Womöglich wird Kyrie Irving nie wieder für die Brooklyn Nets auflaufen, das zumindest vermuten mehrere NBA-Quellen von Marc Stein (Substack). Gleichzeitig nehmen offenbar immer mehr Teams Abstand von dem Gedanken, den Point Guard zu verpflichten, auch die Lakers.
Wie Stein berichtet, wachse in "unterschiedlichen Ecken der Liga der Pessimums, dass Kyrie Irving jemals wieder für die Brooklyn Nets spielen wird". In der vergangenen Woche wurde der 30-Jährige für mindestens fünf Spiele suspendiert, nachdem er einen Link zu einem antisemitischen Film auf Twitter gepostet und sich anschließend nicht von Antisemitismus distanziert hatte.
Bevor Irving wieder zum Team stoßen darf, muss er mehrere Bedingungen erfüllen. Laut Stein wurden diese von den Nets in dem Wissen aufgestellt, dass Irving wahrscheinlich nicht alle erfüllen werde. Dadurch sei auch eine Entlassung des siebenfachen All-Stars nicht ausgeschlossen. General Manager Sean Marks hatte am Freitag dagegen erklärt, dass die Nets eine Entlassung Irvings nicht in Betracht gezogen hätten.
Zu den Bedingungen gehören übereinstimmenden Medienberichten zufolge eine Verurteilung des antisemitischen Films, Teilnahme an einem Seminar über Antisemitismus, ein Treffen mit Mitgliedern aus der jüdischen Gemeinde, ein Treffen mit Nets-Besitzer Joe Tsai sowie eine Spende in Höhe von 500.000 Dollar an Organisationen, die sich gegen Hassbotschaften einsetzen.
Sollte Irvings Karriere in Brooklyn tatsächlich zu Ende sein, wird es für ihn wohl schwer, ein neues Team zu finden. Zach Lowe (ESPN) beschrieb ihn zuletzt als "radioaktiv", Teams würden lieber Abstand von einer Verpflichtung halten, "selbst wenn es nichts kosten würde". Laut Sam Amick (The Athletic) hätten auch die Lakers "ernsthafte Bedenken" bezüglich einer potenziellen Irving-Verpflichtung. In der Offseason war L.A. noch an einem Trade für den ehemaligen Mitspieler von LeBron James interessiert.
Kyrie Irving: Termin für Treffen mit Adam Silver steht
Am Dienstag soll es nun zu einem Treffen zwischen Irving und NBA-Commissioner Adam Silver kommen, der in der Vorwoche den Post und die anschließend lange ausgebliebene Entschuldigung des Nets-Guards öffentlich verurteilt hatte.
Derweil könnte die Spielergewerkschaft NBPA Irvings Suspendierung anfechten, das erklärte Jaylen Brown. Der Celtics-Star ist einer von acht NBPA-Vizepräsidenten, zu denen auch Irving gehört. "Die Bedingungen, die für seine Rückkehr gestellt wurden, das scheint sehr viel zu sein. Viele Spieler haben ihr Unbehagen mit diesen Bedingungen zum Ausdruck gebracht", sagte Brown im Boston Globe.
Im CBA sei keine Guidline in Bezug auf Social-Media-Posts vereinbart worden, merkte Brown an, der zudem erklärte: "Ich glaube nicht, dass Kyrie Irving antisemitisch ist. Er hat einen Fehler gemacht. [...] Wir wollen niemanden unterstützen, der sich nicht gegen Hassbotschaften einsetzt, aber ich glaube nicht, dass Kyrie Irving antisemitisch ist. Und hoffentlich sieht das die NBA auch so."