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NBA- Chris Paul geht zu den Golden State Warriors: Der Trade um CP3 und Jordan Poole in der Analyse

Von Robert Arndt
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Die Golden State Warriors haben sich via Trade mit den Washington Wizards die Dienste von Chris Paul gesichert. Was haben die Warriors nun für Pläne und wie passt CP3 eigentlich zu den Dubs? Der Trade in der Analyse.

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Über Jahre lieferte sich Chris Paul mit den Golden State Warriors heiße Duelle. 2014 behielt der Point God mit den Clippers die Oberhand, die Dubs revanchierten sich 2018 und 2019, als Paul Teil der Houston Rockets um James Harden war. Vor allem die Duelle zwischen CP3 und Stephen Curry waren immer hart umkämpft, nun spielen die beiden wohl besten Point Guards ihrer Generation zusammen.

Wer hätte gedacht, dass dies jemals passieren wird? Aber so ist es nun mal. Die Warriors opferten dabei Jordan Poole und trennten sich sogar, unüblich für sie, von einem Erstrundenpick. Hier der Deal in der Übersicht.

Warriors erhaltenWizards erhalten
Chris PaulJordan Poole
57. Pick (Trayce Jackson-Davis)Ryan Rollins
-Patrick Baldwin Jr.
-Erstrundenpick 2030 (Top-20-geschützt)
-Zweitrundenpick 2027
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Chris Paul: Der Trade aus der Sicht der Warriors

Zunächst einmal ist das ein faszinierender Trade auf mehreren Ebenen. Was ist hier die Intention der Warriors? Besteht der Glaube, dass Paul dieses Team wieder näher an eine weitere Meisterschaft bringt oder war der Trade wichtig, um den Vertrag von Jordan Poole loszubekommen?

Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo in der Mitte, gleichzeitig besteht durchaus die Chance, dass CP3 mit inzwischen 38 Jahren die Warriors besser machen kann. Das große Problem der Dubs war einmal mehr die Offense ohne Stephen Curry und die Fähigkeit, gute Würfe zu generieren. Nun ist CP3 selbst kein Scorer, aber nur wenige verstehen es so gut, seine Mitspieler in Positionen zu bringen, um erfolgreich zu sein.

Poole gelang dies nach einer starken Spielzeit 2021/22 in der abgelaufenen Saison nicht, zu schwankend waren seine Vorstellungen. Profiteur könnte vor allem Klay Thompson sein, der zuletzt vermehrt mit der Second Unit spielte und durch Paul wieder effizienter werden könnte. Gleichzeitig bleibt aber die Frage, wie Paul zum Stil der Warriors passt.

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Unter Steve Kerr stehen Ballbewegung und Read-and-React im Vordergrund, während Paul eher das langsame Spiel im Halbfeld mit vielen Pick'n'Rolls sowie Isolations bevorzugt. CP3 kann Tempo machen, tat dies in Phoenix aber nur noch sehr dosiert. Sein Spitzname ist nicht umsonst Point God, weil er eben gerne alle Fäden in der Hand hält.

Man kann das kritisch sehen, auf der anderen Seite gibt es den Warriors ein anderes Element und mehr Flexibilität - nicht nur auf dem Spielfeld. Der Trade hilft Golden State auch, finanzielle Entlastung zu schaffen. In der vergangenen Offseason unterschrieb Poole noch für vier weitere Jahre und insgesamt 128 Millionen Dollar, konnte das aber nie bestätigen.

Es ist müßig zu diskutieren, welchen Einfluss der Vorfall mit Draymond Green daran hatte. Dass es jedoch das Team belastete, ist nicht abzustreiten und auch die Akteure sprachen darüber nach dem Playoff-Aus gegen die Los Angeles Lakers. Der Trade schafft in dieser Hinsicht Klarheit und ist ein weiteres Zeichen dafür, dass der Plan von Besitzer Joe Lacob nicht aufgeht.

Dieser wollte während des Kampfes um Meisterschaften gleichzeitig Talente entwickeln und so den nahtlosen Übergang schaffen, wenn die große Generation um Curry, Thompson und Green abtritt. Poole sollte wie James Wiseman dazu zählen, beide sind wieder weg, es kamen jeweils Veteranen, für Poole musste sogar ein Erstrundenpick geopfert werden. Um einen weiteren Youngster, Jonathan Kuminga, ranken sich Trade-Gerüchte. Baldwin Jr. und Rollins waren die Picks im Vorjahr, spielten aber keine Rolle und wurden im Trade ebenfalls abgegeben.

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Es zeigt, dass Golden State nicht mehr zweigleisig fährt, sondern voll darauf setzt, die Prime von Curry auszunutzen. Geld gespart wurde (kurzfristig) auch nicht, dafür kann Paul 24/25 einfach entlassen werden, ohne dass die Bücher belastet werden, vor allem wenn es mit CP3 nicht funktioniert. Dessen Verletzungshistorie ist hinlänglich bekannt, gleichzeitig wird der Oldie in Golden State nicht so viele Minuten spielen müssen, was ihn frisch halten kann.

Es gäbe aber auch noch eine andere Möglichkeit. Haben die Warriors Paul nur geholt, um diesen im Laufe der Saison wieder abzugeben? Neu wäre diese Strategie nicht, man erinnere nur an den Fall von D'Angelo Russell im Jahr 2019, der nach wenigen Monaten für Andrew Wiggins weitergereicht wurde. Das ist Zukunftsmusik, für den Moment ist vielmehr entscheidend, dass die Warriors ihre erste große Entscheidung des Sommers getroffen haben und Poole das erste Opfer der anhaltenden finanziellen Zwänge ist.

Warriors: Alle Gehälter in der Übersicht (in Mio. Dollar)

Spieler (Alter)Position23/2424/2525/2626/27
Stephen Curry (35)Guard51,955,859,6UFA
Klay Thompson (33)Guard43,2UFA--
Chris Paul (38)Guard30,830,0***UFA-
Draymond Green (33)Forward27,6*UFA--
Andrew Wiggins (28)Forward24,326,328,230,2*
Gary Payton II (30)Guard8,79,1*UFA-
Kevon Looney (27)Center7,58,0***UFA-
Jonathan Kuminga (20)Forward6,07,6**RFA-
Donte DiVincenzo (26)Guard4,7*UFA--
Moses Moody (20)Guard3,95,8**RFA-

* Spieler-Option, ** Team-Option, *** nicht oder nur zu Teilen garantiert, UFA = Unrestricted Free Agent, RFA = Restricted Free Agent

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Chris Paul: Der Trade aus der Sicht der Wizards

Hurra, die Wizards haben schließlich doch noch einen First Rounder abgestaubt, wenn auch einen, der so sehr geschützt ist (Top-20), dass er nicht wirklich wertvoll ist. Man kann das kritisieren, letztlich hatten die Hauptstädter einfach keine guten Karten mit riesigen Beal-Vertrag, einem möglicherweise auslaufenden Porzingis-Deal sowie eben CP3, der kein Interesse an einem Engagement in Washington hatte.

Der Rebuild kann also beginnen und mit Poole haben sie zumindest mal einen guten Tank Commander, der viel scoren und werfen wird. Im Vorjahr konnte der Guard zwar nicht beweisen, dass er 128 Millionen Dollar (für vier Jahre) wert ist, aber wie schon angesprochen, könnte eine Situation Wunder wirken.

Draymond Green wurde bereits auf Instagram entfolgt, ein weiteres kleines Indiz, dass diese Beziehung seit dem vergangenen Oktober nachhaltig beschädigt war. In D.C. besteht nun die Möglichkeit, seinen Wert wieder zu steigern und sich als Starter zu etablieren.

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Fertig sollten die Wizards damit aber noch nicht sein. Dafür muss man nur mal die Namen der möglichen Guard-Rotation ablesen: Tyus Jones, Monté Morris, Delon Wright, Landry Shamet plus der frisch an Position 7 gedraftete Bilal Coulibaly, der jedoch auch auf dem Flügel einsetzbar ist.

Washington Wizards: Alle Verträge für die kommende Saison

Spieler (Alter)Position23/2424/2525/2626/27
Jordan Poole (23)Guard28,730,933,135,3
Tyus Jones (27)Guard14,0UFA--
Daniel Gafford (24)Center12,413,414,4UFA
Landry Shamet (26)Guard10,311,0***11,8**UFA
Monté Morris (27)Guard9,8UFA--
Delon Wright (31)Guard8,2UFA--
Danilo Gallinari (34)Forward6,8UFA
Deni Avdija (22)Forward6,3RFA--
Johnny Davis (21)Guard5,15,3**6,7**RFA
Corey Kispert (24)Forward3,75,7**RFA-
Mike Muscala (32)Center3,5UFA--
Patrick Baldwin Jr. (20)Forward2,32,4**4,4**RFA
Anthony Gill (30)Forward2,0UFA--
Xavier Cooks (27)Forward1,72,0***2,2**UFA
Ryan Rollins (20)Guard1,72,0***RFA-

* Spieler-Option, ** Team-Option, *** nicht oder nur zu Teilen garantiert, UFA = Unrestricted Free Agent, RFA = Restricted Free Agent

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