber waren Jalen Suggs (17) und Wendell Carter Jr. (14), Cole Anthony (9, 3/10, 4 Assists) blieb dagegen ebenfalls blass.
Dallas Mavericks (30-23) - Atlanta Hawks (25-27) 103:94 (SPIELBERICHT)
Houston Rockets (15-38) - New Orleans Pelicans (21-32) 107:120 (BOXSCORE)
- Nach dem Horrorstart in die Saison haben sich die Pelicans mittlerweile tatsächlich auf einen Play-In-Platz vorgearbeitet. Mit dem Erfolg gegen Houston, den New Orleans in erster Linie Brandon Ingram (33 Punkte, 12/21 FG) zu verdanken hatte, sind die Gäste an den Trail Blazers vorbei auf Platz 10 im Westen vorgerückt.
- Dabei lagen die Pels nach wenigen Minuten im dritten Abschnitt noch mit -11 im Hintertreffen, dann begann aber die Ingram-Show. Der 24-Jährige erzielte 17 seiner 33 Zähler in diesem Viertel und powerte die Gäste so zu einem 38:23-Durchgang - das Spiel war gedreht. Im Schlussabschnitt half schließlich Jonas Valanciunas mit einem persönlichen 7:1-Lauf, den Sieg endgültig klarzumachen.
- Der Center unterstütze Ingram mit insgesamt 18 Punkten, 12 davon im letzten Viertel. Jaxson Hayes lieferte mit 21 Punkten und 7 Rebounds bei 8/10 aus dem Feld ebenfalls eine starke Partie ab. Ingram stellte zusätzlich zu seinem Scoring mit 12 Assists zudem seinen Karrierebestwert ein. "Das war wunderschöner Basketball heute", schwärmte Head Coach Willie Green von seinem Star-Spieler.
- Sein Gegenüber Stephen Silas monierte dagegen die 18 Turnover der Rockets, die zu 24 direkten Pelicans-Punkten führten. Ansonsten setzte sich Christian Wood (22 und 8 Boards) noch gut zur Wehr, Jalen Green und Garrison Mathews streuten jeweils 18 Zähler ein. Daniel Theis kam nicht zum Einsatz.
L.A. Clippers (27-28) - Milwaukee Bucks (34-21) 113:137 (BOXSCORE)
- Es läuft für die Bucks: Sieben Siege aus den vergangenen neun Spielen stehen zu Buche, dabei schenkte der amtierende Champion den vergangenen beiden Gegnern jeweils exakt 137 Punkte ein - jeweils Saisonhöchstwert. In L.A. überragte die Starting Five, die allein 114 dieser Zähler verbuchte, die drittmeisten in einem Bucks-Spiel in den vergangenen 25 Jahren.
- Die Entscheidung brachte das dritte Viertel. Bis dahin hatten die Clippers noch recht gut mitgehalten, dann brannte Milwaukee in Person von Pat Connaughton aber ein kleines Dreierfeuerwerk ab. Das Resultat war ein 19:3-Lauf innerhalb von nur zweieinhalb Minuten, Connaughton versenkte 4 Dreier in diesem Run. Wirklich spannend wurde es anschließend nicht mehr.
- Der Guard traf insgesamt 6/9 Dreier für 18 Zähler, aus der Starting Five hatte nur Khris Middleton weniger Punkte vorzuweisen (17). Ansonsten agierte Giannis Antetokounmpo gewohnt dominant (28, 10 Rebounds, 5 Assists und 2 Blocks) und Bobby Portis (24 und 11 Boards, 4/5 Dreier) sowie Jrue Holiday (27 und 13 Assists, 11/16 FG) legten jeweils Double-Doubles auf.
- Da konnten die Clippers nicht mithalten, die zwar fast ebenso viele Dreier versenkten (18 zu 19), aber bei der Wurfquote aus dem Feld deutlich unterlegen waren (41,7 Prozent zu 54,5 Prozent). Positiv stach aber das Clippers-Debüt von Norman Powell hervor, der erst am Freitag per Trade aus Portland kam und nun 28 Punkte (9/16 FG) für sein neues Team erzielte. Der zweite Neuzugang Robert Covington kam auf 13 Punkte, Marcus Morris als bester Starter noch auf 20 Zähler.