NBA

NBA Finals - Erkenntnisse zum Celtics-Sieg in Spiel 1 gegen Warriors: Boston übersteht den Kulturschock

Stephen Curry ärgert sich über die Pleite in Spiel 1 der Finals.
© getty

Die Boston Celtics haben Spiel 1 der NBA Finals mit einem sensationellen Comeback im vierten Viertel für sich entschieden. Die Gäste demonstrieren dabei ihre größte Stärke, obwohl beim besten Spieler vermeintlich wenig geht. Die Warriors müssen sich vor allem über einen Bereich ärgern.

Cookie-Einstellungen

1. Boston Celtics überstehen den Kulturschock

Es ist ein großer Unterschied, ob man die Warriors verteidigen muss oder irgendein anderes Team. Das erste Viertel demonstrierte das sehr gut: Boston hatte vor allem gegen die limitierten Shooting-Teams Milwaukee und Miami viel Erfolg mit Drop Defense seiner Bigs, im ersten Viertel führte dies direkt zu einem Finals-Rekord.

Stephen Curry versenkte sechs Dreier, der Ball zirkulierte, die Bewegung war da - mehrfach verloren die Celtics den Überblick und ließen weit offene Abschlüsse zu. Es war der Kulturschock, den auch Dallas in der vorigen Serie erlitten hatte. Marcus Smart analysierte es während des Spiels treffend, als er zu seinem Team sagte: "Wir spielen hier nicht mehr gegen Miami!"

Aber Golden State spielt eben auch nicht mehr gegen Dallas. Die Celtics stellten ihre Defense entsprechend um und machten es Curry in der Folge deutlich schwerer, an Abschlüsse zu kommen. Gerade im vierten Viertel switchten sie immer mehr und nahmen den Dubs jeglichen Rhythmus.

Teilweise mit kleinen Lineups, teilweise auch mit Robert Williams, der nominell Andre Iguodala verteidigte und so in Wirklichkeit in Korbnähe alles erschweren konnte. Bostons Vielseitigkeit in der Defensive ist der größte Trumpf dieses Teams. In Spiel 1 war das immer wieder zu sehen, es wird nun spannend zu sehen, wie die Warriors ihrerseits reagieren.

"Das macht großen Spaß, seitdem ich hier bin. All die defensiven Coverages, die wir haben, die Art und Weise, wie wir während eines Spiels verschiedene Dinge machen können", sagte Derrick White, der einen großen Anteil an den Problemen der Warriors-Guards nach dem ersten Viertel hatte. "Wir haben so viele Spieler, die verschiedene Positionen verteidigen können. Das zeichnet uns aus."

2. Der Baby Bump ist real (und Shotmaking ist super)

Was sich zum Ende der Miami-Serie schon abzeichnete, bestätigte sich in Spiel 1: White hat sein offensives Selbstvertrauen wiedergefunden, vor allem ist der Wurf endlich zurück. Seit der Geburt seines Sohnes, aufgrund derer er Spiel zwei gegen Miami verpasste, trifft White auf einmal 43 Prozent seiner Dreier. Darauf hatte Boston lange gewartet, schließlich traf White zuvor seit seinem Trade unter Karriere-Niveau (31 Prozent).

In Spiel 1 war kein Zögern zu sehen, keine Passivität. White war darauf vorbereitet, dass die Warriors ihn nicht unbedingt von der Dreierlinie jagen würden, und bestrafte sie dafür: Fünf seiner acht Triples fanden das Netz, zwei davon inmitten des Turnarounds im vierten Viertel. Und er war nicht der einzige, der es regnen ließ, im Gegenteil.

21 Dreier versenkten die Celtics insgesamt. An einem Tag, an dem der beste Scorer nichts treffen konnte, verschaffte dieser Dreierregen den Celtics den Sieg, obwohl auch Golden State 19 Triples versenkte.

Draymond Green äußerte nach dem Spiel direkt Zweifel daran, dass White, Al Horford und Marcus Smart diese Shooting-Performance noch einmal wiederholen könnten - nicht unverständlich. Aber gerade bei White ist es auffällig, wie sehr sich seine gesamte Körpersprache in der Offensive verändert hat, wie aggressiv er auftritt.

Diese Komponente allein macht ihn schon unheimlich wertvoll, selbst wenn der Wurf nicht so überragend fällt wie in dieser Partie. Denn in allen anderen Facetten kann Boston ihn ohnehin gut gebrauchen: Er kann das Spiel beschleunigen und hat den Drive, er ist dazu ein herausragender Verteidiger und aufgrund seiner starken Screen-Navigation gerade gegen die kleinen Warriors-Guards Curry und Poole unverzichtbar.

Wenn dann noch der Wurf fällt, ist er ein Game-Changer. "Derrick White ist ein Baller", schwärmte Jaylen Brown. "Er ist einer dieser Spieler, die den Moment lieben und die sich jederzeit steigern können. Egal, was der Scouting Report sagt." Die Lektion: Babies machen, so underrated.

NBA Finals: Warriors vs. Celtics - Die Serie im Überblick (0-1)

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
13. Juni3 UhrGolden State WarriorsBoston Celtics108:120
26. Juni2 UhrGolden State WarriorsBoston Celtics-
39. Juni3 UhrBoston CelticsGolden State Warriors-
411. Juni3 UhrBoston CelticsGolden State Warriors-
5*14. Juni3 UhrGolden State WarriorsBoston Celtics-
6*17. Juni3 UhrBoston CelticsGolden State Warriors-
7*20. Juni2 UhrGolden State WarriorsBoston Celtics-

*falls nötig