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NBA Playoffs: Gala von Jamal Murray! Denver Nuggets fertigen Phoenix Suns in Spiel 1 ab

Von Robert Arndt
Jamal Murray erzielte in Spiel 1 34 Punkte für die Denver Nuggets.
© getty

Die Denver Nuggets haben Spiel 1 der Conference Semifinals gegen die Phoenix Suns für sich entschieden. Nikola Jokic kratzt dabei an einem 20-20-Spiel, der überragende Mann für die Gastgeber ist beim 125:107-Sieg aber Jamal Murray.

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Der Kanadier erzielte 20 seiner 34 Punkte (13/24 FG, 6/10 3P) nach der Pause und sorgte dafür, dass die Suns nach einem katastrophalen zweiten Viertel (37:19 Denver) nicht mehr zurück in die Partie fanden. Mit acht Zählern in Folge sorgte Murray Mitte des Schlussabschnitts auch für die endgültige Entscheidung. Nikola Jokic hatte dagegen schon bessere Spiele, kam aber dennoch auf 24 Zähler (9/21 FG) sowie 19 Rebounds.

"Er spielt fantastisch", sagte Jokic. "Er zeigt, wozu er fähig ist. Er ist unser bester Spieler und wir folgen ihm gerade." Stark präsentierte sich auch Aaron Gordon (23, 9/13), der sich dazu noch gegen Kevin Durant aufrieb. Der Superstar der Suns kühlte nach einer bärenstarken ersten Halbzeit etwas ab und beendete die Partie mit 29 Zählern (12/19), 14 Rebounds, 3 Blocks, aber auch 7 Ballverlusten. Devin Booker erzielte 27 Zähler, Chris Paul kam auf 11 und 5.

Phoenix tauschte mal wieder den fünften Starter aus, Josh Okogie bekam den Vorzug und durfte sich gegen Murray versuchen. "Versuchen" war auch das Stichwort, denn der Kanadier startete richtig gut. Das galt aber auch für Phoenix, erst nach fünf Minuten verfehlten die Gäste erstmals, bevor Denver ein paar Stops gelangen und diese das mit guter Transition-Offense ausnutzten. Die Mittel gegen Booker und KD waren aber begrenzt, das Duo war für 23 Zähler im ersten Viertel verantwortlich. Dennoch betrug der Vorsprung nur einen mageren Zähler (32:31).

Jamal Murray schießt Phoenix in der zweiten Halbzeit ab

Aber wie schon gegen Minnesota gewannen die Nuggets die Minuten ohne Jokic. Michael Porter Jr. (11, 5/9, +29) und Gordon sorgten für Instant Offense, während die Suns ohne Durant auf Postups von Ayton setzten. Denver machte defensiv nun viele Dinge richtig, die Rotationen saßen und Phoenix brauchte eine Weile um Würfe zu generieren. Auf der Gegenseite crashten die Nuggets die Bretter und trafen ihre Dreier. So überstanden die Gastgeber auch eine absolute Monster-Halbzeit von Durant, der offensiv wie defensiv voll da war. Das reichte aber um Längen nicht, die Nuggets nahmen dank eines 17:6-Laufs einen 17-Punkte-Vorsprung in die Kabine mit (68:51)

Aufgegeben hatten die Suns sich nicht noch. Paul traf einige Jumper und auch Durant scorte weiter nach Belieben, doch auf der Gegenseite fanden die Gäste keine Lösung gegen das Jokic-Murray-Pick'n'Roll. Der Kanadier hatte inzwischen mehr Triples als das komplette Suns-Team (4:3), dazu kamen immer wieder Offensiv-Rebounds. Entschieden war das Spiel aber noch nicht, Phoenix ließ nicht abreißen und war wieder auf -13 dran (94:81).

Und die Suns bekamen nun sogar etwas Produktion von der Bank. Damion Lee traf einen Dreier, Jock Landale scorte unter dem Korb. Dazu attackierte Booker wieder mehr, doch es folgte der Auftritt von Murray. Der Kanadier markierte vier Nuggets-Field-Goals in Folge, darunter auch zwei schwere Dreier. Das brach die Moral der Gäste, die sich in der Folge einige Turnover leisteten (KD 2x gegen Ex-Teamkollege Bruce Brown) und fünf Minuten vor Schluss plötzlich wieder mit -23 hinten lagen.

Nach einer Auszeit warfen die Suns das Handtuch und leerten die Bank. Spiel 2 findet bereits in der Nacht auf Dienstag um 4 Uhr erneut in der Mile High City statt.

Die wichtigsten Statistiken

Denver Nuggets (W1) - Phoenix Suns (W4) 125:107 (BOXSCORE), Serie: 1-0

  • So etwas sieht man auch nicht alle Tage. Die Suns versenkten in Halbzeit eins 55 Prozent ihrer Würfe - und lagen mit -17 hinten. Wie das funktionierte? Denver nahm 15 Würfe mehr als die Gäste, versenkte mehr Dreier (7:2) und holte sich satte 12 Offensiv-Rebounds. Aus Suns-Sicht war zu befürchten, dass die Mathematik gegen sie sprechen würde. Dass es jedoch so extrem werden würde. Denver reichten am Ende 47 Prozent aus dem Feld für den Sieg (PHX: 51,2 Prozent)
  • Die Nuggets crashten die Bretter erbarmungslos. Alleine Jokic hatte in der ersten Halbzeit fast genauso viele Boards wie Phoenix (14:15). Dabei sei erwähnt: Der Serbe hatte 7 Offensiv-Rebounds, weil er mehrfach versuche, seine eigenen Fehlwürfe in den Korb zu tippen. Hin und wieder wäre es hilfreich gewesen, den Ball zu greifen und dann abzuschließen. So hätte er womöglich auch Fouls gegen Ayton ziehen können, der vor allem im zweiten Viertel völlig saftlos daherkam. Am Ende waren es 16 Offensiv-Rebounds für die Nuggets, das Rebound-Duell ging mit 58:41 überdeutlich an die Gastgeber.
  • Fünf Versuche aus der Distanz in den ersten 24 Minuten waren übrigens auch ein Saisontiefstwert ligaweit. Einen Dreier traf übrigens Landry Shamet. Es waren die einzigen Punkte der Suns, die in der ersten Halbzeit nicht von Booker, Ayton, Durant oder Paul erzielt wurden. Bis zur Garbage Time kamen die Suns auf 11 Bankpunkte. Denver war zwar nicht viel besser (10 PTS nach drei Vierteln), aber das Trio Bruce Brown, Jeff Green und Christian Braun wusste vor allem in der Verteidigung zu gefallen.
  • Die Suns leben in der Mitteldistanz - diesmal aber nicht so sehr. Nur 15 Versuche waren fast schon untypisch für Phoenix, sechs Würfe waren drin. Stattdessen hatten auch hier die Nuggets Vorteile (8/12), insbesondere dank Murray, der aus diesem Bereich gleich fünfmal erfolgreich war.
  • 16 Turnover leisteten sich die Suns, das ist eigentlich gerade noch so vertretbar. Allerdings waren es fast ausschließlich "Live-Ball-Turnover", was die Nuggets für 18 Punkte nutzten. 14 Steals waren ein Playoff-Bestwert in dieser Saison. Selbst begingen die Nuggets nur 10 Turnover.

Nuggets vs. Suns: Die Stimmen zum Spiel

Michael Malone (Head Coach Nuggets) über Murray: "Er hat heute weiter an der Legende von "Playoff Murray" gestrickt. 34 Punkte, 9 Assists und jede Menge Big Shots. Das ist ein richtig böser Junge. Jamal Murray lebt für diese Momente und wenn er gesund und fokussiert ist, wissen wir alle, wozu er fähig ist."

Kevin Durant (Suns): "Ob ich überrascht war? Überhaupt nicht. Die Nuggets waren nicht ohne Grund der Top-Seed der Western Conference."

Der Top des Spiels: Jamal Murray

Wenn die Nuggets diese Serie gewinnen wollen, brauchen sie einen Murray in dieser Form. An einem durchschnittlichen Tag für Jokic übernahm der Kanadier jede Menge Verantwortung und griff dabei wie hier im vierten Viertel teils tief in die Trickkiste. Murray spielt in den Playoffs einfach stets auf einem anderen Level und genau das brauchten die Nuggets vor allem im vierten Viertel, als die Suns noch einmal zum Comeback ansetzten.

Der Flop des Spiels: Deandre Ayton

14 Zähler und 7 Rebounds sehen auf den ersten Blick nicht schlecht aus, doch vor allem im zweiten Viertel, als sich die Nuggets entscheidend absetzen, machte der Center eine äußerst unglückliche Figur. Immer wieder stand Ayton schlecht im Kampf um den Rebound und sprang weder hoch, noch boxte er aus. Der Big Man von den Bahamas wirkte völlig ausgelaugt und geriet nach der Pause auch noch in Foulprobleme. So dünn wie die Suns besetzt sind, kann man sich das nicht erlauben.

NBA Playoffs: Die Stats-Leader bei Nuggets vs. Suns

KategorieNuggetsSuns
PunkteJamal Murray (34)Kevin Durant (29)
ReboundsNikola Jokic (19)Kevin Durant (14)
AssistsJamal Murray (9)Devin Booker (8)
StealsChristian Braun (4)Okogie, Durant, Booker, Paul (je 1)
BlocksPeyton Watson (1)Kevin Durant (3)

 

 

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