NBA - Saisonvorschau: Phoenix Suns, Memphis Grizzlies, Sacramento Kings: Endzeitstimmung statt Titelhoffnung

Philipp Jakob
28. September 202210:25
Ja Morant und die Grizzlies schrecken vor niemandem zurück, auch nicht vor dem amtierenden Champion aus Golden State.getty
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Die neue NBA-Saison kommt mit schnellen Schritten auf uns zu, Zeit für den nächsten Teil der Preview-Serie von SPOX. Dieses Mal mit dabei: Sorgenfalten bei den Suns, ein neuer Warriors-Herausforderer und die Geschichte eines Traums in Sacramento.

Die Training Camps starten, die neue Saison steht fast schon vor der Tür. In unserer zehnteiligen Vorschau-Serie schauen wir uns die Situation bei jedem Team ganz genau an. Hier gibt es eine Übersicht mit allen bisher erschienenen Previews.

NBA-Saisonvorschau: PHOENIX SUNS

Phoenix Suns: Die Transaktionen

Neuzugänge

  • Trade: Jock Landale (Hawks)
  • Free Agency: Damion Lee (Warriors), Josh Okogie (Wolves), Duane Washington Jr. (Pacers), Frank Jackson (Pistons), Timothé Luwawu-Cabarrot (Hawks)

Abgänge

  • Free Agency: Aaron Holiday (Hawks), JaVale McGee (Mavs), Elfrid Payton (Free Agent), Gabriel Lundberg (Bologna)

Phoenix Suns: Die wichtigsten Statistiken 2021/22

Bilanz Regular SeasonOffensiv-RatingDefensiv-RatingNet-Rating
64-18 (Platz 1 im Westen)114,2 (5.)106,8 (3.)7,5 (1.)

Phoenix Suns: Die Strategie in der Offseason

Die Saison 2021/22 der Suns endete mit einem Knall, aber nicht von der guten Sorte. Als Mitfavorit in die Postseason gestartet, schenkte Phoenix eine 2-0-Serienführung gegen Dallas her, um schließlich in Spiel 7 mit -33 unterzugehen. Das Game-7-Debakel hinterließ einen faden Beigeschmack, den die Franchise aus der Wüste Arizonas in der Offseason nicht loswurde.

Es begann mit dem Drama um die Vertragsverlängerung von Deandre Ayton, gefolgt von der Unruhe durch die Kevin-Durant-Gerüchte und endete schließlich mit der Sperre von Teambesitzer Robert Sarver aufgrund eines Sexismus- und Rassismus-Skandals. Sarver wird die Franchise verkaufen, damit rückt der Fokus wieder vermehrt aufs Sportliche. Und Phoenix muss sich der Frage stellen, wie es die Playoff-Blamage vergessen machen will.

Die Antwort soll im Grunde der gleiche Kern wie im Vorjahr liefern. Die Suns matchten das Rekord-Offer-Sheet der Pacers für Ayton (4 Jahre, 133 Mio. Dollar) und hielten so ihr Star-Trio aus dem jungen Center, Point God Chris Paul und Devin Booker zusammen. Letzterer bekam zudem die Supermax-Extension und zögerte bei der Aussicht auf 224,2 Mio. Dollar über weitere vier Jahre in Phoenix keine Sekunde.

Ansonsten ist (noch) nicht viel passiert. Den Abgang von McGee soll Bismack Biyombo abfedern, Lee und Okogie sind gute Verstärkungen für den hinteren Teil der Rotation. Dazu kehrt Dario Saric nach seinem Kreuzbandriss zurück aufs Parkett. Final ist der Kader der Suns aber noch nicht. Es wird ziemlich sicher noch einen Trade von Jae Crowder geben, der das Training Camp der Suns auslässt. Crowder will weg, die Suns wollen Platz für Cameron Johnson freischaufeln.

Bei den Phoenix Suns herrscht nach einem Chaos-Sommer keine gute Stimmung.getty

Phoenix Suns: Die Schwachstellen

So könnte eine Schwachstelle der Vorsaison angegangen werden, die vor allem in der Playoff-Serie gegen die Mavs offensichtlich wurde. Die Texaner schickten fast eineinhalbmal mehr Versuche aus der Distanz auf die Reise als Phoenix und kamen am Ende auf 33 erfolgreiche Triples mehr - das ist ein Pfund. Auch in der Regular Season warfen die Suns die ligaweit fünftwenigsten Dreier. Johnson könnte mit seinem starken Shooting helfen (42,5 Prozent Dreierquote in 21/22), würde aber defensiv ein Minus im Vergleich zu Crowder darstellen.

Die Suns-Offense gehörte dennoch zu den effizientesten der Liga, da die Stars eine Macht aus der Midrange waren, hervorragende Clutch-Zahlen auflegten und sich kaum Turnover leisteten. CP3 ist hinter all diesen Punkten der Strippenzieher, doch kann er das auch mit nun 37 Jahren noch konstant sein? Sollte Paul altersbedingt nicht mehr an das Niveau der Vorsaison herankommen oder sollte ihm in den Playoffs die Puste ausgehen, könnte Phoenix Probleme bekommen. Auch weil die Sorge der fehlenden Flexibilität erst noch ausgeräumt werden muss.

NBA-Preview: Der Kader der Phoenix Suns

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Chris PaulDevin BookerMikal BridgesCameron JohnsonDeandre Ayton
Cameron PayneLandry ShametJosh OkogieTorrey CraigBismack Biyombo
Frank JacksonDamion Lee-Dario SaricJock Landale
Jae Crowder*

*aktuell nicht beim Team, soll getradet werden

Phoenix Suns: Der Hoffnungsträger

Weniger Last und mehr Pausen für den Point God könnten ein Segen für Phoenix sein. Auf Booker, Platz vier bei der letzten MVP-Wahl, ist in dieser Hinsicht ohnehin Verlass, die Suns benötigen aber auch einen weiteren Sprung von Deandre Ayton. Der Center ist überzeugt, dass er mehr kann, als er im Suns-System bislang zeigen konnte. Das muss er nun beweisen.

Etwas mehr als 80 Prozent seiner Abschlüsse 21/22 kamen in der Zone, der 24-Jährige muss einen Fortschritt bei seinem Jumper zeigen. Hat ihn das Vertragsdrama im Sommer oder die Degradierung auf die Bank in Spiel 7 gegen die Mavs motiviert, es allen zu zeigen? Oder haben die angeblichen Unstimmigkeiten zwischen Ayton und Coach Monty Williams doch für einen tieferen Riss gesorgt?

Die ersten Eindrücke vom Media Day hinterlassen eher ein sorgenvolles Bild der Gesamtsituation. Marc J. Spears (ESPN) ging sogar so weit, den Tag als den "traurigsten Media Day, bei dem ich jemals war" zu bezeichnen - nicht nur wegen der Sarver-Situation. Über das gematchte Offer Sheet der Suns zeigte sich Ayton nicht übermäßig euphorisch, dann kam raus, dass er seit Spiel 7 nicht mehr mit Coach Williams gesprochen habe. Dieser erklärte, dass er mit vielen Spielern noch nicht gesprochen habe, es gebe kein Problem. Und Ayton gab an, von Unstimmigkeiten wisse er nichts. Na dann ist ja alles in Ordnung ...

Phoenix Suns: Fazit

Ginge es allein nach den Preseason-Vibes, müsste man Phoenix wohl von der Liste der Titelanwärter streichen. Die Art und Weise des Playoff-Ausscheidens sowie der darauffolgende Sommer haben jede Menge Fragezeichen hinterlassen. Obwohl es im Kader eines 64-Siege-Teams der Vorsaison kaum Veränderungen gab, geht Phoenix so nicht als Topfavorit in die neue Spielzeit.

Trotzdem: Die Suns sind immer noch ein gutes Team. Ein richtig gutes Team sogar. Der Starting-Backcourt gehört zum Besten, was die NBA zu bieten hat. Mikal Bridges dürfte wieder im erweiterten DPOY-Rennen eine Rolle spielen, Ayton will sich beweisen, dahinter haben die Suns eine gute Tiefe. Phoenix bleibt ein Team mit wenig Schwachstellen und wird auch 2022/23 eine Regular-Season-Maschine sein - sofern alle an einem Strang ziehen. Der Westen ist aber schwieriger geworden, Pauls Championship-Fenster wird immer kleiner.

NBA-Saisonvorschau: MEMPHIS GRIZZLIES

Memphis Grizzlies: Die Transaktionen

Neuzugänge

  • Draft: Jake LaRavia (#19), David Roddy (#23), Kennedy Chandler (#38), Vince Williams (#47)
  • Trade: Danny Green (Sixers)

Abgänge

  • Trade: De'Anthony Melton (Sixers)
  • Free Agency: Kyle Anderson (Wolves), Jarrett Culver (Hawks)

Memphis Grizzlies: Die wichtigsten Statistiken 2021/22

Bilanz Regular SeasonOffensiv-RatingDefensiv-RatingNet-Rating
56-26 (Platz 2 im Westen)114,3 (4.)108,9 (6.)5,3 (5.)

Memphis Grizzlies: Die Strategie in der Offseason

Jung, vielversprechend - und heiß auf mehr. Ja Morant und Co. haben die Einstellung eines Franchise-Rekords (56 Siege in der Regular Season) und den ersten Sieg in einer Playoff-Serie seit sieben Jahren hinter sich. Das aufstrebende Team schickte in der ersten Runde Minnesota in sechs Spielen nach Hause und scheiterte erst nach großem Kampf in Runde zwei am späteren Champion aus Golden State (2-4).

Den Sommer über spuckten die Grizzlies große Töne, schreckten auch vor Trash Talk mit den Warriors nicht zurück. Die Replik von Draymond Green? "Memphis ist going to get their reality check!" Diese Worte sind seit Anfang August in der Grizzlies-Kabine verewigt, als Ansporn. Die Grizzlies haben Blut geleckt und wollen nun beweisen: Die Saison 2021/22 war eben doch kein Ausreißer.

Dafür setzt Memphis auf den nächsten internen Entwicklungsschritt des vergangene Saison zweitjüngsten Teams der Association. Personell hat sich am Mississippi River nicht viel getan, eine wichtige Entscheidung gab es aber doch zu verkünden. Morant, frisch gekürter All-Star, MIP und All-NBA Second Teamer, hat seinen Vertrag vorzeitig zum Max verlängert (5 Jahre und bis zu 231 Mio. Dollar) und bleibt damit auf viele Jahre der Eckpfeiler der Franchise.

Wichtig war auch die Verlängerung mit Tyus Jones (2 Jahre und 29 Mio.), der zu den besten Backup-Guards der Liga zählt. Auch Guard John Konchar wurde gehalten, dazu kamen zahlreiche neue Rookies ins Team. Es gab aber auch einen Aderlass. Kyle Anderson wechselte als Free Agent zu den Timberwolves und 3-and-D-Guard De'Anthony Melton wurde für den Langzeitverletzten Danny Green zu den Sixers getradet.

Memphis Grizzlies: Die Schwachstellen

Auf der Vier klafft vorerst ein großes Loch. Jaren Jackson Jr. wird den Saisonstart nach einer Fuß-Op in Folge einer Stressfraktur verpassen, wie lange er ausfällt, ist derzeit noch ungewiss. Im schlechtesten Fall kommt der DPOY-Kandidat der Vorsaison erst im neuen Jahr zurück, dahinter ist Point Forward Anderson als potenzieller Backup abgewandert, der bislang eine wichtige Rolle spielte.

Zwar schaffte es Memphis auch in der Vorsaison, verletzungsbedingte Ausfälle mit der Tiefe zu kompensieren, nun haben sie im Sommer aber etwas von eben dieser Tiefe eingebüßt. Sehr junge (zum Beispiel Sophomore Ziaire Williams) bis komplett unerfahrene Spieler (die Rookies) sollen dies auffangen. Das birgt gerade zum Saisonstart ein großes Risiko.

NBA Preview: Der Kader der Memphis Grizzlies

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Ja MorantDesmond BaneDillon BrooksZiaire WilliamsSteven Adams
Tyus JonesJohn KoncharJake LaRaviaBrandon ClarkeXavier Tillman
Kennedy Chandler(Danny Green)*David RoddySanti AldamaKillian Tillie
---(Jaren Jackson Jr.)*-

* fällt noch mehrere Monate verletzt aus

Memphis Grizzlies: Der Hoffnungsträger

Der Erfolg der Grizzlies steht und fällt mit Morant, von dem man sich eine weitere Verbesserung beim Distanzwurf (immerhin schon 34,4 Prozent Dreierquote in der Vorsaison) und in der Defense erhoffen darf. Doch diese Antwort wäre bei der Suche nach dem Hoffnungsträger zu einfach. Stattdessen muss aus den oben erwähnten Gründen ein (oder mehrere) Rookie(s) einschlagen, vor allem von den Forwards LaRavia und Roddy erhofft man sich in Memphis nach den ersten Eindrücken einiges.

Ansonsten braucht Memphis den nächsten Entwicklungsschritt von Desmond Bane, Brandon Clarke und Ziaire Williams. Der Lottery Pick aus dem Vorjahr dürfte in der Zeit ohne JJJ viele Möglichkeiten bekommen, genau wie Clarke. Bane wird bei manchen Grizzlies-Fans schon als kommender dritter Star gehandelt. Interessant dürfte das für Memphis auch aus finanzieller Sicht werden. Bane steht zwar noch bis 2024 unter Vertrag, aber Clarke wird Restricted und Dillon Brooks nach der Saison Unrestricted Free Agent. Alle werden sich für einen Zahltag bewerben wollen.

Memphis Grizzlies: Fazit

Eines steht außer Frage: Die Grizzlies werden dank der wandelnden Highlight-Maschine Morant und des jungen, hungrigen Teams um ihn herum erneut eine Menge Spaß machen. Doch bei der Anzahl der Siege und der Platzierung in einem - man kann es gar nicht oft genug betonen - sehr hartem Westen, sollte man von einer kleinen Regression nicht überrascht sein.

Der Ausfall von Jackson Jr. wird schwer wiegen, Rotationsspieler müssen von unerfahrenen Youngstern ersetzt werden. Den nächsten Schritt zum Championship-Anwärter kann man deshalb von den Grizzlies noch nicht erwarten, das ist aber kein Drama. Memphis hat genug Zeit, um weiter zu wachsen. So ähnlich sahen die Prognosen im vergangenen Jahr auch aus und Morant und Co. haben die Experten Lügen gestraft. Vielleicht gelingt das erneut, an Motivation wird es zumindest nicht mangeln.

NBA-Saisonvorschau: SACRAMENTO KINGS

Sacramento Kings: Die Transaktionen

Neuzugänge

  • Draft: Keegan Murray (#4)
  • Trade: Kevin Huerter (Hawks)
  • Free Agency: Malik Monk (Lakers), Matthew Dellavedova (Melbourne), Kent Bazemore (Lakers)

Abgänge

Trade: Moe Harkless, Justin Holiday (beide Hawks)

Free Agency: Donte DiVincenzo (Warriors), Damian Jones (Lakers), Jeremy Lamb (Free Agent)

Sacramento Kings: Die wichtigsten Statistiken 2021/22

Bilanz Regular SeasonOffensiv-RatingDefensiv-RatingNet-Rating
30-52 (Platz 12 im Westen)109,6 (24.)114,8 (27.)-5,1 (25.)

Sacramento Kings: Die Strategie in der Offseason

Die Hoffnung ist wieder zurück in Sacramento, das ist schon mal ein erster Erfolg für die Kings. Nachdem im Vorjahr Head Coach Luke Walton nach nur 17 Spielen entlassen wurde, De'Aaron Fox eine enttäuschende Saison hinlegte und Fanliebling sowie Hoffnungsträger Tyrese Haliburton nach Indiana getradet wurde, war die Stimmung mal wieder am Tiefpunkt. Mit den Playoffs wurde es natürlich auch nichts.

Warum also die neue Hoffnung? Nach dem Midseason-Trade, der Domantas Sabonis in die Stadt brachte, blühte Fox im Backcourt immerhin wieder auf, das Duo könnte eine schlagkräftige Offensive anführen. Die Offseason-Akquisitionen von Huerter und Monk brachten zudem deutliche Upgrades auf dem Flügel und dringend benötigtes Shooting. Huerter kann zudem ein wenig Ballhandling übernehmen und ist defensiv solide. Er ersetzt DiVincenzo, der in einem halben Jahr in Sacramento nicht einschlug.

Der wichtigste Neuzugang ist aber Nr.4-Pick Keegan Murray. Der 22-Jährige bringt die Anlagen eines starken 3-and-D-Forwards mit, die er bereits in der Summer League unter Beweis stellte. Murray schnappte sich in Las Vegas die Auszeichnung als MVP des Turniers - und ließ die Fans in Ekstase versetzen. Manch einer träumt gar von 40 Siegen ...

Das gab es seit 2006 nicht mehr, so lange warten die Kings auch auf eine Playoff-Teilnahme. Das klare Ziel für die kommende Saison ist natürlich, diese mittlerweile 16 Jahre anhaltende Dürre zu beenden. An dieser Herkulesaufgabe darf sich (mal wieder) ein neuer Coach versuchen, der ehemalige Cavs-Coach und Warriors-Assistant Mike Brown übernimmt die Aufgabe an der Seitenlinie.

Sacramento Kings: Die Schwachstellen

Browns größte und sicherlich herausforderndste Aufgabe wird es sein, den Kings ein funktionierendes Defensiv-System einzubläuen. Das wird mit Spielern wie Fox im Backcourt und Sabonis unter dem Ring nicht leicht. Vergangene Saison ließ Sacramento laut Cleaning the Glass, das die Garbage Time aus den Statistiken herausfiltert, 115,8 Punkte pro 100 Possessions zu - Platz 27 von 30!

Nach dem Sabonis-Trade sah das nicht besser aus, im Gegenteil (Defensiv-Rating von 116,9), vor allem in direkter Ringnähe ließen die Kings viel zu viel zu. Hier wird sich Brown etwas einfallen lassen müssen, womöglich auch mal größere Lineups mit einem Center neben dem Litauer ausprobieren. Ansonsten ist Harrison Barnes und dann wohl auch schon Rookie Murray der beste Verteidiger. Übrigens: Eine Top-15-Defense haben die Kings auch seit 2006 nicht mehr gestellt.

NBA-Preview: Der Kader der Sacramento Kings

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
De'Aaron FoxKevin HuerterKeegan MurrayHarrison BarnesDomantas Sabonis
Davion MitchellMalik MonkKent BazemoreChimezie MetuRichaun Holmes
Matthew DellavedovaTerence DavisK.Z. OkpalaTrey LylesAlex Len
--Chima Moneke--

Sacramento Kings: Der Hoffnungsträger

Vorweg: Summer League sollte man nicht überbewerten, dennoch machten die Auftritte von Keegan Murray Mut. Die Draft-Entscheidung der Kings wurde anfangs belächelt, weil auch ein Jaden Ivey noch auf dem Board war. Sie könnte sich aber als genau richtig herausstellen. Murray gehört zu den vielversprechendsten Spielern dieser Rookie-Klasse und könnte auch im ROTY-Rennen ein Wörtchen mitreden.

Für die Kings könnte er vor allem aufgrund seiner Qualitäten als 3-and-D-Spezialist wichtig werden. Genau das braucht das Team neben Fox und Sabonis auf dem Flügel. Auf seine Dreierquote von 39,8 Prozent am College ließ er in Las Vegas Quoten von 40 Prozent bei knapp 9 Versuchen pro Partie folgen, defensiv wusste er ebenfalls zu überzeugen. Wie gesagt, das war Vegas. Nun muss er sich auch auf dem NBA-Level beweisen.

Sacramento Kings: Das Fazit

Vorne hui, hinten pfui? Die Offense um Fox und Sabonis muss auf einem sehr starken Niveau agieren, um die zu erwartenden defensiven Schwächen abzufangen. Dazu muss der Point Guard zwingend an seine starke zweite Saisonhälfte anknüpfen und endlich mal sein Potenzial ausschöpfen. Ob in der eigenen Hälfte im ersten Jahr unter Coach Brown bereits ein eklatanter Fortschritt zu sehen sein wird, darf angezweifelt werden.

So wird ein Platz im Play-In-Turnier wohl schon das höchste der Gefühle sein und selbst der ist alles andere als garantiert in der Western Conference. Die Kings haben im Sommer aber mehr Talent angesammelt, es scheint in die richtige Richtung zu gehen. Der Traum von 40 Siegen und dem Play-In lebt.