NBA Mailbag: Diese Teams bereuen ihre Offseason-Deals, Teil 2
WASHINGTON WIZARDS: BRADLEY BEAL
Sieht irgendjemand in den Wizards einen Titelanwärter? Die Antwort ist ziemlich sicher nein. Zuletzt vier Siege in Folge klingen ganz nett (ohne Beal wohlgemerkt), dennoch wird man den Eindruck nicht los, dass dieses Team im Großen und Ganzen auf der Stelle tritt. Viel mehr als Mittelmaß beziehungsweise ein frühes Play-In- oder Playoff-Aus wird auch dieses Jahr nicht drin sein.
Im Sommer entschieden sich die Wizards dennoch dazu, Beal wie einen Franchise-Superstar zu bezahlen. 251 Millionen Dollar für fünf Jahre, aka Supermax, sind die Zahlen, die schon im Sommer den meisten Beobachtern Kopfschmerzen bereiteten. Dazu auch noch eine No-Trade-Klausel. Normalerweise bekommt so ein Paket nur die Crème de la Crème, doch Beal hat noch nicht bewiesen, dass er sein Team als klare Nummer eins bis tief in die Playoffs führen kann.
Auch der Saisonstart 22/23 war durchwachsen. Bevor er mehrere Spiele im Health and Safety Protocol verpasste, präsentierte er sich offensiv zwar höchst effizient (61,1 Prozent True Shooting, Karrierebestwert), nahm aber deutlich weniger Würfe als in den Vorjahren und legte deshalb knapp 10 Punkte weniger auf als in seiner besten Saison vor zwei Jahren. In diesen Spielen stand Washington bei 4-5.
Natürlich ist es noch früh in der Saison, bei der Vertragsverlängerung des 29-Jährigen überwiegt aber ohnehin die Sorge vor der Zukunft. In seinem letzten Vertragsjahr 26/27 winken 57,2 Mio. Dollar - immerhin bei einem voraussichtlich deutlich gestiegenen Salary Cap, aber immer noch ein ganz schöner Batzen. Allein in dieser Saison verdienen nur drei Spieler mehr als Beal, obwohl der dreimalige All-Star sicherlich nicht zur Top 5, wahrscheinlich nicht mal der Top 20 der NBA zählt.
Ob er sein Gehalt im letzten Vertragsjahr mit dann 33 Jahren wert ist, darf genau wie die generelle Richtung der Franchise angezweifelt werden. Ein klarer Weg nach oben ist nicht zu erkennen, erst recht nicht mit einem der schlechtesten Verträge der Liga. Beals Loyalität in allen Ehren, aber die Wizards haben sich selbst Fesseln angelegt und diese mit der No-Trade-Klausel nochmal fester gezogen. Sie hätten meiner Meinung nach schon im Februar zur Trade Deadline die Beal-Reißleine ziehen sollen.
LOS ANGELES LAKERS UND BROOKLYN NETS
Bleibt noch Teil 2 der offensichtlichsten Antworten. Der Sommer der Nets war bereits turbulent, mittlerweile fliegt General Manager Sean Marks gefühlt jedes Einzelteil der Franchise um die Ohren. Womöglich hätten sie Kyrie Irving bereits im Sommer einfach verscherbeln sollen, doch das lässt sich im Nachhinein natürlich leicht sagen.
Bei den Lakers ließ sich bereits im Sommer leicht sagen, dass dieses Kaderkonstrukt nicht für größere Erfolge bestimmt ist. Gemeinhin wurden die Offseason-Moves der Lakers kritisch beäugt und L.A. höchstens als Play-In-Team eingeordnet, das sind eigentlich nicht die Ansprüche in Hollywood.
General Manager Rob Pelinka hat es nicht geschafft, brauchbare 3-and-D-Rollenspieler an LeBron James' Seite zu stellen oder eine sinnvolle Lösung für das Russell-Westbrook-Dilemma zu präsentieren. Aktuell sieht es eher nach einer weiteren verschenkten LeBron-Saison aus.
NBA Mailbag: Dieses Team braucht dringend einen Trade
Nein, dabei soll es ausnahmsweise einmal nicht um die Lakers gehen. Es gibt noch ganz andere Teams, die nach einem durchwachsenen Saisonstart vor schwierigen Entscheidungen stehen. Darunter eine Traditionsfranchise, die im Niemandsland gefangen scheint.
Antworten auf die Frage von Twitter-User KnightsEnd49, welche Teams am Scheideweg stehen, gibt es hier im Video-Mailbag. Ebenfalls mit dabei: Das beste Maskottchen der NBA!