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NBA Ranking: Die 15 besten Power Forwards - LeBron James muss abreißen lassen

Von Robert Arndt
LeBron James ist weiter einer der besten Forwards der NBA.
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Zum Abschluss unseres großen Positionsranking blicken wir auf die derzeitige Königsposition in der NBA - die Power Forwards. Nirgendwo ist die Dichte an der Spitze so groß wie hier, auch LeBron James hat inzwischen das Nachsehen. Hier gibt es unser Ranking zu den 15 besten Power Forwards.

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Im Vergleich zum Vorjahr sind drei Spieler nicht mehr im Ranking und zwar:

  • Scottie Barnes (Toronto Raptors)
  • Tobias Harris (Philadelphia 76ers)
  • Jae Crowder (Milwaukee Bucks)

Nun aber zu den Spielern, die es unter die besten 15 geschafft haben:

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Platz 15: JOHN COLLINS (Utah Jazz)

  • Alter: 26
  • Stats 22/23: 13,1 Punkte, 6,5 Rebounds und 1,0 Blocks bei 50,8 Prozent FG und 29,2 Prozent Dreier in 30,0 Minuten (71 Spiele für Hawks)
  • Erfolge: -
  • Vorjahr: 12

Es war nicht das Jahr von Collins, der in Atlanta einfach nicht ins System passte und dazu auch aufgrund von Handgelenksproblemen so schwach wie nie zuvor aus der Distanz traf.

Vielleicht tut ein Neuanfang in Utah ganz gut, selbst auch dort der Fit nicht ganz optimal ist. Gleichzeitig muss dann auch die Frage gestellt werden, ob es nicht am Typ Spieler selbst liegt? Collins ist gewissenmaßen ein Tweener, der offensiv eine Fünf und defensiv eine Vier ist, das ist nicht immer einfach, in ein Teamsystem zu integrieren.

NBA
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Platz 14: JERAMI GRANT (Portland Trail Blazers)

  • Alter: 29
  • Stats 22/23: 20,5 Punkte, 4,5 Rebounds und 2,4 Assists bei 47,5 Prozent FG und 40,1 Prozent Dreier in 35,7 Minuten (63 Spiele)
  • Erfolge: -
  • Vorjahr: -

Grant galt mal als 3-and-D-Spieler, inzwischen hat sich der Blazers-Forward zu einem Offensivspieler entwickelt, der selbst kreieren und aus der Distanz durchaus hochprozentig treffen kann. Diese Transformation hat ihm reichlich Geld eingebracht, allerdings verpasste Grant mit seinen Teams seit dem Abgang aus Denver stets die Playoffs.

In einer etwas kleineren Rolle könnte Grant weiter für Contender interessant sein, allerdings wird der Forward nun wie eine zweite oder dritte Option bezahlt und das ist Grant eher nicht.

Julius Randle
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Platz 13: JULIUS RANDLE (New York Knicks)

  • Alter: 28
  • Stats 22/23: 25,1 Punkte, 10,0 Rebounds und 4,1 Assists bei 45,9 Prozent FG und 34,3 Prozent Dreier in 35,5 Minuten (77 Spiele)
  • Erfolge: 2x All-Star, 2x All-NBA, 1x MIP
  • Vorjahr: 14

Wir sind weiterhin keine Randle-Jünger, auch wenn der Knicks-Forward nach einer schwachen Saison 2021/22 wieder deutlich besser performte. Und trotzdem lebt Randle davon, viele schwierige Würfe zu treffen, oft handelt es sich dabei um Zweier. Das mag ganz toll aussehen, ist auf lange Sicht aber nicht zielführend.

Es ist kein Zufall, dass Randle in New York weiter nicht unumstritten ist. In den vergangenen Playoffs war Randle (der zuvor verletzt fehlte) eher blass, stattdessen war es Teamkollege Jalen Brunson, der den Go-to-Guy gab. So bleibt an Randle der Ruf hängen, dass er vor allem ein Spieler für die Regular Season ist.

Al Horford traf in der Crunchtime einen wichtigen Dreier für die Boston Celtics.
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Platz 12: AL HORFORD (Boston Celtics)

  • Alter: 28
  • Stats 22/23: 9,8 Punkte, 6,2 Rebounds und 3,0 Assists bei 47,6 Prozent FG und 44,6 Prozent Dreier in 30,5 Minuten (63 Spiele)
  • Erfolge: 5x All-Star, 1x All-NBA, 1x All-Defensive Team
  • Vorjahr: 8

Horford ist in dieser Übung das komplette Gegenteil von Randle. Sein Wert steigt vor allem in der Postseason, weil er in seiner Rolle im hohen Alter ein echter Star ist. Horford kann gegen Vierer und Fünfer, am Ring oder am Perimeter verteidigen und auch Einfluss auf die eigene Offense nehmen, ohne viel zu werfen.

Der 37-Jährige kann ein Playmaker, Werfer oder auch Finisher sein und bei Mismatches auch mal das direkte Duell im Post suchen. Sein Spiel ist einfach hervorragend gealtert.

Evan Mobley ist weiterhin ein wichtiger Baustein im Cavs-Team, das auf Platz 3 im Osten rangiert.
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Platz 11: EVAN MOBLEY (Cleveland Cavaliers)

  • Alter: 22
  • Stats 22/23: 16,2 Punkte, 9,0 Rebounds und 2,8 Assists bei 55,4 Prozent FG und 21,6 Prozent Dreier in 34,4 Minuten (79 Spiele)
  • Erfolge: 1x All-Defensive Team
  • Vorjahr: 8

Der jüngste Spieler auf dieser Liste ist etwas nach unten gerutscht, was vor allem daran liegt, dass wir zwei andere Akteure reklassifiziert haben. Gleichzeitig machte Mobley vor allem offensiv in Jahr zwei nicht den erhofften Sprung. Über seine Defense müssen wir dagegen gar nicht groß reden, die zählt schon jetzt zu den besten der Liga.

Doch kann Mobley ein echter Franchise-Star werden? Das hängt davon ab, ob er offensiv das enorme Potenzial anzapft. Der Jumper sieht gut aus, fällt aber noch nicht. Dazu muss Mobley noch aggressiver den eigenen Abschluss suchen, das war in den Playoffs überhaupt nicht zu sehen.

NBA
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Platz 10: AARON GORDON (Denver Nuggets)

  • Alter: 28
  • Stats 22/23: 16,3 Punkte, 6,6 Rebounds und 3,0 Assists bei 56,3 Prozent FG und 34,5 Prozent Dreier in 30,3 Minuten (67 Spiele)
  • Erfolge: 1x Champion
  • Vorjahr: 10

Gordon schnupperte im Vorjahr am All-Star Game, letztlich war der Forward ein Superstar in seiner Rolle und profitierte natürlich auch davon, dass Nikola Jokic an seiner Seite spielte. AG hat seine Nische gefunden, als Verteidiger gegen die besten Spieler der Welt und athletischer Flügelspieler, der unter dem Korb für Chaos sorgen kann.

Der Wurf kommt und geht, doch auch als Passgeber hat Gordon genug Qualitäten, um für einen gewissen Impact zu sorgen. Dass Gordon auch als kleiner Fünfer eingesetzt werden kann, ist ein weiterer Bonus.

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Platz 9: KRISTAPS PORZINGIS (Boston Celtics)

  • Alter: 28
  • Stats 22/23: 23,2 Punkte, 8,4 Rebounds und 2,9 Assists bei 49,8 Prozent FG und 38,5 Prozent Dreier in 32,6 Minuten (65 Spiele für Wizards)
  • Erfolge: 1x All-Star
  • Vorjahr: 11 (bei Center)

Der Lette spielte abseits der Öffentlichkeit in Washington die vielleicht beste Saison seiner Karriere, nun kann er in Boston beweisen, dass er auch bei einem guten Playoff-Team einen Einfluss haben kann. Seine Blockzahlen sind ein wenig zurückgegangen, dennoch bleibt das Einhorn mit seiner Länge ein echtes Hindernis.

Und offensiv? Da funktionierten seine Postups deutlich besser als noch zu Zeiten in Dallas. Auch der Dreier ist endlich wieder da, was Porzingis zu einem sehr gefährlichen Offensivspieler macht. Hier und da würde man sich wünschen, dass er nicht nur werfen würde, doch letztlich ist es das, was der ehemalige Nr.4-Pick am besten kann.

Basketball
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Platz 8: KARL-ANTHONY TOWNS (Minnesota Timberwolves)

  • Alter: 27
  • Stats 22/23: 20,8 Punkte, 8,1 Rebounds und 4,8 Assists bei 49,5 Prozent FG und 36,6 Prozent Dreier in 33,0 Minuten (29 Spiele)
  • Erfolge: 3x All-NBA, 2x All-NBA
  • Vorjahr: 5 (bei Center)

Das Vorjahr war mal wieder ein Gebrauchtes für Towns, der lange verletzt fehlte und dann erneut wenig überzeugende Playoffs spielte. Der selbsternannte beste große Schütze aller Zeiten konnte als Vierer nur bedingt überzeugen, allerdings könnte es nach einer einjährigen Testphase an der Seite von Rudy Gobert besser werden.

Towns hat weiter alle Tools, ein dominanter Big zu sein. Er kann werfen, passen, im Post für Unruhe sorgen, aber es fehlt an Konstanz, dazu kommen immer wieder unerklärliche Aussetzer. Mit nun 27 Jahren wird es langsam Zeit für Towns, um zu beweisen, dass er nicht nur Superstar-Potenzial besitzt, sondern dieses auch konstant abrufen kann.

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Platz 7: PASCAL SIAKAM (Toronto Raptors)

  • Alter: 29
  • Stats 22/23: 24,2 Punkte, 7,8 Rebounds und 5,8 Assists bei 48,0 Prozent FG und 32,4 Prozent Dreier in 37,4 Minuten (71 Spiele)
  • Erfolge: 1x Champion, 2x All-Star, 2x All-NBA, 1x MIP
  • Vorjahr: 4

In Toronto ist Siakam die erste Option, das ist nicht gerade ideal, aber der Kameruner machte das Beste daraus. Niemand spielte im Schnitt mehr Minuten als er (zum zweiten Mal in Serie), dafür war Siakam erstaunlich konstant, auch wenn der Dreier sich bei 32 Prozent eingependelt hat.

Aufgrund seiner enormen offensiven Last ist Siakam auch nicht mehr der Verteidiger der frühen Raptors-Jahre, das Talent dazu sollte er weiter haben. Mit etwas weniger Last und einem weiteren Star an seiner Seite sollte Siakam an beiden Enden des Feldes ein richtig guter Spieler sein, womöglich würde ein Tapetenwechsel gut tun.

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© imago images

Platz 6: JAREN JACKSON Jr. (Memphis Grizzlies)

  • Alter: 24
  • Stats 22/23: 18,6 Punkte, 6,8 Rebounds und 3,0 Blocks bei 50,6 Prozent FG und 35,5 Prozent Dreier in 28,4 Minuten (63 Spiele)
  • Erfolge: 1x All-Star, 1x Defensive Player of the Year, 2x All-Defensive Team
  • Vorjahr: 7

Was JJJ im Vorjahr in der Zone alles wegblockte, war absurd, geriet aber aufgrund der schwachen WM etwas in Vergessenheit. Dort traten die Probleme von Jackson mal wieder deutlich in Erscheinung: unnötige Fouls sowie eine unerklärliche Rebound-Schwäche. Und dennoch mieden gegnerische Guards die Zone, wenn Jackson dort stand, eben weil er am Ring kaum zu bezwingen ist.

Seine Stärken hat JJJ weiterhin auf der Vier neben einem klassischen Center, durch seinen vorhandenen Wurf schmerzt das auch nicht in der Offense. Dort trat JJJ vermehrt als Scorer auf, seine Drives inklusive kleiner Hakenwürfe wurden zu einer Konstante, vor allem als Ja Morant nicht beim Team weilte.

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Platz 5: DRAYMOND GREEN (Golden State Warriors)

  • Alter: 33
  • Stats 22/23: 8,5 Punkte, 7,2 Rebounds und 6,8 Assists bei 52,7 Prozent FG und 30,5 Prozent Dreier in 31,5 Minuten (73 Spiele)
  • Erfolge: 4x Champion, 4x All-Star, 2x All-NBA, 1x Defensive Player of the Year, 8x All-Defensive Team
  • Vorjahr: 5

Auch mit 33 Jahren zählt Green zu den besten Verteidigern der Liga. Heimlich, still und leise spielte der Warriors-Star sogar die effizienteste Saison seiner Karriere, auch weil wieder mehr den Weg zum Korb sucht. Hier nutzt Green oft aus, dass er an der Dreierlinie offen gelassen wird, um dann mit Anlauf zu attackieren.

Sein Skillset ist weiterhin nicht mit einfachen Zahlen zu messen, dafür bleibt Green ein Liebling der Advanced Stats - trotz der großen Anfälligkeit für Ballverluste. Die Chemie mit Curry und Thompson ist weiterhin beispiellos, Draymond ist nicht der Rucksack, wie Jordan Poole vermutete, sondern ein Partner.

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Platz 4: ZION WILLIAMSON (New Orleans Pelicans)

  • Alter: 23
  • Stats 22/23: 25,8 Punkte, 7,0 Rebounds und 3,6 Assists bei 60,8 Prozent FG und 36,8 Prozent Dreier in 33,0 Minuten (29 Spiele)
  • Erfolge: 2x All-Star
  • Vorjahr: 6

Wäre er doch mal über einen längeren Zeitraum fit ... Zion deutete Ende 2022 wieder an, dass er schon jetzt zu den Superstars der Liga zählt, ohne ihn stürzten die Pelicans im folgenden Kalenderjahr brutal ab und verpassten sogar die Playoffs. Williamson ist auch ohne verlässlichen Jumper kaum zu stoppen und zieht so viel Hilfe, dass er damit seinen Mitspielern automatisch hilft.

Auffällig war auch, dass Williamson defensiv mehr arbeitete und weniger durch Blackouts auffiel. Sein Geld verdient er trotzdem in der Offense - als Hybrid aus Abrissbirne und Spielmacher. Trotz all der Verletzungen hat Zion nun einen Karriereschnitt von knapp 26 Punkten in seinen ersten 114 Partien - das ist eine echte Hausnummer.

LeBron James überholte im Februar Kareem Abdul-Jabbar als besten Scorer der Geschichte.
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Platz 3: LEBRON JAMES (Los Angeles Lakers)

  • Alter: 38
  • Stats 22/23: 28,9 Punkte, 8,3 Rebounds und 6,8 Assists bei 50,0 Prozent FG und 32,1 Prozent Dreier in 35,5 Minuten (55 Spiele)
  • Erfolge: 4x Champion, 4x Finals-MVP, 4x MVP, 19x All-Star, 19x All-NBA (13x First), 6x All-Defensive Team
  • Vorjahr: 2

38 Jahre alt - und noch immer als Senior einer der besten Spieler der Liga, LeBron setzt in dieser Hinsicht neue Maßstäbe und geht nun in seine 21. Saison in der NBA. Man erinnere nur einmal daran, wo ehemalige Superstars wie Dirk Nowitzki und Vince Carter zu diesem Zeitpunkt ihrer Karriere waren.

LeBron kann zwar nicht mehr nach Belieben zum Korb ziehen, diktiert das Spielgeschehen aber weiterhin nach seinen Wünschen und ist noch immer in der Lage, in wichtigen Situationen offensiv wie defensiv ein Unterschiedsspieler zu sein. Vielleicht ist er nicht mehr die klare Nummer eins, aber definitiv eine verdammt gute Nummer zwei.

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Platz 2: KEVIN DURANT (Phoenix Suns)

  • Alter: 35
  • Stats 22/23: 29,1 Punkte, 6,7 Rebounds und 5,0 Assists bei 56,0 Prozent FG und 40,4 Prozent Dreier in 35,6 Minuten (40 Spiele für Nets und Suns)
  • Erfolge: 2x Champion, 2x Finals-MVP, 1x MVP, 13x All-Star, 10x All-NBA (6x First)
  • Vorjahr: 1 (bei den Small Forwards)

Und auch bei Durant gibt es nur wenige Zeichen, dass er nachlässt. Sein Spiel wird ob des famosen Shotmakings hervorragend altern, dazu ist KD so beweglich und lang, dass er in der Defense weiterhin ein Plusspieler ist. Und: Durant passt einfach in jedes Team, weil er nicht den Ball braucht und stets ein Köder sein kann.

Das macht die Symbiose mit Devin Booker in Phoenix auch so interessant. Durant ist selbstlos genug, um auch anderen Raum zur Entfaltung zu geben und wenn es dann doch eng wird, kann er jederzeit übernehmen. Was allerdings auch erwähnt werden muss: In den vergangenen beiden Postseasons gelang es sowohl Boston als auch Denver, KD etwas zu stören.

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Platz 1: GIANNIS ANTETOKOUNMPO (Milwaukee Bucks)

  • Alter: 28
  • Stats 22/23: 31,1 Punkte, 11,8 Rebounds und 5,7 Assists bei 55,3 Prozent FG und 27,5 Prozent Dreier in 32,1 Minuten (63 Spiele)
  • Erfolge: 1x Champion, 2x MVP, 1x Finals-MVP, 7x All-Star, 7x All-NBA (5x First), 5x All-Defensive Team, 1x Defensive Player of the Year
  • Vorjahr: 1

Keine Veränderung zum Vorjahr an der Spitze. Es war zwar nicht das beste Jahr von Antetokounmpo, allerdings musste der Grieche auch so viel wie nie zuvor machen und verletzte sich dann auch noch zur Unzeit in den Playoffs. Dennoch war es auffällig, dass Antetokounmpo aus dem Floaterbereich und der Mitteldistanz sehr schwach abschloss, das war auch schon einmal besser.

Nur eine kleine Anomalie? Womöglich, mit Lillard an seiner Seite sollten die Stärken des Griechen deutlicher herausgearbeitet werden, dazu wird Giannis in der kommenden Saison auch wieder mehr als Verteidiger gefragt sein.