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NBA: Franz Wagner glänzt bei Sieg der Orlando Magic gegen Los Angeles Lakers - Sixers siegen weiter ohne James Harden

Von Robert Arndt
Franz Wagner war der Topscorer der Orlando Magic gegen die Los Angeles Lakers.
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Die Orlando Magic haben auch dank eines starken Franz Wagner die Los Angeles Lakers geschlagen. Die Philadelphia 76ers gewinnen nach dem Trade von James Harden weiter, diesmal müssen die Phoenix Suns dran glauben.

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Tyrese Haliburton spielt für Indiana ein überragendes drittes Viertel, wird am Ende aber zum tragischen Helden. Die Boston Celtics bleiben dagegen weiterhin ungeschlagen.

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NBA - Spiel der Nacht: Sixers vs. Suns

Philadelphia 76ers (4-1) - Phoenix Suns (2-4) 112:100 (BOXSCORE)

Es war das klassische frühe Spiel am Wochenende mit zunächst schwachen Quoten und vielen Ballverlusten, am Ende hatte Philadelphia aber mehr Möglichkeiten, da die Suns erneut ohne Bradley Beal und Devin Booker antreten mussten. So konnten sich die Sixers den Luxus leisten, das komplette vierte Viertel ohne Joel Embiid zu bestreiten. Der Kameruner hatte zuvor in 31 Minuten 26 Punkte und 11 Rebounds aufgelegt.

Vor dem Schlussabschnitt waren die Suns durchaus noch im Spiel, dann aber drehte Tyrese Maxey (22, 10 Assists) auf und half mit, dass der Vorsprung auf 18 Zähler anwuchs und Suns-Coach Frank Vogel seine Starter abzog. Somit hatte auch Kevin Durant (31, 9/20 FG) vorzeitig Feierabend, kein anderer Spieler der Suns erzielte mehr als 13 Punkte.

Bei den Sixers war das Scoring dagegen balancierter, vor allem Kelly Oubre Jr. (25, 10/18), der erst im September für das Minimum unterschrieb, bleibt eine große Überraschung dieser Saison und durfte diesmal auch starten. Von den Neuzugängen aus dem Harden-Trade erhielt nur Robert Covington (2) Rotationsminuten, Nicolas Batum fehlte dagegen erneut aus persönlichen Gründen.

NBA - Sixers vs. Suns: Die Stats-Leader

KategorieSixersSuns
PunkteJoel Embiid (26)Kevin Durant (31)
ReboundsJoel Embiid (11)Jusuf Nurkic (9)
AssistsTyrese Maxey (10)Jusuf Nurkic (5)
StealsRobert Covington (2)Gordon, Goodwin (je 2)
Blocks6 Spieler (je 1)Bates-Diop, Durant, Gordon, Goodwin (je 2)
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Rekord der Nacht: Anthony Black (Orlando Magic)

Zugegeben, so wirklich angekommen ist der Nr.6-Pick noch nicht in Orlando. Hinter Markelle Fultz, Jalen Suggs, Gary Harris und Cole Anthony sah Black bis zur Partie gegen die Lakers gerade einmal 25 Minuten in insgesamt drei Partien (zweimal DNP), in der vergangenen Nacht wurde er dann in die Starting Five gespült, da Fultz und Harris fehlten.

Und Black nutzte die Chance. 11 Punkte, 4 Rebounds und zwei verwandelte Dreier aus der Ecke wurden für den Guard notiert, dazu kam beim 120:101-Sieg gegen die Lakers ein Plus-Minus von +32 - Team-Bestwert. Und der Rekord? Black hatte bis zu diesem Spiel alle seine sechs Versuche aus dem Feld getroffen, gegen die Lakers kamen vier weitere dazu. Zehn verwandelte Würfe in Serie von einem Rookie zum Start einer Karriere hat es seit 1996/97 nicht mehr gegeben. Black löst damit Montrezl Harrell (9/9 FG) ab.

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Viertel der Nacht: Tyrese Halliburton (Indiana Pacers)

Wir haben das erste 50-Punkte-Viertel der Saison, dieses gelang den Pacers gegen die Hornets und alleine die Hälfte dieser Punkte gingen auf das Konto von Haliburton, der somit eine weitere Bestmarke setzte. Zuvor hatten Dejounte Murray (Hawks), Caris LeVert (Cavs) und De'Aaron Fox (Kings) mal je 22 Zähler verbucht.

Haliburton verwandelte dabei sechs Dreier in Folge im Abschnitt (ebenfalls Saisonrekord) und insgesamt 8/11 aus dem Feld. Dazu kamen auch noch 6 Assists, womit er an 41 der 50 Pacers-Punkte direkt beteiligt war. Nach 48 Minuten stand der Spielmacher bei 43 Zählern (14/21 FG, 8/12 3P) und 12 Assists - so eine Statline hat es in der Geschichte der Pacers noch nicht gegeben.

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Stop der Nacht: LaMelo Ball (Charlotte Hornets)

Für den Sieg reichte es für die Pacers trotzdem nicht, dafür machten die Pacers zu viele kleine Fehler. Myles Turner unterlief ein Ballverlust, Buddy Hield vergab bei einem möglichen And-1 den Freiwurf zum Ausgleich, blockte dafür aber auf der Gegenseite P.J. Washington, um den Pacers noch einmal eine Chance zum Sieg zu geben.

Der Ball landete (natürlich) in den Händen von Haliburton, der es aber tatsächlich nicht schaffte, an LaMelo Ball vorbeizukommen. Der Hornets-Guard ist gelinde gesagt nicht für seine Defense bekannt, in diesem Fall gelang aber der entscheidende Stop, indem Ball Haliburtons Crossover störte und den Ball in den Backcourt tippte, während die Uhr herunterlief. Die Hornets gewannen mit 125:124.

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NBA - German Watch - So schlugen sich Franz und Moritz Wagner

Franz Wagner

Beim ersten Aufeinandertreffen mit den Lakers hatte Wagner noch große Schwierigkeiten, in der Zone zu scoren, diesmal war es deutlich besser. Zwar fielen die Floater nicht wie gewünscht (4/11 FG), dafür erhöhte der Forward diesmal das Volumen und war beim überzeugenden Sieg gegen die Lakers Topscorer mit 26 Punkten (12/28 FG), 5 Rebounds und 2 Assists. Einer der beiden Dimes war ein Alley-Oop-Anspiel für Bruder Moritz.

Wagner hatte am Ende zwar das schlechteste Plus-Minus aller Magic-Starter (-8), das lag aber vor allem daran, dass er viel Zeit mit der Second Unit verbrachte und durch die Ausfälle von Fultz und Harris mehr Verantwortung schultern musste. Das persönliche Highlight war ein Steal gegen LeBron James zum Ende des dritten Viertels, der in einem krachenden Slam endete.

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Moritz Wagner

Auch Mo Wagner hatte gegen die Lakers ein negatives Plus-Minus (-11), dennoch machte auch er eine solide Partie. 13 Punkte (6/10 FG) und 8 Rebounds waren es in 19 Minuten, dazu schnappte sich der Berliner gleich fünf Offensiv-Rebounds und sorgte damit für zahlreiche zweite Chancen. Es ist ein altes Thema bei den Lakers, die hier enorm anfällig sind.

Auf der anderen Seite standen auch fünf Fouls, dazu wurde Wagner in der zweiten Halbzeit von Austin Reaves an der Dreierlinie einmal ordentlich ausgetanzt.

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NBA - Zitat der Nacht: LeBron James (Los Angeles Lakers)

Es läuft noch nicht wirklich für die Lakers, die nach sechs Partien bei 3-3 stehen und bisher nur knappe Siege einfahren konnten (+5 vs. Phoenix, +3 vs. Orlando, +5 vs. Clippers nach OT). Laut Cleaning the Glass verbuchen die Lakers ein Net-Rating von -2,2, was lediglich für Platz 18 gut ist.

Dessen ist sich auch LeBron James bewusst, der das nach der Magic-Pleite adressierte und gleich mal einen Seitenhieb an eine berühmte NFL-Franchise aus Pittsburgh. "Im Moment sind wir wie die Steelers. Wisst ihr, was ich meine? Die Steelers haben ihre Gegner nicht dominiert und doch haben sie eine positive Bilanz." Das ist nur in Teilen richtig, da Pittsburgh bei 5-3 steht, die Lakers aber nur bei 3-3. In der Nacht auf Dienstag können die Lakers das aber ändern, dann geht es zu den kriselnden Miami Heat.

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NBA - Dauerbrenner der Nacht: Derrick White (Boston Celtics)

Es ist mal wieder passiert. 118 Spiele in Serie hatte White bis zum Gastspiel der Celtics in Brooklyn absolviert, diesmal fehlte der Guard im Lineup aus persönlichen Gründen. Dabei handelte es sich vermutlich um die Geburt seines zweiten Kindes.

Übrigens: Letztmals verpasste White in den Conference Finals 2022 ein Spiel, damals wegen der Geburt seines ersten Kindes. Somit hat White 155 von 157 möglichen Spielen für die Celtics seit des Trades aus San Antonio absolviert, noch nie fehlte er wegen einer Verletzung. Bemerkenswert!

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NBA - Shaqtin' a Fool der Nacht: Den Ver Nuggets

Die Nuggets sind mit Ausnahme von Aaron Gordon nur bedingt für krachende Dunks bekannt, hier noch einmal ein Reminder dafür. Kentavious Caldwell-Pope, Reggie Jackson und Michael Porter Jr. versuchen sich hier als die Denver Globetrotters und, nun naja, seht selbst ...

Wäre dieses Trio das Entertainment in einer Auszeit, würde man sie wohl nicht mehr buchen. Zum Glück gibt es andere Dinge, in denen die drei ganz gut sind.

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NBA - Die Spiele der Nacht in der Übersicht

Philadelphia 76ers (4-1) - Phoenix Suns (2-4) 112:100 (BOXSCORE)

New Orleans Pelicans (4-2) - Atlanta Hawks (4-2) 105:123 (BOXSCORE)

  • Die Hawks stehen nun ziemlich unbemerkt bei 4-2, das reicht für Platz drei im Osten. Mit 70:45 gewannen die Gäste die zweite Halbzeit in New Orleans, weil sich vor allem Trae Young massiv steigerte und den Abend mit 22 Punkten (7/15) und 12 Assists beendete. Noch zu Beginn der zweiten Halbzeit lagen die Hawks mit -10 hinten, mit einem 30:10-Lauf bogen die Gäste die Partie aber um. Jalen Johnson (21, 11 Rebounds) und Dejounte Murray (20, 7 Assists) knackten ebenfalls die 20-Punkte-Marke.
  • Die Pelicans wurden vor allem an den Brettern dominiert, eigentlich eine ihrer Paradedisziplinen. 19 Offensiv-Rebounds angelten sich die Hawks, daraus wurden 24 Second Chance Points generiert. Als Team griffen sich die Pels nach der Pause gerade einmal 12 Defensiv-Rebounds. Auch Zion Williamson (25, 9/16, 5 Boards) war daran nicht ganz unschuldig. Die meisten Boards griff noch Rückkehrer Brandon Ingram (16, 7 Rebounds) ab. Rookie Jordan Hawkins steuerte 15 Zähler von der Bank kommend bei.

Orlando Magic (4-2) - Los Angeles Lakers (3-3) 120:101 (BOXSCORE)

  • Die Magic-Defense ist in dieser Saison bisher eine Bank, auch die Lakers fanden nur wenige Antworten. LeBron James (24, 8/15), Anthony Davis (28, 10/15, 13 Rebounds, 7 Blocks) und Austin Reaves (20, 7/11) wehrten sich zwar nach Kräften, ansonsten kam aber sehr wenig. D'Angelo Russell (11, 4/17) traf nur einen seiner zehn Dreier, von der Bank bekamen die Lakers, die erneut auf Rui Hachimura, Jarred Vanderbilt, Taurean Prince und Gabe Vincent verzichten mussten, nur magere 16 Zähler.
  • Bei Orlando hatte dagegen Paolo Banchero sein Breakout-Spiel, nach schwachen Saisonstart legte der amtierende Rookie of the Year 25 Punkte (9/15), 7 Rebounds sowie 10 Assists auf, dazu kam ein fieser Crossover gegen LeBron und der anschließende Abschluss über den heranfliegenden Davis. Kann man so machen. Durch die Verletzung von Wendell Carter Jr. (Fraktur in der Hand) startete Goga Bitadze als Center, der 10 Zähler, 10 Rebounds und 5 Blocks auflegte.
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Indiana Pacers (3-3) - Charlotte Hornets (2-3) 124:125 (BOXSCORE)

  • Charlotte überlebte die 43 Punkte von Haliburton, sie scorten dagegen vor allem im Verbund. Mark Williams (27 9/12), Gordon Hayward (23, 10/17) und Terry Rozier (22, 7/14) knackten alle die 20-Punkte-Marke, dazu legte LaMelo Ball (11, 4/15, 11 Assists) ein Double-Double auf. Für die Pacers war nach Haliburton schon Buddy Hield (19, 5/13 3P) der beste Scorer. Daniel Theis kam erneut nicht zum Einsatz.

Minnesota Timberwolves (3-2) - Utah Jazz (2-5) 123:95 (BOXSCORE)

  • Die Wolves halten ihre Gegner in dieser Saison bei knapp 43 Prozent aus dem Feld, Utah schoss sogar nur 38,5 Prozent an diesem Abend, an dem Minnesota eine überzeugende zweite Halbzeit spielte (68:45). Karl-Anthony Towns stellte mit 15 seiner 25 Zähler (7/14 FG) im dritten Viertel die Weichen auf Sieg, Anthony Edwards streute 12 seiner 31 Punkte (13/19) im Schlussabschnitt ein. Dazu legte Rudy Gobert (11, 10 Rebounds, 4 Blocks) ein Double-Double gegen sein altes Team auf.
  • Schön ist es nicht immer, aber die Wolves scheinen sich langsam zu fangen, während Utah nun vier der letzten fünf Spiele verloren hat. Vor allem von den Guards, Talen Horton-Tucker (14, 6/20) und Jordan Clarkson (10, 5/14) kam zu wenig, bester Scorer war Lauri Markkanen mit 22 Punkten (7/20).

Houston Rockets (2-3) - Sacramento Kings (2-3) 107:89 (BOXSCORE)

  • Die Rockets kommen nach drei Auftaktpleiten am Stück langsam in Fahrt und hielten die Kings ohne De'Aaron Fox bei 38 Prozent aus dem Feld. So kann man auch ein Viertel überleben, in welchem man selbst nur 12 Zähler verbucht. Die Kings wurden dabei in drei Abschnitten bei maximal 21 Punkten gehalten (19, 15 und 21). Houston legte schließlich im vierten Viertel einen 10:2-Lauf hin, wobei Dillon Brooks (26, 9/14, 9 Rebounds) in jenem Abschnitt alle seine fünf Würfe traf.
  • Auch der andere namhafte Neuzugang, Fred VanVleet (21, 7/22, 12 Assists) wusste zu gefallen, dazu verbuchte auch Jabari Smith Jr. (21, 11 Rebounds) ein Double-Double. Für die Kings konnte lediglich Malik Monk (18, 6/13) beständig für sich selbst kreieren, während Domantas Sabonis (11, 15 Rebounds) enttäuschte.
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Brooklyn Nets (3-3) - Boston Celtics (5-0) 114:124 (BOXSCORE)

  • Meilenstein für Jayson Tatum, der mit seinen 32 Punkten (10/20 FG) und 11 Rebounds die 10.000-Punkte-Marke knackte und damit der jüngste Celtic ist, dem das gelang. Vorheriger Rekordhalter? Antoine Walker! Für Derrick White durfte diesmal Al Horford starten und der 37-Jährige zeigte mit 8 Punkten und 7 Rebounds gleich mal eine überzeugende Vorstellung (Plus-Minus: -29). Jrue Holiday (18, 9 Rebounds, 10 Assists) kratzte es einem Triple-Double, Kristaps Porzingis kam auf 22 Punkte und 3 Blocks.
  • Brooklyn verkürzte im Schlussviertel zeitweise auf -1, doch Tatum antwortete mit 9 Punkten in zwei Minuten bei einem 14:4-Lauf, der die Vorentscheidung war. Boston ist somit das einzige Team, welches weiterhin ungeschlagen ist. Bei den Nets wurde Ben Simmons geschont, die besten Scorer waren Cam Thomas (27, 11/24), Mikal Bridges und Spencer Dinwiddie (je 19).

Denver Nuggets (6-1) - Chicago Bulls (2-5) 123:101 (BOXSCORE)

  • Jamal Murray meldete sich bereits nach neun Minuten mit Oberschenkelproblemen ab, der Motor der Nuggets brummte dennoch auf Hochtouren. Nikola Jokic verpasste mit 28 Punkten (9/16), 16 Rebounds sowie 9 Assists ein weiteres Triple-Double nur knapp, dazu erwischte Michael Porter Jr. (27, 5/10 3P) einen richtig guten Tag und wusste auch in der Defense wieder zu gefallen.
  • In Halbzeit eins konnten die Bulls noch mithalten, danach eröffneten die Nuggets mit einem 21:4-Run und ließen keine Zweifel mehr über den Sieger aufkommen. Reggie Jackson (16) legte als Murray-Vertreter einen Saisonbestwert auf, Aaron Gordon (15, 12 Rebounds) kam auf ein Double-Double. Die besten Scorer der Gäste waren Nikola Vucevic (19), DeMar DeRozan (17) und Jevon Carter (16, 4/5 3P), während Zach LaVine (12, 4/12) blass blieb.