Die Phoenix Suns haben einen 17-Punkte-Rückstand im vierten Viertel gegen die Utah Jazz in kürzester Zeit gedreht. Luka Doncic hat zu viel gemeckert und wird das Finale der Regular Season verpassen, Gary Trent Jr. krönt ein Comeback der Raptors.
Detroit Pistons (23-58) - Milwaukee Bucks (51-30) 101:131 (BOXSCORE)
- Die Bucks wollen offenbar keine Spielchen spielen mit den Seeds am Spitzen der Eastern Conference und schonten sich nicht am zweiten Abend eines Back-to-Backs. Angeführt von Giannis Antetokounmpos 30 Punkten (9/16 FG), 13 Rebounds und 8 Assists gab sich Milwaukee keine Blöße gegen die Pistons.
- Das wurde schon im ersten Viertel klar, als der amtierende Champ die Pistons mit 30:8 abfertigte. Detroit nahm 14 Dreier im Abschnitt und knallte alle daneben, mehrere der Distanzwürfe fanden nicht einmal den Weg zum Ring. Acht Punkte in einem Viertel sind der schlechteste Wert der Saison, die Pistons stehen damit jedoch zumindest nicht alleine da. Bereits drei andere Teams mussten sich mit dieser mageren Ausbeute zufrieden geben während der laufenden Spielzeit.
- Detroit leistete im zweiten Viertel noch etwas Widerstand, bis die Bucks wieder wegzogen und nach der Pause überhaupt nichts mehr anbrennen ließen. Milwaukee dominierte mit 72:38 Punkten in der Zone, Detroit hatte nur im Fastbreak den Vorteil (18:2). Beide Teams trafen weniger als 30 Prozent von Downtown.
- Antetokounmpo erhielt Unterstützung von fünf weiteren Bucks in Double-Digits, Bobby Portis (8) schnappte sich 15 Rebounds. Auf der Gegenseite gab es immerhin das Career-High von Rodney McGruder zu feiern, der in 24 Minuten von der Bank kommend 26 Punkte auflegte (9/11 FG, 4/5 Dreier). Cade Cunningham (14) erwischte einen schwachen Abend bei 6/18 aus dem Feld sowie 6 Turnover (7 Assists).
Washington Wizards (35-46) - New York Knicks (36-45) 92:114 (BOXSCORE)
- Die Youngsters der Knicks machen ihren Fans zum Saisonende immerhin Hoffnung für die Zukunft. Obi Toppin pulverisierte sein vorheriges Career-High von 20 Punkten direkt mit 35 Zählern bei 14/22 aus dem Feld und 6/9 aus der Distanz, dazu legte Immanuel Quickley von der Bank kommend ein starkes Double-Double mit 23 Punkten (4/9 Dreier) und 10 Assists auf.
- New York hatte Startschwierigkeiten und lag schon im ersten Viertel zweistellig zurück, bis zur Pause drehten die Knicks das Spiel jedoch. Anschließend leisteten die Wizards kaum noch Gegenwehr, die Knicks erspielten sich ihre größte Führung von +26 noch im dritten Abschnitt. Viertelübergreifend markierte New York zwischenzeitlich 19 Punkte ohne Antwort der Wizards.
- Washington hat neben Bradley Beal und Kyle Kuzma mittlerweile auch Kentavious Caldwell-Pope und Kristaps Porzingis frühzeitig auf Eis gelegt, das Duo wird laut dem Team auch im Saisonfinale am Sonntag nicht zum Einsatz kommen. Gegen New York war Rui Hachimura mit 21 Punkten (8/14 FG) der Topscorer. Die Knicks traten ohne Cam Reddish, Mitchell Robinson und Julius Randle an, R.J. Barrett verließ das Spiel frühzeitig mit Schmerzen im rechten Knie.
Brooklyn Nets (43-38) - Cleveland Cavaliers (43-38) 118:107 (SPIELBERICHT)
Toronto Raptors (48-33) - Houston Rockets (20-61) 117:115 (BOXSCORE)
- Die Raptors stehen quasi fest als fünfter Seed im Osten, die Rockets spielen schon seit Wochen nicht mehr um die Playoffs. Kein Zuschauer wird nach diesem Duell jedoch sagen, dass es den Teams um nichts ging. So kämpften die Raptors sich nach einem Rückstand von 24 Punkte noch zurück, um das Spiel in den letzten Sekunden zu entscheiden.
- Das übernahm Gary Trent Jr. mit einem Floater in Ringnähe, der Toronto fünf Sekunden vor Schluss mit zwei Punkten in Führung brachte. Alperen Sengüns Hakenwurf zum möglichen Ausgleich mit dem Buzzer prallte vom Ring ab. Houston führte bereits früh im zweiten Viertel mit 24 Punkten, Toronto glich jedoch schon innerhalb von knapp 15 Minuten aus. Die Rockets zogen wieder etwas davon, bis die Raptors das Spiel erneut drehten und die Führung ins Ziel brachten.
- Die nächste gute Leistung von Kevin Porter Jr. bleibt damit ungekrönt, Rockets-Fans werden dennoch ihren Spaß gehabt haben mit KPJs 35 Punkten (12/23 FG), 10 Rebounds und 4 Assists. Josh Christopher (20, 9/12 FG) glänzte erneut von der Bank kommend, Jalen Green (8, 3/10 FG, 5 Turnover) blieb weitestgehend erfolglos, brachte Yuta Watanabe jedoch erneut auf die falsche Seite eines absurd athletischen Highlights, als er den anfliegenden Raptor beim Dunkversuch spektakulär mit seinem Kopf auf Ringniveau blockte.
- Der beste Raptor war Pascal Siakam mit 29 Punkten (12/24 FG), 12 Rebound, 7 Assists und 3 Steals. Trent Jr. folgte mit 26 Zählern und 5/8 von Downtown. Neben ihm traf kaum ein Raptor gut aus der Distanz, so dass Toronto insgesamt nur 7/29 (24,1 Prozent) aus der Distanz traf. Houston hatte auch aus dem Feld die deutlich bessere Wurfquote (53 zu 46 Prozent), leistete sich jedoch 18 Turnover. Isaac Bonga kam für Toronto nicht zum Einsatz.
Miami Heat (53-28) - Atlanta Hawks (42-39) 113:109 (BOXSCORE)
- Nach kurzzeitigem Schwächeln hat Miami sechs Siege in Folge geholt, gegen Atlanta dauerte der Kampf bis in die Schlussminute. Kyle Lowry fand Bam Adebayo bei einem Cut zum Korb für einen freien Dunk zur Führung von +2 mit 27 Sekunden zu spielen, nach einem Fehlwurf durch Danilo Gallinari von Downtown sicherte Tyler Herro den Sieg der Heat an der Freiwurflinie.
- Die Teams schenkten sich die ganze Partie über nichts, keine Seite führte mit mehr als 7 Punkten und die Führung wechselte 17-Mal den Besitzer. Trae Young führte alle Spieler mit 35 Punkten (12/23 FG) und 8 Assists an, seine Hawks hätten den Sieg im extrem engen Rennen um bessere Play-In-Platzierungen im Osten jedoch gut gebrauchen können. So stehen sie weiter auf dem neunten Platz.
- Für Miami ging Adebayo mit 24 Zählern (8/14 FG) voran, Jimmy Butler zog mit 20 (5/10) nach. Sixth Man Tyler Herro verpasste ein Double-Double (15, 9 Assists) nur knapp, Caleb Martin (8) rutschte für den geschonten P.J. Tucker in die Starting Five. Miami wurde übrigens schon vor dem Tip-Off für Spielverzögerung verwarnt, weil die Spieler sich zu lange damit beschäftigten, High Fives untereinander auszutauschen. Die ultimative Heat-Culture.
- Die Hawks traten ohne Lou Williams und John Collins an, dadurch fehlte hinter Young, Bogdan Bogdanovic (25) und Kevin Huerter (15) die Firepower. Clint Capela (17, 8/11 FG) zeigte noch eine starke Leistung und holte 6 seiner 14 Rebounds am gegnerischen Brett.
Chicago Bulls (45-36) - Charlotte Hornets (42-39) 117:133 (BOXSCORE)
- Puh, die Bulls scheinen wirklich mit gar keinem Schwung in die Playoffs zu gehen. Gegen die Hornets setzte es die vierte Niederlage in Folge und Chicago war nie wirklich im Spiel. Dafür sorgte vor allem LaMelo Ball, der nicht einmal 4 Minuten für seine ersten 13 Punkte des Abends brauchte. Er versenkte seine ersten fünf Würfe aus dem Feld, drei davon von Downtown.
- Ball kühlte zwangsläufig etwas ab und beendete das Spiel mit 24 Zählern (5/9 3P) sowie 9 Assists, das reichte anhand der starken Teamleistung der Hornets locker zum Sieg. Miles Bridges zog nach mit 20 Punkten (8/12 FG), dazu glänzte die Bank Charlottes um Kelly Oubre Jr. (18, 4/8 3P) und Montrezl Harrell (14, 7/8 FG) mit insgesamt 60 Punkten (37 für Chicago).
- Die Hornets übertrafen ihr gutes erstes Viertel sogar noch mit 40:21 im zweiten Abschnitt, das Spiel schien zur Pause bereits entschieden. Das konnte auch Zach LaVine nicht verhindern, der sein Team mit 23 Punkten (9/15 FG) und 7 Assists anführte. Coby White (19, 6/9 3P) und Ayo Dosunmu (16, 7/10 FG) trafen ebenfalls gut.
- Die Hornets bleiben trotz des Sieges weiter auf dem zehnten Platz der Eastern Conference, da sie gegen die Hawks den Tiebreaker verlieren. Sowohl Cleveland und Brooklyn sind jeweils nur einen Sieg entfernt von den Hornets mit einem verbliebenen Spiel.
Dallas Mavericks (51-30) - Portland Trail Blazers (27-54) 128:78 (BOXSCORE)
- Wie zu erwarten hatten die Mavs keine Mühe, sich mit dem Sieg gegen die Blazers das Heimrecht in der ersten Runde der Playoffs im Westen zu sichern. Die schlechte Nachricht ist jedoch, dass Luka Doncic für das Saisonfinale gegen die Spurs am Sonntag fehlen wird, wo Dallas mit einem Sieg noch die Warriors vom dritten Platz verdrängen könnte.
- Doncic wurde mit seinem 16. technischen Foul der Spielzeit bestraft, als er sich bei der letzten Aktion des ersten Viertels über einen ausbleibenden Foulpfiff beschwerte. Er ließ seinen Frust im dritten Abschnitt raus und erzielte dort 25 seiner 39 Punkte bei 7/14 aus der Distanz sowie 11 Rebounds und 7 Assists.
- Dallas stellte schon mit 36:13 im ersten Viertel klar, wer das bessere Team ist. Im Schlussabschnitt erzielte Portland sogar nur noch neun Punkte. Dwight Powell (18) blieb ohne Fehlwurf aus dem Feld, Davis Bertans (6) spielte 6 Assists. Maxi Kleber schonte seinen angeschlagenen Knöchel. Drew Eubanks führte Portland mit 18 Punkten (8/14 FG) an.
Utah Jazz (48-33) - Phoenix Suns (64-17) 105:111 (BOXSCORE)
- Die Suns versauen die Party in Salt Lake City und sorgen für Frust bei den Jazz! Phoenix gelang das Comeback nach einem Rückstand von 17 Punkten zu Beginn des vierten Viertels, das sie mit 36:13 dominierten. Devin Booker avancierte zum Topscorer des Spiels mit 33 Punkten bei 13/26 aus dem Feld.
- Mit 13 unbeantworteten Punkten glichen die Suns das Spiel mit knapp 3:20 Minuten zu spielen aus, spätestens ab diesem Zeitpunkt war den Jazz die Panik anzumerken. Das Gegenteil galt für Mikal Bridges, der wenig später für einen Dunk und ein Three-Point-Play zum Korb kam und somit die Entscheidung brachte.
- Während bei den Suns im Schlussabschnitt jeder zu treffen schien, tauchte Donovan Mitchell dort komplett unter (0/6 FG). Er beendete den Abend mit nur 18 Punkten bei 7/21 aus dem Feld und 5 Assists, nach der Niederlage hämmerte er seine Fäuste auf den Tisch des Kampfgerichts. Weder Mike Conley (13, 4/13 FG, 8 Assists) noch Jordan Clarkson (9, 2/10) konnten Mitchells Einbruch kompensieren.
- Bojan Bogdanovic (21) war der beste Scorer der Jazz, Rudy Gobert steuerte 16 und 12 Rebounds bei. Auf der Gegenseite brillierte Chris Paul mal wieder als Dirigent der Offense mit jeweils 16 Punkten und Assists, Deandre Ayton (19, 10 Rebounds) steuerte ein Double-Double bei. Phoenix traf die Hälfte seiner Feldwürfe, während Utah nicht einmal 40 Prozent versenkte.
- Die gute Nachricht für die Jazz ist, dass die Niederlage für ihre Platzierung auf den Playoffplätzen im Westen höchstwahrscheinlich irrelevant sein wird. Utah ist dank seinem Tiebreaker gegen die Nuggets weiter auf dem fünften Platz und wird diesen auch behalten mit einem Sieg gegen die Blazers am Sonntag. Portland schont all seine Leistungsträger bereits und hat die vergangenen zehn Spiele verloren.
Los Angeles Lakers (32-49) - Oklahoma City Thunder (24-57) 120:101 (BOXSCORE)
- Erster Schritt zu einem möglichst versöhnlichen Saisonabschluss der Lakers, in dem sich die zweite Reihe gut präsentiert hat. Stanley Johnson (21, 8/16 FG, 8 Rebounds) führte acht Lakers in Double-Digits an. Dwight Howard zog mit 15 Punkten (5/7 FG) und 8 Rebounds nach, Wenyen Gabriel glänzte mit 16 Punkten (6/7) von der Bank kommend. Für die Lakers ist es der erste Sieg nach acht Niederlagen in Folge.
- Zugegeben, bei OKC läuft mittlerweile auch eher die dritte als die zweite Garde auf. Mark Daigneault setzte auf eine Rotation von nur sechs Spielern, von denen zwei nahezu durchspielten. Jaylen Hoard empfiehl sich für die Zukunft mit 27 Punkten (13/23 FG) und 17 Rebounds, auch Georgios Kalaitzakis wusste mit 25 Zählern (10/19) zu gefallen.
- Eine Attraktion ist in den vergangenen Spielen bei den Thunder immerhin noch aufgetaucht: Point Guard Zavier Simpson (13, 7 Assists) schließt seine Drives trotz einer Körpergröße von nur 1,83 Meter regelmäßig mit einem Skyhook a la Kareem Abdul-Jabbar ab, und trifft auch. Simpson, auch "Captain Hook" genannt, ließ sich diesen Wurf natürlich auch nicht nehmen, als Abdul-Jabbar zu seinem 75. Geburtstag in der Crypto.com Arena gefeiert wurde.