Die NBA-Saison 2022/23 steht in den Startlöchern, in der Nacht auf Mittwoch geht es mit einem spektakulären Double-Header los. Wie im vergangenen Jahr stellen wir bei Above the Break dazu zehn Vorhersagen auf, an denen wir uns selbstverständlich auch messen lassen.
Bevor wir mit den Thesen für die kommende Saison beginnen, ein kurzer Blick auf die Kolumne im Vorjahr. Hot Takes raushauen kann schließlich jeder, wir wollen uns daran messen lassen und sehen, ob wir die Quote von 4,5 aus dem Vorjahr übertreffen können. 10/10 erreichen wir hier vermutlich nie, das würde auch nicht der Natur dieser Kolumne entsprechen - aber natürlich wollen wir mehr.
Nr. 1: Der MVP-Award geht an Luka Doncic - an den Typen, der sich wie einst Shaq über die ersten Saisonmonate erstmal in Form spielen muss? Ich kehre in dieser Spielzeit von diesem Tipp ab, was vermutlich bedeutet, dass er ihn dieses Jahr gewinnen wird. Nunja! 0 Punkte.
Nr. 2: Michael Porter Jr. legt über 25 PPG auf - das geht ja super los. 0 Punkte.
Nr. 3: Damian Lillard bleibt die gesamte Saison über in Portland - na also. 1 Punkt.
Nr. 4: Ben Simmons bleibt auf seinem Trade-Wunsch sitzen - nur ein paar Monate, das zählt nicht. 0 Punkte.
Nr. 5: James Wiseman beendet die Saison nicht bei den Warriors - nun, er war nicht aktiv bei den Warriors ... Wiseman spielte über die gesamte Saison keine Sekunde in der NBA. Ein Problem war das aber nicht, Meister wurden die Warriors auch ohne den Trade, den ich erwartet hätte - und jetzt kann Wiseman sich vielleicht doch noch im Team behaupten. Okay! 0 Punkte.
Nr. 6: Utah wird einen Starter traden - während der Saison wurde "nur" Joe Ingles getradet, der über die Jahre zwischen Starter und Bankspieler hin- und herwechselte (15 Starts in 21/22). Ich hätte einen halben Punkt akzeptiert, aber in der Offseason haben die Jazz dann (bisher) noch vier ihrer fünf üblichen Starter abgegeben. Also: 1 Punkt.
Nr. 7: Die Lakers verlieren die Minuten ohne LeBron James - ja (Net-Rating: -5,1). Die größere Überraschung ist, dass sie sogar die Minuten mit ihm verloren haben (-2,2) ... 1 Punkt.
Nr. 8: Miami scheidet in der ersten Playoff-Runde aus - es hat für mich Tradition, die Heat zu unterschätzen. Ich werde es wieder tun. 0 Punkte.
Nr. 9: Karl-Anthony Towns kehrt ins All-NBA Team zurück - erledigt. 1 Punkt.
Nr. 10: Die Bucks holen sich die beste Bilanz der Liga - nein. Die Suns holten 8 Siege mehr als das zweitbeste Team und 13 (!) mehr als Milwaukee. 0 Punkte.
Das Fazit: 4 Punkte. Was sollen wir sagen? Das geht besser ... vielleicht ja in dieser Saison. #Strive4Greatness, oder so ähnlich. Gehen wir es an!
Nr. 1: Mindestens vier Teams holen weniger als 20 Siege
Die NBA hat die Lottery-Odds vor einigen Jahren angepasst und damit dafür gesorgt, dass die schlechteste Bilanz nicht mehr zur höchsten Wahrscheinlichkeit auf Pick Nr. 1 führt (die Flop 3 haben die gleiche Chance). Und doch ist Tanking nach wie vor weit verbreitet und ein gängiger Weg des Teambuildings. Wie gängig, das wird sich in dieser Spielzeit zeigen.
Victor Wembanyama winkt als Hauptpreis und als wohl spannendstes NBA-Prospect seit LeBron James - manch einer würde den Franzosen selbst vor dem King picken -, aber der Jahrgang endet nicht mit ihm. Scoot Henderson gehört zu den besten Wing-Prospects der vergangenen Jahre und wäre in vielen Jahren der Nr.1-Pick (O-Ton Wemby: "Wenn ich nie geboren worden wäre ..."). Und dahinter kommen auch noch weitere Spieler, denen zumindest im Ansatz Franchise-Player-Talent nachgesagt wird. Das ist selten.
Selten ist auch, dass vier Teams unter der 20-Siege-Marke bleiben ... zuletzt passierte das 1999, in einer Lockout-Saison (97/98 gab es sogar fünf). Wir sagen: Diese Marke fällt mal wieder. Allein im Westen gibt es vier Teams, die vom Start weg auf die, hust, Talententwicklung setzen, mindestens Indiana gesellt sich dazu. Es wird eine Herausforderung, eine der drei schlechtesten Bilanzen der Liga zu haben.
Und dafür werden Teams nahezu alles in die Wege leiten. Das kann durchaus interessant werden, weil jedes Team ja über gute Spieler verfügt, die Liga ist vom Talent her üppiger besetzt als vielleicht jemals zuvor und sicherlich talentierter als im Vergleich zur besagten Post-Jordan-Lockout-Saison. Aber viele dieser guten Spieler werden aus dem Verkehr gezogen werden, wahrscheinlich auch nicht erst nach der All-Star-Pause ... und viele andere dürften vorher per Trade zu Teams wechseln, die keinen Grund haben zu tanken.
Nr. 2: Die Lakers traden zwei künftige Erstrundenpicks
Apropos: Die Lakers müssen ihren 2023er Erstrundenpick nach New Orleans schicken, wenn dieser besser ist als der der Pelicans. Das ist noch eine Spätfolge des Anthony Davis-Trades, der die Lakers Asset-technisch auf Jahre eingeschränkt, der ihnen aber auch den 2020er Titel beschert hat (also ein guter Trade!). Selbst wenn die Saison mies läuft, können sie nichts mit den Wemby-Sweepstakes zu tun haben.
Um zu verhindern, dass die Saison mies läuft, haben die Lakers Stand jetzt zwei künftige Erstrundenpicks zur Verfügung, die sie traden können (2027 und 2029). In der Offseason passierte das nicht, aber vielleicht war es clever, zu warten - denn auch Teams wie den Lakers könnte der Wembanyama-Hype indirekt helfen.
Wir sprachen von guten Spielern bei den miesen Teams: Vielleicht hat ein Team wie Indiana nach einigen Saisonwochen eine größere Motivation, Veteranen wie Buddy Hield oder Myles Turner abzugeben, vielleicht sinkt der Preis für die noch immer zahlreichen Veteranen bei den Jazz oder bei den Hornets.
Vielleicht tut sich nach einer gewissen Zeit auch eine größere Lösung auf, die von den Lakers ja ohnehin meist bevorzugt wird - wenn ein pseudo-ambitioniertes Team realisiert, dass es in dieser Spielzeit doch eher nichts werden wird mit den großen Zielen. Einen Kandidaten dafür hätten wir logischerweise auch parat, siehe Nr. 3, aber generell gilt: Der Lakers-Kader wird am Ende der Saison anders aussehen als jetzt.
Nr. 3: DeMar DeRozan beendet die Saison nicht in Chicago
Lonzo Ball ist verletzt, Patrick Williams bekam unlängst einen kleinen Dämpfer verpasst, die Stimmung bei den Bulls könnte vor der Saison besser sein. Zwar gibt es mit einem hoffentlich wieder gesunden Zach LaVine auch einen wichtigen Hoffnungsträger, trotzdem würde mich ein Kurswechsel bei den Bulls während der Saison nicht schockieren.
Der Vertrag von Nikola Vucevic läuft nach der Saison aus, der Trade hat dann aber auch noch für den Draft Implikationen: Chicago muss seinen Erstrundenpick an Orlando abstoßen, wenn dieser außerhalb der Top 4 landet. Womit der Trade, der die Bulls auch schon Franz Wagner "kostete", endgültig Katastrophenstatus erlangen würde ...
Kurzum: Chicago ist ein Team, das in der Lotterie sehr viel gewinnen und sehr viel verlieren kann, ein Dazwischen gibt es kaum. Sollte der Saisonstart in den Sand gesetzt werden, könnte das Front Office folglich entscheiden, sich lieber "nach unten" zu orientieren. Dann wären Vucevic, aber vor allem DeMar DeRozan logische Kandidaten, die bei anderen Teams vielleicht besser aufgehoben wären.
DeRozan stand bereits 2021 quasi fix vor einem Wechsel zu den Lakers, bevor diese sich doch noch für Westbrook entschieden ... diese Entscheidung hätten sie sicherlich gerne zurück. Aber auch bei den Heat könnte DDR beispielsweise eine gute Rolle spielen ...
gettyNr. 4: Tyrese Haliburton wird zum Assist-Leader der Liga
Wir bleiben nochmal kurz am hinteren Ende der Tabelle. Es wird nicht viele gute Gründe geben, sich die Pacers anzusehen, aber Tyrese Haliburton ist einer davon. Wir stehen vor der ersten Saison, in der er permanent Point Guard spielen darf, nachdem er sich die Pflichten in Sacramento stets mit De'Aaron Fox teilen durfte.
Wir bekamen nach dem Trade vergangene Saison schon einen guten Eindruck davon (17,5 PPG, 9,6 APG). Da geht noch mehr ... selbst wenn er nicht die besten Mitspieler haben wird. Hali wird viel den Alleinunterhalter in Sachen Playmaking geben müssen, aber das dürfte ihm durchaus liegen.
Fragen gibt es bei ihm wenn dann eher in Sachen Scoring, aber eine 22/10-Saison scheint möglich - nur müssen wir darauf hoffen, dass Indiana ihn oft genug einsetzt, damit er für das Leaderboard am Ende der Saison qualifiziert ist. Wir drücken die Daumen!
Nr. 5: Cade Cunningham spielt auf All-Star-Niveau
Bewusst so formuliert, weil: Es gibt jedes Jahr mehr als 24 Spieler auf All-Star-Level und das Fan-Voting kann Spielern einen Platz verschaffen, die diesen nicht zwingend haben müssten (die Andrew Wiggins-Regel). Das ist zu schwer vorher abzusehen, und uns geht es bei dieser Vorhersage mehr um die sportliche Entwicklung.
Cade Cunningham wurde vergangene Saison nur Dritter im Rookie-of-the-Year-Voting, weil er zu Beginn der Saison ausfiel und über das Jahr gesehen ein ineffizienter Scorer war (und weil sein Jahrgang mit Scottie Barnes, Evan Mobley, Franz Wagner und Co. sensationell besetzt war). 47,1 Prozent effektive Wurfquote waren sehr ausbaufähig.
Und trotzdem würde es mich nicht schocken, wenn Cade der erste All-Star seines Jahrgangs wird. Auf das Niveau wird er spätestens in Jahr drei ohnehin kommen, aber es kann auch jetzt schon klappen. Nach der All-Star-Pause waren die Pistons vergangene Saison kompetent, was vor allem an Cade lag, der seine Zahlen in diesem Zeitraum auf 21, 7 und 6 anhob ... und sich immer besser im NBA-Tempo zurechtfand.
Dabei hatte Cade vergangene Saison vielleicht den schwächsten Supporting Cast der NBA um sich herum, insbesondere in Sachen Shooting. Das ist nun etwas besser: Mit Jaden Ivey und Jalen Duren sind zwei neue Lottery-Picks im Kader, vor allem aber wurde in Bojan Bogdanovic einer der besten Schützen der vergangenen Jahre per Trade geholt.
Isaiah Stewart arbeitete viel an seinem Wurf, Saddiq Bey bekommt hoffentlich wieder etwas mehr Konstanz in seine Quoten, Alec Burks kann ebenfalls werfen - wir sprechen hier nicht über die Warriors, aber die Pistons hatten vergangene Saison die zweitschwächste Dreierquote, so mies muss es nicht bleiben.
Cade wird etwas mehr Platz haben, um gegnerische Defenses zu sezieren. Er dürfte auch selbst noch etwas stabiler im Abschluss werden und könnte dazu führen, dass die Pistons etwas stärker aussehen, als es vor der Saison erwartet wird.
Nr. 6: Charlotte landet hinter Orlando und/oder Detroit
Apropos! Sowohl bei den Magic als auch den Pistons erwarte ich nicht noch eine Full-Out-Tanking-Saison, einerseits weil beide ihren Nr.1-Pick (und weiteres Talent) schon haben und weil andererseits gerade Dwane Casey kein Coach ist, der diesen Modus auf ewig komplett schamlos durchziehen kann. Gut möglich, dass eines dieser Teams oder sogar beide mit um das Play-In-Turnier spielen werden, auch wenn ich beide vermutlich nicht in die Top 10 tippen würde.
Die Hornets allerdings auch nicht - und hier sieht die Zukunft für mich ohnehin weniger rosig aus. LaMelo Ball ist bereits auf All-Star-Niveau und ein sehr guter Building Block, aber sonst? Der zweitbeste Spieler der Vorsaison (Miles Bridges) ist richtigerweise momentan kein NBA-Spieler, von den fünf neuen Spielern sind vier Rookies und einer Dennis Smith Jr., der neue Coach war nicht die Wunschlösung.
Nicht, dass Steve Clifford ein schlechter Coach wäre - seine Teams verteidigen in der Regel, auch wenn es bei diesen Hornets vielleicht auch einfach am defensiven Talent fehlt. Aber es spricht schon für eine gewisse Ideenlosigkeit, nach einer namhaften Absage (Kenny Atkinson) einfach den Coach zu holen, den man selbst vor vier Jahren noch gefeuert hat. Wie viel hat sich seither verändert?
LaMelo hat sich in der Preseason bereits verletzt, es könnte einen ziemlich miesen Saisonstart geben. Und die Hornets hätten mit Trades von Gordon Hayward (und seiner Frisur) oder Terry Rozier allemal die Möglichkeit, schnell ihren Hut für das Wembanyama-Schneckenrennen in den Ring zu werfen.
Nr. 7: Tyrese Maxey wird der zweitbeste Scorer der Sixers
Es herrscht viel Optimismus vor, was die Sixers in dieser Saison angeht. Der Kader ist exzellent, James Harden und Joel Embiid hatten jetzt etwas mehr Zeit, um ihr ohnehin schon tödliches Pick'n'Roll weiter zu verfeinern. Harden ist sogar in Form! Und Embiid gilt vielen als MVP-Favorit Nr.1, nachdem er zweimal in Folge (je nach Präferenz) übergangen wurde / zurecht knapp gegen Nikola Jokic verloren hat.
Ein für mich noch größerer Optimismus-Grund ist indes Tyrese Maxey, der in der Preseason einen exzellenten Eindruck hinterließ, ordentlich Muskelmasse draufgepackt hat und vor Jahr drei steht, in dem viele junge Spieler einen Sprung machen (nachdem er schon vergangene Saison ein MIP-Kandidat war). Diesen erwarte ich auch von ihm.
Auch Maxey wird davon profitieren, dass er nun mehr Zeit neben Harden hatte und sehr oft neben zwei Spielern auf dem Court stehen wird, die noch mehr Aufmerksamkeit der Defense ziehen als er. Harden weiß, wie er die unfassbare Geschwindigkeit seines jungen Backcourt-Partners einsetzen kann. Auch dessen Wurf sieht immer besser aus, speziell auch aus dem Dribbling, wenn er sich selbst Abschlüsse kreieren muss.
Diese Vorhersage ist keine Wette gegen Harden: Es würde mich nicht überraschen, wenn The Beard wieder auf All-NBA-Niveau oder nah dran agiert. Aber er dürfte sich dabei wie nach seinem Wechsel vergangene Saison viel auf das Playmaking konzentrieren, vermutlich ist Harden auch der größte Konkurrent für Haliburton (siehe Nr. 4).
Beide Sixers-Guards knacken wahrscheinlich 20 Punkte pro Spiel, aber bei Maxey werden es am Ende etwas mehr sein.
gettyNr. 8: Im Westen gibt es mindestens sieben 50-Siege-Teams
Der Gegenentwurf zu Nr. 1: In der Western Conference gibt es vier Teams, die schon vor der Saison mehr oder weniger abschenken, unter den restlichen elf findet sich jedoch eine unheimliche Qualität vor. 2014/15 gab es zuletzt sieben 50-Siege-Teams, seither nie mehr als fünf. Diese Marke purzelt dieses Jahr, ein 50-Siege-Team wird sogar im Play-In landen.
Blicken wir auf die Kandidaten: Die Clippers, Warriors und Nuggets sollten alle drüber landen ... die Suns holten letztes Jahr 64 Siege und sind abgesehen von miesen Vibes nicht wirklich schlechter ... die Mavs haben Luka ... die Grizzlies (zuletzt 56) existieren ... New Orleans hat Zion ... Minnesota hat Gobert ... die Lakers sind Stand jetzt nicht gut genug, aber sie haben LeBron James, Anthony Davis und Tradechips. Das wären neun ...
Vielleicht werden es sogar Verhältnisse wie 2009/10, als es mal acht Teams geschafft haben. Die "Mittelklasse" ist in diesem Jahr unfassbar stark.
Nr. 9: Draymond Green wird nicht während der Saison getradet
Die Warriors haben mit den neuen Verträgen für Jordan Poole und Andrew Wiggins andere Prioritäten gesetzt als einen neuen Deal mit Green, das ist allerdings nicht überraschend und muss für Draymond nicht zwingend das Ende bedeuten. Klar, mit Green auf den Büchern würden die Dubs in 23/24 über 500 Millionen Dollar für ihr Team zahlen und das ist selbst für Joe Lacob & Co. ein alberner Betrag. Bis dahin wird sich indes auch noch einiges tun.
Kurzfristig ist Green für die Warriors nicht zu ersetzen. Das zeigte die vergangene Saison, in der er vor seiner Verletzung der Favorit auf den DPOY-Award war und in den Finals nach schwachem Start essenziell für den Sieg der Warriors war. Es gibt keinen vielseitigeren, intelligenteren Playoff-Verteidiger als Draymond. Weder im Warriors-Kader, noch sonstwo.
Die Dubs werden sich langfristig trotzdem nicht von einem 32-Jährigen mit Verletzungs- und Aggressions-Historie abhängig machen, bevor es nötig ist, und das war schon vor seinem Schlag in Pooles Gesicht der Fall. Aber das müssen sie jetzt eben auch nicht. Es gibt diese Saison, im kommenden Sommer hat Draymond dann eine Spieler-Option in Höhe von 27,6 Mio. Dollar.
Vielleicht spielt Green ein Top-Jahr, die Dubs werden nochmal Meister und bezahlen ihn gerne (dann müssten andere Gehälter weichen, Kandidaten gibt es). Vielleicht zieht er diese Option und ist dann als auslaufender Vertrag ein Asset mit stabilem Trade-Wert. Vielleicht geht er auch als Free Agent zu dem Team, das ihm am meisten zahlt, und vielleicht sind das nicht die Warriors. Alles gut möglich, vielleicht sehen wir die Abschiedsvorstellung der Big 3.
Es wäre jedoch trotz allem eine große Überraschung, wenn es schon während der Saison zur Trennung kommt. Dafür müsste das Tischtuch komplett zerschnitten sein, und danach sieht es nicht aus. Ein motivierter Draymond, der sich von jetzt an benehmen MUSS, ist für die Dubs und ihre Titelverteidigung ein größeres Asset als jedes, das sie für ihn zurückbekommen könnten.
Nr. 10: Milwaukee wird Champion
Machen wir es kurz: Auch wenn sie in der Offseason nahezu inaktiv waren, habe ich bei den Bucks weniger Fragezeichen als bei nahezu jedem anderen Team. Ihre Big 3 bleibt, wenn gesund, die wohl beste der Liga, Giannis Antetokounmpo kam bisher in jedem Jahr ein Stück besser zurück und ist auch mein MVP-Pick (es wird mal wieder Zeit).
Die Halbfeld-Offense hat bei den Bucks traditionell Luft nach oben. Auch die Tiefe könnte noch besser sein, aber auch hier sollte man nicht ausschließen, dass während der Saison per Trade oder auf dem Buyout-Markt noch nachgebessert wird.
Es gibt für mich mit den Sixers, Celtics, Warriors und Clippers vier weitere heiße Titel-Kandidaten - und weitere Teams, die bei idealem Verlauf ein Wörtchen mitreden können. Aber keines dieser Teams hat Giannis. Das macht sein Team zum Favoriten.
Und damit: Es geht wieder los!