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NBA: Victor Wembanyama schreibt Geschichte für die San Antonio Spurs - Steph Curry und Klay Thompson bei Warriors-Niederlage eiskalt

Von Stefan Petri
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Victor Wembanyama hat beim Sieg der San Antonio Spurs gegen die Portland Trail Blazers mal wieder Geschichte geschrieben. Auch Tyrese Haliburton spielt groß auf, Nikola Jokic gelingt bei den Denver Nuggets sogar ein "perfektes Spiel". Ganz schwach präsentierten sich dagegen die "Splash Brothers" Stephen Curry und Klay Thompson gegen die Miami Heat. Die Dallas Mavericks halten derweil ohne Luka Doncic in Minnesota lange mit.

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Außerdem: LeBron James und die Los Angeles Lakers haben gegen Charlotte keine Probleme - und New Orleans gewinnt endlich mal wieder ein enges Spiel.

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Boston Celtics (24-6) - Detroit Pistons (2-29) 128:122 OT (BOXSCORE)

Die Detroit Pistons haben sich durch eine 122:128-Niederlage in Overtime einen Platz in den Geschichtsbüchern der NBA gesichert. Für den dreifachen Champion war es die 28. Pleite in Folge - damit wurde die saisonübergreifend längste Niederlagenserie der Liga-Historie eingestellt. Hier geht es zum ausführlichen Spielbericht.

Chicago Bulls (14-19) - Indiana Pacers (16-14) 104:120 (BOXSCORE)

  • 21 Punkte und 20 Assists für Pacers-Guard Tyrese Haliburton - und zwar ohne einen einzigen Ballverlust! Ein solches 20-20-Game hatte es zuvor nur viermal in der NBA-Geschichte gegeben, zuletzt von Chris Paul im Jahr 2016. Dabei hatte der Durchstarter der laufenden Spielzeit vor dem Spiel noch mit Rückenschmerzen gewackelt. "Wir haben die beste ärztliche Abteilung der Liga", lobte Head Coach Rick Carlisle. Haliburton wiederum stellte seine Teamkollegen ins Rampenlicht: "20 Assists schafft man nur, wenn die anderen eine Menge Würfe versenken."
  • Trotzdem mussten die Pacers nach einem zwischenzeitlichen Vorsprung von 25 Punkten im letzten Viertel noch zittern, weil die Bulls ein furioses Comeback hinlegten und acht Minuten vor dem Ende plötzlich 93:90 führten. "Wir haben uns gut ins Spiel zurückgekämpft", sagte Bulls-Topscorer Patrick Williams (22), "aber dabei verbraucht man eine Menge Energie." Bester Schütze der Pacers war Center Myles Turner (24 Punkte).
  • Den größten Unterschied machte die Trefferquote von Downtown aus: Indiana versenkte 19 von 42 Dreierversuchen, Chicago traf nur sieben von 27 Triples.
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Minnesota Timberwolves (23-7) - Dallas Mavericks (18-14) 118:110 (BOXSCORE)

  • Nach der knappen 110:113-Niederlage am Vortag gegen Cleveland bekam Luka Doncic gegen das beste Team der Western Conference aufgrund von Oberschenkelproblemen eine Pause. Da Kyrie Irving weiterhin mit einer Fersenprellung fehlt, musste es bei Dallas Tim Hardaway Jr. richten (32 Punkte). Dass das gegen die starken Wolves nicht reichte, überraschte wenige - aber die Mavs hielten gut mit und ließen sich auch von einem 18-Punkte-Rückstand im ersten Viertel nicht aus der Ruhe bringen. "Wir sind mit Niederlagen nie zufrieden, aber wir können gute Dinge mitnehmen", sagte Head Coach Jason Kidd. "Die Jungs haben gekämpft, auch die Bank war heute sehr gut."
  • Gegen Anthony Edwards war allerdings kein Kraut gewachsen: Der 22-Jährige traf 6/11 Dreier, marschierte 18-mal an die Linie und kam am Ende auf stolze 44 Punkte. Rudy Gobert legte zudem ein Double-Double auf (20 und 11). "Wir haben so viele Waffen, so viele Spieler, die man nicht aus den Augen lassen darf", lobte Gobert. "Wenn wir unser Spiel durchbringen, sind wir schwer zu stoppen." Aber es gab angesichts von 22 Ballverlusten auch etwas zu kritisieren: "Wenn der Ball sich nicht bewegt, machen wir es uns selbst schwer. Heute haben wir beide Gesichter gezeigt."
  • Für Doncic rückte Jalen Hardy in die Starting Five der Mavericks und machte 17 Punkte (7/18 FG).
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New Orleans Pelicans (18-14) - Utah Jazz (13-19) 112:105 (BOXSCORE)

  • Nach zuletzt drei ganz knappen Niederlagen ließen sich die Pelicans in einer weiteren engen Kiste diesmal nicht die Butter vom Brot nehmen. Späte Dreier von Brandon Ingram (26 Punkte) und Trey Murphy III (6) und ein krachender Dunk von Larry Nance Jr. (9) stellten kurz vor dem Ende auf 107:00. Das konnten die Jazz nicht mehr kontern, auch weil Murphy III 19 Sekunden vor dem Ende einen weiteren Dreier verwandelte. "Wir haben unser Spiel gut umgesetzt und gepunktet", sagte Nance, der die letzten 13 Spiele mit einer Rippenverletzung verpasst hatte. "Sie können uns nicht verteidigen, also warum den Fuß vom Gas nehmen?"
  • Bei den Jazz kam Collin Sexton auf 26 Punkte, Lauri Markkanen legte ein Double-Double auf (24 und 10). Aber in der Zone konnte man die Pelicans nicht stoppen (62:42 Punkte). "Ein großes Lob an die Pelicans, sie haben in der Schlussphase ein paar Big Plays hingelegt", sagte Coach Will Hardy.
  • Zion Williamson traf 10/14 aus dem Feld und verpasste mit 21 Punkten, 10 Rebounds und 8 Assists knapp ein Triple-Double.
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Denver Nuggets (23-10) - Memphis Grizzlies (10-20) 142:105 (BOXSCORE)

  • Perfektes Spiel vom Finals-MVP: Nikola Jokic traf gegen die Grizzlies alle elf Würfe aus dem Feld, 3/3 Freiwürfen und markierte mal wieder ein Triple-Double: 26, 14 und 10 nach nur 30 Minuten auf dem Parkett, das Schlussviertel konnte er sich von der Bank anschauen. "Ich habe zuvor nie ein Triple-Double gesehen, aber jetzt sehe ich sie andauernd", staunte Teamkollege Peyton Watson, der für Aaron Gordon in die Starting Five rückte und 20 Punkte verbuchte. Jamal Murray knackte ebenfalls die 20-Punkte-Marke (23 Punkte, 9 Assists).
  • Dass es am Ende vergleichsweise leicht wurde, lag auch am Fehlen von Ja Morant. Der hatte die Grizzlies nach dem Ende seiner Sperre zu vier Siegen in Folge geführt, diesmal musste er krank passen. "Das hat uns in die Karten gespielt, mit ihm sind sie ein ganz anderes Team", gab Nuggets-Coach Michael Malone zu. So war Desmond Bane bester Schütze bei den Gästen (23 Punkte).
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Golden State Warriors (15-16) - Miami Heat (19-12) 102:114 (BOXSCORE)

  • Kein Jimmy Butler, kein Kyle Lowry, Caleb Martin oder Josh Richardson - und trotzdem konnten die Heat den Warriors die erste Heimpleite seit dem 18. November beibringen. Tyler Herro ragte mit 26 Punkten aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung heraus, Bam Adebayo gelang ein Double-Double (17 und 11). Umgekehrt legten die Heat die Splash Brothers erfolgreich an die Kette: Stephen Curry (3/15 FG) und Klay Thompson (4/11 FG) erzielten jeweils nur magere 13 Punkte.
  • So verteilte sich das Scoring der Warriors auf gleich acht Spieler, die zweistellig punkteten - aber gerade von draußen wollte nichts fallen (8/33 Dreier). Die Heat leisteten sich zudem gerade mal 7 Turnover (Golden State: 13). "Sie haben hart gespielt, davor hat uns der Coach auch gewarnt: Sie werden ohne ihre Starter noch mehr Einsatz zeigen als ohnehin", sagte Warriors-Big Trayce Jackson-Davis, dem ein Double-Double gelang (10 Punkte, 11 Rebounds).
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Portland Trail Blazers (8-22) - San Antonio Spurs (5-25) 105:118 (BOXSCORE)

  • Erster Sieg für die Spurs nach fünf Niederlagen, dank Rookie Victor Wembanyama. Der Franzose legte 30 Punkte, 6 Rebounds, 6 Assists und gleich 7 Blocks auf und kaufte den Blazers so fast im Alleingang den Schneid ab. Das Duell gegen den zweiten Pick des vergangenen Drafts, Scoot Henderson (25 Punkte, 4 Assists), konnte er so für sich entscheiden. Grundstein war ein fantastisches erstes Viertel der Gäste, in dem sie schon mit 28 Punkten führten! 38:14 hieß es nach den ersten zwölf Minuten, näher als bis auf 8 Punkte kam Portland im Spielverlauf nie wieder heran.
  • Ein 30/5/5/5 Spiel von einem Teenager - das hat es in der NBA-Geschichte noch nie gegeben. Und dafür brauchte Wemby (9/14 FG, 10/10 FT) gerade mal 24 Einsatzminuten. 30 Punkte und 7 Blocks hatte es in weniger als 30 Minuten ebenfalls noch nie gegeben. "Seine Länge ist komisch, als ob er über dir schweben würde", sagte Henderson. "Man kann ihn nicht wirklich abwehren, weil er so groß ist."
  • Bei den Blazers kamen Jerami Grant und Malcolm Brogdon auf jeweils 29 Punkte. Am Brett waren sie deutlich überlegen (57:42 Rebounds), dafür fielen aber gerade mal knapp 35 Prozent der Würfe aus dem Feld.
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Los Angeles Lakers (17-15) - Charlotte Hornets (7-22) 133:112 (BOXSCORE)

  • Klare Sache für die Lakers, die das Spiel mit einem 41:23 im dritten Viertel auf die Siegerstraße brachten. So konnten die Stars am Ende zuschauen, kein Spieler knackte die 30-Minuten-Marke. Anthony Davis war mit 26 Punkten Topscorer, LeBron James kam zwei Tage vor seinem 39. Geburtstag mit 17 Punkten und 11 Assists auf ein Double-Double. Gleich vier Bankspieler punkteten zudem zweistellig.
  • Beide Teams schossen von draußen die Lichter aus (Lakers: 15/30 Dreier, Hornets: 15/33), aber L.A. erzwang 19 Turnover, verfehlte keinen einzigen Freiwurf (14/14) und sammelte 41 Assists. Zudem waren sie in der Zone nicht zu stoppen (62:46 Punkte). Beste Schützen bei Charlotte waren Miles Bridges (20 Punkte, 7/20 FG) und Terry Rozier (18 Punkte, 8 Assists).
  • Hornets-Rookie Brandon Miller sagte: "Wenn wir einfach nur verteidigen ohne zu foulen, dann wäre alles in Ordnung. Da habe ich heute ein paarmal versagt und war nicht am richtigen Platz." Er machte 17 Punkte. Sein Coach Steve Clifford wies auf die vielen Ausfälle hin, unter anderem fehlt LaMelo Ball nun schon seit 14 Spielen. "Die Jungs haben hart gearbeitet, aber wir sind in Unterzahl. Das ist ein harter Trip. In der NBA kommt es oft nicht auf die Anzahl der Verletzungen an, sondern auf den Zeitpunkt."
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