Die Dallas Mavericks haben sich gegen die Los Angeles Lakers ohne LeBron James keine Blöße gegeben. Luka Doncic brilliert, die Lakers stellen einen neuen Negativ-Rekord auf. Paul George feiert ein überragendes Comeback für die L.A. Clippers, auch Isaiah Hartenstein glänzt bei der Aufholjagd gegen Utah.
Philadelphia 76ers (46-29) - Milwaukee Bucks (47-28) 116:118 (SPIELBERICHT)
Washington Wizards (32-43) - Chicago Bulls (44-32) 94:107 (BOXSCORE)
- Wichtiger Sieg für die Bulls, die im Kampf um einen direkten Playoff-Platz noch ein hartes Programm vor sich haben. Die Wizards waren der letzte Gegner, der außerhalb der Play-In-Plätze zu verorten ist. Und dennoch taten sich die Bulls erneut schwer, am Ende war aber mal wieder auf DeMar DeRozan Verlass. Der All-Star erzielte 14 seiner 32 Zähler (12/27) im vierten Viertel und vergab dabei nur einen seiner sieben Versuche. Alle vier Würfe aus der Mitteldistanz saßen.
- Vor dem Schlussabschnitt führten die Bulls noch knapp, bevor DeRozan einen kleinen Run hinlegte. Der Forward besorgte mit einem Transition-Dunk Mitte des vierten Viertels Chicagos erste zweistellige Führung des Abends, danach spielten es die Gäste souverän herunter.
- In Halbzeit eins war es dagegen Nikola Vucevic, der für die Bulls offensiv glänzte. 20 seiner 27 Punkte erzielte der Center in den ersten 24 Minuten, während Zach LaVine (14, 4/10) die meiste Zeit blass blieb. Entsprechend harmlos waren die Gäste aus der Distanz, nur sechs der 18 Versuche gingen durch die Reuse.
- Noch schlechter machten es aber die Wizards, die sogar nur 23 Prozent (6/26) versenkten, nachdem sie vor zwei Tagen gegen Golden State noch die Lichter ausgeschossen hatten. Rookie Corey Kispert (10, 1/7 Dreier) traf wenig, gleiches galt auch für Kristaps Porzingis (14, 6/14, 10 Rebounds, 3 Blocks). Die besten Scorer der Gastgeber hießen Rui Hachimura (21, 8/10) und Kentavious Caldwell-Pope (20).
Brooklyn Nets (40-36) - Detroit Pistons (20-56) 130:123 (BOXSCORE)
- Das war letztlich schwieriger als erwartet, am Ende feierten die Nets einen Pflichtsieg und bleiben damit Achter im Osten. Trotzdem brauchte es erneut einen Kevin Durant in Top-Form, um die Pistons zu schlagen. Der zweifache Finals-MVP erzielte 41 Punkte (14/23 FG), schnappte sich 11 Rebounds, verteilte 5 Assists und blockte auch noch 3 Würfe.
- In der ersten Halbzeit führten die Gäste zeitweise mit 12 Zählern und auch zur Pause waren die Pistons noch vorne, bevor KD endgültig übernahm. Der Forward erzielte 16 Zähler mit acht Würfen und versenkte davon sechs, alles Jumper. Unterstützung hatte Durant in dieser Phase von Bruce Brown (15), der in diesem Abschnitt jeden seiner drei Triples netzte.
- Und doch gaben sich die Pistons nicht geschlagen, allen voran Cade Cunningham. Der Top-Pick stellte mit 34 Punkten (13/24 FG, 5/11 Dreier) sein Career High ein, 29 davon erzielte der Guard in der zweiten Halbzeit. Wirklich spannend wurde es aber nicht mehr, auch nicht, als Pistons-Coach Dwane Casey zur Hack-a-Drummond-Strategie griff.
- Der Center, der in Detroit einst unter Casey spielte, versenkte aber alle seine vier Freiwürfe. Drummond kam auf 14 Zähler und 13 Boards. Kyrie Irving legte 24 Punkte (4/8 Dreier) auf. Bei den Pistons verbuchte Center Isaiah Stewart (15, 2/3 Dreier, 11 Rebounds) ein Double-Double, der Ex-Ulmer Kilian Hayes wusste mit 13 Punkten und 4 Steals von der Bank kommend zu gefallen.
Dallas Mavericks (47-29) - Los Angeles Lakers (31-44) 128:110 (BOXSCORE)
- Das Ergebnis verrät es nicht wirklich, aber das war eine heftige Klatsche für die Lakers, die ohne LeBron James (Knöchel) und Anthony Davis (Fuß) antraten. Die Mavs führten schon in der ersten Halbzeit mit bis zu 30 Punkten und schenkten den Lakers in den ersten 24 Minuten 82 Zähler ein - ein Negativ-Rekord in der Franchise-Geschichte der Kalifornier. Vor allem Luka Doncic hatte wieder richtig Spaß, der Slowene verbuchte in gerade einmal 29 Minuten 34 Punkte (12/23 FG), 12 Rebounds und 12 Assists.
- Schon nach fünf Minuten in der zweiten Halbzeit hatte der Mavs-Star sein Triple-Double eingetütet und auch die 100-Punkte-Marke war da bereits geknackt. Lakers-Coach Frank Vogel wurde immer wieder eingeblendet wie er beinahe fassungslos ob der Defensiv-Leistung seiner Truppe war und machte seinem Ärger auch nach dem Spiel Luft: "Das war nicht akzeptabel. Es war von allen eine schlechte Vorstellung."
- Durch die Niederlage rutschen die Lakers sogar aus den Play-In-Rängen. Russell Westbrook (25, 9/17, 6 Assists) und Malik Monk (28, 10/16 FG, 6/10 Dreier) waren die besten Scorer, am hinteren Ende waren aber auch deren Vorstellungen problematisch. Die Mavs hatten nach drei Vierteln ein Offensiv-Rating von über 160 und trafen einen offenen Dreier nach dem anderen.
- Vor allem Reggie Bullock (17, 5/8 3P) und Davis Bertans (14, 4/5 Dreier), ligaweit bekannte Schützen, standen immer wieder völlig blank und bestraften dies entsprechend. Die Mavs versenkten 20 ihrer 46 Versuche von Downtown und standen nach 36 Minuten bei fast 60 Prozent aus dem Feld. Maxi Kleber (5, 2/5 FG,.7 Rebounds) traf immerhin mal wieder einen Dreier, ansonsten versenkte in Jalen Brunson (12, 3/12) nur ein Akteur der Gastgeber nicht mindestens die Hälfte seiner Versuche - Garbage Time mal ausgeschlossen.
L.A. Clippers (37-39) - Utah Jazz (45-31) 121:115 (BOXSCORE)
- Ja, sind denn schon wieder Playoffs? Wie im Vorjahr in Spiel 6 der Conference Semifinals verspielten die Utah Jazz in L.A. einen 25-Punkte-Vorsprung und verließen als Verlierer die Arena. Die Story des Abends war aber natürlich die Rückkehr von Paul George. Erstmals seit Mitte Dezember stand der Forward nach seiner Schulterverletzung wieder auf dem Feld und legte nach kleineren Anlaufschwierigkeiten richtig los. Mit 20 Punkten im dritten Viertel, darunter dieses And-1 zum Ende des Abschnitts, sorgte PG-13 dafür, dass die Clippers einen 25-Punkte-Rückstand auf -12 verkürzen konnte.
- Und auch in der Crunchtime hatte der Forward überall seine Hände im Spiel, er zog beherzt zum Korb, er klaute Donovan Mitchell mehrfach den Ball und fand seine Mitspieler, wie hier bei diesem verrückten Alley-Oop-Pass auf Isaiah Hartenstein. In knapp 31 Minuten verbuchte PG-13 34 Punkte (10/20 FG, 6/9 Dreier), 5 Steals und 6 Assists. Den wichtigsten Wurf des Abends traf jedoch Luke Kennard (17, 6/9 FG), der die Clippers eine Minute vor Schluss mit einem Eckendreier auf die Siegerstraße brachte (117:115).
- Utah hatte keine Antwort mehr. Es war fast schon bezeichnend für die Crunchtime der Jazz, dass Mitchell noch ein technisches Foul kassierte, weil er ein Timeout nehmen wollte, welches die Gäste nicht mehr hatten. Mit 33 Punkten (12/21 FG) trug der Guard lange sein Team, hatte aber auch Knöchelprobleme. Ansonsten gefiel noch Mike Conley (19, 7/12), der im ersten Viertel einen Halfcourt-Shot traf, Rudy Gobert (9, 14 Rebounds, 3 Blocks) war nur in Halbzeit eins dominant am defensiven Ende.
- Nach der Pause reagierten die Clippers und spielten fast ausschließlich Hartenstein anstelle des schwachen Ivica Zubac. Der Deutsche war neben George der beste Clipper, in knapp 26 Minuten kam der Nationalspieler auf 14 Zähler (5/7 FG, 4/4 FT), 7 Rebounds, 6 Assists (Plus-Minus: +25) und zwei butterweiche Floater über Gobert in der Crunchtime. Reggie Jackson (21, 8/24, 2/11 Dreier) traf lange nichts, taute aber mal wieder spät auf. Die Jazz liegen nun 2 Spiele hinter Dallas auf Platz fünf und weisen die gleiche Bilanz wie Denver auf, haben aber alle vier Partien gegen die Nuggets gewonnen.