NBA: Brooklyn Nets desaströs - Golden State Warriors verlieren - packendes Duell zwischen Giannis und Trae Young

Philipp Schmidt
30. Oktober 202205:21
Durant und den Nets will weiter nichts gelingen.getty
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Die Nets haben eine weitere besorgniserregende Leistung gezeigt und ebenso wie die Golden State Warriors eine Niederlage kassiert. Während sich Giannis Antetokounmpo und Trae Young ein packendes Duell liefern, machen die Utah Jazz weiter Spaß.

Sacramento Kings (1-4) - Miami Heat (2-5) 119:113 (BOXSCORE)

  • Erster Sieg der Saison für die Kings und das haben sie in erster Linie Rookie Keegan Murray und Kevin Huerter zu verdanken! Gegen die Heat legte Sacramento mit einer ganz starken ersten Halbzeit den Grundstein für den Erfolg, mit einem 21:6-Lauf wurde diese abgeschlossen, es stand 71:49. Zwar hatte Miami zu diesem Zeitpunkt über 50 Prozent der Dreier versenkt (6/11), bei den Kings waren es allerdings stolze 63,6 Prozent aus dem Feld, vier der fünf Starter standen schon bei mehr als 10 Punkten (darunter Domantas Sabonis, der fast perfekt aus dem Feld war mit 8/9 für 18 Zähler).
  • Nach der Pause holte sich Sabonis jedoch innerhalb von zwei Minuten sein viertes und fünftes Foul ab, was die Statik des Spiels massiv veränderte. Tyler Herro drehte auf, die Kings erlaubten sich zu viele Ballverluste, vier Minuten vor Ende des Abschnitts war der Vorsprung auf 8 Zähler zusammengeschmolzen. Doch dieser hatte auch im Schlussabschnitt noch Bestand, als der Litauer wieder mitwirkte. Für die Heat war Tyler Herro in dieser Phase nicht mehr zu stoppen, er erzielte 11 Punkte am Stück, Jimmy Butler verkürzte per And-One auf -1. Für wichtige Antworten sorgten Murray, De'Aaron Fox oder auch Harrison Barnes, während Sabonis ausfoulte. Neben Herro kam von den Heat letztlich zu wenig, sodass Sacramento den Sieg halbwegs souverän ins Ziel brachte.
  • Die Kings wurden von Huerter (27, 7/8 3FG) und Murray (22) angeführt, Fox kam auf sein erstes Double-Double der Saison (17, 13 Rebounds). Bei den Heat kam Unterstützung für Herro (34, 13/22 FG) vor allem von Bam Adebayo (23, 9/16 FG), Butler (13, 4/11 FG) und Kyle Lowry (15, 3/8 FG) blieben eher blass. Auch Veteran Udonis Haslem sah zum zweiten Mal in der aktuellen Saison Minuten (3, 1/2 FG).
  • Übrigens: Durch den Erfolg der Kings sind die Lakers das einzige noch sieglose Team der gesamten Liga. Zum bisher einzigen Mal war dies laut ESPN Stats & Info in der Saison 1957/58 der Fall, damals hatte die Liga allerdings gerade einmal acht Teams. Für eine Mannschaft von LeBron James ist dies ein Novum.

Charlotte Hornets (3-3) - Golden State Warriors (3-3) 120:113 OT (BOXSCORE)

  • Missglückte Rückkehr von Stephen Curry an den Ort, an dem er mehr als zwei Jahrzehnte seines Lebens verbrachte. In der Verlängerung hatten die Hornets den längeren Atem, zuvor hätte Curry, der abgesehen vom wackeligen Dreier eine starke Partie spielte (31, 10/22 FG, 3/13 3FG, 11 Rebounds), für den Sieg sorgen können. Doch ansonsten leistete lediglich Jordan Poole einen bedeutenden Beitrag (24, 10/20 FG), die weiteren Starter um Klay Thompson (11, 5/14 FG) und Andrew Wiggins (10, 4/13 FG) blieben blass.
  • "Sie haben verstanden, wer in ihre Halle gekommen ist und wollten es uns so schwer wie möglich machen. Wir wussten, dass sie aggressiv und mit Stolz rauskommen würden und das haben sie auch gemacht", sagte Curry.
  • Nach 160 Sekunden hatten die Hornets bereits 14 Punkte auf dem Konto und Warriors-Coach Steve Kerr griff verärgert zur Auszeit, an der Führung der Gastgeber änderte sich erstmal nichts, nach einem And-One von Nick Richards (9 und 8) kurz vor Ende des ersten Abschnitts betrug diese erstmals 10 Zähler. Mit 7 Punkten in Folge verschaffte Ty Jerome den Warriors kurze Zeit später einen unverhofften Push. Doch die Hornets schlugen zurück, weil den Warriors in HZ1 aus der Distanz mal so gar nichts gelingen wollte (5/20).
  • Auch nach der Pause wurde es vorerst nicht besser, bis auf 15 Punkte setzte sich Charlotte ab, da Gordon Hayward (23, 8/16 FG) bestens aufgelegt war. Doch in Windeseile war der Vorsprung Geschichte, der brandheiße Poole bescherte den Warriors nur sieben Minuten später die erste Führung des Spiels. Die Hornets zeigten sich unbeeindruckt, Richards beschäftigte Golden State an den Brettern (5 Offensivrebounds) und Kelly Oubre Jr. (18) stellte per Dreier wieder auf +6 - sechs Minuten vor Schluss. Die Warriors entschieden sich für eine Hack-a-Plumlee-Strategie, der mit einem äußerst unschönen, einhändigen Freiwurf nur mäßigen Erfolg hatte (2/6) und raus musste. Zuvor hatte er den Gästen allerdings mit seinem Rebouding und Passspiel durchaus Probleme bereitet (6, 9 und 7).
  • Curry eröffnete die Crunchtime mit seinem dritten erfolgreichen Dreier, ein weiterer von Poole, gefolgt von einem Green-Block sowie Layups von Curry und Green, verschaffte den Gästen eine 4-Punkte-Führung. P.J. Washington, Charlottes bester Scorer (31, 13/23 FG), und Dennis Smith Jr. glichen aus, Curry konnte aus der Distanz zweimal nicht für die Entscheidung sorgen. Overtime. In dieser fand Curry Green (12, 8 und 6) gleich zweimal blank unter dem Korb, Jaden McDaniels brachte Charlotte per Dreier in Front (114:111), Smith Jr. (13, 9 und 8) und Washington legten nach, auch eine erfolgreiche Warriors-Challenge brachte nicht mehr die Wende.

Chicago Bulls (3-4) - Philadelphia 76ers (3-4) 109:114 (BOXSCORE)

  • Trotz eines komplett verschlafenen ersten Viertels (22:37) hatten die Bulls in einer turbulenten Schlussphase noch die Chance auf den Sieg bzw. die Verlängerung. Doch DeMar DeRozan bekam gegen Joel Embiid kein Foul zugesprochen und setzte den Wurf daneben, der Rebound landete bei den Bulls, auch der Dreier von Alex Caruso zum 112:112 fand sein Ziel nicht. Die Sixers entschieden das Spiel in Person von Tobias Harris (13) an der Linie. "Es war nicht schön. Das war das erste, was ich den Jungs gesagt habe. Aber wir nehmen den Sieg. Wir haben gut angefangen, dann aber Rhythmus und Tempo verloren", sagte Sixers-Coach Doc Rivers.

  • Die Sixers erwischten den deutlich besseren Start, die Bulls zeigten, warum sie bisher die zweitschlechteste Defense im ersten Viertel stellen. Aus einem 21:9-Auftakt wurde eine 15-Punkte-Führung für Philly nach zwölf Minuten, bis zur Pause hatte Chicago diese dank Zach LaVine (20, 8/19 FG), DeRozan (24) und Nikola Vucevic (23 und 19) halbiert und arbeitete danach weiter daran, sodass es völlig offen in die Schlussphase ging. In dieser brachte Vucevic die Bulls per Jumper in Front und tauschte in der Folge Freiwürfe mit James Harden aus. Embiid ließ eine Minute vor Schluss gleich zwei Freebies liegen, LaVine konnte dies nicht ausnutzen. Besser machte es auf der Gegenseite Embiid aus der Distanz, ehe es zu besagter Sequenz kam.

  • Bei den Sixers erwischte Harden einen Abend zum Vergessen (15, 2/13 FG), immerhin spielte er 11 Assists bei nur 3 Turnover. Topscorer war Embiid mit 25 Zählern (9/15 FG), von der Bank zeigte Georges Niang (15) eine gute Leistung. Die Gäste trafen knapp 50 Prozent aus der Distanz (14/29), bei den Bulls waren es nur 35,5 Prozent (11/31), u.a. LaVine wollte hier nichts gelingen (2/9). Durch 29 Points off Turnover (PHI: 24) und eine starke Quote an der Freiwurflinie (26/29) hätte es dennoch fast für den Sieg gereicht.

Brooklyn Nets (1-5) - Indiana Pacers (3-4) 116:125 (BOXSCORE)

  • Niederlage gegen ein 2-4-Team in heimischer Halle - es dürfte der Tiefpunkt der bisher völlig enttäuschenden Nets-Saison sein, die nur eine von sechs Partien gewannen. Als die Pacers im vierten Viertel Offensivrebound um Offensivrebound sammelten, hagelte es Buhrufe im Barclays Center, von einem geschlossenen Team sind die Nets derzeit meilenweit entfernt. "Wir müssen wirklich hart darüber nachdenken, wie sehr wir das wollen", sagte Nets-Coach Steve Nash vielsagend.
  • Die ersten Minuten gehörten den Nets, da insbesondere Kyrie Irving einen guten Start erwischte. Doch rund sah das Spiel der Nets wie in der bisherigen Saison nicht aus, die Pacers meldeten sich angeführt von Rookie Bennedict Mathurin (22 Punkte in HZ 1) zurück im Spiel, beendeten das erste Viertel mit einem 13:4-Run und lagen auch zur Pause knapp vorne. Kevin Durant hatte zu diesem Zeitpunkt erst vier Würfe genommen. Für Erheiterung im Publikum sorgte immerhin Yuta Watanabe, der den Ball per Putback-Dunk im eigenen Korb versenkte.
  • Nach drei völlig ausgeglichenen Vierteln erwischten die Pacers den besseren Start in den finalen Durchgang, die zweite Reihe um Andrew Nembhard, Goga Bitadze sowie den starken Isaiah Jackson besorgte eine zweistellige Führung. Die Nets erweckten zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, sich mit allen Mitteln gegen die Niederlage zu stemmen.
  • Irving (35, 13/22 FG) und Durant (26, 8/20 FG) waren die einzigen Starter in Double Digits. Ben Simmons kam auf 9 Punkte, 8 Rebounds und 9 Assists. Seth Curry (0, 0/5 FG) gab sein Saisondebüt, Joe Harris (11) kehrte nach der Pause gegen die Mavs zurück. Mathurin war mit 32 Zählern (6/9 3FG) - sein erstes 30-Punkte-Spiel der Karriere - bester Punktesammler für die Pacers, auch Tyrese Haliburton (26, 7/16 FG), Jackson (18 und 10) und Buddy Hield (17) wussten zu überzeugen. Indiana traf stark aus der Distanz (50 Prozent, 23/46, arbeitete hervorragend am offensiven Brett (16:6 Rebounds) und punktete gut im Fastbreak (19:9).

Milwaukee Bucks (5-0) - Atlanta Hawks (4-2) 123:115 (BOXSCORE)

  • Hochspannendes Spitzenspiel in der Eastern Conference, in dem Milwaukee das bessere Ende für sich hatte (und unbesiegt bleibt), obwohl Trae Young eine ganz starke Leistung zeigte und Onyeka Okongwu mit einem Putback-Dunk über Giannis Antetokounmpo für ein absolutes Highlight sorgte. Doch der Greek Freak drehte nach durchwachsenem Start auf und hatte ein wenig mehr Unterstützung.

  • Die erste Hälfte verkam zu einem Privatduell zwischen Young (17 Punkte) und Brook Lopez (19, 5/6 3FG). Giannis hingegen stand erst bei 4 Zählern und einem erfolgreichen Field Goal (1/7), dennoch nahmen die Bucks eine knappe Führung mit in die Pause, die auch im Anschluss weiterhin Bestand hatte. Der Grieche musste sich seine Punkte an der Freiwurflinie verdienen, während es nun Holiday war, der sich Young widersetzte.
  • Mit einem 11:2-Run waren die Hawks auch Mitte des Schlussviertels voll im Spiel (100:101). Giannis wackelte an der Linie, Young glich mit seinen Punkten 36 und 37 aus, der Greek Freak antwortete per Dunk. Young brachte Atlanta mit einem ganz tiefen Dreier sogar einmal in Front, doch Giannis stopfte erneut und bediente dann Lopez. Dejounte Murray verkürzte in der Schlussminute auf -1, Giannis traf mit Brett, Young verkürzte erneut, Holiday traf einen Floater (sein zehnter erfolgreicher Wurf in Folge!). Ein Offensivfoul von De'Andre Hunter, gefolgt von einem Freiwurf von Wesley Matthews sowie einem Offensivrebound, besiegelten den Bucks-Sieg.

  • Zum Offensivfoul von Hunter gab es verschiedene Meinungen: Während Young von einer Fehlentscheidung sprach, erklärte Bucks-Coach Mike Budenholzer, dass Hunter Matthews über den Haufen gerannt habe. "Ich weiß nicht, ob er Konfusion herstellen und einen Call in die andere Richtung provozieren wollte, aber die Referees haben das gut gesehen."
  • Antetokounmpo beendete die Partie mit 34 Punkten (11/22 FG, 11/19 FT) und 17 Rebounds, Holiday mit 34 Punkten (13/22 FG) und 12 Assists. Ansonsten scorten nur Lopez (21) und Jordan Nwora (11) zweistellig. Bei den Hawks war Murray (21, 9/19 FG) bester Punktesammler nach Young (42, 15/32 FG). Clint Capela kam auf ein Double-Double (11 und 10).

Dallas Mavericks (2-3) - Oklahoma City Thunder (3-3) 111:117 OT (SPIELBERICHT)

Utah Jazz (5-2) - Memphis Grizzlies (4-2) 124:123 (BOXSCORE)

  • Bucks, Blazers und Jazz - das sind die Teams, die bereits fünf Siege einfahren konnten. Durch den Erfolg gegen Memphis, das auf den kranken Ja Morant verzichten musste, reihte sich Utah in diese Liste ein. Es war bis in die finalen Sekunden spannend, um nicht zu sagen wild.
  • Beim Stand von 124:123 verlor Utah beim Einwurf beinahe den Ball, dieser landete über Umwege bei Lauri Markkanen, der den Layup danebensetzte. Nach der Auszeit klaute Kelly Olynyk zuerst fast den Ball, ehe Desmond Bane nach einem Zuspiel ausrutschte, hinfiel und vor Ablauf der Gameclock keinen Wurf mehr loswurde. Zuvor hatte Malik Beasley die Jazz von Downtown auf +4 nach vorne gebracht und Dillon Brooks nur wenige Sekunden später geantwortet.
  • Es war ein äußerst ansehnliches Spiel, in dem beide Teams über 50 Prozent aus dem Feld trafen und in der Crunchtime immer und immer wieder Körbe austauschten. Die Grizzlies führten knapp drei Minuten vor Schluss mit 118:113, doch der Erfolg aus der Distanz (19/44) sollte den Jazz noch zum Sieg verhelfen. Die Quoten waren ähnlich, doch bei Memphis waren es nur 12 Treffer. Vier Spieler trafen mindestens 3 Dreier, darunter Olynyk (23, 4/6 3FG), Beasley (12) oder Jordan Clarkson (21, 9/17 FG). Collin Sexton kam bei seinem ersten Start auf 19 Zähler, Markkanen (23, 9 und 5, 9/21 FG) war gemeinsam mit Olynyk Topscorer.

  • Aufseiten der Grizzlies waren 32 Punkte von Bane (11/23 FG), 30 von Brooks (12/20 FG) und 23 von Tyus Jones nicht genug, kein weiterer Grizzly übertraf die Marke von 10 Zählern. Wobei auch Ja Morant krankheitsbedingt passen musste. So nutzte es auch nichts, dass Memphis in der Zone hochprozentig scorte (56,8 Prozent FG, 70:52 Points in Paint) und besser reboundete. Beide Teams gingen schlampig mit dem Ball um und generierten aus 20 gegnerischen Ballverlusten 31 Punkte.