NBA Roundup: Los Angeles Lakers feiern ersten Saisonsieg mit starkem Russell Westbrook - Golden State Warriors verlieren wieder

Robert Arndt
31. Oktober 202207:43
Russell Westbrook kratzte gegen die Nuggets an einem Triple-Double.getty
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Die Los Angeles Lakers haben gegen die Denver Nuggets ihren ersten Saisonsieg eingefahren. Russell Westbrook zeigt dabei ein richtig gutes Spiel. Die Golden State Warriors kassieren dagegen die zweite Pleite innerhalb von 26 Stunden.

L.A. Clippers (2-4) - New Orleans Pelicans (4-2) 91:112 (SPIELBERICHT)

Boston Celtics (4-2) - Washington Wizards (3-3) 112:94 (BOXSCORE)

  • Ungefährdeter Sieg für die Celtics, die zwar zwei Würfe weniger als die Wizards trafen (und 19 weniger Versuche nahmen), dafür aber von der Dreierlinie richtig heiß liefen (21/47 3FG). Jayson Tatum erzielte 23 Punkte (8/15 FG, 5/10 Dreier) und gab mit zwei Triples in der ersten Minute sofort den Ton an, der Vorsprung wuchs schnell auf 19 Zähler an.
  • Die Wizards erwischten dagegen einen rabenschwarzen Abend, was das Shooting betraf. Nicht nur trafen die Gäste lediglich 22 Prozent aus der Distanz, sie hatten auch Probleme, ihre zahlreichen Midrange Jumper zu versenken (8/24 FG). Dafür sinnbildlich stand Bradley Beal, der seine ersten zwölf Versuche vergab und erst gut eine Minute vor Ende des dritten Viertels seinen ersten Wurf verwandelte. 12 Zähler (4/16 FG) und immerhin 8 Assists waren es schlussendlich in 37 Minuten.
  • Im dritten Viertel konnten die Wizards den Rückstand sogar einige Male in den einstelligen Bereich drücken, bevor Malcolm Brogdon (23, 6/12) 9 Punkte am Stück machte und somit der Motor eines 16:5-Laufs der Celtics war. Danach wurde es nicht mehr spannend, auch wenn Tatum und Topscorer Jaylen Brown (24, 10 Rebounds) für nur knapp zwei Minuten im Schlussabschnitt noch einmal zurückkehrten.
  • Bester Scorer der Wizards war Kristaps Porzingis (17, 8/16, 13 Rebounds). Der Lette traf zwar keinen seiner vier Dreier, machte es als Einziger aber aus der Mitteldistanz gut. Über Kyle Kuzma (9, 3/13, 9 Rebounds) sowie Monte Morris (3, 1/7) konnte man dies nicht behaupten.

Cleveland Cavaliers (5-1) - New York Knicks (3-3) 121:108 (BOXSCORE)

  • Nach 36 Minuten sah es nicht gut für die Cavs aus. New York führte mit +9 und hatte den Abschnitt mit 34:22 für sich entschieden, doch dann folgte eine Lawine wie man sie aus dem Vorjahr kannte. Die Hauptakteure dabei: Donovan Mitchell und Kevin Love. Beide spielten die vollen 12 Minuten und trafen sieben der acht Triples der Gastgeber im Schlussabschnitt.
  • Allen voran war es aber die Mitchell-Show, der in Abwesenheit von Darius Garland (Auge) erneut die volle Kontrolle hatte. Schon in den ersten zwölf Minuten hatte "Spida" mit gleich fünf verwandelten Dreiern ordentlich losgelegt, später gab es noch einen der besten Dunks der Saison, als der All-Star auf engstem Raum nach einem Spinmove über Isaiah Hartenstein stopfte. Am Ende waren es 38 Punkte (12/20 FG, 8/13 Dreier) und 12 Assists in 37 Minuten für den Shooting Guard.
  • Unterstützung gab es von Love (29, 8/13 Dreier, 8 Rebounds), der mit seinem Spacing die Knicks-Defense vor große Probleme stellte. Dazu hatte auch Dean Wade (22, 6/10 3FG) ein heißes Händchen, die Cavs netzten 46 Prozent ihrer Versuche von Downtown (23/50 3FG). Die Knicks hatten auf der anderen Seite große Vorteile in Transition (28), allerdings nahmen die Cavs dies im Schlussabschnitt weg (nur noch drei Zähler).
  • Mit 37:15 gingen die letzten zwölf Minuten an Cleveland, daran konnte auch der lange umsichtige Jalen Brunson (16, 7 Assists) nichts mehr ändern. Auch Evan Fournier verbuchte 16 Punkte, während Hartenstein (12, 6/10, 9 Rebounds) aufgrund der Foulprobleme von Mitchell Robinson (4) wieder 27 Minuten spielen durfte.

Detroit Pistons (2-5) - Golden State Warriors (3-4) 128:114 (BOXSCORE)

  • Zweite Niederlage für den Meister innerhalb von 26 Stunden. Auch in Detroit war für die Warriors nichts zu holen, obwohl Stephen Curry (32, 10/24 FG) und Jordan Poole (30, 10/21) sich mit allem wehrten, was sie hatten. Die Pistons hatten jedoch auf jeden Run des Champions die richtige Antwort.
  • Das Problem der Gäste war erneut die Defense, Golden State gelangen zu wenig Stops, um in einem solchen Back-to-Back einen Sieg zu holen. Auf Seiten der Pistons war Cade Cunningham überragend, der Top-Pick von 2021 spielte eine sehr reife Partie und bestrafte die Warriors immer wieder aus der Mitteldistanz (7/9 FG). Am Ende verpasste der Guard mit 23 Zählern, 10 Rebounds und 9 Assists nur knapp das dritte Triple-Double seiner Karriere.
  • Cunningham war es auch, der einen 19:9-Lauf der Gastgeber im zweiten Viertel anführte, der Detroit ein Polster verschaffte. Durch einen weiteren 11:2-Lauf nach der Pause wuchs der Vorsprung auf 17 an und konnte auch gehalten werden, als Poole innerhalb von 52 Sekunden 12 Punkte (ein And-One, drei Dreier) erzielte.
  • Für die Pistons punkteten alle Starter zweistellig, Topscorer war Saddiq Bey mit 28 Punkten. Isaiah Stewart (24, 6/10 FG, 10/11 FT, 13 Rebounds) stellte einen neuen Karrierebestwert auf, dazu zeigte sich auch Bojan Bogdanovic (21) gewohnt treffsicher. Die Pistons trafen 34 ihrer 38 Freiwürfe, das war zu viel für Golden State. Andrew Wiggins (10, 4/15) und Draymond Green (2, 9 Rebounds, 4 Assists) waren überhaupt keine Faktoren.

San Antonio Spurs (5-2) - Minnesota Timberwolves (4-3) 107:98 (BOXSCORE)

  • Die Bilanz der Wolves mag zwar positiv sein, doch es ist weiter ordentlich Sand im Getriebe. Das zeigte sich auch in San Antonio, wo die neue Starting Five überhaupt nicht funktionierte. Der Ball lief nicht, die Wurfauswahl war mehr als ausbaufähig, dazu fehlte die defensive Intensität - so verliert man auch gegen die Spurs, die in der zweiten Halbzeit nur noch neun einsatzfähige Spieler hatten.
  • San Antonio spielte 27 Assists (bei 36 FG) und führte im dritten Viertel mit bis zu 19 Punkten. Doug McDermott (23, 7/14 Dreier) hatte die heiße Hand und stellte dabei einen neuen persönlichen Bestwert auf. Aber auch Keldon Johnson (25, 5/10 3FG, 8 Assists) erwischte erneut einen guten Abend.
  • Gleiches galt für Jakob Pöltl, der zwar nur 4 Zähler verbuchte, dafür aber auch noch 14 Rebounds, 4 Assists, 3 Blocks und 2 Steals für sich reklamieren konnte. Der Österreicher kämpfte dabei aufopferungsvoll gegen Rudy Gobert (9, 4/11, 12 Rebounds) in der Zone. So war es kein Zufall, dass Minnesota seine beste Phase hatte, als Naz Reid (11) zu Beginn des vierten Viertels der einzige Big auf dem Feld war.
  • Karl-Anthony Towns (26, 10/19, 1/7 Dreier, 11 Rebounds) war zwar der beste Scorer der Gäste, stand aber defensiv erneut auf verlorenem Posten. Der schwache D'Angelo Russell (10, 5/17) verkürzte Mitte des Schlussabschnitts noch einmal auf -4, doch McDermott und Johnson brachten den Sieg für die Wolves letztlich doch souverän ins Trockene.

Dallas Mavericks (3-3) - Orlando Magic (1-6) 114:105 (SPIELBERICHT)

Phoenix Suns (5-1) - Houston Rockets (1-6) 124:109 (BOXSCORE)

  • Houston hielt lange überraschend gut mit, am Ende riss aber Devin Booker das Heft des Handelns an sich und sorgte dafür, dass die Suns nichts mehr anbrennen ließen. Der Shooting Guard netzte einen Jumper, fand die offenen Mitspieler an der Dreierlinie und initiierte damit den vorentscheidenden 11:2-Lauf rund vier Minuten vor dem Ende.
  • 21 seiner 30 Punkte (14/24 FG, dazu 6 Assists) verbuchte Booker in der ersten Halbzeit, bevor er leicht abkühlte. Das galt aber für das gesamte Suns-Team, welches in den ersten 24 Minuten über 60 Prozent aus dem Feld traf. Die Rockets blieben dank guter Rebound-Arbeit dran, am Ende waren die Suns aber mal wieder zu abgezockt.
  • Chris Paul (10) traf zwar nichts von Downtown (0/4 3FG), stellte aber mit 15 Assists einen teamübergreifenden Saisonrekord auf. So scorten gleich sieben verschiedene Spieler der Gastgeber zweistellig, nach Booker machte es Cameron Johnson (19, 5/11 Dreier) am besten. Bismack Biyombo (5) blockte in Abwesenheit des verletzten Deandre Ayton 5 Würfe, auch Backup Jock Landale (16, 7 Rebounds) machte einen guten Eindruck.
  • Für die Rockets war Kevin Porter Jr. (26, 7/17 FG, 11/14 FT) der beste Scorer, während Nr.3-Pick Jabari Smith Jr. (8, 2/8, 7 Rebounds) erneut Schwierigkeiten hatte. Dies galt aber auch für Jalen Green (15, 5/18). Alperen Sengün legte als Starter 16 Punkte (6/10 FG) und 9 Rebounds auf.

Los Angeles Lakers (1-5) - Denver Nuggets (4-3) 121:110 (BOXSCORE)

  • Es ist vollbracht. Die Los Angeles Lakers haben ihren ersten Sieg eingefahren und zwischenzeitlich war es ausgerechnet Russell Westbrook, der die Fans in der Halle animierte. Der umstrittene Guard kam erneut von der Bank, machte diesmal aber das beste Spiel seit langer Zeit.
  • 18 Punkte (6/12 FG, 2/4 Dreier), 8 Rebounds, 8 Assists und ein Team-High von +18 - das gab tosenden Applaus, als er fünf Minuten vor dem Ende noch einmal aufs Feld zurückkehrte. Die Lakers führten da bereits zweistellig, das ließen sie sich letztlich nicht mehr nehmen. Westbrook stand auch auf dem Court, als L.A. diese Führung zum Ende des dritten Viertels etablierte. In dieser Phase wusste aber vor allem Lonnie Walker IV (18) mit einigen Jumpern zu glänzen.
  • Und überhaupt: die Lakers versenkten 43 Prozent (13/30) von draußen, so gut waren sie diese Saison im Ansatz noch nicht. LeBron James (26, 10/22, 8 Assists) hatte ungewohnte Probleme beim Abschluss in der Zone, traf aber auch seine Sprungwürfe vernünftig. Anthony Davis legte mit 23 Punkten und 15 Rebounds ein Double-Double auf, wirkte aber nicht wirklich fit. Der Big Man griff sich einige Male an den Rücken, der ihn zuletzt zum Zuschauen zwang, und schleppte sich zeitweise nur über das Feld.
  • Trotzdem war seine Präsenz für die Lakers wichtig, auch gegen Nikola Jokic. Der Serbe verbuchte dennoch 23 Punkte (8/16), 14 Rebounds sowie 6 Assists. Ohne den Center verloren die Nuggets aber die Partie. Just als dieser zum Ende des dritten Viertels auf die Bank ging, kassierte Denver einen 2:13-Lauf in nur gut zwei Minuten, von dem Denver sich nicht mehr erholte. Jamal Murray (21) und Aaron Gordon (18) ergänzten zumindest die gute Starting Five.