Bis Donnerstag 21 Uhr können die Teams noch Trades durchführen, danach ist Schicht im Schacht. Aber welche Teams werden noch nachrüsten und wo liegen ihre Needs? Wir liefern Euch den ausführlichen Trade Deadline Guide und beleuchten alle Käufer.
Trade Deadline: Die Käufer im Osten
Brooklyn Nets (29-25, Platz 8)
- Picks: Können bis 2028 keinen Erstrundenpick traden
- Assets: Nicolas Claxton (1,8 Mio, Vertrag bis 2023), Cam Thomas (2 Mio., Vertrag bis 2026), Day'Ron Sharpe (2 Mio., Vertrag bis 2026)
- Needs: Defensive, Shooting
Am Saisonbeginn noch als Championship-Favorit geltend, sind die Nets ohne Durant mittlerweile komplett eingebrochen und haben die vergangenen neun Spiele verloren. James Harden ist nicht in Form, niemand weiß, ob Kyrie Irving in den Playoffs im Barclays Center spielen darf.
Ob und was die Nets mit ihren geringen Assets anstellen werden, kann so niemand sagen, schließlich ist aufgrund der vielen Ausfälle überhaupt nicht klar, wie gut das Team eigentlich ist. Klar ist nur, dass Brooklyn sich jeden verfügbaren Spieler schnappen wird, den sie als gewinnbringend ansehen. Serge Ibaka wäre zum Beispiel ein Kandidat, wohl eher aber auf dem Buyout-Markt. Um auf diesem aktiv zu werden, müssten die Nets aber erst einmal einen Kaderplatz freischaufeln.
Chicago Bulls (Platz 3, 33-21)
- Picks: Können keinen eigenen Erstrundenpick traden
- Needs: Defense, Backup-Center, Forwards
- Assets: Patrick Williams (7,4 Mio., Vertrag bis 2025), Coby White (5,8 Mio, Vertrag bis 2024), Ayo Dosunmu (925.258, Vertrag bis 2023)
Die Bulls sind das Überraschungsteam der Saison, wollen nun aber in den Playoffs für den ein oder anderen Upset sorgen. Mit Patrick Williams und Coby White haben sie gleich zwei interessante Youngster in ihren Reihen, die als Trade-Chips verwendet werden könnten.
Jakob Pöltl wäre ein starker Backup für Nikola Vucevic, auch der Trade für Jerami Grant oder Harrison Barnes ist im Bereich des Machbaren. Allerdings ist es fraglich, wie sinnvoll das wäre. Williams hat gute Ansätze gezeigt und könnte ein wichtiger Baustein der Zukunft werden, zumal auch weder Barnes noch Grant etwas gegen Joel Embiid oder Giannis ausrichten können. Zudem ist das Bulls-Team auch jung und sollte über Jahre ein offenes Fenster haben.
Falls White dennoch für Frontcourt-Verstärkung eingetauscht wird, wäre auch Dennis Schröder ein Kandidat, für den die Bulls schon ein Angebot abgegeben haben.
Miami Heat (22-21, Platz 4)
- Picks: Eigener Erstrundenpick 2022, 2023
- Assets: Duncan Robinson (15,7 Mio, Vertrag bis 2026), Max Strus (1,7 Mio, Vertrag bis 2023), Gabe Vincent (1,7 Mio, Vertrag bis 2023)
- Needs: Ballhandler
Die Heat haben bisher die Füße still gehalten, Pat Riley ist aber immer für eine große Überraschung gut. Mit dem Trade von K.Z. Okpala nach OKC wurde nicht nur ein freier Rosterspot geschaffen, vielmehr kann Miami nun wieder einen Erstrundenpick traden, das war bis gestern nicht möglich. Eric Gordon wäre zum Beispiel ein Kandidat, um Duncan Robinson zu ersetzen, Max Strus sieht bereit aus, um die Rolle des Shooters zu übernehmen. Auch einen Trade für Grant muss man den Heat zutrauen, Riley ist ja schließlich ein Meister darin.
Milwaukee Bucks (Platz 2, 35-21)
- Picks: Können keinen Erstrundenpick bis 2028 traden
- Assets: Donte DiVincenzo (4,7 Mio, Vertrag bis 2023), Jordan Nwora (1,5 Mio, Vertrag bis 2022)
- Needs: Ersatz für Brook Lopez und P.J. Tucker, weiterer Ballhandler
Die Bucks haben eine klare Mission: Repeat. Das Team ist im Vergleich zur Vorsaison ziemlich gleich geblieben, lediglich der Ausfall von Brook Lopez schmerzt merklich. Niemand weiß, ob der Splash Mountain rechtzeitig zu den Playoffs fit wird. Mit dem Rücken ist bei seiner Größe und dem fortgeschrittenen Alter nicht zu spaßen.
Zuletzt gab es Gespräche mit Boston wegen Schröder, es ist gut möglich, dass der Deutsche bald um die Championship mitspielt. Der Guard würde dem Team als zusätzlicher (dynamischer) Ballhandler gut tun, George Hill kann das nicht geben. Zudem würde ein defensivstarker Flügel helfen. Hier wird aber auch der Buyout-Markt noch interessant werden.
Toronto Raptors (Platz 6, 29-23)
- Picks: Alle eigenen Erstrundenpick
- Assets: Goran Dragic (18 Mio., Vertrag bis 2022)
- Needs: Big Man
Die Raptors kommen mittlerweile richtig in Fahrt und nehmen den Heimvorteil im Osten ins Visier. Wie man Präsident Masai Ujiri kennt, wird er nichts unversucht lassen, um das Team noch besser zu machen. Dafür muss unbedingt ein anständiger Center her, Jakob Pöltl wäre ein alter Bekannter in Ontario.
Der auslaufende 18-Mio.-Vertrag von Goran Dragic plus einige Picks sorgt dabei für ordentlich Flexibilität, zuletzt wurden auch die Gerüchte über einen Gallinari-Dragic-Tausch lauter. Auch P.J. Washington wird mit den Raptors in Verbindung gebracht, auf dem Papier wäre er ein klassischer Spieler für Nike Nurses System.
Trade Deadline: Die Käufer im Westen
Los Angeles Lakers (Platz 9, 26-29)
- Picks: Kein eigener Erstrundenpick bis 2026
- Assets: Talen Horton-Tucker (9,5 Mio., Vertrag bis 2024), Kendrick Nunn (5 Mio., Vertrag bis 2023), Austin Reaves (925.000, Vertrag bis 2023)
- Needs: Shooting, Perimeter-Defensive, Forwards
Man muss sich schon etwas (sehr) über die Lakers wundern. Da geben sie im vergangenen Sommer mit Alex Caruso und KCP ihre beiden besten Perimeter-Verteidiger ab und sind jetzt überrascht, dass die Defensive dementsprechend eingebrochen ist. Da der alternde LeBron aber zum Win-Now-Modus verpflichtet, muss irgendwie Abhilfe her.
Das Problem: Die Assets der Lakers sind stark begrenzt. Selbst in Kombination mit möglicherweise wertvollen Erstrundenpicks ab 2026 können die Lakers keine guten Pakete schnüren. Dazu kommt, dass Talen Horton-Tucker in dieser Saison deutlich unter den Erwartungen bleibt und sein Trade-Wert dadurch im Keller ist. Ein Angebot für Grant sollen die Pistons schon abgelehnt haben, schließlich gibt es viele Teams, die deutlich mehr zu bieten haben.
Eine mögliche Option könnte Buddy Hield sein, der aufgrund des Überangebots im Pacers-Backcourt direkt weitergereicht werden dürfte. Eine große Verbesserung zum derzeit brandheißen Malik Monk ist er aber wahrlich nicht. Harrison Barnes wird ebenso nicht zu haben sein. Alec Burks (Knicks) ist offenbar ein weiterer Kandidat. Viel wird trotz aller Bemühungen nicht drin sein für die Lakers.
Utah Jazz (Platz 4, 33-21)
- Picks: Kein eigenen Erstrundenpick bis 2028
- Assets: Keine
- Needs: Perimeter-Defensive
Die Utah Jazz wollen in den Playoffs endlich den nächsten Schritt gehen, mit den Verletzungen von Rudy Gobert und Donovan Mitchell hat man aber gesehen, wie anfällig das Team ist. Hassan Whiteside wird nicht die Lösung sein, ist es womöglich doch Rudy Gay?
Was in dieser Diskussion aber immer zu kurz kommt, ist die Anfälligkeit der Jazz auf den kleinen Positionen. Mitchell war in der Theorie mal ein guter Verteidiger, aufgrund seiner offensiven Last ist er es aber nicht. Außer Royce O'Neale haben die Jazz einfach keinen guten Verteidiger auf diesen Positionen. Daran ändert auch der Trade für Nickeil Alexander-Walker nichts, für welchen man Joe Ingles (Saisonaus Knieverletzung) opferte. Ohne eigenen Pick wird ein Kaliber wie Barnes oder Grant nicht zu holen sein.
Phoenix Suns (Platz 1, 44-10)
- Picks: Kein eigener Erstrundenpick bis 2024
- Assets: Jalen Smith (4,5 Mio, Vertrag bis 2022)
- Needs: Backup-Point-Guard, Verteidigung von der Bank
Die Suns sind das vielleicht kompletteste Team der Liga und wollen in diesem Jahr endlich den Titel holen. Dafür sollen die letzten Schwachstellen ausgelotet werden, Cameron Paynes Formtief ruft nach einem Upgrade und irgendein Giannis-Verteidiger soll her. Ein interessanter Name ist hier Spurs-Forward Thaddeus Young, der dem Griechen schon das ein oder andere Mal das Leben schwer gemacht hat. Kann er das aber auch noch mit knapp 34 Jahren?
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