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NBA: Der Boxscore der Chicago Bulls beim Debüt von Michael Jordan im Jahr 1984

Von Julius Ostendorf / Ruben Martin
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Am 26. Oktober 1984 gab ein gewisser Michael Jordan sein NBA-Debüt für die Chicago Bulls. Der spätere sechsfache Champion bezwang damals die Washington Bullets mit 109:93. Wir blicken zurück auf den Boxscore.

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Das Bulls-Team war damals ein bunter Haufen. MJ selbst bezeichnete die Mannschaft in der zehnteiligen Dokuserie "The Last Dance" als "Kokain-Wanderzirkus". Wir zeigen, mit wem MJ in seinem ersten Spiel das Feld teilte und wie der Boxscore damals aussah.

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Ennis Whatley (Point Guard)

  • 11 Punkte (5/8 FG), 4 Rebounds, 10 Assists, 2 Steals und 4 Turnover in 37 Minuten Einsatzzeit

Whatley wurde 1983 mit dem 13. Pick gezogen und war ein Spielmacher alter Schule. Nach seinen zwei Saisons bei den Bulls zu Beginn seiner Karriere war er anschließend vornehmlich als Backup-Guard unterwegs.

Whatley spielte insgesamt zehn Jahre in der NBA, zwischendurch aber immer wieder auch in anderen Ligen und Ländern. Darunter die CBA, die Philippinen, Israel und Litauen.

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Michael Jordan (Shooting Guard)

  • 16 Punkte (5/16 FG), 6 Rebounds, 7 Assists , 2 Steals, 4 Blocks und 5 Turnover in 40 Minuten Einsatzzeit

MJ traf nicht überragend in seinem Debüt, dafür füllte er den Boxscore und ließ sein hohes Potenzial schon aufblitzen. Jordan etablierte sich schon in den kommenden Wochen als Star in der Liga. Nur noch zweimal sollte er die 16 Zähler von seinem Debüt gegen die Bullets in dieser Spielzeit unterbieten. Schon in seinem neunten Spiel schenkte er den Spurs 45 Punkte bei 18/27 FG ein.

Im besten Spiel seiner Rookiesaison knackte er bereits fast die 50er-Marke, den Detroit Pistons schenkte er damals 49 Punkte bei 19/31 FG, dazu schnappte er sich 7 seiner 15 Rebounds am gegnerischen Ring! Ein gewisses Foreshadowing...

Michael Jordan: Statistiken in der Saison 1984/85

SpieleMinutenPunkteTrefferquoteAssistsReboundsStealsBlocksTO
8238,328,252,6 Prozent5,96,52,40,83,5
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Orlando Woolridge (Small Forward)

  • 28 Punkte (13/19 FG), 9 Rebounds, 3 Assists und 1 Block in 39 Minuten Einsatzzeit

Woolridge war der Platzhirsch in Chicago, bevor MJ ihm rasant den Rang ablief. Der Forward blieb jedoch noch einige Jahre als gute zweite Option und spielte teilweise fast auf All-Star-Niveau. als ausgezeichneter Scorer und Dunker.

Später kämpfte Woolridge zwischenzeitlich mit Drogenproblemen und wurde von der NBA sogar zeitweise gesperrt. Der 6. Pick von 1981 spielte insgesamt 13 Saisons in der NBA bei den Bulls, Nets, Lakers, Nuggets, Pistons, Bucks und Sixers, bevor er seine aktive Karriere über zwei Jahre in Italien ausklingen ließ.

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Steve Johnson (Power Forward)

  • 18 Punkte (9/14 FG), 9 Rebounds, 3 Assists, 2 Steals und 2 Turnover in 35 Minuten Einsatzzeit

Nicht der klassische Bruiser auf der Vier der damaligen Zeit, die Bulls spielten eher mit zwei nominellen Centern. Johnson hatte seine Anfänge als 7. Pick der Kansas City Kings, bei den Bulls verbrachte er nur ein Jahr an der Seite von Jordan.

1988 wurde in Diensten der Blazers sogar einmal All-Star, dabei war er als Shotblocker nicht sehr angsteinflößend. Johnson spielte neun Jahre in der Liga bei den Kings, Blazers, Bulls, Spurs, Warriors, Supersonics und Wolves.

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Caldwell Jones (Center)

  • 0 Punkte (0/5 FG), 5 Rebounds und 5 Assists in 29 Minuten Einsatzzeit

Jones hatte seine besten Jahre waren schon hinter sich, mit 34 konnte der Defensiv-Spezialist im Angriff kaum mehr helfen. Er spielte nach einer einzelnen Saison in Chicago dennoch fünf weitere Jahre in der NBA für Portland und San Antonio.

Jones wurde zwar 1973 in der zweiten Runde des NBA Drafts ausgewählt, startete seine Karriere jedoch mit drei Saisons in der ABA. In seinen ersten zwei Jahren führte er die Liga in Blocks an (4,0 und 3,2 pro Spiel), bevor er in seiner dritten Spielzeit dort gleich für drei verschiedene Teams spielte. Auch in der NBA kam er gut rum und schaffte es auf fünf verschiede Teams.

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Quintin Dailey (Guard)

  • 25 Punkte (12/18 FG), 2 Rebounds, 1 Assist, 1 Steal und 7 Turnover in 28 Minuten Einsatzzeit

Ein weiteres Enfant terrible. Bulls-Fans protestierten, als Chicago ihn 1982 draftete. Damals wurde wegen sexuellem Missbrauch ermittelt. Wurde zweimal wegen Drogen gesperrt, einmal aß er Pizza und Nachos während eines Spiels auf der Bank. Nach seiner Karriere verdiente er sich dann ausgerechnet als Schiedsrichter sein Geld.

Sein Talent als Scorer konnte man ihm nie abreden, auch wenn der Dreier noch keine Waffe war. Das war ein Phänomen der Zeit, auch Jordan traf in seinen ersten vier Saisons kaum von Downtown.

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Jawann Oldham (Center)

  • 0 Punkte (0/1 FG), 3 Rebounds und 3 Blocks in 13 Minuten Einsatzzeit

Ein Hometown-Hero, der allerdings nie über den Status eines Reservisten hinaus kam, auch wegen langer Verletzungshistorie. In elf Jahren in der Liga kam Oldham nur auf 329 Spiele, eine Saison musste er aufgrund von Knieproblemen komplett aussetzen. Der Mann mit dem schlichten Spitznamen "The Man" legte im Karriereschnitt 4 Punkte und 4 Rebounds auf und trug als letzter Spieler der Bulls vor Scottie Pippen die Nummer 33.

Oldham setzte sich nach seiner aktiven Karriere stark für die Entwicklung des Basketballs in Korea und Japan ein, wo er auch als Trainer agierte. In Dubai und Abu Dhabi agiert noch heute die Jawann Oldham Professional Development Basketball Academy.

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Sidney Green (Forward)

  • 4 Punkte (2/4 FG), 7 Rebounds und 3 Turnover in 9 Minuten Einsatzzeit

Green war schon eher der klassische Power Forward der 80er, seine Aufgaben auf dem Parkett ähnelten oft denen eines Türstehers. Green konnte jedoch auch punkten, er wurde nicht ohne Grund ein Jahr zuvor mit dem fünften Pick ausgewählt.

Auch Green war eher ein Wandervogel, die drei Jahre in Chicago waren das Höchste der Gefühle. Anschließend spielte er bei den Bulls-Rivalen in New York und Detroit sowie den Magic, Spurs und Hornets für insgesamt zehn Saisons. Heute ist er als Botschafter für die Bulls engagiert.

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Dave Corzine (Center)

  • 2 Punkte (1/2 FG), 1 Rebound und 1 Turnover in 6 Minuten Einsatzzeit

Der Big Man ist in Arlington Heights geboren und aufgewachsen, damit war er ein echter Hometown Hero, als er vier Jahren bei den Washington Bullets und San Antonio Spurs zu den Bulls kam. Corzine war auch meist der Starting-Center in den frühen MJ-Jahren, bei dessen Debüt war er wohl angeschlagen. Offensiv war er durchaus talentiert, jedoch etwas hüftsteif.

Corzine wurde 1989 nach Orlando für Picks getradet, als er am Ende seiner besten Jahre angekommen war. Einen davon nutzten die Bulls für einen gewissen Toni Kukoc, Corzine machte nur noch 31 Spiele insgesamt für die Magic und Supersonics, bevor er das Ende seine Karriere mit einer Saison in Italien als 35-Jähriger feierte.

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Rod Higgins (Forward)

  • 3 Punkte (1/1 FG) in 2 Minuten Einsatzzeit

Auch Higgins ging bereits in Illinois auf die Highschool, er startete seine Karriere jedoch auch als Zweitrundenpick direkt bei den Bulls. Der Flügelspieler war ein Gunner, der noch immer einen NBA-Rekord hält. Higgins spielte 1985/86 für gleich vier verschiedene Teams (Sonics, Spurs, Nets und Bulls).

In der zweiten Hälfte seiner langen Karriere von 13 Saisons entwickelte er einen brauchbaren Distanzwurf, womit er sein Spiel bei den Golden State Warriors noch auf ein höheres Level brachte. In der Bay Area fielen die Triples wohl schon damals gut! Higgins war nach seiner aktiven Karriere noch von 2007 bis 2011 in Charlotte als GM und Präsident beschäftigt.

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Wes Matthews (Guard)

  • 2 Punkte (2/2 FT) und 2 Assists in 2 Minuten Einsatzzeit

Wes Matthews? Genau, hier handelt es sich um den Vater des derzeitigen Hawks-Guards! Wie später sein Sohn kam auch der Senior viel rum, er landete unter anderem bei den Hawks, sogar gleich zweimal. Matthews' besten Jahre waren seine Rookiesaison, obwohl er dort als 14. Pick der Bullets bereits nach 45 Spielen getradet wurde.

Mit den Lakers um Magic Johnson, einem Kareem Abdul-Jabbar in seinen 40ern und James Worthy wurde er 1987 und 1988 zum Champion, anschließend spielte er noch für eine Saison in der CBA.