NBA

Der Westen ist zurück in alter Stärke! Das NBA Power Ranking nach dem All-Star Game

Von Robert Arndt
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In der Nacht auf Freitag wird endlich wieder nennenswerter Basketball gespielt, gibt es einen besseren Anlass für ein neues Power Ranking? Vermutlich nicht. Wir blicken auf alle 30 Teams und wie sich die Landschaft in der NBA nach der Trade Deadline verändert hat.

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Sind wir ehrlich, endlich haben wir das erneut unsägliche All-Star Game hinter uns gebracht. Das Problem ist nicht das Spiel selbst, das ist schon seit Jahren nicht mehr relevant, sondern dass im Anschluss zu viel Zeit bleibt, um über Veränderungen zu diskutieren, weil eben fast eine Woche nicht gespielt wird. Nun geht es aber weiter und wir sortieren mal wieder die 30 Teams nach ihrer Stärke.

Und eines fällt auf: Die Western Conference ist nach zwei etwas schwächeren Jahren sowas von zurück. Wir nehmen es vorweg, aber wir haben gleich zehn Teams aus dem Westen unter den ersten 15 Mannschaften. Gerade das Rennen um die letzten Playoff-Plätze verspricht Hochspannung, wenn man nur einmal auf die Tabellensituation schaut:

PlatzTeamBilanzRückstand
5Phoenix Suns33-22-
6New Orleans Pelicans33-220
7Dallas Mavericks32-231
8Sacramento Kings31-231,5
9Los Angeles Lakers30-263,5
10Golden State Warriors27-265
11Utah Jazz26-307,5

Dies aber nur vorab. Nun zu unserem Ranking, für das Daten von nba.com, cleaningtheglass.com sowie basketball-reference.com verwendet wurden.

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Platz 30: Washington Wizards (9-45)

  • Letztes Ranking: 29
  • Net-Rating: -9,9 (27.)

Die Wizards haben zur Deadline ihren Kader weiter ausgemistet, für Gafford gab es aus Dallas diesmal sogar Erstrundenpicks. Tyus Jones und Kyle Kuzma (er wollte in D.C. bleiben!) sind dagegen weiterhin noch da und geben ein wenig Leadership, viele Siege werden es vermutlich nicht mehr. Positiv: Deni Avdija spielt den besten Basketball seiner Karriere und schüttelte zuletzt mal 43 Punkte aus dem Ärmel. Der Israeli ist noch jung genug, um Teil des neuen Wizards-Teams zu sein.

Platz 29: Portland Trail Blazers (15-39)

  • Letztes Ranking: 26
  • Net-Rating: -10,0 (28.)

Portland machte in den vergangenen Jahren Tanking zu einer Kunstform, das könnte sich in diesem Jahr wiederholen, auch wenn mit Grant, Ayton und Simons noch eine gewisse Kompetenz gegeben ist. Die letzten Monate werden aber vor allem für die Entwicklung von Scoot Henderson da sein, auch wenn Malcolm Brogdon (mal wieder verletzt) noch immer im Kader steht.

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Platz 28: Detroit Pistons (8-46)

  • Letztes Ranking: 30
  • Net-Rating: -10,4 (29.)

Detroit feierte gegen OKC und in Sacramento zuletzt einige Achtungserfolge, durch die Entlassung von Killian Hayes darf endlich auch Jaden Ivey sein Können zeigen. Seine Stats der vergangenen zehn Spiele: 19,2 Punkte, 3,8 Assists, dazu 46/49/71-Splits. Darauf lässt sich aufbauen. Es hilft auch, dass Monty Williams nicht mehr zwei Bigs spielen lässt, stattdessen bekleiden nun Simone Fontecchio und Ausar Thompson die Flügelpositionen. Es sieht wieder ein bisschen nach Basketball in Detroit aus.

Platz 27: Charlotte Hornets (13-41)

  • Letztes Ranking: 28
  • Net-Rating: -11,0 (30.)

Die Hornets haben sich mit den Trades von Rozier, Washington und Hayward dem Tank verschrieben - die einzig richtige Entscheidung. Vor dem Break gab es sogar drei Siege in Serie, da die Neuen Tre Mann, Vasa Micic, Seth Curry und Grant Williams (war das eine Spitze gegen die Mavs?) sich gut einfügten und das Team gefühlt sogar besser machen. Gegen Atlanta gelang sogar der erste zweistellige Saisonsieg - im 58. Spiel, das gab es zuvor noch nie in der NBA. Und: Brandon Miller ist ordentlich am ballern. Hier seine Stats aus den vergangenen 15 Spielen: 21,9 PPG bei 48/39/89-Splits. Das läuft.

Platz 26: Toronto Raptors (19-36)

  • Letztes Ranking: 24
  • Net-Rating: -3,9 (24.)

Was ist eigentlich die Ausrichtung der Raptors? Schröder, Anunoby, Siakam sind weg, dafür wurde für Kelly Olynyk, dessen Vertrag ausläuft, ein First investiert? Mit Agabji gab zwar noch ein Flügel, dennoch war das ein fragwürdiger Move. Bruce Brown ist auch noch da, er dürfte im Sommer wieder ein Trade-Kandidat sein. Die letzte Frage wird sein: Behalten die Raptors ihren Top-6-geschützen Pick (Spurs!) - und halten gerade die sechstschlechteste Bilanz! Hätte Wemby doch mal sein Block-Triple-Double für ein anderes Team aufgehoben.

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Platz 25: San Antonio Spurs (11-44)

  • Letztes Ranking: 27
  • Net-Rating: -8,7 (26.)

Apropos Spurs. Die belegen im Defensiv-Rating im Jahr 2024 Platz 12! Und es geht noch besser: Wenn Wemby auf dem Feld steht, lassen die Texaner nur 109,8 Punkte pro 100 Ballbesitze zu. Nur Cleveland, Minnesota und die Knicks sind in diesem Zeitraum besser. Es zeigt, dass wir sehr bald (nicht diese Saison) über den Franzosen als Defensive Player of the Year sprechen müssen. Das ist die eine Seite, offensiv bleibt es dagegen meist trist, vor allem wenn Tre Jones nicht spielt. Dennoch: Die Spurs könnten noch für das ein oder andere Team ein Stolperstein sein.

Platz 24: Memphis Grizzlies (20-36)

  • Letztes Ranking: 25
  • Net-Rating: -5,5 (25.)

Vielleicht haben ja all die Verletzungen der Grizzlies etwas Gutes und Memphis findet mögliche Ergänzungen zu den Stars. Eine solche G.G. Jackson sein, der Rookie hatte nun schon zweimal die Ehre, nach Siegen ein Interview mit TNT zu geben und konnte es anfangs gar nicht glauben, dass er tatsächlich mit Shaq sprach. Der 45. Pick von 2023 machte zuletzt vor allem eines - und zwar werfen. 19 Würfe pro 36 Minuten dürften für geschwollene Arme sorgen, aber 39 Prozent von Downtown geben ihm recht. Ist das eventuell nur eine Hot Streak? Nur 66 Prozent von der Freiwurflinie sprechen nur bedingt für einen Schützen, wie es Jackson derzeit ist.

Platz 23: Utah Jazz (26-30)

  • Letztes Ranking: 16
  • Net-Rating: -3,5 (23.)

Die Köpfe hingen zuletzt ein wenig in Utah. Verständlich, zum zweiten Mal in Serie tradeten die Jazz in aussichtsreicher Position für die Playoffs mehrere Rotationsspieler, diesmal Olynyk, Fontecchio und Agbaji. Boss Danny Ainge setzt weiter auf die Zukunft, auch wenn das heißt, dass im Kader wieder kein einziger Small Forward steht. Dafür startet nun wieder Rookie Keyonte George, der zuletzt mal eben neun Dreier in den Korb zwirbelte. Man kann durchaus eine Zukunft sehen, in der George der Lead Guard ist. Dafür braucht es aber Zeit. Hat ein Lauri Markkanen so viel Geduld? Wir werden es im Sommer erfahren, wenn die erste Vertragsgespräche anstehen werden.

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Platz 22: Brooklyn Nets (21-33)

  • Letztes Ranking: 23
  • Net-Rating: -1,9 (21.)

Die Entlassung von Coach Jaques Vaughn kam überraschend, irgendwie aber auch nicht. Zu enttäuschend präsentierte sich das Team, Spieler wie Mikal Bridges deuteten mehrfach in PKs ihre Unzufriedenheit an, laut The Athletic war der ehemalige Suns-Spieler einer der schärfsten Kritiker von Vaughn, der seine Offense auch im Jahr 2024 über Ben Simmons laufen lassen wollte - wenn er denn mal verfügbar war. Aber mal ehrlich: Dieser Nets-Kader ist (bestenfalls) biederer Durchschnitt, daran ändert auch Dennis Schröder nichts, der nach einem guten Debüt zwei schwächere Auftritte gegen Boston hinlegte.

Platz 21: Atlanta Hawks (24-31)

  • Letztes Ranking: 21
  • Net-Rating: -2,0 (22.)

Es wird weitergewurstelt in Atlanta. Keine Trades bedeuten, dass alle Spieler bis zum Sommer Zeit haben, sich zu beweisen. Dass Veränderungen kommen werden, sollte klar sein. Inzwischen ist man mal wieder unter den fünf schlechtesten Defensiv-Teams der Liga, drei verschiedene Coaches konnten daran nichts ändern. So kann man kein Playoff-Team sein. Jalen Johnson (15,7 PPG, 60 Prozent True Shooting) bleibt der Lichtblick dieser Saison, er dürfte einige Stimmen bei der Wahl zum MIP abstauben.

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Platz 20: Houston Rockets (24-30)

  • Letztes Ranking: 20
  • Net-Rating: 1,4 (14.)

Ohne den verletzten VanVleet taten sich die Rockets wie erwartet schwer, es fehlt dann eben doch noch ein weiterer erfahrenerer Guard. Jalen Green konnte diese Lücke nicht füllen, Amen Thompson zeigte zumindest einige Ansätze und ist deutlich verbessert nach einem sehr verkorksten Saisonstart. Noch besser gefällt uns dagegen ein anderer Rookie - und zwar Cam Whitmore. Wir waren schon vor dem Draft Fans und mit entschlossenen Drives sowie jede Menge Würfen (er übertrifft noch einmal G.G. Jackson - siehe Memphis) zeigt Whitmore, dass einige Teams im Draft wohl lieber ihn hätten ziehen sollen.12 Punkte in nur durchschnittlich 17 Minuten bei 59 Prozent True Shooting sind für einen Rookie richtig gut. An Position 20 könnte Houston ein echter Steal gelungen zu sein.

Platz 19: Chicago Bulls (26-29)

  • Letztes Ranking: 19
  • Net-Rating: -1,6 (20.)

Da die Bulls das Traden verlernt haben, verändert sich auch in diesem Ranking nichts. Chicago wird weiter kein einfacher Gegner sein, aber am Ende des Tages fehlt dann doch Qualität. Zuletzt spielte Donovan sogar zeitweise mit Drummond und Vucevic zusammen - warum auch nicht? Apropos Vucevic: Der steht inzwischen bei gerade einmal 52 Prozent True Shooting - als Center! Es sagt viel für das Front Office der Bulls aus, dass diese noch vor (!) der Free Agency im Sommer Vooch einen neuen, voll garantierten (!!) Dreijahresvertrag über 60 Millionen Dollar (!!!) aushändigten. Hat noch jemand Fragen, warum dieses Team Mittelmaß ist?

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Platz 18: Philadelphia 76ers (32-22)

  • Letztes Ranking: 5
  • Net-Rating: 4,4 (7.)

Sagen wir es so wie es ist: Ohne Joel Embiid sind die Sixers kein Playoff-Team, dazu fehlten zuletzt auch noch andere Stützen wie Harris oder Melton. Maxey ist zwar ein All-Star, aber auf Dauer fehlt ihm die Konstanz, eine erste Option zu sein. Als kleiner Guard ist das ohnehin nie leicht. Der Trade für Hield hilft vor allem, wenn Embiid zurückkehrt. Man kann schließlich nicht genug Shooter um den MVP haben. Stand jetzt riecht es aber nach Play-In für Philly, da Embiid mindestens noch zehn Spiele fehlen wird und der Vorsprung auf Platz sieben nur noch 2,5 Partien beträgt.

Platz 17: Indiana Pacers (31-25)

  • Letztes Ranking: 13
  • Net-Rating: 1,0 (15.)

Die Pacers tauschten grob überschlagen Buddy Hield für Doug McDermott ein - und erhalten so etwas finanzielle Flexibilität, das Team wurde damit aber nicht besser. Es eröffnet dafür mehr Gelegenheiten für Aaron Nesmith, der zwar weniger als Hield wirft (nur 4,7 3PA), dafür aber satte 45 Prozent trifft und auch ein deutlich besserer Verteidiger ist. Die Pause dürfte zudem Haliburton gut getan haben, der nach seinen Oberschenkelproblemen zuletzt nur mit gebremsten Schaum spielen konnte. Und dennoch: Das neue Duo Haliburton-Siakam steht in erst 226 Minuten bei +8,8 - darauf lässt sich aufbauen.

Platz 16: Orlando Magic (30-25)

  • Letztes Ranking: 18
  • Net-Rating: 0,9 (16.)

Die Magic haben sich im Mittelfeld eingepegelt, in diesem Kalenderjahr stehen sie bei 11-12. Moritz Wagner hat wieder seinen Platz in der Rotation gefunden, dazu hat sich auch Franz nach seiner Knöchelverletzung deutlich gesteigert. In 13 Partien knackte der Berliner dreimal 30 Punkte, in diesem Zeitraum legte der Forward durchschnittlich 22 Punkte, 5 Rebounds sowie 4,5 Assists bei Quoten von 50,2 Prozent aus dem Feld sowie 38 Prozent von Downtown auf. Orlando bleibt so weiterhin voll im Playoff-Rennen, allerdings ist die Konkurrenz mit Indiana, Miami und Philly enorm.

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Platz 15: Miami Heat (30-25)

  • Letztes Ranking: 9
  • Net-Rating: -0,4 (18.)

Miami ist weiterhin ein Mysterium. Nach sieben Pleiten am Stück wurden nun sechs von acht gewonnen, die letzten drei davon ohne Jimmy Butler. Neuzugang Rozier hat dagegen noch gar keinen Groove gefunden (12,6 PPG, 36 Prozent FG), stattdessen läuft Tyler Herro nun mit weniger Verantwortung am Ball langsam warm. In fünf der letzten zehn Spiele versenkte der Guard mindestens vier Dreier, es hilft, wenn er weniger kreieren muss. Doch wie gut ist Miami wirklich? Wirklich überzeugend war es in dieser Saison und es schreien alle Metriken nach Mittelmaß. Das ist der Unterschied zum Vorjahr, als Miami unter anderem einfach keine Dreier traf, in dieser Spielzeit ist man auch da Mittelmaß.

Platz 14: Golden State Warriors (27-26)

  • Letztes Ranking: 22
  • Net-Rating: +1,6 (13.)

Es läuft für die Dubs, sie stehen bei 9-4 aus den vergangenen 13 Partien. Die Pleiten? Zwei OT-Niederlagen (Lakers, Hawks), eine Einpunkt-Schlappe gegen die Kings sowie ein später Einbruch gegen die Clippers. Es scheint so, als ob die Warriors wieder ein wenig ihre Magie gefunden haben, auch das Benching von Klay Thompson sollte helfen. Rookie Brandin Podziemski passt einfach zu gut in diese Starting Five, als Connector ist er Gold wert und seine Dreier trifft er auch (38,5 Prozent). Selbst Wiggins und Kuminga (21,6 PPG seit seiner öffentlichen Kritik) funktionieren miteinander.

Platz 13: Sacramento Kings (31-23)

  • Letztes Ranking: 17
  • Net-Rating: -0,5 (19.)

Wie sich die Perspektive doch ändern kann. Im Vorjahr gingen die Kings mit einer Bilanz von 32-25 als Dritter in die All-Star-Pause, in dieser Saison ist die Siegquote sogar besser, doch es reicht nur für einen Play-In-Platz. Gleichzeitig sind die Vibes ein bisschen anders. Heimpleiten gegen Charlotte und Detroit dürfen natürlich nicht passieren (danach gab es natürlich zwei Siege gegen Denver), dazu kommt ein negatives Net-Rating, was bei einer solchen Bilanz auch kaum möglich ist. Die im Vorjahr historisch gute Offense ist dieses Jahr nur Mittelmaß. Fast alle Zahlen sind identisch, lediglich die langen Zweier stechen ins Auge. Diese treffen die Kings über fünf Prozent schwächer als im Vorjahr, vor allem Fox ist hier nicht mehr so tödlich wie in der letzten Saison (36 Prozent, 2022/23: 46 Prozent).

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Platz 12: Los Angeles Lakers (30-26)

  • Letztes Ranking: 15
  • Net-Rating: 0,9 (17.)

Haben die Lakers im Moment nur eine heiße Phase? Fakt ist, dass die Lakers seit dem Sanduhr-Tweet bei 6-1 stehen und die beste Offense der Liga haben?! In diesem Zeitraum haben die Lakers auch 40,5 Prozent von Downtown getroffen, fraglich, ob das über einen längeren Zeitraum haltbar ist. Immerhin: Coach Ham lässt nun vermehrt seine besten vier Spieler auch zusammen ran. LeBron, Davis, Reaves und Hachimura funktionierten in den Playoffs bestens zusammen, nun steht das Quartett wieder bei +10,4. Mit Dinwiddie kam noch ein neuer Guard, er dürfte L.A. etwas mehr Tiefe geben, allerdings war seine Saison in Brooklyn alles andere als berauschend.

Platz 11: Dallas Mavericks (32-23)

  • Letztes Ranking: 14
  • Net-Rating: 2,0 (12.)

Sechs Siege am Stück? Das gab es in Dallas mit Luka Doncic erst ein einziges Mal (davor 2011). Durch die Trades sind die Mavs zur Texas-Version von Lob City mutiert (hier mehr dazu) und sind nun weniger vom Dreier abhängig. Der Spielplan meinte es zuletzt ganz gut mit den Mavs, die kommenden Wochen werden ein guter Gradmesser für die wirkliche Stärke der Kidd-Truppe. Das Team ist jetzt immerhin wieder vollzählig (nur Dante Exum fehlt noch), Ausreden gibt es nun keine mehr.

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Platz 10: New Orleans Pelicans (33-22)

  • Letztes Ranking: 10
  • Net-Rating: 4,0 (9.)

Die nächste Wundertüte im Westen. Die Starting Five hat weiter ein negatives Net-Rating (-2,8), Zion Williamson spielt seine schwächste Saison in Sachen Effizienz, dazu lässt nur ein Team prozentual mehr Dreier zu. So wirklich kaufen wir den Pels nicht ab, dass sie ein direktes Playoff-Ticket buchen, derzeit ist dem aber so. Vor allem die Bank-Units plus Brandon Ingram rasieren, der Forward scort zwar weniger (21,4 PPG), verteilt dafür aber den Ball besser.

Platz 9: New York Knicks (33-22)

  • Letztes Ranking: 8
  • Net-Rating: 5,1 (6.)

Für kein Team kam die Pause gelegener als für die Knicks. Zuletzt fehlten bis zu vier Starter, auch Isaiah Hartenstein plagt sich inzwischen mit Achillessehnenproblemen herum. Brunson und DiVincenzo hielten den Laden am Laufen, gerade Letzterer überraschte mit einem noch nie dagewesenen Scoring-Output. Über die vergangenen zehn Partien waren es 24 PPG bei fünf verwandelten Dreiern (40,5 Prozent von Downtown!). Es wird spannend sein, wie Thibs mit dem neuen Luxuskader seine Minuten verteilen wird, Bogdanovic und Burks heizen hier den Konkurrenzkampf noch einmal ordentlich an.

Platz 8: Phoenix Suns (33-22)

  • Letztes Ranking: 12
  • Net-Rating: 4,1 (8.)

Im Kalenderjahr 2024 sind die Suns Top 5 in Offense und Defense! Coach Vogel hat langsam seine Rotationen gefunden, dazu wurde das Team mit Royce O'Neale sinnvoll auf dem Flügel verstärkt. Natürlich hilft es auch, wenn die Stars fit sind, auch wenn Beal immer mal wieder kleinere Wehwehchen hat. Aber es geht auch ohne Beal: Das Quartett Booker, Allen, Durant und Nurkic steht über die Saison bei +11,7. Das ist im Hinblick auf die Playoffs ein verdammt starker Wert.

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Platz 7: Milwaukee Bucks (35-21)

  • Letztes Ranking: 7
  • Net-Rating: 2,7 (11.)

Ähnliches gilt übrigens auch für die zuletzt viel gescholtenen Bucks. Lillard, Giannis, Lopez und Middleton stehen in fast 2.000 Ballbesitzen bei +13,2, mit Middleton sind es sogar +16. Die dünne Bank ist es, die den Bucks Probleme bereitet - oder besser gesagt, jegliche Minuten ohne GIannis (-9). Unter Rivers, der schon wieder unter Beschuss steht, gibt Milwaukee deutlich weniger leichte Körbe ab (immerhin Platz 10 in Defense), doch offensiv war das zu wenig, sodass eben eine 3-7-Bilanz in der Rivers-Ära steht. Vielleicht hat Lillard ja beim All-Star Game endlich seinen Wurf gefunden (29 Prozent von Downton in 2024?!?!), dann wird es auch an diesem Ende wieder besser laufen.

Platz 6: Cleveland Cavaliers (36-17)

  • Letztes Ranking: 11
  • Net-Rating: 5,7 (5.)

18 von 21 Spielen haben die Cavs in diesem Kalenderjahr gewonnen, mit Abstand Bestwert. Dabei stand Coach J.B. Bickerstaff Berichten zufolge schon kurz vor einer Entlassung, nun ist davon selbstverständlich keine Rede mehr. Durch die zwischenzeitlichen Verletzungen von Garland und Mobley hat man sich neu erfunden, zeitweise nahmen nur die Celtics mehr Dreier als Cleveland. Mitchell agiert dabei auf unglaublich hohem Niveau (28,4 PPG, 6,3 APG, 60 Prozent TS), ähnliches gilt für Jarrett Allen. Ach ja: Sam Merrill ballerte zeitweise auf Curry-Niveau (12,3 3PA pro 36 Minuten, 44,2 Prozent Erfolgsquote).

Platz 5: Oklahoma City Thunder (37-17)

  • Letztes Ranking: 3
  • Net-Rating: 7,9 (3.)

OKC pimpte seinen Kader zur Deadline mit Hayward, der Forward hat aber noch kein Spiel für die Thunder absolviert. Die machen beständig weiter ihr Ding, zuletzt häuften sich aber die Ausrutscher (Detroit, Utah, die Packung in Dallas). Ändert das etwas an unserer Meinung zu OKC? Eher nicht. SGA ist nach dem Aus für Embiid einer der Favoriten auf dem MVP-Award, Jalen Williams wird Monat für Monat besser und inzwischen eine hervorragende zweite Option im Angriff. Ein weiterer großer Flügelspieler wäre toll gewesen, aber auch so scheint OKC für die Playoffs genug zu haben.

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Platz 4: Denver Nuggets (36-19)

  • Letztes Ranking: 1
  • Net-Rating: 3,5 (10.)

Müssen wir uns nach drei Niederlagen in Serie (2x Kings, Bucks) Sorgen um die Nuggets machen? Jein. Die Starting Five bleibt eine Bank (Net-Rating: +12,4), in den Playoffs dürften dann die Nnaji- oder Jordan-Minuten hinter Jokic an Aaron Gordon gehen. Und doch ist das alles nach den Top 5 sehr dünn. Peyton Watson und Christian Braun werden Minuten sehen, dahinter wird es zappenduster, weil keiner der Rookies sich nachhaltig empfehlen konnte. Denvers Erfolg ist auf tönernen Füßen gebaut. Sie sind der Top-Favorit im Westen, es darf aber auch absolut nichts passieren.

Platz 3: L.A. Clippers (36-17)

  • Letztes Ranking: 4
  • Net-Rating: 7,2 (4.)

Solche Probleme haben die Clippers nicht, im Gegenteil. Sie schickten zuletzt Bones Hyland und P.J. Tucker nach Hause, letzterer wäre in Denver ein unumstrittener Rotationsspieler. Auch Daniel Theis kommt nur noch sporadisch zum Einsatz, weil Coach Lue die verbleibenden Minuten hinter Zubac an Mason Plumlee gibt oder Small Ball spielt. Der Erfolg gibt ihm auch recht, die Clippers haben nach Boston inzwischen die zweitbeste Offense der Liga. Selbst die einst unsäglichen Westbrook/Harden-Minuten werden inzwischen positiv gestaltet (+2), die Big Three aus Harden, Kawhi und PG-13 steht bei 12,2. Das ist echtes Championship-Material.

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Platz 2: Minnesota Timberwolves (39-16)

  • Letztes Ranking: 6
  • Net-Rating: 8,4 (2.)

Seit unserem letzten Ranking fuhren die Wolves Siege in OKC, in Milwaukee und auch bei den Clippers ein, über die Saison hat Minnesota die beste Bilanz gegen Teams über .500 (23-11). Mit Monté Morris wurde noch der benötigte Backup-Spielmacher geholt, das sollte die Second Unit noch ein wenig stabilisieren. Die Starting Five ist ohnehin eine Bank, sie steht über die Saison bei +12,7. Dass Minnesota im Westen von oben grüßt, ist kein Zufallsprodukt, auch die Offense ist inzwischen auf Rang 15 angekommen. Es könnte tatsächlich die beste Saison der Franchise-Historie werden!

Platz 1: Boston Celtics (43-12)

  • Letztes Ranking: 2
  • Net-Rating: 10,0 (1.)

Seit 2012 beendeten nur sechs Teams die Regular Season mit einem zweistelligen Net-Rating, zuletzt waren das die Jazz 2020/21. Die Curry-Durant-Warriors 2016/17 schafften sogar mal +12,7, das dürfte für Boston nicht zu erreichen sein, dennoch ist es deutlich, dass sie im Osten das klar beste Team sind. Schon jetzt sind es 6 Spiele Vorsprung auf Cleveland, es geht fast nur noch darum, Spieler wie Kristaps Porzingis fit in die Playoffs zu bringen. Das ist das Einzige, was für die Celtics zählt. Dieses Team muss einfach in die Finals, alles andere wäre eine herbe Enttäuschung.