Philadelphia 76ers (29-13) - San Antonio Spurs (8-35) 133:123 (BOXSCORE)
70 Punkte, 24 von 41 aus dem Feld, 21 von 23 von der Freiwurflinie, dazu satte 18 Rebounds und 5 Assists - so las sich am Ende Joel Embiids Statline in seinen knapp 37 Minuten Einsatzzeit, der damit nicht nur Giannis Antetokounmpo (64 gegen Indiana) für die meiste Punkte in dieser Saison ablöste, sondern auch einen Franchise-Rekord für die 76ers aufstellte. Vor gut 56 Jahren hatte Wilt Chamberlain mal 68 Zähler für die Sixers gegen Chicago erzielt, das wurde nun von Embiid aus den Geschichtsbüchern radiert.
Schon vor dem Spiel hatte Spurs-Coach Gregg Popovich Schlimmes befürchtet. Auf die Frage, ob Jeremy Sochan Victor Wembanyama helfen könne bei der Verteidigung von Embiid, meinte Pop folgendes: "Ich glaube nicht, dass es irgendeine Rolle spielt, was wir machen."
Joel Embiid bricht Franchise-Rekord von Wilt Chamberlain
Wie recht Popovich doch hatte. Schon nach einem Viertel stand Embiid bei 24 Punkten. Er versenkte kurze Jumper und griff sich immer wieder Offensiv-Rebounds (insgesamt 9) ab, die zu leichten Zählern führten. Und so ging es auch weiter, zur Pause waren es 34 Zähler, nach drei Vierteln hatte Embiid seinen Karrierebestwert von 59 Punkten aus dem Vorjahr gegen Utah eingestellt.
Damals verbrachte der Center das vierte Viertel auf der Bank, diesmal war es knapp genug, um noch einmal zurückzukehren. Bei +14 kam Embiid unter großem Jubel 6:38 Minuten vor dem Ende zurück und führte seine Punktejagd fort. Die Zuschauer buhten zeitweise sogar, als Embiid nicht den Wurf nehmen konnte und stattdessen Danuel House Jr. einen Dreier aus der Ecke nahm.
Knapp zwei Minuten vor Schluss egalisierte Embiid Chamberlains Rekord (zur Einordnung: Wilt erzielte seine 100 Punkte auch im Jersey von Philadelphia, das allerdings mit der Warriors-Franchise, die 1962 nach San Francisco umzug. Ein Jahr später hatte Philadelphia nach dem Umzug der Syracuse Nationals wieder ein Team), kurz darauf machte Embiid mit einem Coast-to-Coast-Layup die 70 voll und wurde wenig später unter stehenden Ovationen ausgewechselt.
Joel Embiid erzielt als neunter Spieler mindestens 70 Punkte
Embiid ist damit der neunte Spieler der NBA-Geschichte, dem mindestens 70 Punkte in einem Spiel gelangen, Chamberlain gelang es als einzigem Akteur mehrfach (sechsmal). Den Rekord für die meisten Zähler in einem Spiel hält weiterhin Chamberlain mit 100 Punkten, es folgt Kobe Bryant mit 81 Zählern, der diese Ausbeute vor exakt 18 Jahren erzielte.
Mehr zu Embiids Fabelspiel, dessen Kommentare sowie alle 70-Punkte-Scorer im Überblick gibt es hier.
"Ganz ehrlich, ich dachte, dass er heute 80 machen wollte, um Kobes Rekord zu brechen", berichtete Backup-Center Paul Reed. "70 sind super, machen wir uns nichts vor, aber ich habe das Gefühl, dass er es früher oder später schaffen wird", so Reed weiter.
"Es war eine inspirierende Performance", musste auch Wembanyama zugeben, der in der Verteidigung gegen Embiid chancenlos war, auf der Gegenseite aber selbst auf 33 Punkte (10/19 FG, 11/12 FT) und 7 Rebounds kam. Vor der Partie hatte Embiid noch nicht schlecht gestaunt, als er merkte, wie groß der Franzose im Vergleich zu ihm ist. Es spielte keine Rolle, Wembanyama zahlte gegen MVP ordentlich Lehrgeld.
NBA - Sixers vs. Spurs: Die Stats-Leader
Kategorie | Sixers | Spurs |
Punkte | Joel Embiid (70) | Victor Wembanyama (33) |
Rebounds | Joel Embiid (18) | Jeremy Sochan (8) |
Assists | Tyrese Maxey (8) | Devin Vassell (9) |
Steals | Nicolas Batum (3) | Tre Jones (2) |
Blocks | Embiid, Martin, Korkmaz (je 1) | Victor Wembanyama (2) |