Wie haben die Warriors sich bis zum Titel gekämpft?
Wer hätte es gedacht? Vier Jahre nach ihrer letzten Meisterschaft haben es die Warriors tatsächlich wieder geschafft, ihren alten Kern zu reaktivieren und sich die begehrte Larry O'Brien Trophy zu schnappen.
Man neigt bei all der Euphorie um das Team zu vergessen, was für ein Wunder das eigentlich ist. Nach der Niederlage gegen die Raptors 2019, dem Abgang von Kevin Durant und der schlimmen Verletzung von Klay Thompson wurde das Team 2019/20 mit lediglich 15 Siegen klar Letzter im Westen. Als "Belohnung" dafür sprang zwar Nr.2-Pick James Wiseman heraus, in der abgelaufenen Saison spielte er aber verletzungsbedingt keine Sekunde.
Der Erfolg der Warriors-Saison basiert auf ihrer kontinuierlichen Arbeit in den vergangenen acht Jahren unter Head Coach Steve Kerr. Ein Team, das als "Strength-in-Numbers"-Dynastie startete, kurzzeitig mit einem unfassbaren KD erweitert wurde, für zwei Jahre von der Bildfläche verschwand und nun wieder die NBA-Krone holt, ohne dass ihnen das wirklich viele zugetraut haben.
In Vegas wurde Mutigen vor der Saison lediglich die vierthöchste Quote auf den nächsten Warriors-Titel garantiert. Teams wie den Nets, Lakers und Bucks wurden deutlich höhere Chancen zugerechnet. Im Nachhinein muss man sagen, dass GSW gnadenlos unterschätzt wurde. Klar, wie Klay Thompson performen würde, war nicht abzusehen, aber allein an ihm hat es ehrlicherweise auch nicht gelegen, dass die Warriors das nächste Banner unter die Hallendecke hissen können.
Die Grundlage für den Erfolg wurde unabhängig von Klays Leistung gelegt, die mitunter sehr schwankend war. Ein zum Saisonstart überragender Stephen Curry, der Trade für Andrew Wiggins und die Explosion von Jordan Poole sind hier als personelle Beispiele zu nennen, aber dazu gleich mehr auf Seite 2.
Der Warriors-Erfolg liegt in der Struktur der Organisation
Der Grundstein liegt vielmehr in der Struktur der Organisation. Curry ist der wohl selbstloseste Superstar der Liga und lebt mit seiner Mentalität die Marschroute des Teams vor. Er wird nicht müde, um unzählige Screens zu rennen, Gegner mit seiner Präsenz anzuziehen und seit neuestem auch in der Defensive zu hustlen.
Die Warriors sind einfach eine Einheit - und zwar eine ziemliche abgezockte. Mit mittlerweile vier Titeln und der Erfahrung von 2016 im Nacken kann die Big Three um Curry, Thompson und Draymond Green mittlerweile nichts mehr schocken. Celtics-Coach Ime Udoka brachte es gut auf den Punkt, als er sagte, die Warriors würden sich einfach nicht selbst schlagen.
Sie sind nicht scheu, selbst in den Finals verschiedene Lineups auszuprobieren, haben mit dem Trio Kerr, Kenny Atkinson und Mike Brown das vielleicht beste Coaching-Trio der Liga (beziehungsweise hatten, Atkinson und Brown wandern als Head Coaches nach Charlotte und Sacramento ab) und schaffen es, auch ihre Bankspieler bei Laune zu halten.
Man erinnere sich mal an einige Spiele Mitte der Saison zurück, als Andre Iguodala Pässe vom anderen Stern spielte, Gary Payton II einen Block nach dem anderen auspackte und Juan Toscano-Anderson Poster am Fließband verteilte. In diesem Spielen hatte man den Eindruck, dass niemand etwas gegen diesen Spielwitz und diese Eingespieltheit des Teams ausrichten könne. Nun ja, es hat sich schließlich auch bewahrheitet.
NBA Finals - Warriors vs. Celtics: Die Serie im Überblick (4-2)
Spiel | Datum | Uhrzeit | Heim | Auswärts | Ergebnis |
1 | 3. Juni | 3 Uhr | Golden State Warriors | Boston Celtics | 108:120 |
2 | 6. Juni | 2 Uhr | Golden State Warriors | Boston Celtics | 107:88 |
3 | 9. Juni | 3 Uhr | Boston Celtics | Golden State Warriors | 116:100 |
4 | 11. Juni | 3 Uhr | Boston Celtics | Golden State Warriors | 97:107 |
5 | 14. Juni | 3 Uhr | Golden State Warriors | Boston Celtics | 104:94 |
6 | 17. Juni | 3 Uhr | Boston Celtics | Golden State Warriors | 90:103 |