LeBron James hat seinen Vertrag bei den Los Angeles Lakers vorzeitig um zwei Jahre verlängert. Es verschafft James und der Franchise Sicherheit, an den Problemen der Lakers ändert das aber nichts.
Am Ende passierte dann doch das, was alle erwartet hatten. LeBron James verlängert bei den Lakers um zwei Jahre und 97,1 Millionen Dollar bis 2025, wobei er 2024 erneut aus seinem Vertrag aussteigen kann. Der kleine Flirt mit den Cavs am All-Star-Wochenende bedeutete letztlich nichts.
James ist heimisch in L.A. geworden, zumindest sechs Jahre wird er das Jersey der Lakers tragen. Die Option für 2024/25 lässt LeBron aber eine Hintertür offen, es ist kein Zufall, dass genau in diesem Jahr sein Sohn Bronny sich für den Draft anmelden kann. James betonte immer wieder, dass es sein letztes Karriereziel sei, mit seinem Sohn zu spielen. Durch die Verlängerung ist alles darauf vorbereitet.
"In meiner letzten Saison werde ich mit meinem Sohn spielen", machte LeBron beim All-Star Game deutlich. "Wo auch immer Bronny sein wird, ich werde auch dort sein. (...) Zu diesem Zeitpunkt wird es mir nicht mehr ums Geld gehen."
Geld dürfte ohnehin kein Faktor mehr für die James-Familie sein. In den kommenden Jahren wird er die 500-Millionen-Marke an Einkünften in seiner NBA-Karriere knacken, durch seine Investments abseits des Feldes ist er seit kurzem nach Michael Jordan der zweite NBA-Milliardär.
LeBron kann kommende Saison nicht getradet werden
Satt ist James deswegen aber nicht. Immer wieder trommelte LeBron öffentlich, dass das Team verbessert werden müsse, passiert ist bislang aber wenig. ESPN berichtete zuletzt von "produktiven" Gesprächen mit der Franchise, wenige Tage später folgte seine Unterschrift unter den neuen Vertrag.
Das Timing ist ebenfalls kein Zufall. Durch seine Unterschrift kann LeBron bis Mitte Februar nicht getradet werden, die Deadline für Trades ist in diesem Jahr am 10. Februar. Es wäre ohnehin unwahrscheinlich gewesen, dennoch ist es eine Randnotiz des Deals. Gleichzeitig herrscht zumindest um ihn selbst etwas Ruhe, ohne Verlängerung hätte es kein Interview gegeben, in welchem er nicht zu seiner Zukunft gefragt worden wäre.
Vor allem bei einem enttäuschenden Saisonstart hätte dies noch einmal mehr Brisanz gehabt, durch die Verlängerung ist zumindest ein Brandherd temporär gelöscht.
Lakers können auf das Duo LeBron/Davis bauen
Die Lakers können nun zumindest für zwei Jahre auf das Fundament LeBron/Davis setzen. Beide Superstars stehen so lange fest unter Vertrag, beide haben danach eine Spieler-Option. Das ist einerseits gut, andererseits erzeugt es Druck wie bereits die vergangene Trade Deadline zeigte.
Damals lobbyierten beide Stars für Veränderungen des Teams, GM Rob Pelinka blieb jedoch hart. Zankapfel sollen vor allem die Assets für die Zukunft gewesen sein. Aus Sicht der Spieler ist es leicht zu argumentieren, dass Erstrundenpicks für 2027 und 2029 getradet werden sollten. Schließlich ist es wahrscheinlich, dass beide Akteure dann gar nicht mehr Teil des Teams sind.
Für die Lakers bleibt es ein Drahtseilakt. Noch immer ist man nicht gewillt, mehr als einen First Rounder abzugeben, um Russell Westbrooks Vertrag loszubekommen, um sich eine gewisse Rest-Flexibilität zu bewahren. Kyrie Irving wird immer wieder als ein Kandidat genannt, von der Qualität her wäre er natürlich ein riesiges Upgrade.
Aber zu solchen Deals gehören bekanntlich immer zwei Seiten und Teams wollen dafür entlohnt werden, um die 47 Millionen Dollar von Westbrook aufzunehmen. Es gäbe natürlich auch die Variante, dass Westbrook seinen Vertrag in L.A. aussitzt und dann erst 2023 das Team als Free Agent verlässt.
Spätestens dann könnten die Lakers auch wieder ein bisschen Flexibilität haben, wobei die Betonung auf "ein bisschen" liegt. Neben LeBron und Davis haben nur drei Spieler einen Vertrag für 23/24 - es sind Zweitrundenpick Max Christie sowie Damian Jones (2,6 Mio.) und Talen Horton-Tucker (11 Mio.), die aber beide Spieler-Optionen halten.
Lakers weiter kein echter Contender
Übrig bleiben würden rund 23 Millionen Cap Space, 34, wenn THT auf seine Option verzichtet. Das würde nicht für einen weiteren Maximalvertrag reichen, aber immerhin wäre man in der Lage Free Agents mehr als nur die Mini-MLE oder Verträge zum Minimum anzubieten. Man denke an die Free Agency 2019, als Pelinka und Co. mit ähnlichen Mitteln einen Championship-Kader bastelten.
Aber: 2023 wird LeBron vor seinem 39. Geburtstag stehen und auch der verletzungsanfällige Davis wird dann bereits 30 Jahre alt sein. Die Lakers können es sich nicht erlauben, an die übernächste Saison zu denken, sie brauchen schon 22/23 ein Team, welches zumindest annähernd ein Contender sein kann.
Davon ist man im Moment noch weit weg, auch wenn Verletzungen dafür sorgten, dass die Bilanz so schlecht war, wie sie letztlich war (33-49). Gerade mit Davis im Kader ist das aber immer eine Gefahr. LeBron James mag sich durch seine Verlängerung zwar erneut zur Franchise bekannt haben, eine Garantie auf Erfolge oder Playoff-Teilnahmen ist es nach jetzigen Stand aber nicht.
Los Angeles Lakers: Der Kader für 22/23
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Russell Westbrook | Austin Reaves | LeBron James | Anthony Davis | Thomas Bryant |
Kendrick Nunn | Lonnie Walker IV | Talen Horton-Tucker | Juan Toscano-Anderson | Damian Jones |
Max Christie | Troy Brown Jr. | Stanley Johnson | Wenyen Gabriel |