Die Lakers haben die nächste Klatsche kassiert. Beim West-Primus Phoenix sind LeBron James und Co. komplett chancenlos - trotz eines weiteren Meilensteins des Lakers-Stars. Kevin Durant erlegt die Knicks mit 53 Punkten und einem Franchise-Rekord, die Sixers quälen sich zum Overtime-Sieg in Orlando.
Brooklyn Nets (35-33) - New York Knicks (28-40) 110:107 (BOXSCORE)
- Erstmals in dieser Saison war Kyrie Irving auch bei einem Nets-Heimspiel anwesend, aufgrund der lokalen Corona-Verordnung darf er zwar mittlerweile Courtside zuschauen - aber weiterhin nicht selbst mitspielen. Immerhin lohnte sich für Kyrie der Trip ins Barclays Center: Er bekam eine spektakuläre Show von Kevin Durant geboten, der mit 53 Punkten (Season-High) die Knicks zerlegte und damit die meisten Punkte seit seinem Career-High 2014 (54) erzielte.
- KD war offensiv richtig gut aufgelegt, begeisterte mit überragendem Shotmaking und mit Trash Talk gegen Evan Fournier, der seiner Meinung nach einfach zu klein für die Defense gegen den Nets-Star ist. Durant versenkte 19/37 aus dem Feld (4/13 Dreier und 11/12 FT), verteilte zusätzlich 9 Assists bei 5 Turnover und schnappte sich 6 Rebounds. Noch nie hat ein Nets-Akteur mehr Punkte in einem Spiel gegen die Knicks erzielt als Durant mit seinen 53 Zählern. "Er ist der beste Spieler der Welt", staunte Teamkollege Andre Drummond im Anschluss.
- Die Hausherren benötigten allerdings auch jeden einzelnen von Durants Punkten gegen den Stadtrivalen. Der 33-Jährige hatte Brooklyn im dritten Viertel erstmals einen kleinen Vorsprung verschafft, doch als New York ihn im Schlussabschnitt kontinuierlich doppelte, hatte die Nets-Offense enorme Probleme. Mit einem 9:0-Lauf übernahmen die Knicks wenige Minuten vor dem Ende wieder die Führung.
- Doch eine Minute vor dem finalen Buzzer reichte Durant eine Millisekunde Freiraum, um einen Dreier zur neuerlichen Nets-Führung durch die Reuse zu schweißen. Kurz darauf bekam Bruce Brown (15, 7 Rebounds, 5 Assists und 2 Steals) seine Finger in den Passweg der Knicks und erzwang einen Turnover. Anschließend brachte Durant mit mehreren Freiwürfen den dritten Sieg in Folge nach Hause.
- Abgesehen von KD und Brown zeigte auch Drummond mit einem Double-Double (18 und 10 Rebounds, 8/8 FG) eine gute Leistung. Auf der Gegenseite wehrte sich vor allem das Trio Julius Randle (26), Fournier (25) und R.J. Barrett (24) gegen die drohende Pleite. Am Ende war Durant aber einfach zu viel.
Detroit Pistons (18-50) - L.A. Clippers (36-34) 102:106 (BOXSCORE)
- Comebacks können die Clippers! Die Gäste aus der Stadt der Engel erwischten in Detroit einen Horrorstart und lagen mit bis zu 18 Punkten hinten, bevor Marcus Morris heiß lief und L.A. die Partie doch noch drehte. Der Forward ballerte sich mit 31 Punkten (10/19 FG und 3/5 Dreier) zum Topscorer der Partie.
- Eine Stunde weniger Schlaf durch die Umstellung auf die US-Sommerzeit tat den Clippers offenbar nicht besonders gut, vor allem nicht zur frühen Tip-Off-Zeit in der Motor City. L.A. setzte die ersten 11 Dreierversuche allesamt daneben, die katastrophale Wurfquote von 32 Prozent zur Halbzeitpause resultierte zwischenzeitlich im angesprochenen 18-Punkte-Rückstand.
- Nach dem Seitenwechsel drehte sich allerdings das Wurfglück fast um 180 Grad. Im Schlussabschnitt fing neben Morris dann auch noch Luke Kennard Feuer. Der ehemalige Pistons-Guard erzielte 11 seiner 16 Punkte (4/7 Dreier) im vierten Viertel, mit mehreren Triples brachte er die Clippers erstmals seit der Anfangsphase wieder in Front, dann baute er den Vorsprung auf immerhin +5 aus. Morris und Reggie Jackson sorgten dafür, dass die Gäste diese Führung nicht mehr abgaben.
- Jackson, noch ein Ex-Pistons-Spieler, schnupperte am Triple-Double (15, 9 Assists und 8 Rebounds), Ivica Zubac schnappte sich 14 Punkte und 15 Boards. Auch Isaiah Hartenstein machte von der Bank kommend eine starke Partie (12 und 4, 5/7 FG), 8 Zähler kamen im vierten Viertel, darunter einige Alley-Oops. Auf der Gegenseite kratzte auch der starke Cade Cunningham an einem Triple-Double (23, 10 Assists und 9 Rebounds), Jerami Grant kam auf 21 und Marvin Bagley auf 15 Punkte. Die zweite Halbzeit ging dennoch mit 67:49 an die Clippers.
Boston Celtics (41-28) - Dallas Mavericks (42-26) 92:95 (SPIELBERICHT)
Orlando Magic (18-51) - Philadelphia 76ers (41-25) 114:116 OT (BOXSCORE)
- Es war mehr eine Qual als alles andere, aber am Ende stand der Sieg für die Sixers, etwas anderes zählt letztlich nicht. Obwohl James Harden erneut keine gute Partie ablieferte und Philly lange Zeit einem Rückstand hinterherrannte, retteten sich die Sixers zu einem Overtime-Sieg.
- Nach dem schwachen Auftritt gegen Brooklyn hatte "The Beard" erneut mit Problemen zu kämpfen, doch das galt anfangs für das komplette Gästeteam, auch für Joel Embiid. Zur Pause stand eine Wurfquote von 34 Prozent und ein zwischenzeitlicher 17-Punkte-Rückstand zu Buche. Erst nach dem Seitenwechsel drehte Embiid auf (13 Punkte im dritten Viertel), Philadelphia robbte sich wieder heran und machte es spannend.
- Letztlich hatte Philly sogar noch in der regulären Spielzeit gute Möglichkeiten zum Sieg, doch in den letzten drei Minuten brachte kein Team mehr den Ball im Korb unter - nicht einmal Embiid von der Freiwurflinie. Auch im letzten Angriff präsentierten sich die Sixers unkreativ, es ging in die Overtime. Dort schien zunächst der brandheiße Cole Anthony die Magic mit drei Dreiern auf die Siegerstraße zu ballern. Doch Harden hatte per eigenem Scoring eine Antwort parat, 30 Sekunden vor Schluss bediente er zudem Tobias Harris, der den Triple zur Führung versenkte. Anschließend ließ sich Philly den Sieg nicht mehr nehmen.
- Embiid beendete die Partie zwar mit guten Zahlen (35 Punkte, 16 Rebounds, 7 Assists und 2 Blocks), er schwächelte aber bei der Effizienz (9/28 FG, immerhin 15/17 FT). Harden kam auf 26 Punkte sowie jeweils 6 Rebounds und Assists, traf aber ebenfalls nur 5/19 aus dem Feld. Harris machte seine Sache mit 26 Punkten (10/18 FG) mehr als ordentlich.
- Das galt auf der Gegenseite auch für die Magic-Bank um Moritz Wagner, der in 14 Minuten Einsatzzeit 10 Punkte erzielte und einen Plus/Minus-Wert von +10 auflegte. Auch Chuma Okeke (13) oder Markelle Fultz (8 und 11 Assists) lieferten ab, unter den Startern war Wendell Carter Jr. der beste Mann (23 und 12 Boards). Anthony war erst spät zur Stelle (19, 4/12 FG), Franz Wagner agierte defensiv stark, aber offensiv unauffällig (6 Punkte bei 2/6 FG, 7 Rebounds und 2 Steals).
Atlanta Hawks (33-34) - Indiana Pacers (23-46) 131:128 (BOXSCORE)
- So ganz zufrieden war man bei den Hawks mit dem eigenen Auftritt am Ende doch nicht. Schließlich drohte Atlanta in den Schlussminuten eine Gala-Vorstellung von Trae Young leichtfertig zu verspielen. Der stellte einen NBA-Saisonrekord für die meisten Punkte in der ersten Halbzeit auf, bevor die Hausherren nochmal gewaltig zittern mussten.
- Der 23-Jährige explodierte in der ersten Hälfte für 33 Punkte bei 9/13 aus dem Feld und 7 erfolgreichen Dreiern, darunter einige vom Parkplatz. Das fast schon logische Resultat: Die Hawks hatten die Partie im Griff und freuten sich über eine 19-Punkte-Führung. Vielleicht etwas zu sehr, denn Atlanta wurde nachlässig.
- Zwar behaupteten die Hausherren lange Zeit einen zweistelligen Vorsprung, der schrumpfte gut eine Minute vor dem Ende aber doch nochmal auf 2 Zählerchen zusammen. Tyrese Haliburton (14 von 25 Punkten im vierten Viertel, 10 Assists), Buddy Hield (25) oder Duane Washington Jr. (22) hatten beim Comeback-Versuch der Pacers gewaltig ihre Finger im Spiel.
- Der kam aber zu spät. In der finalen Spielminute zeigte sich Young keine Blöße von der Freiwurflinie und verteidigte die mittlerweile knappe Führung über die Ziellinie. Er beendete die Partie mit 47 Punkten (13/20 FG, 14/14 FT) und 5 Assists. Gleich sechs Teamkollegen kamen ebenfalls auf eine zweistellige Punkteausbeute, darunter De'Andre Hunter und Danilo Gallinari mit jeweils 15 Zählern.
New Orleans Pelicans (28-40) - Houston Rockets (17-51) 130:105 (BOXSCORE)
- Erneut fehlten den Pelicans die beiden besten Scorer Brandon Ingram (Oberschenkel) und C.J. McCollum (Corona-Protokoll), doch gegen Houston reichte es dennoch zu einem ungefährdeten Blowout-Sieg - das erste Erfolgserlebnis für New Orleans nach zuletzt vier Pleiten am Stück. Jonas Valanciunas dominierte mit 32 Punkten, Jaxson Hayes lieferte die Highlights.
- Die Rockets, die den krankheitsbedingten Ausfall von Dennis Schröder zu verkraften hatten, hielten in der ersten Halbzeit noch relativ lange mit, doch die 25 Turnover, die NOLA in 30 direkte Punkte ummünzte, brachen den Texanern das Genick. Allein Jose Alvarado schnappte sich 6 Steals (Career-High), einer davon fand im vierten Viertel Hayes im Fastbreak, der einen krachenden Between-the-Legs-Dunk rausholte.
- Das konnte er sich auch deshalb erlauben, weil die Partie zu diesem Zeitpunkt längst entschieden war. Mitte des zweiten Viertels übernahmen die Pels mit einem 9:0-Lauf die Kontrolle, bis zur Halbzeitpause waren sie auf +13 weg und im dritten Abschnitt setzten sich die Hausherren schnell uneinholbar ab.
- Valanciunas versenkte für seine 32 Punkte 12/18 aus dem Feld (dazu 10 Rebounds), Hayes sammelte insgesamt 21 Zähler (6/8 FG). Auch Naji Marshall (17 und 10 Boards) oder Alvarado (16 und 10 Assists) wussten zu überzeugen. Bei den Rockets war Jalen Green (17) bereits fleißigster Punktesammler, Jae'Sean Tate kam als einziger weiterer Starter auf Double-Digits (14).
Oklahoma City Thunder (20-47) - Memphis Grizzlies (47-22) 118:125 (BOXSCORE)
- Der Abend begann kurios, er endete standesgemäß. Der Tip-Off verspätete sich um wenige Minuten, nachdem sich beide Teams zunächst in jeweils weißen Trikots gegenüberstanden, was entsprechend für Verwirrung sorgte. Memphis stieg auf blaue Shirts um und machte mit sieben Spielern in Double-Figures kurzen Prozess mit den Thunder.
- Ganze 25 Sekunden lang lagen die Gäste im Hintertreffen, ansonsten hatten sie das Geschehen weitestgehend unter Kontrolle. Die Grizzlies ließen sich vom Trikot-Dilemma nicht aus der Ruhe bringen, bereits im ersten Viertel erspielten sie sich einen 15-Punkte-Vorsprung. Memphis hielt die Thunder die meiste Zeit auf Abstand, erst in den Schlussminuten verkürzte OKC. Doch das kam zu spät.
- Die Gäste vom Mississippi überzeugten mit einer ausgeglichenen Teamleistung. Desmond Bane war mit 21 Punkten bester Scorer seiner Farben, dahinter folgten Jaren Jackson Jr. (18), Ja Morant (17 und 10 Assists) oder Dillon Brooks bei seinem Comeback nach langer Verletzungspause (15) mit guten Auftritten. Die Grizzlies dominierten vor allem die Zone mit 57:44 Rebounds (20:14 Offensiv-Rebounds) und 72:52 Punkten in der Zone. Steven Adams hatte daran seinen Anteil (9 und 16).
- Darius Bazley setzte sich mit 12 Zählern im Schlussabschnitt gegen die drohende Pleite zur Wehr, seine 29 Zähler reichten aber am Ende genauso wenig wie die erneut starke Leistung von Shai Gilgeous-Alexander. Der Point Guard erzielte 31 Punkte (9/20 FG) und schnappte sich zudem 6 Rebounds, 7 Assists, 2 Steals sowie 3 Blocks bei nur 1 Turnover. Lindy Waters III stellte sein Career-High ein (16).
Phoenix Suns (54-14) - Los Angeles Lakers (29-38) 140:111 (BOXSCORE)
- Dieses Mal hätten wohl auch 50 Punkte von LeBron James die Lakers nicht retten können. Die Traditionsfranchise aus Hollywood war gegen den aktuellen West-Spitzenreiter komplett chancenlos und kassierte trotz eines weiteren Meilensteins des Kings die nächste herbe Klatsche. Seit der All-Star-Pause steht L.A. damit bei 2-7, in beiden Siegen erzielte LeBron mindestens 50 Punkte.
- An diesem Abend war es aber Devin Booker, der von der ersten Minute an das heiße Händchen hatte. Dazu dominierten die Suns dank der Größenvorteile von Deandre Ayton die Zone gegen die kleinen Lakers-Starter. Phoenix sammelte allein im ersten Viertel 24 Punkte in der Zone und versenkte angeführt von drei Booker-Triples 7/12 Dreier. Die Hausherren zogen schnell davon.
- Nach dem 48:22-Viertel ließen die Suns nicht locker. Deren 79 Zähler in der ersten Halbzeit stellten einen Suns-Saisonbestwert dar, die Lakers-Defense war dagegen kaum vorhanden und wenn dann als blamabel zu beschreiben. Entsprechend hatte sich Phoenix bereits vor dem Seitenwechsel mit bis zu 28 Punkten abgesetzt und die Partie war entschieden. Die Gesamtausbeute war für sie ebenfalls ein Saisonbestwert.
- Besser wurde es aus Lakers-Sicht nicht mehr. Einziger Lichtblick war wieder einmal LeBron, der sich mit 31 Punkten, 7 Rebounds und 6 Assists in 30 Minuten wehrte. Eine seiner Vorlagen war Nummer 10.000 seiner Karriere, damit ist er der einzige Spieler der NBA-Geschichte, der sowohl 10K Rebounds als auch 10K Assists sammelte. Abgesehen von Carmelo Anthony (18) enttäuschten die Lakers aber auf ganzer Linie. Russell Westbrook kam noch auf 13 Punkte, 2 Assists, 4 Turnover und mehrere üble Backsteine in der Anfangsphase (am Ende immerhin 5/10 FG).
- Gegen Booker und die gut geölte Suns-Offense reichte das aber bei weitem nicht. Phoenix traf knapp 57 Prozent aus dem Feld, Booker führte den dominanten Auftritt seines Teams mit 30 Punkten (12/25 FG) und 10 Assists an. Dahinter folgten Ayton (23 und 16 Rebounds, 11/14 FG) und Mikal Bridges (18). Insgesamt knackten sieben Suns-Akteure die Double-Digits.