NBA Mock Draft 2022: Wen nimmt denn Orlando jetzt mit dem ersten Pick?

Robert Arndt
23. Juni 202208:25
SPOXgetty
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In der kommenden Nacht fallen die Würfel, dann wissen wir, welche Talente bei welchen Teams landen. Wir haben den Draft mit einem Mock auch einmal durchgespielt.

Dass man die Reihenfolge eines Drafts vorhersagen kann, ist schier unmöglich. Zu viele Dominosteine können am Tage der Ziehung fallen, es ist neben dem Start der Free Agency der womöglich hektischste Tag des NBA-Kalenders.

Und doch haben wir alle Spaß daran, Prognosen zu treffen, welcher Spieler bei welchem Team landet. Auch wir versuchen uns in diesem Jahr erneut mit dieser Übung und haben einen eigenen Mock Draft aufgestellt.

Zunächst aber noch ein paar Worte, um die Picks zu erklären. Es geht nicht darum, wer die besten Spieler sind, dafür haben wir unser Big Board mit den besten 25 Spielern des Drafts, sondern vielmehr darum, sich in die GMs der jeweiligen Teams hineinzuversetzen und daraus die jeweils plausible Wahl abzuleiten.

Wer sich außerdem näher mit den Prospects befassen möchte, kann dies auch tun. Wir haben in den vergangenen Tagen die besten Guards, Forwards und auch Bigs in den verlinkten Artikeln genauer unter die Lupe genommen.

Wir verzichten darüber hinaus der Übersichtlichkeit wegen auf Trades. Diese wird es geben, alleine im letzten Jahr waren es fünf in der ersten Runde am Draft-Tag. Nun aber zu unserem Mock Draft, der die ersten 30 Picks abdeckt.

Pick 1: ORLANDO MAGIC - Jabari Smith (PF, Auburn)

Kein leichter Pick für die Magic, die eigentlich eher einen kreierenden Guard oder Forward gebrauchen könnten. Stattdessen sind die besten drei Prospects alle Big Men, was die Magic vor eine komplizierte Frage stellt. Nehmen sie den besten verfügbaren Spieler oder den, der am besten in das System passt?

Die klare Antwort sollte in einem Rebuild immer die erste Variante sein, gleichzeitig passt Smith mit seinem Shooting und seiner Defense hervorragend zum Stil Orlandos. Wir entscheiden uns auch deswegen für Smith, da er der sicherere Pick zu sein scheint. Wirklich wohl fühlen wir uns mit der Wahl aber nicht.

Pick 2: OKLAHOMA CITY THUNDER - Chet Holmgren (PF/C, Gonzaga)

OKC wird damit die Entscheidung erleichtert. GM Sam Presti ist bekannt für sein Faible für Länge, Holmgren passt genau in diese Schablone. Mit Shai Gilgeous-Alexander und Josh Giddey ist bereits genügend Playmaking vorhanden, mit Holmgren kommt nun der benötigte Rim Protector, der als Bonus auch noch Spacing mitbringt, was die vergangenen Jahre bei den Thunder ein großes Problem war.

Pick 3: HOUSTON ROCKETS - Paolo Banchero (PF/C, Duke)

Bleibt für die Rockets Banchero, traurig werden sie darüber nicht sein. Durch den Wood-Trade nach Dallas haben die Texaner bereits Platz in der Rotation geschaffen. Mit einem Kern aus Jalen Green, Banchero und Center Alperen Sengün soll der Rebuild gelingen. Das ist viel Offense (und ganz wenig Defense), aber in Houston dürfte man nach vielen fetten Jahren ausreichend Geduld haben.

Pick 4: SACRAMENTO KINGS - Jaden Ivey (G, Purdue)

Ganz anders sieht das bei den Kings aus. GM Monte McNair geht in sein letztes Vertragsjahr und Sacramento wartet weiter auf die erste Playoff-Teilnahme seit 2006! Der Druck steigt in der Hauptstadt Kaliforniens, weswegen viel über einen Trade für einen erfahrenen Spieler spekuliert wird. In unserem Szenario bleiben die Kings aber konservativ und nehmen den besten Spieler vom Board. Ivey und De'Aaron Fox zusammen klingt zwar schwierig, aber im Zweifel kann hier später auch ein Trade helfen.

Pick 5: DETROIT PISTONS - A.J. Griffin (G/F, Duke)

Detroit hatte in Cade Cunningham schon im Vorjahr den Hauptpreis gezogen, nun gilt es, den Spielmacher sinnvoll zu unterstützen. Gerade in Sachen Shooting herrscht Nachholbedarf, weswegen die Pistons mit Griffin einen der besten Schützen auf dem College wählen. Es ist gleichermaßen ein Upside-Pick, weil Griffins Krankenakte ein Problem sein könnte. Gleichzeitig besitzt er selbst Star-Potenzial.

Pick 6: INDIANA PACERS - Keegan Murray (F, Iowa)

Die Pacers gelten als eine der konservativeren Franchises, auch wenn es um das Draften geht. So hoch wie diesmal zogen sie aber letztmals 1988 (Rik Smits, Nr. 2). Ein Forward würde den Pacers gut zu Gesicht stehen, Murray bietet Two-Way-Potenzial und könnte eine sinnvolle Ergänzung zu Tyrese Haliburton sein.

Pick 7: PORTLAND TRAIL BLAZERS - Dyson Daniels (G, G-League Ignite)

Kurz vor dem Draft haben die Blazers mit dem Trade für Jerami Grant bereits den lange erwarteten Deal eingefädelt, ihren Erstrundenpick haben sie dennoch behalten. Mit diesem könnte eine Entscheidung für Daniels Sinn ergeben. Der Guard hat seine Vorzüge in der Defense und könnte Franchise-Star Damian Lillard ein wenig entlasten.

Pick 8: NEW ORLEANS PELICANS (via Lakers) - Shaedon Sharpe (G/F, Kentucky)

Einer wie Daniels hätte auch New Orleans gut zu Gesicht gestanden. Wir gehen an dieser Stelle für New Orleans ins Risiko und nehmen mit Sharpe den ultimativen Upside-Pick. Zumindest eines ist bei Sharpe recht sicher - und zwar, dass er werfen kann. Das kann die Franchise gut gebrauchen, wenn man ein Team um Zion Williamson aufbauen will.

Pick 9: SAN ANTONIO SPURS - JALEN DUREN (C, Memphis)

Es gibt zahlreiche Gerüchte um Jakob Pöltl, was dafür sprechen könnte, dass San Antonio den Center der Zukunft ziehen möchte. Duren wäre an dieser Stelle eine Option und könnte gut in das System der Spurs passen.

Fun Fact zu den Spurs: Erst zum fünfen Mal in ihrer Franchise-Historie werden die Texaner in der Top 10 picken, bisher zogen sie immer einen kommenden All-Star (Alvin Robertson, David Robinson, Sean Elliott, Tim Duncan).

Jalen Duren ist einer der jüngsten Spieler in diesem Draft.getty

Pick 10: WASHINGTON WIZARDS - BENNEDICT MATHURIN (G/F, Arizona)

Washington gilt auch als möglicher Trade-Kandidat, vor allem im Backcourt könnte ein Upgrade helfen. Gelingt dies nicht mit einem Deal, sollte Washington den Blick gen Mathurin richten, wenn Washington tatsächlich plant, Bradley Beal (wenn er bleibt) als Point Guard einzusetzen. Der Kanadier ist ein guter Schütze, kann selbst ein wenig kreieren und besitzt defensives Potenzial.

Pick 11: NEW YORK KNICKS - JOHNNY DAVIS (G, Wisconsin)

Wenn ein Spieler wie gemacht für Thibs ist, dann Davis. Für Wisconsin war der Guard Mädchen für alles, bester Scorer und auch der beste Verteidiger. Beim Wurf bleiben Fragen offen, seine Intensität auf dem Feld ist jedoch elektrisierend.

Pick 12: OKLAHOMA CITY THUNDER (via Clippers) - Tari Eason (F, LSU)

Ein großer, athletischer Forward, hinter dem einige Fragezeichen in Sachen Wurf stehen? Klingt nach einem Thunder-Pick und genau das machen wir an dieser Stelle auch. Auf den Forward-Positionen besteht für OKC noch Nachholbedarf, vielleicht kann sich ja Eason nachhaltig empfehlen. Einen Versuch ist der Mann mit den Kawhi-artigen Händen durchaus wert.

Pick 13: CHARLOTTE HORNETS - Mark Williams (C, Duke)

Wenn die Hornets nicht schon in der Free Agency einen Center an der Angel haben, könnte sich das Jordan-Team auch im Draft bedienen. Duren ist zwar schon weg, aber Williams ist keine schlechte Wahl, auch wenn Bigs nicht mehr den Wert vergangener Tage haben. Der Ex-Duke-Big scheint aber schon jetzt bereit für die NBA und könnte sofort helfen.

Pick 14: CLEVELAND CAVALIERS - Ochai Agbaji (G/F, Kansas)

Ende der Lottery ist womöglich etwas früh für den Kansas-Star, aber die Cavs brauchen Wings und vor allem brauchen sie Shooting. Das alles kann Agbaji liefern, für das Kreieren und die Defense gibt es eh andere bei den Cavs.

Pick 15: CHARLOTTE HORNETS (via Pelicans) - Ousmane Dieng (F, New Zealand Breakers)

Es ist unwahrscheinlich, dass Charlotte beide Erstrundenpicks verwenden wird, aber wer weiß? Wählen sie ein zweites Mal, könnten die Hornets etwas ins Risiko gehen und es mit dem Dieng versuchen. Der Franzose ist zwar vor allem körperlich noch nicht für die NBA bereit, hat aber durchaus Potenzial.

Pick 16: ATLANTA HAWKS - Jeremy Sochan (F, Baylor)

In Atlanta werden sich in der Offseason einige Dinge ändern, vor allem weil die Defense der Hawks zu schwach war. Mit Sochan schnappen sich die Hawks einen der besten Forwards in dieser Disziplin - und werden hoffen, dass irgendwann auch der Wurf zumindest annehmbar wird.

Pick 17: HOUSTON ROCKETS (via Nets) - Jalen Williams (G/F, Santa Clara)

Die Rockets sind jung, sie rennen gerne. Oft fehlt aber noch die Struktur, welche Williams liefern könnte. Als großer Guard könnte er eine gute Ergänzung zu Jalen Green und gleichzeitig eine Versicherung für Kevin Porter Jr. sein, der weiter Höhen und Tiefen in seinem Spiel hat und kein klassischer Point Guard ist.

Pick 18: CHICAGO BULLS - E.J. Liddell (PF/C, Ohio State)

Schlummert hier ein "16-Spiele-Spieler"? Liddells Mischung aus guter Defense und einem recht guten Wurf machen den Forward, der womöglich auch mal Center spielen kann, zu einem potenziell richtig gutem Rollenspieler. Solche Typen brauchen ambitionierte Teams - und Chicago ist definitiv eines.

Pick 19: MINNESOTA TIMBERWOLVES - Malaki Branham (G/F, Ohio State)

Einen weiteren scorenden Guard brauchen die Wolves nicht unbedingt, Branham ist zu diesem Zeitpunkt aber ein No Brainer. Sein Midrange-Game ist eine Augenweide.

Pick 20: SAN ANTONIO SPURS (via Raptors) - Blake Wesley (G, Notre Dame)

Die Spurs lieben Projekte, der Draft von Josh Primo im Vorjahr ist ein gutes Beispiel dafür. Wesley ist enorm athletisch und ein guter Scorer, aber eben auch recht roh. Die Spurs-Schule sollte ihm gut tun.

Pick 21: DENVER NUGGETS - Nikola Jovic (F, Mega Mozzart)

Wir geben zu, der Name könnte auch eine Rolle gespielt haben, aber die Nuggets haben in den vergangenen Jahren einen guten Job gemacht, wenn es darum ging, eigene Draft-Picks zu entwickeln. Jovic wird Zeit benötigen, hat aber jede Menge Upside.

Pick 22: MEMPHIS GRIZZLIES (via Jazz) - TyTy Washington (G, Kentucky)

Es ist möglich, dass Memphis diesen Pick zusammen mit Nr. 29 tradet, um nach oben zu kommen. Tun sie es nicht, wäre ein Backup für Ja Morant eine gute Wahl, auch im Hinblick auf die anstehende Free Agency von Tyus Jones. Washington kann gleichzeitig auch die Zwei bekleiden, auch wenn er nur 1,93 Meter groß ist.

Pick 23: PHILADELPHIA 76ERS - MarJon Beauchamp (F, G-League Ignite)

Die Sixers brauchen dringend Tiefe auf dem Flügel, Beauchamp könnte dafür sorgen. Ein guter Verteidiger, der auch switchen kann und den Ball nicht in seinen Händen braucht. Es wäre ein Plus, wenn er in seinen Wurf Konstanz reinbringen würde.

Pick 24: MILWAUKEE BUCKS - Jake LaRavia (F, Wake Forest)

Was für die Sixers gilt, ist auch bei den Bucks der Fall. Die Flügel-Rotation muss gestärkt werden, deswegen fällt die Wahl auf LaRavia, der einer der besseren Schützen im Draft ist und auf dem College zumindest jede Menge Steals und Blocks sammelte. Alternativ wäre auch ein Ballhandler für die Bucks eine Option, allerdings ist die Auswahl überschaubar.

Pick 25: SAN ANTONIO SPURS (via Celtics) - Walker Kessler (C, Auburn)

Und noch ein Big für die Spurs, die nach Duren auch noch den besten Shotblocker der NCAA ziehen. Kessler sieht zwar etwas unbeholfen aus, könnte aber ein durchaus brauchbarer Backup auf der Fünf werden.

Pick 26: HOUSTON ROCKETS (via Mavericks) - Christian Koloko (C, Arizona)

Die Rockets können hier in viele Richtungen gehen, in unserem Fall schnappen sich die Texaner einen Big Man für die Tiefe. Koloko ist ein Shotblocker, der bei der Combine auch seinen Touch unter Beweis stellte. Der Center ist zwar schon 22 Jahre alt, begann aber spät mit Basketball und sollte darum noch einiges an nicht ausgeschöpftem Potenzial haben.

Pick 27: MIAMI HEAT - Jaden Hardy (G, G-League Ignite)

Hardy polarisiert aufgrund fragwürdiger Wurfauswahl und schwacher Defense. Wenn ein Team den Guard in die Spur bringen kann, dann Miami. Der G-League-Guard ist vornehmlich ein Scorer und solche kann das Team durchaus gebrauchen.

Pick 28: GOLDEN STATE WARRIORS - Jaylin Williams (C, Arkansas)

Die Warriors sind immer auf der Suche nach spielintelligenten Akteuren, die in das Dubs-System passen. Williams ist von allen verfügbaren Bigs hier die beste Wahl, glänzte er auf dem College doch als Passgeber.

Pick 29: MEMPHIS GRIZZLIES - Bryce McGowens (F, Nebraska)

Wie schon oben erwähnt:: Es ist fraglich, ob Memphis hier wirklich pickt. Sollten sie tun, ergibt hier ein Risiko-Pick Sinn. McGowens ist ein langer Forward, der noch geschliffen werden muss. Ist noch etwas schwach auf der Brust, kann aber für sich selbst kreieren. Beim Wurf steht noch jede Menge Arbeit bevor.

Pick 30: DENVER NUGGETS (via Suns) - Wendell Moore Jr. (G/F, Duke)

Solider sekundärer Playmaker, der defensiv seinen Mann steht und in seiner letzten Saison bei Duke über 40 Prozent von Downtown traf. Wenn er das halten kann, könnte aus Moore tatsächlich ein veritabler Rotationsspieler werden.