Mann des Spiels war aber Anthony Davis (31 Punkte, 11/24 FG, 17 Rebounds, 3 Blocks), der nach der schwachen Leistung in Spiel 2 eine Reaktion zeigte und an beiden Enden des Feldes dominierte. LeBron James (25, 10/20, 9 Boards) begann stark, hielt sich in der Folge aber ein wenig zurück, mehr war aber auch nicht nötig, da Memphis offensiv viel zu schwach agierte.
Lediglich Ja Morant (45, 13/26, 6/10 3P, 13/14 FT, 9 Rebounds, 13 Assists), der nach seiner Handverletzung in Spiel 2 zurückkehrte, produzierte verlässlich. Was der Guard dann aber im vierten Viertel veranstaltete, war einfach nur spektakulär. 24 Zähler markierte der Grizzlies-Star in diesem Abschnitt, 22 davon am Stück. Jaren Jackson Jr. (13) kam dagegen kaum zur Geltung, gleiches galt für Desmond Bane (18, 7/14). Dennis Schröder steigerte sich in der zweiten Halbzeit und kam in 24 Minuten auf 7 Punkte und 3 Assists. Der X-Faktor für die Lakers war dagegen Rui Hachimura (16, 6/10), der in dieser Serie gefühlt nicht daneben werfen kann.
Es war ein absoluter Albtraum-Start für die Grizzlies. In den ersten zwei Minuten gelangen gerade einmal 2 Pünktchen, während LeBron früh den Ton angab. Aber nicht nur James war gut drauf. D'Angelo Russell (17, 7 Assists) überzeugte offensiv, Anthony Davis war der beste Mann unter dem Korb. Durch die viele Fehlwürfe gab es jede Menge Transition für L.A. Zu allem Überfluss holte sich JJJ schnell zwei Fouls ab, keines davon bei einem Contest. Nach zwölf Minuten führten die Lakers mit 35:9!
Ja Morants Gala kommt zu spät - Lakers retten Sieg ins Ziel
Die Grizzlies fanden einfach keinen Rhythmus, gleichzeitig verteidigten die Lakers in der Zone auch alles weg. Es gab einfach keine leichten Punkte durch die beste Defense seit dem All-Star Break. Immerhin fingen sich die Grizzlies in der Verteidigung, sodass die Lakers nun für ihre Punkte arbeiten mussten. Auf der Gegenseite fielen nun einige Dreier (u.a. 2x Morant) und die Lakers nahmen etwas den Fuß vom Gas, sodass der Rückstand zur Pause für die Grizzlies "nur" noch 16 Zähler betrug. Es gab also zumindest einen Funken Hoffnung (37:53).
Nach nur 17 Sekunden in der zweiten Halbzeit gab es jedoch schon wieder einen Rückschlag. Dillon Brooks schlug LeBron beim Verteidigen eines Drives in die Leistengegend und wurde direkt mit einem Flagrant-2-Foul zum Duschen geschickt. Die Lakers hatten wieder etwas Momentum, erst recht nach diesem Reserve Jam von LeBron. Durch einige Attacken von Morant waren die Gäste schnell im Bonus, allerdings war gegen den überragenden Davis kein Kraut gewachsen. Mit 15 Zählern im Abschnitt hielt die Braue Memphis auf Distanz (88:68).
Aufgegeben hatten sich die Grizzlies noch nicht, Morant übernahm nun die Partie und brachte die Gäste mit wieder auf -13 heran. Ein Putback sowie ein Dreier von Austin Reaves verschafften L.A. aber Luft. Memphis hatte aber keine anderen Optionen, stattdessen scorte Morant 22 Punkte in Folge. Als der Guard zwei Minuten vor Schluss den Rückstand wieder in den einstelligen Bereich hätte bringen können, vergab dieser jedoch. Kurz vor dem Ende erlitt er dann auch noch einen Krampf, sodass die Lakers die Uhr runterlaufen lassen konnten.
Die wichtigsten Statistiken
Los Angeles Lakers (W7) vs. Memphis Grizzlies (W2) 111:101 (BOXSCORE), Serie: 2-1
- Was war das bitte für ein erstes Viertel der Grizzlies? Hier die harten Fakten: 9 Punkte, 3/25 aus dem Feld (2/9 in der Zone), 1/13 Dreier und das Ganze garniert mit 6 Ballverlusten. Jackson Jr. und Bane holten sich je zwei Fouls ab. Die Lakers gewannen den Abschnitt mit +26, es war die Einstellung des Rekords für das einseitigste Anfangsviertel der Playoff-Geschichte (zuletzt Bucks vs. Heat in 2021). Und überhaupt: Lediglich 9 Zähler in einem Viertel hatte in dieser Saison noch kein Team fabriziert (Regular Seaon plus Playoffs). Der All-Time Playoff-Rekord für die wenigsten Zähler in einem Abschnitt halten übrigens die Blazers, die von Utah 1999 bei 5 Pünktchen gehalten wurden.
- Die Lakers richteten fast ausschließlich Schaden in der Zone an. Von Downtown lief kaum etwas zusammen. Selbst im ersten Viertel trafen sie nur 2/7, nur Pause hatten lediglich Hachimura (2/2) und D'Angelo Russell (1/4) getroffen. Am Ende waren es gerade einmal sieben Triples bei 28 Versuchen (25 Prozent), das wird in den meisten Spielen nicht reichen.
- Memphis wird diese Serie nicht gewinnen, wenn sie das Transition-Duell nicht für sich entscheiden. Erneut erwischten die Lakers die Grizzlies zu oft auf dem falschen Fuß und markierten so jede Menge leichte Punkte. Nach drei Vierteln hatten die Lakers das Duell mit 18:11 für sich entschieden. Im Schlussabschnitt starteten die Grizzlies dann noch einmal einen Run mit eben 8 Fastbreak Points, das muss für Spiel 4 über 48 Minuten so sein.
- 24 Punkte erzielte Ja Morant im vierten Viertel, was ein Bestwert für diese Playoffs ist. Den Playoff-Rekord hält dennoch weiter Sleepy Floyd, der 1987 für die Golden State Warriors gegen die Showtime-Lakers mal 29 Zähler im vierten Viertel erzielte. 51 Punkte waren es damals insgesamt für den Aufbauspieler.
- Memphis machte zu wenig aus seinen zweiten Chancen. Die Grizzlies gewannen das Duell unter den Brettern mit 50:48, holten 18 Offensiv-Rebounds, münzten dies aber nur in 13 Zähler um. Den Lakers reichten dagegen 11 Offensiv-Rebounds für 17 Punkte.
Lakers vs. Grizzlies: Die Stimmen zum Spiel
LeBron James (Lakers) über Dillon Brooks: "Ich habe es nicht nötig, Statements zu machen. Ich bin so lange dabei, ich habe das nicht nötig. Wir hatten heute eine Chance, zuhause die Führung in der Serie zu übernehmen. Wir haben gut gespielt und werden das hoffentlich auch weiterhin tun. Ich mache keine Statements."
Taylor Jenkins (Head Coach Grizzlies): "Wir hatten große Probleme im ersten Viertel. Ich fand schon, dass wir hart gespielt haben, aber aufgrund unserer schwachen Offense hat das auch unsere Defense beeinflusst. Ich bin dennoch zufrieden, wie wir über die 48 Minuten gekämpft haben."
Der Star des Spiels: Anthony Davis
Es ist die alte Leier. Wenn AD liefert, haben die Lakers stets gute Chancen. Und dieser Samstagabend war mal wieder so ein Tag. Davis war der Hauptgrund dafür, dass die Grizzlies in Ringnähe gerade einmal 47 Prozent (21/47) versenkten, was letztlich durch die Morant-Explosion im vierten Viertel noch einmal deutlich aufgehübscht wurde. Davis rotierte immer richtig, verteidigte am Perimeter und dominierte die Bretter. Es war schlichtweg eine weitere Monster-Performance des früheren Top-Picks, wobei die 31 Zähler noch die Kirsche auf der Torte waren.
Der Flop des Spiels: Jaren Jackson Jr.
Kein Spieler ist dieser Serie für die Grizzlies wichtiger als JJJ, umso verheerender war es, dass der Big Man überhaupt kein Faktor war. In Halbzeit eins spielte der Defensive Player of the Year gerade einmal 9 Minuten, weil er sich drei Fouls abholte, keines davon beim Verteidigen eines Wurfs. Hinzu kamen gleich 4 Turnover. In Halbzeit zwei spielte JJJ dann fast komplett durch, am Ende wurden 13 Zähler (4/12) und 6 Ballverluste notiert. Honorable Menton: Dillon Brooks, der in 19 Minuten 13-mal auf den Korb warf und dabei nur dreimal traf. Man kann argumentieren, dass dessen Ejection den Grizzlies eher half.
NBA Playoffs: Die Stats-Leader bei Lakers vs. Grizzlies
Kategorie | Lakers | Grizzlies |
Punkte | Anthony Davis (31) | Ja Morant (45) |
Rebounds | Anthony Davis (17) | Xavier Tillman (12) |
Assists | D'Angelo Russell (7) | Ja Morant (13) |
Steals | Schröder. Vanderbilt, Davis (je 2) | Jaren Jackson Jr. (2) |
Blocks | Anthony Davis (3) | Xavier Tillman (2) |