NBA

NBA - Die größten Wandervögel der Geschichte: 13 Teams für einen Titel

Von Robert Arndt
Ish Smith (l.) spielte in der NBA für 13 unterschiedliche Teams.
© getty

Nicht jeder kann wie Dirk Nowitzki 21 Jahre für ein einziges Team spielen. Stattdessen kämpfen viele Profis Jahr für Jahr um einen Platz in der NBA, egal bei welchem Team. Wir stellen die größten Wandervögel vor.

Cookie-Einstellungen

Dabei müssen die Spieler auch für das jeweilige Team in mindestens einem Spiel aufgelaufen sein. Ein Beispiel: Carmelo Anthony wurde einst zu den Atlanta Hawks getradet, machte aber kein Spiel für die Franchise. Solch einen Fall berücksichtigen wir in diesem Ranking nicht.

01-mark-bryant
© imago images

Platz 10: Mark Bryant (1988-2003)

  • Teams (10): Blazers, Suns, Cavs, Rockets, Bulls, Spurs, Mavericks, Sixers, Nuggets, Celtics

Bryant war die ersten sieben Jahre seiner Karriere ein solider Backup-Big in Portland, danach begann die Reise durch die Association. Mit Ausnahme von zwei Saisons bei den Suns spielte Bryant zwischen 1998 und 2003 stets für ein anderes Team, bevor er in der Saison 2002/03 gleich zweimal getradet wurde.

Earl Boykins (1,67 Meter) – Was ihm an Länge fehlte, machte er durch unfassbaren Speed wieder wett. Er spielte für 10 NBA-Teams. In seiner erfolgreichsten Saison legte er 14,6 Punkte auf
© getty

Platz 10: Earl Boykins (1999-2012)

  • Teams (10): Nets, Cavs, Magic, Clippers, Warriors, Nuggets, Bucks, Bobcats, Wizards, Rockets

Nach Muggsy Bogues ist Boykins (1,65 Meter) der kleinste Spieler, der je in der NBA aufgelaufen ist. In 652 Partien startete der kleine Guard nur 34-mal, war aber dennoch in seiner Prime ein solider Scorer. 2006/2007 legte Boykins für die Nuggets und Bucks sogar 14 Punkte und 4 Assists im Schnitt auf.

Platz 6: Lou Amundson (2006-2016) - 44,4 Prozent von der Linie für die Jazz. Sixers, Suns, Warriors, Pacers, Timberwolves, Bulls, Pelicans, Cavaliers und Knicks
© getty

Platz 10: Lou Amundsen (2006-2016)

  • Teams (10): Jazz, Sixers, Suns, Warriors, Pacers, Wolves, Bulls, Hornets, Cavs, Knicks

Zehn Jahre, zehn Teams - das ist ein solider Schnitt. War ein klassischer Bruiser auf der großen Forward-Position, seine Skills waren begrenzt. Nahm in 428 Partien nur drei Dreier und ist nach Ben Wallace der schlechteste Freiwerfer der NBA-Geschichte (min. 500 Versuche) mit einer Quote von gerade einmal 44,4 Prozent.

Ollie war über Jahre ein solider Rollenspieler, der bei zahlreichen Teams den Backup gab. Danach als College-Coach bei UConn erfolgreich, wo er 2014 mit Shabazz Napier und auch Niels Giffey Champion wurde.
© getty

Platz 6: Kevin Ollie (1997-2010)

  • Teams (11): Sixers, Cavs, Sonics, Bucks, Bulls, Wolves, Pacers, Magic, Nets, Mavericks, Kings

Ollie war der klassische "Locker Room Guy", der mit seiner Professionalität junge Spieler anleiten sollte, so auch 2003, als die Cleveland Cavaliers einen gewissen LeBron James drafteten. So hielt sich Ollie lange in der Liga und war auch noch mit 38 Jahren als Mentor für Russell Westbrook, Kevin Durant oder James Harden in OKC gefragt.

Kam im Wallace-Trade aus Boston und passte wie die Faust aufs Auge zu den Pistons. Zusammen mit dem zweiten Backup auf Guard, Lindsey Hunter, war James durch harte Defense einer der Pitbulls der Pistons.
© getty

Platz 6: Mike James (2001-2014)

  • Teams (11): Heat, Celtics, Pistons, Bucks, Rockets, Raptors, Wolves, Hornets, Wizards, Bulls, Mavericks

Wir sprechen an dieser Stelle nicht von Mike James aus der EuroLeague, das mal vorweg. Sein Namensvetter kam erst mit 26 Jahren in die NBA, nachdem er unter in St. Pölten seine Brötchen verdiente. Die Miami Heat entdeckten ihn und James sollte noch mit 38 Jahren in der NBA spielen. Zuvor war er für Boston, Toronto, Minnesota und auch Dallas zeitweise der Starting PG.

JEFF GREEN wird den Nuggets derweil wohl erhalten bleiben. Singer berichtet weiter, dass der 35-Jährige seine Spieleroption in Höhe von 4,5 Millionen Dollar für die kommende Saison ziehen wird. Green startete 21/22 in 63 Spielen für Denver.
© getty

Platz 6: Jeff Green (2007-heute)

  • Teams (11): Sonics, Celtics, Grizzlies, Clippers, Magic, Cavs, Wizards, Jazz, Rockets, Nets, Nuggets

Uncle Jeff darf in dieser Auflistung natürlich nicht fehlen. Zu Zeiten der Baby-Thunder galt Green als kommender Star, doch der frühere Nr.5-Pick konnte diese Erwartungen nie erfüllen. Dennoch ist Green noch heute in der NBA, obwohl er sich 2012 einer Operation am Herz unterziehen musste. Inzwischen ein respektierter Vet, der mit 36 Jahren endlich seinen ersten Ring mit den Denver Nuggets abstauben konnte.

Bei Smith kommen sofort Erinnerungen an den Wolves-Skandal hoch. GM Kevin McHale und Owner Taylor versprachen Smith einen lukrativen Anschlussvertrag, wenn er zuvor unter Marktwert unterschreibt. Das kam raus und kostete die Wolves 4 (!) First Rounder.
© getty

Platz 2: Joe Smith (1995-2011)

  • Teams (12): Warriors, Sixers, Wolves, Pistons, Bucks, Nuggets, Bulls, Cavs, Thunder, Hawks, Nets, Lakers

Der Name Joe Smith wird für immer mit den Wolves verbunden sein, wenn auch nicht positiv. 2000 versprach Wolves-GM Kevin McHale dem Forward unter dem Tisch, dass dieser weniger Geld nehmen solle, um im Jahr darauf bezahlt zu werden. Das kam ans Licht und der damalige Commissioner David Stern griff rigoros durch. Besitzer Glen Taylor und McHale wurden für ein Jahr gesperrt, Smiths Vertrag für nichtig erklärt. Dazu verloren die Wolves fünf First Rounder (Stern reduzierte es später auf zwei). Und all das für einen Rollenspieler ...

Platz 1 (all-time): Jim Jackson - 12 Teams in 13 Jahren (Mavericks, Nets, Sixers, Warriors, Blazers, Hawks, Cavaliers, Heat, Kings, Rockets, Suns, Lakers)
© getty

Platz 2: Jim Jackson (1992-2006)

  • Teams (12): Mavericks, Nets, Sixers, Warriors, Blazers, Hawks, Cavs, Heat, Kings, Rockets, Suns, Lakers

Jackson war Teil der "Triple J" in Dallas, welches spektakulär nach kurzer Zeit zerfiel. Danach wurde der Forward nirgends glücklich, nur für die Rockets absolvierte er mehr als 100 Spiele. Seine beste Zeit hatte er bei den Mavs, als er 1994/95 satte 25 Punkte pro Spiel auflegte. Heute sieht man Jackson hin und wieder bei NBA-Übertragungen auf TNT als Experten.

TONY MASSENBURG (Backup): 0 Punkte (0/1 FG), 3 Rebounds, 2 Assists und 1 Block in 12:44 Minuten Einsatzzeit.
© getty

Platz 2: Tony Massenburg (1990-2005)

  • Teams (12): Spurs, Hornets, Celtics, Warriors, Clippers, Raptors, Sixers, Nets, Grizzlies, Rockets, Jazz, Kings

Staubte in seiner letzten Saison noch einen Ring mit den Spurs ab, bevor er sich bei einem Autounfall folgenschwer am Knöchel verletzte. Der Big Man war ein exzellenter Rebounder und fiel vor allem durch seine bullige Statur auf, dem ihn von seinen (zahlreichen) Mitspielern den Spitznamen "Hercules" einbrachte.

Chucky Brown (1995) für die Houston Rockets.
© getty

Platz 2: Chucky Brown (1989-2002)

  • Teams (12): Cavs, Nets, Lakers, Mavericks, Rockets, Suns, Bucks, Hawks, Hornets, Spurs, Warriors, Kings

Auch Brown gewann eine Meisterschaft, 1995 als Rollenspieler für die Houston Rockets. In dieser Zeit spulte der Forward auch seine 20 Minuten pro Spiel ab, dennoch wurde Brown über seine Karriere gleich sechsmal getradet. Ein Rekord ist das aber noch lange nicht, diesen hält seit einiger Zeit Trevor Ariza, der satte elfmal getradet wurde und in 18 Jahren für zehn verschiedene Teams spielte.

Ish Smith spielt bei den Nuggets keine Rolle.
© getty

Platz 1: Ish Smith (2010-heute)

  • Teams (13): Rockets, Grizzlies, Warriors, Magic, Bucks, Suns, Thunder, Sixers, Pelicans, Pistons, Wizards, Hornets, Nuggets

Unser Rekordhalter wurde übrigens auch achtmal getradet, zuletzt 2022 nach Denver. Ein Glücksfall für den wuseligen Guard, der mit 34 Jahren endlich seinen ersten Titel gewinnen konnte. Und wer weiß, vielleicht kommt bald noch ein 14. Team hinzu. Smith ist Free Agent, hat also noch immer kein Team gefunden.