NBA: Los Angeles Lakers stolpern, LeBron James schwächelt - Brooklyn Nets ballern sich Frust von der Seele
Von Philipp Jakob
Es regnet tatsächlich MVP-Rufe für Russell Westbrook in Los Angeles, doch die Lakers kassieren gegen die Utah Jazz die nächste Pleite - dabei schwächelt vor allem der angeschlagene LeBron James. Die Warriors-Talfahrt in fremder Halle setzt sich fort, die Brooklyn Nets schießen sich den Frust von der Seele.
Detroit Pistons (2-8) - Cleveland Cavaliers (7-1) 88:112 (BOXSCORE)
Siebter Sieg in Folge - und das, obwohl der gesamte Starting-Backcourt der Cavs zuschauen musste. Darius Garland (Knie) und Donovan Mitchell (Knöchel) wurden nach leichten Blessuren geschont, es handelt sich aber offenbar nicht um ernsthafte Verletzungen. Dafür sprangen die starke Bank und Jarrett Allen als Topscorer (23, 7 Rebounds bei 11/16 FG) in die Bresche.
Ein dominanter 23:5-Start in das zweite Viertel sorgte für eine komfortable Führung für die Gäste, die letztlich auch nicht mehr in Gefahr geriet. Im weiteren Spielverlauf wuchs der Vorsprung bis auf 30 Punkte an. Einerseits fand Detroit kein Mittel gegen die Big Men der Cavs (58:24 points in the paint), andererseits konnte die Second Unit nicht mit der aus Cleveland mithalten (54:21 Bankpunkte).
In diesem zweiten Viertel war es vor allem Allen, der die Pistons mit 14 Punkten unter dem Korb terrorisierte. Evan Mobley räumte derweil defensiv mit 8 Blocks auf (dazu 11 Punkte und 8 Rebounds) und von der Bank zeigten vor allem Kevin Love (21, 10 Assists und 8 Rebounds, 7/10 FG, +30!) und Cedi Osman (15, 4/6 Dreier) eine richtig starke Leistung.
Cade Cunningham war mit 19 Zählern bereits Pistons-Topscorer, allerdings erzielte er nach dem Seitenwechsel nur noch 3 Pünktchen. Jaden Ivey und Saddiq Bey erzielten jeweils noch 18 Punkte, Bojan Bogdanovic kam dagegen gar nicht in seinen Rhythmus (6, 2/9 FG). Die Pistons haben damit acht ihrer letzten neun Spiele verloren.
Zum zweiten Mal in dieser Woche hatte Tyler Herro die Chance auf den Gamewinner, doch dieses Mal wurde er nicht zum Held der Heat. Sein Dreier mit heruntertickender Uhr bei -2 war deutlich zu kurz und so feierten letztlich die Pacers - auch dank der Defense von Rookie Andrew Nembhard beim letzten Play, wie Coach Rick Carlisle betonte.
"Wenn du beim letzten Play des Spiels einen Rookie auf Herro ansetzt und der zwingt ihn zu einem schwierigen Dreier im Fallen, das ist stark", freute sich Carlisle. Zuvor war auch eine Defensiv-Aktion von Myles Turner zehn Sekunden vor Schluss wichtig, der einen Korbleger von Max Strus blockte. Der ursprüngliche Goaltending-Pfiff wurde nach Review zurückgenommen.
So fehlte den Heat, die erneut auf Jimmy Butler (Hüfte) verzichten mussten, eine Antwort auf den fünften Dreier von Buddy Hield gut dreieinhalb Minuten vor dem Ende. Der brachte die Pacers mit 97:94 in Front. Wenig später erhöhte Tyrese Haliburton und die Defense machte alles klar. Hield avancierte mit 25 Zählern (5/12 Dreier) zum teaminternen Topscorer.
Haliburton kratzte an einem Triple-Double (22, 9 Rebounds und 9 Assists), Rookie Bennedict Mathurin streute 23 Punkte von der Bank ein und Turner legte 16, 7 Rebounds sowie 3 Blocks auf. Chris Duarte musste aufgrund einer Knöchelverletzung vorzeitig raus, Daniel Theis (Knie) war erneut nicht dabei. Herro erzielte zwar 29 Punkte (8/20 FG), doch Miami traf als Team nur 38 Prozent aus dem Feld (Indiana: 46 Prozent). Bam Adebayo kam noch auf ein Double-Double (18 und 10 Rebounds), Strus auf 17 Punkte.
Philadelphia 76ers (4-6) - New York Knicks (4-4) 104:106 (BOXSCORE)
Kein Joel Embiid (krank), kein James Harden (Fußverletzung) und dann auch noch eine Pleite nach 12-Punkte-Führung im vierten Viertel gegen die Knicks. Die Sixers haben sich den Start ins Wochenende sicherlich anders vorgestellt, doch Obi Toppin hatte etwas gegen einen Sieg der Hausherren.
Toppin veredelte einen 16:5-Lauf im Schlussviertel mit seinem dritten Dreier des Abends, der den Knicks eineinhalb Minuten vor dem Ende die Führung brachte. Jalen Brunson legte ein And-One hinterher, während kurz vor Schluss Tyrese Maxey einen Dreier zur potenziellen Führung vergab. Auch De'Anthony Melton scheiterte im wilden Finish wenige Sekunden vor dem Buzzer nochmal aus der Distanz und damit waren alle Hoffnungen futsch. Philly traf ohnehin nur 13/47 von Downtown (27,7 Prozent).
Maxey war zwar in Abwesenheit der beiden Stars fleißigster Punktesammler seiner Farben (31, dazu 7 Assists), allerdings agierte er nicht sonderlich effizient (10/29 FG, 4/13 Dreier). Tobias Harris kam noch auf 23 Punkte, Montrezl Harrell durfte starten und beendete die Partie mit 14 Zählern. Coach Doc Rivers verwunderte im Schlussabschnitt mit seinen Lineups, beispielsweise ließ er Harrell und Paul Reed in den Schlussminuten gleichzeitig ran.
Deutlich besser lief es bei Toppin, der 13 seiner 17 Punkte im vierten Viertel erzielte. Brunson half mit 23 Zählern, 7 Assists sowie 6 Rebounds, R.J. Barrett erzielte 22 Punkte und Julius Randle sammelte ein Double-Double (17 und 10 Rebounds, dazu 5 Assists bei 6 Turnover). Neben Toppin wussten auch Cam Reddish (11, 4/4 FG) und Isaiah Hartenstein (8, 10 Rebounds und 3 Blocks in 21 Minuten) von der Bank zu gefallen.