In Spiel 3 der Conference Finals zeigte sich wieder mal die viel zitierte "Heat Culture". Spieler wie Gabe Vincent, Caleb Martin und Duncan Robinson zeigten auf der großen Bühne, was in ihnen steckt. Vincent erzielte äußerst effiziente 29 Punkte (11/14 FG, 6/9 Dreier). Auch Martin (18 Punkte, 7/11 FG) knüpfte an seiner Leistung aus Spiel 2 an. Duncan Robinson (22 Punkte, 7/11 FG), Bam Adebayo (13 Punkte) und Jimmy Butler (16 Punkte, 5/13 FG, 8 Rebounds, 6 Assists) punkteten ebenfalls zweistellig.
Die Celtics enttäuschten auf ganzer Linie. Mit gerade einmal 14 Punkten (6/18 FG, 1/7 Dreier) war Jayson Tatum Topscorer seines Teams. Auch Jaylen Brown (6/17 FG, 0/7 Dreier) konnte keine Werbung für sich machen. Die beiden Stars trafen insgesamt nur einen ihrer 14 Dreier und zogen die Quote (11/42) der Celtics gewaltig nach unten. Auch Marcus Smart und Al Horford blieben mit jeweils 8 Punkten unter ihren Möglichkeiten. Die Partie war gefühlt schon Mitte des dritten Viertels entschieden, Miami führte da bereits mit über 30 Punkten.
Heat vs. Celtics: Miami nimmt Boston auseinander
Anders als in Spiel 1 und 2 setzte Celtics-Coach Joe Mazzulla nicht auf die Starting Five mit den beiden Big Men Al Horford und Robert Williams III. Für letzteren startete Derrick White, der sich zwar weniger offensiv auszeichnen konnte, aber defensiv seine Aufgaben erfüllte. Zumindest der Start war vielversprechend für die Celtics, Mitte des ersten Viertels führten die Gäste mit 12:9.
Dann kam Caleb Martin für Kevin Love ins Spiel. Der 27-Jährige hatte im zweiten Aufeinandertreffen 25 Punkte erzielt und machte prompt weiter, wo er in Boston aufgehört hatte. Martin traf seine ersten drei Würfe und war maßgeblich daran beteiligt, dass Miami mit 30:20 in Führung ging.
Zu Beginn des zweiten Viertels sorgte Adebayo nach Pass von Robinson mit einem krachenden Dunk für ein Ausrufezeichen. Getroffene Dreier von Gabe Vincent, Robinson und Martin brachten den Heat eine 56:35-Führung ein. Boston schwächte sich in dieser Phase selbst, etwa durch Ballverluste oder durch ein technisches Foul von Marcus Smart. Nicht nur das Shooting machte den Unterschied, sondern auch die exzellente Verteidigung der Heat, die eifrig Help-Defense spielten. Dank eines 9:2-Laufs von Boston zum Ende des Abschnitts fiel das Halbzeitergebnis mit 46:61 aus Sicht der Gäste noch erträglich aus.
Doch Rückenwind bekamen die Celtics davon nicht - im Gegenteil. Nach der Pause packte erneut Adebayo einen spektakulären Dunk aus, wenige Momente später schenkte Vincent dem Gegner den nächsten Dreier ein. Ein 13:2-Lauf bescherte den Gastgebern die bisher höchste Führung des Spiels (77:54), die in der Folge aber noch ausgebaut wurde. Adebayo blockte Tatum, Boston bekam keinen Zugriff mehr und das Selbstvertrauen des Vorjahresfinalisten rutschte gemeinsam mit ihren Wurfquoten in den Keller. Weil die Distanzwürfe nicht fallen wollten, konnte man den Celtics durchaus vorwerfen, dass sie zu wenig den direkten Weg zum Korb suchten. Mit dem Stand von 93:63 ging es ins Schlussviertel, eine Aufholjagd gab es nicht mehr.
Die wichtigsten Statistiken
Miami Heat (E8) vs. Boston Celtics (E2) 128:102 (BOXSCORE), Serie: 3-0
- Zur Halbzeit lag Boston zwar mit 15 Punkten hinten, bei den Offensivrebounds allerdings mit 10:0 in Führung. Robert Williams III stach mit vier Offensiv-Rebounds hervor. Doch aufgrund schwacher Wurfquoten liefen die Celtics einem nicht geringen Rückstand hinterher. Nach zwei Vierteln war Boston auch nur drei Mal an die Freiwurflinie gegangen (nur ein Treffer).
- Jimmy Butler musste zunächst gar nicht so viel Scoring-Last schultern. 9 Punkte hatte Butler zur Pause, dafür aber 4 Assists. Gabe Vincent (10), Duncan Robinson (10) und Cody Martin (11) waren bei den Punkten da schon im zweistelligen Bereich.
- Duncan Robinson ist der neue Franchise-Leader der Miami Heat in Sachen Playoff-Dreier. In Spiel 3 gelangen ihm seine Dreier 120 bis 124. Damit überholt er keinen geringeren als LeBron James, der zwischen 2010 und 2014 insgesamt 123 Playoff-Dreier verzeichnete.
- Jayson Tatum hat in der bisherigen Serie noch keinen Wurf im vierten Viertel getroffen. Außerdem ist er der Führende in vergebenen Würfen und Ballverlusten in diesen Playoffs.
Heat vs. Celtics: Die Stimmen zum Spiel
Jaylen Brown (Celtics): "Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Wir haben die Fans und die Franchise kollektiv im Stich gelassen. Wir brauchen hier nicht den Schuldigen suchen. Es war einfach nur eine Blamage auf allen Ebenen."
Gabe Vincent (Heat): "Wir wollen gewinnen. Das ist unser Ziel und daran hat sich nichts geändert. Die Miami Heat wollen jedes Jahr um den Titel spielen und das ist auch dieses Jahr nicht anders."
Der Top des Spiels: Gabe Vincent
Er machte vermutlich das beste Spiel seiner Karriere und krönte seine Leistung mit einem neuen Career High (zuvor 28 Punkte). Ob Stepback-Dreier, Mitteldistanzwürfe oder Korbleger - der Point Guard war nicht zu stoppen. Vincent war der Grund, weshalb Kyle Lowry nur 24 Minuten auf dem Feld stand, in denen er nur 4 Punkte beisteuerte.
Der Flop des Spiels: Jayson Tatum
Auch Jaylen Brown, Malcom Brogdon oder Marcus Smart hatten keinen guten Tag, aber von Tatum erwartet man am meisten. Eine unterdurchschnittliche Wurfquote gepaart mit einem negativen Assist-Turnover-Verhältnis (2:3) und einem Plus/Minus von - 23 waren nicht das, was sich Celtics-Fans von ihrem Franchise-Spieler erwarten.
NBA Playoffs: Die Stats-Leader bei Heat vs. Celtics
Kategorie | Heat | Celtics |
Punkte | Gabe Vincent (29) | Jayson Tatum (14) |
Rebounds | Jimmy Butler (8) | Jayson Tatum (10) |
Assists | Jimmy Butler (6) | Marcus Smart (8) |
Steals | Jimmy Butler (2) | Jayson Tatum (2) |
Blocks | Cody Zeller (2) | Derrick White (2) |