NBA: Joel Embiid schafft mit Monster-Spiel Historisches - Auswärtskrise der Warriors hält an - zwei knacken die 50!
Von Philipp Jakob
Ein Cavs-Youngster hat als erster Spieler der Saison 2022/23 die 50 geknackt - kurz darauf legt Joel Embiid mit einem in der NBA-Historie noch nie gesehenen Monster-Spiel und einem doppelten Career-High nach. Die Auswärtskrise der Warriors setzt sich derweil fort, der Nuggets-Motor läuft wie geschmiert.
New York Knicks (6-7) - Oklahoma City Thunder (6-7) 135:145 (BOXSCORE)
Der Madison Square Garden scheint den Thunder irgendwie besonders zu liegen. OKC feierte im MSG den fünften Erfolg in Serie, entscheidend war die brandheiße Offense. Die Gäste hatten schon nach drei Vierteln ihren bisherigen Punkteschnitt der Saison getoppt, trafen 62,5 Prozent aus dem Feld (Season-High) und machten dank Shai Gilgeous-Alexander im dritten Viertel Nägel mit Köpfen.
Der Point Guard erzielte 21 seiner 37 Punkte (13/22 FG, dazu 8 Assists bei 6 Turnover) im besagten Durchgang, den OKC mit 43:33 für sich entschied - das zweite 43-Punkte-Viertel der Gäste in Folge. Die nicht existente Defense der Knicks war fatal, die Thunder setzten sich mit einem 17:2-Lauf entscheidend ab.
Neben Gilgeous-Alexander waren Luguentz Dort (24, 8/11 FG), Jeremiah Robinson-Earl (17) und Josh Giddey stark. Der Australier füllte den Boxscore mit 24 Zählern (10/14 FG), 10 Rebounds und 12 Assists - es war sein zweites Triple-Double in seinem zweiten Spiel im MSG. Das gelang vor ihm nur Wilt Chamberlain.
Bis Mitte des dritten Viertels konnte die Knicks-Offense dank sechs Spielern in Double-Digits immerhin noch mithalten. Cam Reddish führte seine Farben mit 26 Punkten und 4 Steals an, dahinter folgten Julius Randle (25, 10 Rebounds) und Immanuel Quickley (24). Isaiah Hartenstein durfte als Starter ran und legte 14 Punkte (5/8 FG) und 7 Rebounds in 23 Minuten auf.
"Ich wusste gar nicht, dass ich 50 Punkte hatte, bis ich auf die Bank bin. Niemand hat es mir vorher gesagt und ich habe mich auch nicht drum gekümmert", sagte Darius Garland, nachdem er für die erste 50-Punkte-Explosion der Saison gesorgt hatte. "Ich wollte nur das Spiel gewinnen." Das blieb ihm trotz einer aufopferungsvollen Aufholjagd allerdings verwehrt.
Doch von vorne: Die Cavs verschliefen den Start in die Partie komplett, während D'Angelo Russell richtig heiß lief. Der Wolves-Guard stand zuletzt in der Kritik, versenkte nun aber allein im ersten Viertel alle seine 6 Wurfversuche für 15 Punkte und verhalf den Wolves damit zu einem 40:20-Viertel. Der Vorsprung der Gäste wuchs bis auf 24 Punkte an, dann aber kam Garland.
Der 22-Jährige wollte ohne die Unterstützung der angeschlagenen Donovan Mitchell und Jarrett Allen (beide Knöchel) die drohende vierte Pleite in Folge unbedingt verhindern und fing komplett Feuer. Mit 27 Punkten im Schlussabschnitt (!) befeuerte er das Cavs-Comeback, ein Stepback-Dreier aus dem Vollsprint stellte gut 30 Sekunden vor dem Ende auf -2. Kurz darauf machte es ein vergebener Freiwurf von Russell zusätzlich spannend, doch Cleveland bekam keinen Wurf mehr los und Minny tütete den Zittersieg nach drei Pleiten in Folge doch noch ein.
Auf Garlands Konto sammelten sich letztlich 51 Punkte und 6 Assists an. Er ist erst der vierte Spieler der Franchise-Historie, der überhaupt die 50er Marke knackt (LeBron James 9x, Kyrie Irving 2x, Walt Wesley 1x). Für Garland war es natürlich ein Career-High, ebenso wie die 10 erfolgreichen Dreier bei 15 Versuchen (insgesamt 16/31 FG).
Ansonsten leisteten Lamar Stevens (15) oder Kevin Love und Cedi Osman mit jeweils 14 Zählern Hilfestellung. Das reichte aber letztlich nicht, um sich aus dem großen Loch aus dem ersten Viertel zu befreien. Russell führte die Wolves mit hocheffizienten 30 Punkten (11/13 FG, 4/5 Dreier) und 12 Assists an, Karl-Anthony Towns steuerte 29 Punkte und 13 Rebounds bei, Taurean Prince 19 von der Bank. Rudy Gobert schnappte sich noch ein Double-Double (15, 13 Rebounds), während Anthony Edwards offensiv eher blass blieb (10, 5/13 FG).
Washington Wizards (8-6) - Memphis Grizzlies (9-5) 102:92 (BOXSCORE)
Die aktuell längste Siegesserie der Association gehört den Celtics (6 Spiele). Direkt dahinter? Die Washington Wizards! Die Hauptstädter feierten gegen die ersatzgeschwächten Grizzlies - sowohl Ja Morant (Knöchel) als auch Desmond Bane (Zehenverletzung) waren nicht dabei - den vierten Sieg in Folge.
Dabei musste auch Washington auf einen Star-Spieler verzichten, Bradley Beal fehlte nach seinem Aufenthalt im Health and Safety Protocol zum fünften Mal in Folge. Dafür aber sprangen Kristaps Porzingis (25, 6/10 Dreier) und Deni Avdija (21, 4/7 Dreier) in die Bresche, die das starke Shooting der Wizards anführten. Die Hausherren versenkten 19/40 Triples und damit gleich zehn mehr als Memphis (9/28).
Erstmals setzte sich Washington gegen Ende des dritten Viertels mit einem 11:2-Lauf ab, ein weiterer 11:4-Run, darunter mehrere Dreier, im letzten Durchgang machte alles klar. Ohne einen der besten Backcourts der Liga fehlte es den Grizzlies an Firepower, um da mitzuhalten. Dillon Brooks war mit 19 Zählern (aber 7/22 FG) bereits teaminterner Topscorer, Tyus Jones sammelte noch 17 Punkte und Steven Adams ein Double-Double (12, 10 Rebounds und 6 Assists).