Am Wochenende hatten wir noch die schlechtesten Verträge der Liga gekürt, nun sind die Schnapper der Association an der Reihe.
Kurz ein paar Dinge:
- Auslaufende Verträge werden (mit einer Ausnahme) nicht berücksichtigt
- Rookie-Deals kommen hier ebenso nicht vor, weil sie nicht verhandelt werden können
Damit hätten wir die wichtigsten Parameter abgeklärt und blicken nun auf die zehn teamfreundlichsten Verträge in der NBA!
Platz 10: Ivica Zubac (L.A. Clippers)
- Gehalt 23/24: 10,9 Millionen Dollar
- Vertrag: 3 Jahre, 32 Millionen Dollar (Deal bis 2025)
- Stats 23/24: 12,0 Punkte und 9,5 Rebounds bei 65,5 Prozent FG in 26,7 Minuten (46 Spiele)
Im Star-Ensemble der Clippers geht Zubac gerne etwas unter, doch der Kroate ist ein grundsolider Starter auf der Fünf, der unter dem Korb ordentlich ackert und ein guter Pick'n'Roll-Partner ist. Gleich 24 Center kassieren jährlich mehr als Zubac, alleine das zeigt, welch hohen Wert Zubac für die Clippers hat.
Platz 9: Alex Caruso (Chicago Bulls)
- Gehalt 23/24: 9,5 Millionen Dollar
- Vertrag: 4 Jahre, 37 Millionen Dollar (Deal bis 2025)
- Stats 23/24: 9,9 Punkte, 3,8 Rebounds und 1,4 Steals bei 48 Prozent FG und 39,5 Prozent Dreier in 27,2 Minuten (49 Spiele)
Dass die Bulls gleich mehrere Erstrundenpicks für Caruso forderten, lag auch an dessen Schnäppchendeal. Der Guard ist einer der besten Perimeter-Verteidiger der NBA und trifft seine Dreier so gut wie noch nie (40,3 Prozent). Es ist kein Zufall, dass die Bulls laut Cleaning the Glass mit Caruso um 4,2 Punkte pro 100 Ballbesitze besser als ohne ihn sind.
Eine Einschränkung gibt es jedoch: Caruso hat immer wieder kleine Wehwehchen und hat in seiner Karriere erst zweimal mehr als 60 Spiele absolviert. Mit bald 30 Jahren (Caruso hat am Mittwoch runden Geburtstag) wird das in Zukunft nicht besser werden ...
Platz 8: Donte DiVincenzo (New York Knicks)
- Gehalt 23/24: 10,9 Millionen Dollar
- Vertrag: 4 Jahre, 47 Millionen Dollar (Deal bis 2027)
- Stats 23/24: 13,7 Punkte, 3,3 Rebounds und 2,4 Assists bei 45,4 Prozent FG und 41,5 Prozent Dreier in 25,2 Minuten (56 Spiele)
Die Warriors konnten sich DiVincenzo nicht mehr leisten, die Knicks schlugen dankend zu und bekamen den NCAA-Helden von 2017 für die Midlevel-Exception! Ein echter Steal, denn inzwischen ist der Guard auf der Zwei gesetzt und hat sich zu einem Rollenspieler mit Vorzügen entwickelt.
Nicht nur trifft DDV 41,5 Prozent seiner Dreier und ist ein bissiger Verteidiger, sondern zeigte sich zuletzt auch mehr als Shot Creator, als den Knicks zahlreiche Spieler abgingen.
Platz 7: Coby White (Chicago Bulls)
- Gehalt 23/24: 11,1 Millionen Dollar
- Vertrag: 3 Jahre, 36 Millionen Dollar (Deal bis 2026)
- Stats 23/24: 19,5 Punkte und 5,2 Assists bei 45,7 Prozent FG und 39,5 Prozent Dreier in 36,3 Minuten (57 Spiele)
Eine der wenigen positiven Geschichten aus dem Lager der Bulls. Noch im Vorjahr legte White gerade einmal 9,7 Punkte im Schnitt auf und ließ nur selten sein Potenzial aufblitzen. 36 Millionen für drei Jahre waren nicht einmal Midlevel-Money, dafür hatte White zu wenig gezeigt.
In dieser Saison ist White dagegen der Starter auf der Eins, macht 20 PPG bei guten Quoten und könnte plötzlich ein wichtiger Bestandteil für die Zukunft der Bulls sein. White sollte auch deswegen auf einigen MIP-Stimmzetteln landen.
Platz 6: Austin Reaves (Los Angeles Lakers)
- Gehalt 23/24: 12,0 Millionen Dollar
- Vertrag: 4 Jahre, 54 Millionen Dollar (Deal bis 2027, Spieler-Option)
- Stats 23/24: 15,7 Punkte, 3,9 Rebounds und 5,4 Assists bei 48,8 Prozent FG und 36,4 Prozent Dreier in 31,2 Minuten (59 Spiele)
In dem Moment, in dem Reaves seinen Vertrag in L.A. verlängerte, war klar, dass der Guard auf dieser Liste auftauchen würde. Zugegeben: Die Magie des ersten Halbjahres von 2023 konnte der 25-Jährige nur in Teilen replizieren, dennoch ist er weiterhin einer der besten vier Lakers-Spieler und ist langfristig gebunden.
Seine defensiven Mängel sind inzwischen bestens bekannt, gleichzeitig ist er ein Shot Creator und diese kosten normalerweise deutlich mehr als die 12 Millionen Dollar, die Reaves in dieser Saison kassiert.
Platz 5: Herb Jones (New Orleans Pelicans)
- Gehalt 23/24: 12,0 Millionen Dollar
- Vertrag: 4 Jahre, 54 Millionen Dollar (Deal bis 2027)
- Stats 23/24: 11,3 Punkte, 3,7 Rebounds und 1,3 Steals bei 50,8 Prozent FG und 42,3 Prozent Dreier in 29,2 Minuten (53 Spiele)
Fast die komplette Starting Five der Pelicans ist offensiv ausgerichtet, Abend für Abend muss Herb Jones so Schwerstarbeit verrichten und der Forward ist in dieser Saison ein heißer Kandidat auf ein All-Defensive-Team. Das wussten die Pels schon, als sie Jones im Sommer mit einem Langzeitvertrag ausstatteten.
Nun aber der Unterschied: Jones war in seinen ersten beiden Jahren ein schwacher Schütze, nun trifft er 41,5 Prozent bei immerhin 3,5 Versuchen pro Spiel - also ausreichend, um zumindest respektiert zu werden und in den Playoffs nicht vom Feld gespielt zu werden.
Platz 4: Mikal Bridges (Phoenix Suns)
- Gehalt 23/24: 21,7 Millionen Dollar
- Vertrag: 4 Jahre, 91 Millionen Dollar (Deal bis 2026)
- Stats 23/24: 21,5 Punkte, 4,9 Rebounds und 3,7 Assists bei 44,9 Prozent FG und 36,4 Prozent Dreier in 35,2 Minuten (56 Spiele)
Ja, Bridges' Quoten haben in dieser Saison gelitten, aber es ist mehr als deutlich, dass der Forward eher eine zweite oder dritte Option als der Go-to-Guy eines Teams ist. Und selbst dann wäre Bridges weiterhin unterbezahlt, zu wertvoll ist sein 3-and-D-Skillset plus eigener Shot Creation.
Das wissen auch die Nets, die zur Deadline unbedingt an Bridges festhielten. Womöglich ändert sich das im Sommer. Es ist ein bisschen vergleichbar mit O.G. Anunoby, der mit einem ähnlichen Deal unterwegs war und zahlreiche Teams mehrere Picks boten.
Platz 3: Dejounte Murray (Atlanta Hawks)
- Gehalt 23/24: 18,2 Millionen Dollar
- Vertrag: 4 Jahre, 64 Millionen Dollar (Deal bis 2024)
- Extension: 4 Jahre, 114 Millionen Dollar
- Stats 23/24: 21,6 Punkte, 5,3 Rebounds und 5,5 Assists bei 46,7 Prozent FG und 36,0 Prozent Dreier in 35,1 Minuten (54 Spiele)
Murray ist ein kleiner Sonderfall. Er hat bereits eine Extension in der Tasche, sein jetziger (sehr günstiger) Deal läuft im Sommer aus. Aber: Auch die Verlängerung ist durchaus teamfreundlich, schließlich folgt nun Murrays Prime und dieser ist ähnlich wie Bridges ein guter Shot Creator, der in der Vergangenheit zumindest mal zeigte, dass er ein guter Verteidiger sein kann. Irgendwo muss das ja noch schlummern ...
Platz 2: Jalen Brunson (New York Knicks)
- Gehalt 23/24: 26,3 Millionen Dollar
- Vertrag: 4 Jahre, 104 Millionen Dollar (Deal bis 2026, Spieler-Option)
- Stats 23/24: 27,6 Punkte, 3,8 Rebounds und 6,6 Assists bei 47,9 Prozent FG und 40,7 Prozent Dreier in 36,0 Minuten (54 Spiele)
Stark bleiben, liebe Mavs-Fans, aber die Brunson-Verpflichtung war für die Knicks der Schlüssel für den Umbruch. Nicht nur war der Guard der erste kompetente Spielmacher seit Ewigkeiten, sondern Brunson entwickelte sich darüber hinaus zu einem echten Star auf seiner Position.
Gleich 14 Point Guards nehmen diese Saison mehr als Brunson ein, dessen Gehaltsstruktur darüber hinaus auch noch absteigend ist. Ein Top-20-Spieler für 26 Millionen Dollar pro Jahr ist ohnehin schon unverschämt gut, im kommenden Jahr sind es sogar nur noch 25.
Platz 1: Lauri Markkanen (Utah Jazz)
- Gehalt 23/24: 17,3 Millionen Dollar
- Vertrag: 4 Jahre, 67,5 Millionen Dollar (Deal bis 2025)
- Stats 23/24: 23,4 Punkte und 8,5 Rebounds bei 49,0 Prozent FG und 40,3 Prozent Dreier in 32,8 Minuten (48 Spiele)
Fun Fact zum Finnisher: Sein Vertrag ist für das kommende Jahr nur für 6 Millionen garantiert! Markkanen wird dennoch nicht am Hungertuch nagen, denn Utah dürfte seinen Vertrag im Sommer neu verhandeln und den Forward mit seiner Gehaltserhöhung plus maximaler Extension im Stile von Sabonis belohnen.
Markkanen hat sich das verdient. Kaum ein Star passt offensiv in so viele verschiedene Systeme wie der Finne, der mit seiner Spielweise von allen aktuellen Stars Dirk Nowitzki wohl am nächsten kommt. Man würde sich nur wünschen, dass Utah mal nicht abschenkt und Markkanen Playoff-Basketball zu Gesicht bekommt. Mit knapp 27 Jahren und fast 400 Spielen auf dem Buckel ist das noch immer nicht passiert.